100 Songs: Geschichte wird gemacht (1) Barbara – Göttingen (Frankreich, 1966)

18.11.2024RadiokollegÖ1Stefan Niederwieser —   –  Details

Barbara

«100 Songs: Geschichte wird gemacht» erzählt, wie ikonische Songs bis heute nachhallen. Die siebte Staffel schaut von Frankreich aus nach Deutschland, von Schweden aus nach Südamerika, von München aus in die Zukunft und mit Rap in die Vergangenheit. Barbara trägt zwanzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs singend zur europäischen Aussöhnung bei, Abba romantisieren lateinamerikanische Guerillas, Suzanne Vega wird zur Mutter des MP3 und Missy Elliott gibt Hip Hop ein Bewusstsein für die eigene Geschichte. Stefan Niederwieser und Robert Stadlober stellen ihnen die vier Songs vor. – – Für die französische Sängerin Barbara stand es außer Frage, in Deutschland aufzutreten. 1964 hatte sie ihren ersten Vertrag unterschrieben, war jenseits des Rheins unbekannt und ihre jüdische Familie musste im Zweiten Weltkrieg vor den Nazis flüchten. Der Direktor des jungen Theaters in Göttingen ließ nicht locker, Barbara sagte widerwillig zu, vor Ort stand wegen eines Streiks allerdings nur ein Pianino zur Verfügung, das die Sicht aufs Publikum versperrte. Eine Handvoll Studierender mussten den Flügel einer Nachbarin ins Theater tragen, das anschließende Konzert wurde zum Erfolg und der Aufenthalt verlängert. Am letzten Tag ihres Gastspiels trug Barbara den noch nicht fertigen Text von «Göttingen» vor, aus dem der tiefe Wunsch nach Aussöhnung von Frankreich und Deutschland spricht – und nicht der Wunsch nach Vergessen. Ein Jahr zuvor wurde der Elysee-Vertrag unterschrieben, das geächtete Deutschland betrat langsam wieder die Weltbühne. 1966 wurde «Göttingen» veröffentlicht und in Frankreich zum Hit. Später wurde Barbara zur Ehrenbürgerin der Stadt Göttingen, ihr gespenstisches Lied sang sie auch auf Deutsch ein. Und bis heute gilt «Göttingen» als Lied der deutsch-französischen Verständigung.

 
 

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Jazzfest Berlin – Haus der Berliner Festspiele – Aufzeichnung vom 2.11.2024 — Sun Ra Arkestra (USA)

18.11.2024In ConcertDeutschlandfunk KulturMatthias Wegner —   –  Details

Sun Ra Arkestra

Jazzfest Berlin Haus der Berliner Festspiele Aufzeichnung vom 2.11.2024 — Sun Ra Arkestra (USA): Knoel Scott, Gesang und Saxofon Cecil Brooks, Trompete James Stewart, Tenor-Saxofon Chris Hemingway, Alt-Saxofon Andrae Murchison, Posaune Michael Ray, Gesang und Trompete Elson Nascimento, Perkussion Jose da Silva, Perkussion Tyler Mitchell, Bass George Gray, Schlagzeug Tara Middleton, Gesang Farid Barron, Piano Alex Harding, Bariton-Saxofon

 
 

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Kammermusikfest Spannungen 2024 – Josef Suk, Detlef Glanert, Johannes Brahms

18.11.2024Musik-PanoramaDeutschlandfunkMarie König —   –  Details

Josef Suk

Exzentrisch, hitzig, unberechenbar: Das zweite Streichquartett des tschechischen Komponisten Josef Suk gleicht einem wilden Ritt durch alle Ausdrucksformen. «Man weiß nie, wo er als nächstes hinwill», sagt die Geigerin Alina Ibragimova, «die Wendungen sind ganz verrückt und wunderbar.» Stellenweise erinnert das 1911 vollendete, hochkomplexe Quartett an die Klangwelten von Arnold Schönberg oder Leo Janá ek. Doch eigentlich sei es mit nichts zu vergleichen, findet Ibragimova, die Josef Suk in Heimbach neu für sich entdeckt hat. In eine wilde Traumwelt führt Detlef Glanerts Sextett «Noctambule», das 2008 beim Kammermusikfest Spannungen seine Uraufführung erlebte. Das vielgeliebte Streichquintett von Johannes Brahms – eines seiner letzten Werke – beschließt das Konzert mit Wehmut, Nostalgie und ungarischem Tanz. —

 
 

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Clifton R. Wharton Jr., der Rassenschranken durchbrach, ist im Alter von 98 Jahren gestorben

17.11.2024News: NachrufeThe New York TimesGlenn Rifkin —   –  Details

Clifton R. Wharton

Er war der erste Afroamerikaner, der Präsident einer großen weißen Universität, CEO eines Großkonzerns und stellvertretender Außenminister wurde. — Clifton R. Wharton und seine Frau Dolores werden 1969 mit tosendem Applaus begrüßt, als er bei einem Heimspiel der Michigan State University in East Lansing vor 77.000 Fans als designierter Präsident der Michigan State University vorgestellt wird. — Als Clifton R. Wharton Jr. 1969 zum Präsidenten der Michigan State University ernannt wurde, war er der erste Afroamerikaner im Land, der zum Leiter einer großen, überwiegend weißen Universität ernannt wurde. Für Dr. Wharton war es nur eine von vielen Premieren. Er war der erste schwarze Kanzler der State University of New York. Er war der erste Afroamerikaner, der ein Fortune 500-Unternehmen leitete, und der erste, der in der Clinton-Regierung stellvertretender Außenminister wurde. Seine bemerkenswerten Neuerungen blieben oft unbeachtet, was ihm den Spitznamen «der stille Pionier» einbrachte. Doch Dr. Wharton, der am Samstag im Alter von 98 Jahren in Manhattan an Krebs verstarb, stellte klar, dass die Rasse zwar eine wichtige Rolle gespielt habe, aber nicht die treibende Kraft in seinem langen, erfolgreichen Leben gewesen sei. «Ich bin in erster Linie ein Mann, dann Amerikaner und dann Schwarzer“, sagte er der New York Times, nachdem er im Alter von 43 Jahren zum Präsidenten von Michigan State ernannt worden war. «Ich halte meine Ernennung in Michigan für einen wichtigen symbolischen Anlass, aber das ist nicht das Kriterium. Es zeigt, dass man es schaffen kann, wenn man die Fähigkeiten und das Talent hat.“

 
 

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Celeste Caeiro, deren Blumen einer Revolte einen Namen gaben, stirbt im Alter von 91 Jahren

17.11.2024News: NachrufeThe New York TimesPhil Davison —   –  Details

Celeste Caeiro

Im Jahr 1974 schenkte sie in Portugal Soldaten auf dem Weg zum Sturz einer Diktatur spontan rote Nelken. Die Aktion wurde als Nelkenrevolution bekannt.

 

— Celeste Caeiro im April dieses Jahres während der Feier zum 50. Jahrestag der Nelkenrevolution, ein Name, den sie inspirierte, als ihre Blumen während eines Militärputsches in die Gewehrläufe der Soldaten gesteckt wurden. — Celeste Caeiro, die am 25. April 1974 rote Nelken an Soldaten verteilte, die auf dem Weg waren, eine 40-jährige rechtsgerichtete Diktatur in Portugal zu beenden – eine spontane patriotische Tat, die einem weitgehend unblutigen Putsch seinen Namen gab, die Nelkenrevolution, und ihr den bleibenden Beinamen «die Dame der Nelken». Sie starb am Freitag in Lissabon. Sie wurde 91 Jahre alt. — Ihre Enkelin, Carolina Caeiro Fontela, bestätigte gegenüber Portugals nationaler Nachrichtenagentur Lusa ihren Tod in einem Krankenhaus. Sie sagte, Frau Caeiro habe in der Vergangenheit Herz- und Lungenprobleme gehabt. — Frau Caeiro war eine 40-jährige alleinerziehende Mutter und arbeitete als Garderobenfrau in einem Lissabonner Restaurant namens «Sir». Als sie an jenem Aprilmorgen zur Arbeit kam, erwartete sie einen arbeitsreichen Tag: Es war der erste Jahrestag des Restaurants und ihr Chef hatte ein spezielles Mittag- und Abendmenü vorbereitet, mit roten und weißen Nelken auf jedem Tisch. — Doch seit dem Morgengrauen hatte er einen privaten Radiosender gehört – einen, der der Zensur der Diktatur entgangen war – und als sie ankam, teilte er ihr mit, dass er das Restaurant schließen würde, und sagte: «Da ist etwas im Gange.» Er sagte ihr, sie solle die Nelken mit nach Hause nehmen. «Wir wollen nicht, dass sie verderben», sagte er. (…)

 
 

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Bela Karolyi, 82, gestorben; Gymnastiktrainer wurde verehrt, dann verstoßen

17.11.2024News: NachrufeThe New York TimesAlex Traub, Hank Sanders und Carla Correa —   –  Details

Bela Karolyi

Er erlangte Berühmtheit als Trainer der rumänischen und US-amerikanischen Olympiamannschaften. Später war er in Skandale verwickelt, in denen es um den Missbrauch junger Turnerinnen ging. —Bela Karolyi im Jahr 1996, nachdem die US-Turn-Frauenmannschaft den Mannschaftswettbewerb bei den Olympischen Spielen in Atlanta gewonnen hatte. Er trainierte einige der größten Stars des Sports. — Bela Karolyi, ein charismatischer Vorgesetzter eines Turntrainers, der mit seiner Frau Martha Generationen führender Athleten des Sports hervorbrachte, dessen Ruf jedoch durch Anschuldigungen eines missbräuchlichen Stils und Blindheit gegenüber den Sexualverbrechen von Dr. Larry Nassar getrübt wurde, starb am Freitag. Er wurde 82 Jahre alt. Sein Tod wurde von USA Gymnastics , dem nationalen Dachverband des Sports, bekannt gegeben. Weitere Einzelheiten wurden in der Erklärung nicht genannt. Als rumänischer Trainer, der Nadia Comaneci 1976 zur Olympiasiegerin machte, läutete Karolyi eine spannende und anspruchsvollere Ära im Frauenturnen ein. Unter seiner Anleitung erzielte die damals 14-jährige Comaneci die erste perfekte 10 bei einem olympischen Wettkampf. 1981 verließen Karolyi und seine Frau Rumänien und versuchten, sich in den USA einen Namen zu machen. Er nahm eine junge Turnerin namens Mary Lou Retton als Schülerin auf. 1984 war sie die erste Amerikanerin, die eine Goldmedaille im Turnen gewann. (…)

 
 

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Visionäre Architektur. Ausstellung in Dresden

17.11.2024Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturCarsten Probst —   –  Details

MAKEDONIUM Project

Wer neue Welten bauen will, geht davon aus, dass die vertraute Welt nicht mehr genügt. Krisensituationen und einschneidende Ereignisse waren immer ein Initiator für die Menschen, grundlegende Fragen der Gegenwart neu zu denken und in Folge neue und avantgardistische Ideen zu entwickeln. Das ADA präsentiert in seiner zweiten Ausstellung eine Auswahl visionärer Projekte, die sich mit dem Verhältnis von Leben und Architektur befassen. Gezeigt werden Werke aus der eigenen Sammlung, beginnend mit dem Jahr 1900 bis in die Gegenwart. — Etwa 200 Exponate, darunter Zeichnungen, Modelle, Objekte und Publikationen erzählen von einem hoffnungsvollen Fortschrittsglauben oder mahnenden Skeptizismus für das Leben in der Zukunft. Mit Blick auf die heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen scheinen diese Vorstellungen von der Welt von damals aktueller denn je. Die Sammlungspräsentation im Zentrum des Ausstellungsbereiches stellt elf Positionen vor, darunter einzelne Architekt*innen als auch Kollektive und lose Gruppierungen.

Paul Scheerbart · Bruno Taut · Richard Buckminster Fuller · Architettura radicale · Leonardo Mosso & Laura Castagno-Mosso · Ettore Sottsass · Yane Calovski & Hristina Ivanoska, MAKEDONIUM · WIRKUSPRIES: We are Millenium Stars · Nitsan Margaliot ·

 
 

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17. November 1749: Geburtstag von Nicolas Appert (Erfinder)

17.11.2024ZeitZeichenWDR 3Kay Bandermann —   –  Details

Nicolas Appert

Napoleons Soldaten verhungern im Feld. Er lobt einen Preis für Erfindungen aus, die das ändern – und fördert so eine der wichtigsten Innovationen der Ernährungsgeschichte. — Nicolas Appert, französischer Koch mit Erfindergeist, revolutioniert vor über 200 Jahren die Art, wie wir Lebensmittel haltbar machen – eine Leistung, die ihm den Titel «Wohltäter der Menschheit» einbringt. — Seine Idee: Nahrung luftdicht verschließen und schonend erhitzen zu können. Für die damalige Zeit klingt das zunächst wie ein Experiment aus einer anderen Welt. Doch genau diese Technik perfektioniert er mit einfachen Küchenutensilien in seiner kleinen Werkstatt nahe Paris. — Apperts Werdegang ist ebenso faszinierend wie seine Erfindung. Vom jüngsten Sohn eines Gastwirtes entwickelt er sich zum Hofkoch und später zu einem innovativen Unternehmer. Seine Erkenntnisse über die Haltbarmachung von Lebensmitteln entspringen auch der drängenden Frage, wie man Soldaten im Feld mit Nahrung versorgen kann. — So baut er nicht nur die erste Konservenfabrik, sondern legt auch den Grundstein für die moderne Ernährung, die noch heute auf seinen Prinzipien basiert.

 
 

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Wie weiter, was sprechen / Eine Begegnung mit dem Schriftsteller Jürgen Becker

17.11.2024KulturfeatureWDR 3Corinne Orlowski —   –  Details

Jürgen Becker

Geschichten, die nachklingen — Produktion: WDR 2022

Auf nahezu unheimliche Weise modern – der Kölner Autor Jürgen Becker war auch im Hintergrund als große literarische Stimme präsent. Jetzt ist er im Alter von 92 Jahren gestorben. — Von seinen ersten experimentellen Texten bis hin zu seinen späten „Journalgeschichten“, in seiner Prosa, in Hörspielen und Gedichten hat Jürgen Becker ein eigenes literarisches Raumbewusstsein erzeugt. In ihm verbindet sich Gegenwärtiges mit dem Vergangenem zu einem fragmentarischen Zusammenhang. Ein Hausbesuch bei einem leisen Meister des modernen Erzählens zu seinem 90. Geburtstag.

 
 

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125. Geburtstag von Eugene Ormandy

17.11.2024Persönlich mit Daniel HopeWDR 3Daniel Hope —   –  Details

Eugene Ormandy

Am 18. November 1899 wurde Jenö Blau in Budapest geboren. Später machte er in den USA als Eugene Ormandy eine Weltkarriere und den “Sound” seines Philadelphia Orchestra legendär. — Von 1938 bis 1980 war Eugene Ormandy in der Nachfolge von Leopold Stokowski Chefdirigent des Philadelphia Orchestra. Daniel Hope erinnert an den großen Dirigenten.

 
 

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