Diagonal Stadtporträt Shanghai

16.11.2024DiagonalÖ1Petra Erdmann —   –  Details

Shanghai 2002

In 40 Jahren um die Welt – Best of Diagonal Stadtporträts 2 Shanghai 2002 – kommentierte Wiederholung — Seit 40 Jahren reist die Ö1 Redaktion «Diagonal» für ihre Stadtporträts um die Welt – von Accra bis Venedig, von Damaskus bis ins Silicon Valley, von Manaus bis Rejkjavik. Rund 200 atmosphärisch dicht gewebte Klangeindrücke entstanden dabei, gespickt mit Analysen, Hintergrundgesprächen, überraschenden Entdeckungen und neuen Blickwinkeln auf vielleicht schon Altbekanntes. Mit dieser neuen Serie bringt Diagonal einen repräsentativen Querschnitt dieser Städtesendungen aus den letzten Jahrzehnten in aktuell kommentierter Fassung wieder ans Licht. – – »Marktplatz der Ideen, Freihandelsoase und sichtbare Parabel auf Chinas Metamorphose.» So umschrieb das Diagonal Team damals die aufstrebende chinesische Tigerstadt. Und formulierte im Pressetext:

– – »Shanghai, sagen seine Planer, sei die Stadt des 21. Jahrhunderts, die Weltstadt der Zukunft. Der absolute Traum von der Urbanität, von der Stadt schlechthin. Und das im sozialistischen China? Tatsächlich vereint die 13 Millionen Metropole am ostchinesischen Meer ungezählte Mythen, Träume, Pläne, Mega-Ideen, oftmals aber lediglich Wünsche an eine auch funktionierende Stadt der Zukunft. Man weiß nie, wie Shanghai aussehen, nie, welche Maske es aufziehen wird. Nachts blinken die Lichter der weltbekannten Skyline wie Funken -aus Pu Dung, einem Stadtteil, der in weniger als zehn Jahren entstanden ist. Und am Morgen schon kann das alte, chinesische, einstöckige Gassenhaus fehlen und ein neuer spiegelverglaster Turm mit Dutzenden von Stockwerken in der Sonne blitzen. Keine Stadt der Welt verändert ihr Gesicht so schnell wie Shanghai. Sie ist die Geburtsstätte des modernen China. Und wie in kaum einer anderen Stadt prägten Kolonialherren aus Großbritannien, Frankreich und Amerika das Bild der Stadt bis tief hinein in Gesellschaft und Kultur, Gesetzgebung und Handel. Shanghai war für das Kaiserhaus die Hure, der Sündenpfuhl des riesigen Reiches. Für das sozialistische China nach dem 2. Weltkrieg und auch heute noch ist Shanghai schlicht die Melkkuh der Nation.»

– – Mit einem Kommentar von Petra Erdmann in die Gegenwart transferiert.

 
 

SK-

Licht und Finsternis, / Von kurzen Tagen und langen Nächten (1)

16.11.2024Le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian —   –  Details

Licht und Finsternis

Die Nächte sind lang geworden, das Licht rar, aber hin und wieder umso schöner: Heute in le week-end: Licht und Finsternis; von kurzen Tagen, langen Nächten und strahlenden Herzen. — »Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe». Anders gesagt: «Dark was the night, Cold was the ground.» — Blind Willie Johnson übersetzt das für uns in Musik, und macht aus einem religiösen Lied ein überirdisches, eines nämlich, das über Ideologien und Religionen steht. Blind Willie verleiht dem Song eine besondere Kraft dadurch, dass er ihn von verbalen Inhalten befreit. «Dark was the night» – Blind Willie Johnson – Wortlos. — Mit den Kräften der Musik, die ja immer einen gewissen Umgang mit Ordnung pflegen muss, das finstere Chaos vor Beginn der erleuchteten Welt darzustellen, zählt zu den größten aber auch dankbarsten Herausforderungen. Der französische Komponist Jean-Fery Rebel, Zeitgenosse von Bach und Händel, wagt sich besonders weit hinaus in die Finsternis, um zugleich sukzessive dem Licht zu seinem Recht zu verhelfen. Es ist ein Bühnenstück für den französischen Hof, man muss sich also Tänzer vorstellen und ein Bühnenbild. Das dazugehörige zeitgenössische Zitat: «Das Theater stellt das Chaos dar. Dieses besteht aus einer Kumulation von Wolken, Felsen, unbeweglichen und schwebenden wassern, aus Feuer, das aus Vulkanen gegen den Himmel lodert». Komponist Jean-Fery Rebel, die Eröffnung seines Werkes «Les Elements», und im anfänglichen Chaos ist es dermaßen finster, dass auch die allermeisten barocken Ordnungssysteme der Harmonie nicht mehr sichtbar sind. «Das Chaos». Unglaubliche Musik aus 1737. — Die Schattenwelt zwischen Nacht und Tag, davon berichten in dieser Sendung auch Hector Berlioz, Salvatore Sciarrino und Giacomo Meyerbeer, birgt so Exaltiertes wie Geisterhaftes in sich. Man kann aber auch versuchen, Nacht und Tag gleich gemeinsam zu umarmen. Gnadenlos verliebt zu sein hilft dabei, aber wie man aus diesem Taumel mit Stil wieder herausfindet, zeigt uns nun Bill Evans am Klavier mit einer kleinen All-Star-Band, die sich niemals so nennen hätte ließen. Schlagzeug: Elvin Jones. Bass: Ron Carter. Klavier: Bill Evans. Saxophon: Stan Getz. — »I think of you day and night, night and day. Why is it so…» Doch es geht nicht immer um musikalische Raffinesse, manchmal liegt im Einfachen der Hoffnungsfunke. Wienerisch und doch lebensbejahend gibt sich Wolfgang Ambros. Ja, es ist finster rundherum, doch wer sucht, kann einen Lichtschalter finden. Wolfgang Ambros besingt «Die Finsternis». —

 
 

SK-

Früchte des Zorn (1/6)

16.11.2024HörspielNDR KulturStephanie Nilles und Thomas Deakin —   –  Details

Tom Joad

Früchte des Zorns – The Grapes of Wrath. Teil 1 Sie finden unsere Hörspielserie in 12 Folgen ab dem 15. November in der ARD Audiothek. — Tom Joad kehrt nach vier Jahren Gefängnis zurück. Doch die Farm der Familie ist menschenverlassen. Wo sind seine Leute? — Amerika in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. In Oklahoma ist seit Jahren kein Regen mehr gefallen. Aus der großen Ebene ist eine «Dust Bowl» geworden. Tom Joad, nach vier Jahren Gefängnis wegen Totschlags auf Bewährung entlassen, will zur Farm seiner Eltern zurückkehren. Unterwegs trifft er den ehemaligen Prediger Jim Casy, der mittlerweile den christlichen Glauben infrage stellt. Casy begleitet Tom zur Joad-Farm – doch diese ist verlassen. Wo sind Toms Leute?

Die Männer treffen auf den alten Nachbarn, Muley Graves, der ihnen erzählt, dass die Joads bei Toms Onkel Unterschlupf gefunden haben und nach Kalifornien auswandern wollen. Nach Jahren der Dürre haben fast alle Farmer ihr Land an die Banken verloren, die nun die Pächter gewaltsam vertreiben. Moderne Traktoren bewirtschaften jetzt riesige Flächen. Nach einer Nacht unter freiem Himmel kommen Casy und Tom bei Onkel Johns Haus an, als gerade ein Lastwagen beladen wird. — «Da kamen die Landbesitzer zu ihrem eigentlichen Punkt: ‚Das Pachtsystem rentiert sich nicht mehr. Ein Mann auf einem Traktor kann zwölf oder vierzehn Familien ersetzen.‹ ‚Aber ihr werdet das Land töten mit der ganzen Baumwolle.‹ ‚Wir wissen das. Deshalb müssen wir schnell viel anbauen, bevor das Land stirbt. Dann werden wir es verkaufen. Viele Familien im Osten würden gern ein Stückchen Land besitzen.‹ ‚Aber was geschieht mit uns? Wovon sollen wir leben?‹ ‚Ihr müsst das Land verlassen. Die Traktoren werden schon bald durch euren Hof pflügen.» aus der Chronik «Der Traktor» — Der erste Radioteil enthält die «Chroniken»: «Oklahoma», «Zwiegespräch», «Der Traktor» und «Gute Wagen!»

Früchte des Zorns – The Grapes of Wrath Hörspielserie nach dem Roman von John Steinbeck Übersetzung aus dem Amerikanischen: Klaus Lambrecht Musik: Stephanie Nilles und Thomas Deakin Stimmen: Erzähler – Burghart Klaußner Chronistin – Astrid Meyerfeldt Chronist – Werner Wölbern Erzählung “Die Schildkröte” – Barbara Nüsse Tom Joad – Patrick Güldenberg Mutter Joad (“Ma”) – Johanna Gastdorf Vater Joad (“Pa”) – Rainer Bock Großmutter Joad (“Granma”) – Hedi Kriegeskotte Großvater Joad (“Grampa”) – Wolf-Dietrich Sprenger Noah Joad – Marek Harloff Rose of Sharon Joad (“Rosasharn”) – Linn Reusse Al Joad – Tom Scherer Ruthie Joad (12 Jahre) – Lina Stoimenovski Winfield Joad (10 Jahre) – Joon Staschen Onkel John – Wolfgang Michael Jim Casy – Gustav Peter Wöhler Connie – Simon Schwan Muley Graves – Lars Rudolph Fahrer – Markus John Sairy Wilson – Maja Schöne Ivy Wilson + Polizist – Matthias Matschke Tankwart – Josef Ostendorf Zollbeamter + Polizist – Matti Krause Besitzer + Mann im Anzug – Bernd Grawert Zerlumpter + Schläger + Mann – Tim Grobe Sohn + Tänzer – Merlin Sandmeyer Vater + Provokateur – Ulli Plessmann Jehovitin – Victoria Fleer Sheriff + Mann in Weedpatch – Yorck Dippe Einäugiger + Bürgerwehr + Schläger – Jonas Nay Mrs. Wallace – Stephanie Nilles Wilkie Wallace – Ole Lagerpusch Tim Wallace – Michael Wittenborn Floyd — Mirco Kreibich Kontraktor + Buchhalter – Samuel Weiss Polizist Joe + Wächter – Till Huster Mr. Thomas + Jackson – Konstantin Graudus Wächter + Black Hat – Peter Kaempfe Lisbeth – Gabriela Maria Schmeide Große Frau + Kellnerin – Christiane von Poelnitz Vorsteher + An-/Absagen – Tilo Werner Jessie – Sabine Orléans Huston – Peter Franke Jule + Junger Mann – Johannes Hegemann Angestellter auf der Hooper Farm – Steffen Siegmund Verkäufer – Stephan Grossmann Mrs. Wainwright – Victoria von Trauttmansdorff Mr. Wainwright – Achim Buch Junge – Felix Lengenfelder Besetzungsbüro: Marc Zippel und Dagmar Titz Technische Realisation: Corinna Gathmann und Philipp Neumann Regieassistenz: Leo Schenkel, Luca Toboll, Sarah Veith und Simon Hastreiter Hörspielbearbeitung und Regie: Christiane Ohaus Dramaturgie und Redaktion: Michael Becker Foto: Andreas Rehmann Artwork: Isabel Seliger Produktion: Norddeutscher Rundfunk 2024

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

My Inmost Heart – Variations on Brahms – Werke von Johannes Brahms, Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach u.a.

16.11.2024Die besondere AufnahmeDeutschlandfunk KulturN.N. —   –  Details

Johannes Brahms

Luisa Imorde, Klavier – – Produktion: Deutschlandfunk Kultur / Berlin Classics 2024 – – Die Pianistin Luisa Imorde ist bekannt für kluge und ungewöhnlich zusammengestellte Programme – auf ihrer neuen Aufnahme bringt sie Variationswerke verschiedener Epochen in einen lebendigen Dialog.

 
 

SK-

Die schöne Landschaft aller / Leben in der Sächsischen Schweiz

16.11.2024FeatureDeutschlandfunk KulturAntje Meichsner —   –  Details

Sächsische Schweiz

Wald. Schluchten. Felsformationen. Die Sächsische Schweiz ist wie ein Märchenland. In dem viele Rechtsextreme leben. Was erzählen Ehemalige, Zugezogene und Dagebliebene, die damit nicht einverstanden sind? — Wer in der Sächsischen Schweiz aufgewachsen ist, trägt sie ein Leben lang in sich.

Wer hier wandert und sich auskennt, tut es leise. Durch die Wälder und Schluchten, über die Felsen und Stege bewegt man sich behutsam – eine ungeschriebene Grundregel in der Sächsischen Schweiz. Und wer nur etwas abseits der viel frequentierten Wanderwege und Zeiten unterwegs ist, bewegt sich aus der rationalen Alltagswelt heraus. Ist es wirklich der Hausgeist namens Buddel, der Reichtum bringt, wenn man ihm abends Milch hinstellt? Etwas ganz Eigenes, Magisches, auch Rauhes hat die Sächsische Schweiz. Wer hier aufgewachsen ist, trägt sie ein Leben lang in sich. Andere verlieben sich in sie und ziehen hin. Aber die Sächsische Schweiz ist auch die Region, in der Rechtsextreme Mehrheiten bilden, sozial akzeptiert und gut vernetzt sind. In unterschiedlichen Varianten und mit unterschiedlichen Ausprägungen der Gewalt. Wie geht es den Menschen, die da nicht mitmachen wollen? Antje Meichsner führt eingehende Gespräche mit Menschen, die in der Schule gemobbt und verprügelt wurden, und hört Erlebnisse aus den Dörfern, aus der Schule, aus der Landschaft. Manche haben die Sächsische Schweiz verlassen, andere sind hingezogen, verbunden mit ihr sind sie alle. Und alle eint die Frage: Wie lebt es sich in der schönen Landschaft aller? Ursendung Die schöne Landschaft aller Von Antje Meichsner Ton und Regie: die Autorin Produktion: Deutschlandfunk Kultur/Südwestrundfunk 2024 Länge: ca. 54‘30 Antje Meichsner ist multidisziplinäre Künstlerin in den Feldern Komposition, Text, Radio und Film. Sie arbeitet konzeptuell dazu, wie Landschaften in den Menschen repräsentiert sind, die in ihr leben oder durch sie durchgehen. In ihren Soundarbeiten dekonstruiert sie Field Recordings und Sprachmaterial, das um das Befinden des Subjekts in der Gesellschaft kreist. Ihre Arbeiten sind sowohl installativ/hörspielförmig, sie spielt aber auch performative Live-Konzerte. Zuletzt im Radio: „Genauso bloß anders“ (Deutschlandfunk 2021), ein Hörspiel über das Coming of Age einer Ost-Punkerin in der Wendezeit.

 
 

SK-

Chanson- und Kabarettsängerin Claire Waldoff / Eine Berlinerin vom Kohlenpott

16.11.2024Aus den ArchivenDeutschlandfunk KulturHorst Kintscher —   –  Details

Claire Waldoff

RIAS Berlin 1984 — Sie trat am liebsten in Männerkleidung auf und prägte mit ihrer kratzbürstigen Stimme die Berliner Kabarett-Szene der Goldenen Zwanziger – bis die Nationalsozialisten ihre Auftritte verunmöglichten. Als Clara Wortmann 1884 in Gelsenkirchen geboren, kam sie mit 18 Jahren nach Berlin und wurde hier zum Star der Unterhaltungskunst. Sie wurde sowohl von Arbeitern als auch Intellektuellen gleichermaßen gefeiert, und besang früher als viele anderen den Feminismus, die freie Liebe und das freie Leben. Auch heute noch sind ihre Lieder, zu denen Hits wie „Hermann heeßt er“ und „Wer schmeißt denn da mit Lehm?“ gehören, eine (Wieder-)Entdeckung wert. Horst Kintscher lässt Claire Waldoff in seiner Sendung zu ihrem 100. Geburtstag nicht nur mit ihren Liedern auftreten, sondern fand auch im RIAS-Archiv Interviews mit ihr.

 
 

SK-

Am Mikrofon: Der Tubist Siegfried Jung

16.11.2024Klassik-Pop-et ceteraDeutschlandfunkN.N. —   –  Details

Siegfried Jung

Die Tuba ist Instrument des Jahres 2024. Sie sei «ein vollwertiges Solo-Instrument», sagt Siegfried Jung. In Klassik-Pop-et cetera stellt er ihre Bandbreite vor und unterstreicht vor allem die zarten Seiten des Tieftöners. — Seit 1999 spielt Siegfried Jung im Orchester des Nationaltheaters Mannheim. Auf seinem aktuellen Album «Porteño» kombiniert er Tuba und Harfe.

Der Landesmusikrat Schleswig-Holstein kürte für 2024 die Tuba zum Instrument des Jahres. Interessante Einblicke in die Welt des Tieftöners präsentiert Siegfried Jung. Für ihn steht die Tuba nicht nur für Bierzelt und Dicke-Backen-Musik. Sie gilt auch im klassischen Bereich als vollwertiges Musikinstrument. Auch wenn das Instrument nicht so filigran wie eine Geige aussieht, kann man der Tuba zarte Töne entlocken. Siegfried Jung stammt aus Temeschburg in Rumänien und studierte in den Neunzigern Tuba bei Walter Hilgers an der Weimarer Musikhochschule. Seit 1999 spielt er im Orchester des Nationaltheaters Mannheim. Auf seinen bisherigen Alben sorgte er für reizvolle Kombinationen, indem er beispielsweise Stücke für Tuba und Harfe komponieren ließ.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Vor 50 Jahren: Der Astronom Frank Drake schickt Arecibo-Botschaft ins All

16.11.2024KalenderblattDeutschlandfunkDirk Lorenzen —   –  Details

Frank Drake

Radiowellensignal Die Arecibo-Botschaft – eine Nachricht an Aliens Im Jahr 1974 schickte der US-amerikanische Astronom Frank Drake eine Nachricht ins All: Die zum 25.000 Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen M13 gefunkte Botschaft war zunächst ein Partygag und wurde dann zum Mythos. — Der US-amerikanische Astronom und Astrophysiker Frank Drake war ab 1965 Direktor des Arecibo-Observatoriums in Puerto Rico.

 
 

SK-xxddhehitt

Ein Apfel, ein Pferd, ein Vibraphon – und innige Stimmen. Mit Alva Noto, Conor O’Brien, Beth Gibbons, Matthew Herbert

15.11.2024NachtmixBayern 2Judith Schnaubelt —   –  Details

Alva Noto

Musik und Rhythmen kann der Mensch mit allen möglichen Gegenständen produzieren, aber nur der britische Klangforscher Matthew Herbert kommt wohl auf die Idee, antike Pferdeknochen von einem Anatomie-Dozenten zu kaufen und mit diesem Skelett eine musikalische Loveaffair zu beginnen. Am Ende berichtet Herbert von diesem wundersamen und tiefgründigen Experiment in einem neuen Reader: “Meine bessere Hälfte. Musikerinnen erzählen über ihre Instrumente”. Während eines Interviews mit Alva Noto für den Zündfunk in seinem Atelier zu Berlin vor ein paar Jahren, wollte ich gerne einen Blick in sein Musikstudio werfen. Er zeigt auf einen kleinen Tisch, darauf ein Laptop mit einem Apfelsymbol. So einfach, so klar – und wieder einmal hat Alva Noto in seinem “Studio” gezaubert: Neuer Track, neues Glück. Es waren nur ein paar Gitarrenakkorde und die sanfte Stimme von Conor O’Brien alias Villagers während seines innigen Konzerts in München, die mich plötzlich an einen anderen großen Ausnahmekünstler erinnerten: Jeff Buckley, der sein Debütalbum “Grace” vor 30 Jahren veröffentlicht hat, im selben Jahr als Portishead ihr erstes Trip-Hop-Album “Dummy” herausbrachte. Und so kommt alles Schöne mal wieder in einem Nachtmix zusammen, “for your mind, your body and your soul”.

 
 

SK-