«Abschlussbericht» ist eine subtile Abrechnung mit den gegenwärtigen Verhältnissen in Ungarn, die von Misstrauen und Angst geprägt sind. Der Filmregisseur István Szabó knüpft mit seinem neuesten Film an die Trilogie «Mephisto» (1981), «Oberst Redl» (1985) und «Hanussen» (1988) an. Anlässlich der Filmpremiere in der Akademie der Künste heute Abend übergibt der Regisseur Teile seines Archivs an die Kunstinstitution.
Eine Filmkritik von Anke Sterneborg — Jenny von Loeben hat sich vor 18 Jahren mit ihren rohen Gefühlen, ihren explosiven Leidenschaften, ihrer wuchtigen Verweigerung in die Filmgeschichte eingebrannt. Chris Kraus hat sie 2006 für den Film 4 Minuten erfunden, Hannah Herzsprung hat sie damals als Siebenundzwanzigjährige mit seelischer Intensität und physischer Power verkörpert, und wurde mit dieser Rolle schlagartig berühmt.Jetzt ist sie 42 und die Schauspielerin und ihr Regisseur klinken sich im Sequel “15 Jahre” nochmal ins Leben der psychisch versehrten Klaviervirtuosin Jenny von Loeben ein: Wie ist es ihr ergangen, in den letzten 15 Jahren Gefängnis, was ist aus ihr geworden?Unsere Filmkritikerin Anke Sterneborg stellt den Film jetzt vor.
Ein Gespräch mit Nikolaus Bernau, Architekturkritiker — Berlin gilt zwar nach Frankfurt am Main als zweite Hochhausstadt Deutschlands, doch so richtig prägend scheinen sie für das Stadtbild nicht. Denn: die Skyline soll nicht durch allzu hohe Bauten gestört werden. Nun möchte ein Investor in unmittelbarer Nähe der Jannowitzbrücke ein 110 Meter hohes Hochhaus errichten, das das Stadtbild nicht nur in Mitte, sondern in ganz Berlin nachhaltig verändern könnte.Ein schlechter Deal für die Stadtgesellschaft, findet unserer Architekturkritiker Nikolaus Bernau.
Das rbbKultur-Gedicht der Woche — Das rbbKultur-Gedicht der Woche – Dichterinnen und Dichter von heute lesen radiophone Gedichte. Und vermitteln unseren Hörerinnen und Hörern damit eine Wochenration Reim, Rhythmus und Wohlklang. Komische, merkwürdige, musikalische und elegische Gedichte von Nora Gomringer und Bas Böttcher bis Thomas Gsella und Wiglaf Droste.Heute liest Ror Wolf sein Gedicht “Abends auffrischende Winde”.Sie können unser Gedicht der Woche auch im Internet hören oder als Podcast abonnieren: www.rbbkultur.de
Aus für das Sport- und Erholungszentrum — Ein Gespräch mit Björn Leffler, Chefredakteur des Internetmagazins Entwicklungsstadt.de — Ein weiteres Gebäude, das früher in Ostberlin sehr beliebt war, soll verschwinden: das SEZ, das Sport- und Erholungszentrum in der Landsberger Allee in Friedrichshain. Mit seinem Spaßbad, der Saunalandschaft, der Bowlingbahn und diversen Sporthallen konnte es Freizeitangebote machen, die es in der DDR nicht überall gab. 1981 wurde es eröffnet – als Prestigeprojekt der Partei- und Staatsführung.Nach der Wende wurde das Veranstaltungsangebot immer kleiner, das Spaßbad und nach und nach auch die Sportstätten mussten geschlossen werden. Ein privater Investor kam der Verpflichtung, das Gebäude wieder in Betrieb zu nehmen, nicht nach und musste es nach einem langen Gerichtsverfahren ans Land Berlin zurückgeben.Nun soll es abgerissen werden, damit auf dem Grundstück 500 Wohnungen neu gebaut werden können. Ob das wirklich unvermeidlich ist, darüber sprechen wir mit Björn Leffler, dem Chefredakteur des Internetmagazins Entwicklungsstadt.de.
100. Todestag von Franz Kafka in diesem Jahr — — In diesem Jahr gibt es viele wichtige Jubiläen – den 300. Geburtstag von Immanuel Kant zum Beispiel und den 250. von Caspar David Friedrich. Auch der 100. Todestag von Franz Kafka wirft seine Schatten voraus – in Tschechien, Deutschland und Österreich werden zahlreiche Veranstaltungen angekündigt.
— Kilian Kirchgeßner hat sich einen Überblick verschafft und berichtet auch über ein Kafka-Computerspiel, das man auf der Website des Goethe-Instituts Prag finden kann.
Nicht nur, dass alles, was klingt und alles, was nicht klingt, Material der Neuen Musik sein kann: Auch ihre Werkzeuge ufern aus. — (Wdh. v. 05.02.2019)
Über ein Jahrhundert ging von New York der Puls der weltweiten Jazzentwicklung aus. In jüngerer Zeit wird Berlin in Sachen Jazz jedoch immer öfter als das neue New York bezeichnet. Stimmt das, oder klaffen hier Mythos und Wirklichkeit weit auseinander? Schlagzeuger Joe Hertenstein hat 15 Jahre in New York gelebt und gearbeitet, um sich vor zwei Jahren bewusst an der Spree niederzulassen. Er kennt beide Szenen aus dem Effeff und lässt sich im Gespräch mit Wolf Kampmann auf einen Vergleich ein.
Held und Schwärmer – Ausschnitte aus Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Giacomo Puccini, Richard Wagner u. a. — Als einer der meistgefragten deutschen Heldentenöre hat Peter Seiffert regelmäßig für ausverkaufte Häuser gesorgt. In fordernden Wagner-Partien wie Tristan, Lohengrin oder Tannhäuser war er an den Bühnen der großen Opernmetropolen zu Gast, noch im Vorjahr konnte man ihn in Wagners «Parsifal» live erleben. Er hat aber auch das schwere Fach abseits des Wagner-Gesangs interpretiert, etwa als Florestan in Beethovens «Fidelio» oder als Otello in Giuseppe Verdis gleichnamigem Spätwerk. Klangvolumen und Durchhaltevermögen beeindrucken sein Publikum mindestens so tief wie der stählerne Schmelz seiner Tenorstimme. — Dass er immer noch auf der Bühne steht, verdankt er einer profunden Ausbildung und der selektiven Auswahl seines Repertoires. Als Mozart-Sänger und mit der deutschen Spieloper wuchs er nach und nach ins dramatische Fach, der Liedgesang hat ihm geholfen, dabei seine Stimme flexibel und geschmeidig zu halten. Die sanften Töne, die er dabei anschlägt, scheinen ein Antagonismus zu seiner mächtigen körperlichen Erscheinung zu sein. Ob als dramatischer Held oder verhaltener Schwärmer – Peter Seiffert hat meist die ideale stimmliche Dosierung gewählt.
Heute erklingen drei bemerkenswerte Stimmen aus dem ibero-amerikanischen Raum, konkret, Mallorca, Andalusien und Kolumbien, die aus ihren musikalischen Wurzeln extrem unterschiedliche Blüten ziehen. — Mar Grimalt kommt aus Mallorca und musiziert ungewöhnliche, stilfreie Lieder auf Katalanisch. — Die in Barcelona geborene, aus einer andalusischen Familie stammende Alba Carmona veröffentlichte gerade mit ihrem Mann, dem fantastischen Gitarristen Jesús Guerrero, ein neues Album. Flamenco ist dabei die Grundfarbe. — Die aus Kolumbien gebürtige Lucía Pulido schließlich geht gemeinsamen musikalischen Spuren ihres Heimatlandes und Mexiko nach.
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