24.09.2024 – Hörspiel – Deutschlandfunk – Mike Dele Dittrich Frydetzki, Judith Geffert und Jule Gorke < — – Details
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Mike Dele Dittrich Frydetzki
Eine Untergrund-Zeitschrift vernetzte und inspirierte Ende der 80er zahlreiche Frauen und Lesben in der DDR. Heute gibt es wenig Dialog zwischen den PionierInnen von damals und jungen Queers. Dieses Hörstück nimmt Kontakt auf. — In den 1980er-Jahren entwickelte sich in der DDR ein lebendiges und dichtes lesbisch-feministisches Netzwerk. Eine besondere Rolle für die Vernetzung spielte dabei die Zeitschrift «frau anders». Das Hörstück «Kontaktanzeigen» imaginiert eine Neuauflage der historischen Samisdat-Publikation, die damals am offiziellen Genehmigungsverfahren vorbei vervielfältigt werden konnte. Sie war als unabhängige lesbische Untergrund-Zeitschrift in der DDR einzigartig und prägte die lesbisch-feministische Szene in Ostdeutschland bis in die 90er-Jahre hinein. Im Hörstück wird Frau Anders lebendig und lädt queere ostdeutsche Menschen aus drei Generationen an ihren Küchentisch: Hier treffen VertreterInnen historischer Subkulturen aus der DDR und den frühen 90er Jahren auf die aktuell Aktiven und sprechen über Entwicklungen im Ostdeutschland von heute. Wo können wir einander überhaupt begegnen? Wie finden wir gemeinsame Sprachen? Wie gehen wir um mit der Angst, falsch verstanden zu werden oder für die eigenen Lebenserfahrungen keine Anerkennung zu finden? Und welche Strategien können wir einander weitergeben? Zusammen wagen sie sich an die Planung einer Neuauflage des Magazins «frau anders» – nur dieses Mal ganz anders. — Mike Dele Dittrich Frydetzki arbeitet als Künstler:in und Theaterwissenschaftler:in. Dey ist Teil des Performance-Kollektivs «Die Soziale Fiktion» und promoviert seit 2022 zu (nicht-)konsensualen Praktiken des Probens an der Universität der Künste, Berlin. Mikes künstlerische Arbeiten befassen sich u.a. mit dem Neu-Schreiben p-ostdeutscher Geschichte aus queerfeministischer Perspektive und wurden zuletzt am Lofft – Das Theater Leipzig, am Europäischen Zentrum der Künste Hellerau, Viernulvier Gent und Komuna Warszawa gezeigt. — Jule Gorke ist Autorin, Performerin und Theaterwissenschaftlerin. Sie ist Teil des feministischen Performancekollektivs «hannsjana», dessen Arbeiten an den Sophiensaelen Berlin, am Nationaltheater Mannheim und am Luzerner Theater zu sehen waren. Seit 2019 arbeitet Jule auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich «Affective Societies» an der Freien Universität Berlin und forscht dort zur Ästhetik des feministischen Manifests in Performances des Gegenwartstheaters. — Judith Geffert, geboren 1989 in Magdeburg, ist freie Radio-Autor:in. Sie studierte Literatur- und Theaterwissenschaft, sowie Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas in Berlin und Frankfurt (Oder). Ihre Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Journalismus, Wissenschaft und Kunst.
Mit: Bettina Hoppe, Dela Dabulamanzi, Oska Melina BorcherdingBesetzung: Sabine BohnenRegieassistenz: Swantje ReuterTon und Technik: Andreas Stoffels, Eugenie KleesattelKomposition: Nguy n + TransitorySchlagzeug: Theresa StarkRegie: Mike Dele Dittrich Frydetzki und Judith GeffertDramaturgie: Julia Gabel, Tatjana Petschl und Johann MittmannProduktion: Deutschlandfunk Kultur 2024
SK-