Pure Desmond goes 100 (*1924)

29.12.2023Round MidnightNDR KulturSarah Seidel —   –  Details

Pure Desmond

Altsaxofonist Paul Desmond war Mitglied des klassischen Dave Brubeck Quartetts und Komponist von «Take Five», einem Jazz-Gassenhauer im Fünfviertel-Takt. 1959 sorgte das Stück auf Brubecks Album «Time Out» für Furore, geriet zum Bestseller und wurde in den Jahrzehnten danach unzählige Male gecovert. Paul Desmond hatte einen leichten, eleganten Sound, für den er ein schönes Bild bemühte – er wollte klingen wie ein trockener Martini. Wie genau man sich das vorstellen muss, bleibt ein Geheimnis, aber der Sound hallt nach.

 

— Am 25. November 2024 wäre Paul Desmond 100 geworden, schon ein ganzes Jahr vor diesem Datum ist nun mit «Pure Desmond – 100» ein Tribute-Album erschienen. Lorenz Hargassner, Gitarrist Johann Weiss, Bassist Christian Flohr und Schlagzeuger Sebastian Deufel haben damit schon weit im Vorfeld des Jahrhundert-Jubiläums eine Widmung an den 1977 verstorbenen Musiker eingespielt. Eine wohlige Zeitreise in die 1950er und ›60er Jahre. — Bossa Nova, Swing und Cool Jazz — Sehnsucht, Herzschmerz und Melancholie. Süße und Traurigkeit – viel Gefühl liegt in diesem Saxofon-Ton, der für Lorenz Hargassner prägend war und auch heute noch immer bei ihm mitschwingt. Seit gut 20 Jahren spielen die vier Musiker von «Pure Desmond» nun schon zusammen. Vor dem Gang ins Studio haben sie eine Auswahl von 13 Stücken getroffen, sozusagen ein «Best-of Desmond».

 

— Bossa Nova, Swing und Cool Jazz, gerade und ungerade Taktarten, aber auch Klassiker von Simon & Garfunkel. «Mrs. Robinson», «Moon River» oder «Blue Rondo à la Turk» sind zeitlose Stücke. «Vintage-Sound auf Vintage-Instrumenten im Jahr 2023», sagt Lorenz Hargassner zum ausgefeiltem Studio-Sound, der dieses Album zu einem rundum wärmenden Erlebnis macht.

 
 

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‹Hallelujah› / Der Song, der Leonard Cohen überlebt

28.12.2023NewsRolling StoneMaik Brüggemaier —   –  Details

Leonard Cohen

Egal wo sich Leute versammeln, um zu feiern oder zu trauern – «Hallelujah» ist immer schon da. «Lange bevor es Minnesänger gab, Komponisten und Komponistinnen, Songwriter und Songwriterinnen und von Millionen verehrte Sänger und Sängerinnen, gab es Lieder. Sie erzählten Geschichten und priesen Götter, sie dienten als Erinnerungsspeicher und als Landkarten. Und sie veränderten sich, wenn sie von Sänger zu Sängerin durch die Generationen weitergegeben wurden. Niemand konnte sich daran erinnern, wer sie ursprünglich geschrieben hatte. Sie waren einfach schon immer da. Heute ist ein Lied in der Regel eng mit einem Interpreten oder einer Interpretin, einem Songwriter oder einer Songwriterin verknüpft, und wenn jemand es singen und ein wenig modifizieren möchte und nicht so genau weiß, wer es geschrieben hat, sind in der Regel Urheberrechtsanwält:innen behilflich.

Lieder haben kaum noch die Möglichkeit, ein Eigenleben zu entwickeln. Aber an dieser Stelle soll es um eines gehen, das seinem Schöpfer entwischt ist. Ein Lied, das über viele Umwege zu einem der meistgesungenen auf diesem Planeten wurde. Man hört es in Castingshows und U Bahn-Stationen, in Filmen und Serien, auf Beerdigungen und Hochzeiten. Und man hört es viel zu oft. So wie genervtes Gitarrenladenpersonal gern Schilder anbringt, auf denen den Kund:innen unter Androhung von Höllenfeuer verboten wird, beim Ausprobieren des Instrumentariums die Riffs von «Smoke On The Water», «Stairway To Heaven» oder «Seven Nation Army» anzustimmen, möchte man heute jeden Menschen, der sich vor ein Mikrofon stellt, flehentlich bitten, nicht dieses eine Lied zu singen. Jeder kennt es. Jeder kann daraus zitieren. Zumindest eine Zeile: «You don›t really care for music, do you?» Aber kaum jemand weiß, an wen sich diese Zeile richtet und worum es in diesem Lied eigentlich geht. «Sein Titel, «Hallelujah», verspricht etwas Tiefgründiges, Weihevolles und Erhabenes, und das reicht den meisten Menschen völlig aus, um einem damit ständig auf die Nerven zu gehen, wenn sie der Meinung sind, es gäbe etwas zu feiern oder zu gedenken. Wenn diese Leute wüssten, dass «Hallelujah» in seiner populärsten Version davon erzählt, wie jemand vom Thron gestoßen und auf einen Küchenstuhl gefesselt wird, dass es um Zweifel an Gott und der Liebe geht, dass dem Song-Ich außer der Erinnerung an das Eindringen in eine Frau, die sich mittlerweile längst abgewandt hat, nichts mehr heilig ist und es am Ende in der Dunkelheit steht und ein kaltes und sehr einsames «Hallelujah» singt, würden sie vielleicht davon absehen, damit ihre Ehe ein- oder ihre verstorbenen Liebsten auszuläuten. Ein ziemlich großer Prozentsatz der Menschen, die vorgeben, «Hallelujah» zu lieben, hat keine Ahnung von diesem Lied, geschweige denn von seinem Autor. Die Popularität des Songs überstrahlt ihn und sein übriges Werk um ein Vielfaches. Die Titel einer neuen Zusammenstellung seiner bekanntesten Lieder und einer dieser Tage in den Kinos laufenden Dokumentation machen das deutlich. «Der Film von Daniel Geller und Dayna Goldfine heißt «Hallelujah: Leonard Cohen, A Journey, A Song» und erzählt, inspiriert von Alan Lights Buch «The Holy Or The Broken» (2012), die Geschichte des Songs und so auch die seines Autors und der verschiedenen Interpret:innen, die ihn populär machten. Das neue Leonard-Cohen-Best-of-Album hat seine Plattenfirma «Hallelujah & Songs From His Albums» genannt. Vieles daran mutet seltsam an. Nach Cohens bekanntestem Lied gefragt, würden die meisten von uns vermutlich immer noch «Suzanne», «Bird On A Wire», «So Long, Marianne» oder «Famous Blue Raincoat» nennen, denn «Hallelujah» scheint ihm irgendwie nicht so richtig zu gehören – die Versionen anderer Sänger:innen sind uns vertrauter. Ja, es kommt einem so vor, als hätte Cohen sich das Lied für diese Retrospektive nur mal kurz ausgeliehen. Dazu passt, dass hier keine definitive Studioversion zu hören ist, sondern eine Live-Aufnahme aus dem Jahr 2008. Um das Phänomen «Hallelujah» und die dahinterstehende Ironie zu verstehen und vielleicht auch den Song wieder neu schätzen zu lernen, müssen wir so viele Jahre in der Zeit zurückgehen, wie Moses brauchte, um mit seinem Volk die Wüste zu durchqueren. Nämlich vierzig.

 
 

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Isata Kanneh-Mason spielt Fanny Mendelssohn / Beethovenfest Bonn 2023

28.12.2023KonzertWDR 3Susanne Herzog —   –  Details

Isata Kanneh-Mason

Aufnahme vom 3. September 2023 aus der Oper Bonn — Aus einem Haus voller Musik kommt die britische Pianistin Isata Kanneh-Mason: die 27-jährige ist die älteste von sieben Geschwistern, die alle Musik machen. Beim Beethovenfest in Bonn präsentiert die Pianistin ein sehr ausgewähltes Recital Programm. — Bekannt wird die Musikerfamilie Kanneh-Mason als Isatas jüngerer Bruder Sheku bei der Hochzeit von Prinz Harry mit Meghan Markle Cello spielt. Wie Sheku startet auch Isata Kanneh-Mason so richtig durch. Besonders nachdem ihr Debüt Album mit Werken von Clara Schumann es 2019 an die Spitze der britischen Klassik Charts geschafft hat, nimmt ihre Solokarriere ordentlich Fahrt auf. Die Musik von Komponistinnen ins Rampenlicht zu holen, liegt ihr besonders am Herzen: deshalb hat Isata beim Beethovenfest in der Bonner Oper Fanny Mendelssohns «Ostersonate» ins Zentrum ihres Konzerts gestellt. Das ist ein Werk, das erst vor einigen Jahren zum ersten Mal öffentlich aufgeführt wurde. Lange galt es mit seiner Dramatik als so «männlich», dass man sich gar nicht vorstellen konnte, dass sich hinter «F. Mendelssohn», nicht Felix, sondern Fanny als Urheberin verbarg.

 
 

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Rauhnächte (2/3)

28.12.2023MusikstundeSWR2Bettina Winkler —   –  Details

Weihnachtliche Pfarrkirche

Wilde Gesellen, schaurige Gestalten, unheimliche Rituale, aber auch Kerzenglanz, Feiertagstrubel und Weihnachtsseligkeit – das alles gehört zu den Rauhnächten zwischen Heiligabend und Dreikönig. In der ersten Folge geht es um Ursprung und Bedeutung dieser besonderen Nächte.

 
 

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Sinead O’Connor b. 1966

28.12.2023NewsThe New York TimesTina Jordan —   –  Details

Sinead O’Connor

Entdecken Sie die unwahrscheinliche Geschichte hinter dem ersten Album des Sängers. Von John Jeremiah Sullivan Zu sagen, dass Sinead O›Connor nie ganz die musikalischen Höhen ihres Debütalbums «The Lion and the Cobra» von 1987 erreicht hat, heißt nicht, den Rest ihres Schaffens herabzusetzen, das Juwelen enthielt. Zu einem Rekord wie dem ersten gibt es kein Zurück mehr. In gewisser Weise war es im wahrsten Sinne des Wortes beängstigend: Das Label musste für die amerikanische Veröffentlichung das Originalcover ändern, auf dem ein kahlköpfiger O›Connor zu sehen war, der wie eine Banshee-Katze zischte. In der Version, die wir gesehen haben, blickt sie nach unten, die Arme verschränkt, den Mund geschlossen, verletzlich. Die Musik hatte beide Seiten von ihr. — Über die Frage, wer «Der Löwe und die Kobra» produziert hat, herrschte oft Unklarheit. Der Prozess war mit etwas Drama verbunden. O›Connor geriet mit dem Label aneinander und ließ ihren ersten Produzenten, Mick Glossop, fallen, der hoch angesehen und die Person war, die das Label wollte. Letztlich produzierte sie das Album größtenteils selbst. Aber nicht ganz. Es gab einen Co-Produzenten, einen irischen Ingenieur namens Kevin Moloney, der an den ersten fünf U2-Alben und Kate Bushs «Hounds of Love» arbeitete. Er und O›Connor gingen zur gleichen Zeit im Dubliner Stadtteil Glenageary zur Schule, wo er neben ihrer reinen Mädchenschule eine katholische Akademie ausschließlich für Jungen besuchte. Aber Moloney kannte O›Connor damals noch nicht, obwohl sie denselben Bus nahmen. — In Asheville, NC, saß Moloney diesen Herbst im Kontrollraum der Citizen Studios, wo er der Hausproduzent ist, und startete die Wiedergabe von «The Lion and the Cobra». Das erste Lied ist eine Geistergeschichte mit dem Titel «Jackie». Eine Frau singt von ihrem Geliebten, der von einem Angelausflug nicht zurückgekehrt ist. Sie befinden sich im tiefen irischen Literaturparadies, der Westküste und den Inseln. Es ist die Klage von Maurya in JM Synges Stück «Riders to the Sea», die um alle Männer trauert, die ihr der Ozean genommen hat, außer dass die Kreatur, die durch O›Connor singt, den Tod nicht akzeptieren wird. «Irgendwann wird er zurückkommen», versichert sie den Männern, die die Nachrichten überbringen, «und lacht euch aus.» Am Ende übertönt ihr Falsett die Rückmeldungen. Sie beginnt das Lied als klagende junge Witwe und beendet es als Dämon. «Bringt die alten Haare hoch», sagte Moloney. —

 
 

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Der Roman, der 1903 wöchentlich 1.000 Mal verkauft wurde

28.12.2023NewsThe New York TimesTina Jordan —   –  Details

Mary Augusta Ward

Mary Augusta Wards «Lady Rose›s Daughter» war der Blockbuster-Bestseller seiner Zeit. — Zu Beginn des 20. Jahrhunderts veröffentlichte die Buchbesprechung regelmäßig einen Artikel mit dem Titel «Books in Demand», der eine Liste der am häufigsten ausgeliehenen Bücher in der New York Public Library enthielt (und in vielerlei Hinsicht ein Vorläufer unserer besten Bücher war). Verkäuferlisten). — In der ersten Woche des Jahres 1904 war «Lady Rose›s Daughter» der britischen Autorin Mary Augusta Ward der beliebteste Roman in der Bibliothek. Angekündigt als «eine Geschichte von atemlosem Interesse und anhaltendem Charme» handelte es sich um «ein Mädchen, dessen sanftes Wesen sich gegen die britische Gesellschaft auflehnt». — Als das Buch Anfang 1903 herauskam, waren die Rezensionen etwas spärlich. «Es ist sicherlich ein Buch, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht», schrieb ein ungenannter Kritiker in der Buchbesprechung vom 14. März 1903, aber «es ist nicht besonders erbaulich.» Seine Philosophie ist eng und isoliert. … Aber es ist Literatur – echt und groß. Diesmal, und wir können auf immer hoffen, hat Mrs. Ward vergessen zu lehren oder zu predigen.» — — — Mary Augusta Ward wurde 1851 geboren.

 
 

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Zum Tod von Pope L. – Der über den Broadway kroch

28.12.2023Kompressor: ClipDeutschlandfunk KulturJenny Schlenzka —   –  Details

William Pope L.

Der Künstler William Pope L. ist vor allen in den USA für seine Performances bekannt: In New York ist er den gesamten Broadway entlanggekrochen – mal im Anzug, mal mit einer Topfpflanze neben sich. Nun ist er im Alter von 68 Jahren gestorben. — Er war einer der wichtigsten politischen Konzeptkünstler in den USA: William Pope L..

 
 

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Sänger und Bassist Torsun Burkhardt gestorben

28.12.2023NewsZeit OnlineZT —   –  Details

Torsun Burkhardt (Egotronic)

Er gehörte der Berliner Electropunk-Band Egotronic an. Nun ist Torsun Burkhardt laut seiner Ehefrau nach einer Krebserkrankung verstorben. — Egotronic-Sänger Thorsten «Torsun» Burkhardt ist gestorben. — Der Sänger und Bassist der Berliner Band Egotronic Thorsten «Torsun» Burkhardt ist nach Angaben seiner Ehefrau verstorben. Wie sie auf Instagram mitteilte, war der Musiker zuletzt an Krebs erkrankt und sei am Samstag «friedlich» im Schlaf gestorben. — — »Wir sind traurig und schockiert, aber auch irgendwie froh, denn er hatte genug vom Krebs und auch wenn wir nicht so weit sind, er war es allemal», schrieb seine Frau Selina weiter. «Torsun, du hast genug gekämpft und dir den Frieden und die Ruhe mehr als wohl verdient.» — — In einem Interview mit der taz Mitte dieses Jahres sprach der Sänger öffentlich über seine Krebserkrankung. «Ich bin kein tougher Typ, der das alles heroisch trägt. Ich weine auch öfter, weil es einfach scheiße ist und mir nicht gut geht», sagte der Sänger Burkhardt darin. Er habe «sehr schlimme Schmerzen» erlitten und eine Chemotherapie gemacht. «Aber ich habe keinen Bock auf eine lange Leidensgeschichte», sagte er damals.

 

Geboren wurde Burkhardt 1974 in einem Dorf in Südhessen. Er ist den taz-Angaben zufolge Tischler, habe aber immer Musik gemacht. Seit 2001 hat er in der Electropunk-Band Egotronic gespielt. — Kondolenzbuch — KONDOLENZBUCH —

 
 

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Joan Baez / Ich habe keine Lust mehr zu singen

28.12.2023NewsZeit OnlineJacqueline Krause-Blouin —   –  Details

Joan Baez

Der Folk und die Familie, die Bürgerrechtsbewegung und die Beziehung zu Bob Dylan: Joan Baez blickt zurück auf ihr Leben und erklärt, wie man sich von allem befreit. — In den Sechziger- und Siebzigerjahren galt Joan Baez als Ikone der Bürgerrechtsbewegung und berühmteste Sängerin der US-amerikanischen Folkszene. Um die Akzeptanz dieser Szene und ihrer Familie musste sie trotzdem ein Leben lang kämpfen – und dabei Fürchterliches durchmachen. Nun ist Baez 82 Jahre alt, und ein Dokumentarfilm blickt auf ihre Karriere zurück. Zum Zoom-Gespräch über “I Am a Noise” und alles andere meldet sich Baez aus ihrer rustikalen Wohnküche. — Aktivistin und Sängerin mit gebrochenem Herzen: Joan Baez in den Sechzigerjahre.

 
 

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Joan Baez – I Am A Noise / Ein Porträt wie eine Therapiesitzung

28.12.2023Extra: ClipNDR KulturBettina Peulecke —   –  Details

Joan Baez

Mit großer Offenheit zieht Joan Baez in diesem Film Bilanz. Die amerikanische Musikerin gewährte Zugang zu ihrem beeindruckenden Privatarchiv und gibt Auskunft über ihre “inneren Dämonen”. — Joan Baez: Die “Queen of Folk” Ihr glockenklarer Sopran ist etwas in die Jahre gekommen, aber die mittlerweile 82-jährige “Queen of Folk” hat immer noch Freude am Singen, wie unter anderem beim Unterricht mit ihrer Gesangstrainerin zu sehen ist. ”Es macht mir Spaß zu singen. Wenn ich deprimiert bin, singe ich, um mich davon zu überzeugen, dass alles gar nicht so schlimm ist. Ich nehme einfach meine Gitarre und brülle alles raus.” Das sagte Joan Baez allerdings schon, als sie noch am Anfang ihrer Karriere stand. Als Gebrüll würde wohl kaum jemand ihren Gesang bezeichnen, aber die Kraft und Ausdrucksstärke, die hinter den Auftritten und Aktionen dieser Frau steht, ist vielleicht schon mit dem Gebaren einer siegesgewissen Löwin zu vergleichen. Joan Baez im Stadtpark in Hamburg © dpa Foto: Martial Trezzini Sie ist eine lebende Legende, eine Ikone der politischen Protestbewegung: Die amerikanische Musikerin, Bürgerrechtlerin und Aktivistin Joan Baez hat 2018 mit einer Abschiedstour der Bühne den Rücken gekehrt. Zu diesem Zeitpunkt entstand die Idee, eine Dokumentation über sie zu drehen. — Schmerzhafte Beziehung zu Bob Dylan Ihr politisches Engagement gegen den Vietnamkrieg und die Rassentrennung in den 1960er-Jahren machte sie weltweit berühmt. Ebenso wie ihr Auftritt beim legendären Woodstock-Festival und ihre Liebesbeziehung zu Bob Dylan, einer anderen Legende und Stimme ihrer Generation. Sie förderte dessen Karriere und eine Zeit lang traten sie gemeinsam auf. Aber da waren zwei schnell eine zu viel auf der Bühne, wie sie sich erinnert: “Als Bob immer berühmter wurde, hat er sich verändert und sich ziemlich schnell von uns allen abgewendet.” Es war eine intensive, schmerzhafte Beziehung, die in Entfremdung endete, so viel ist klar, wenn sie zugibt, Dylan habe ihr wohl das Herz gebrochen.

 
 

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I am a noise / Start der Joan-Baez-Doku

28.12.2023Tonart: ClipDeutschlandfunk KulturOliver Schwesig —   –  Details

Joan Baez

Den Popthron dieses Jahres hat ohne Frage Taylor Swift erobert. Ihre Fans mischen im argentinischen Wahlkampf mit, es gibt Studiengänge über sie. Aber der Star gibt sich als Antithese zum Diventum. Lieblingsessen: Cheeseburger. — Taylor Swift bei der Premiere des Konzertfilms «Taylor Swift: The Eras Tour».

 
 

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