Stimmen aus dem Nichts / Über Tonaufzeichnung, sprechende Geister und digitale Sprache

31.12.2023DeutschlandfunkStefan Zednik —   –  Details

Lautsprecher-Stimmen

Stimmen, die aus einem Lautsprecher kommen – bis vor 150 Jahren unvorstellbar. — Hörbare Worte sind Atem, Atem ist Leben – eine Gleichung, die bis zum 29. November 1877 stimmte. An diesem Tag spricht Thomas A. Edison ein Gedicht in seine neueste Erfindung, den Phonographen: eine technische Entwicklung, die bald zum Alltag gehört.

 

Man könne mit seinem Phonographen, so Edison, «die letzten Worte von Sterbenden konservieren». Und dadurch auch die Menschen am Leben erhalten? Gegen Ende des 19. Jahrhunderts sind spiritistische Sitzungen in Mode, bei ihnen sollen die Stimmen Verstorbener wiedererweckt werden. Beide Entwicklungen, die technische und die esoterische, kratzen an der menschlichen Grunderfahrung, dass wer spricht auch existiert. Das Feature spürt diesen Zusammenhängen nach und beobachten die gleiche Irritation auch im Heute. Denn mittlerweile werden Existenzen durch Stimmen nicht nur konserviert – sie werden kreiert. Die Bahnhofsansage, das Navigationsgerät, Siri und Alexa: Wieso gewöhnt sich der Mensch an Stimmen, hinter denen kein Mensch mehr existiert?

 
 

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Ennio Morricone – ein Leben zwischen Kino und Konzertsaal

31.12.2023Musikporträt WDR 3Sven Ahnert —   –  Details

Ennio Morricone

Ennio Morricone hat zu über 500 Filmen unsterbliche Musik geschaffen, darunter zu Klassikern wie «Spiel mir das Lied vom Tod». Vor 95 Jahren wurde der Großmeister der Filmmusik in Rom geboren. — Es war einmal in Rom, da verdiente sich Ennio Morricone sein Geld als Nachtclub-Trompeter. Im Zigarettendunst römischer Bars und Nachtclubs spielte er in den 50iger Jahren für ein paar Lire mehr und ein Jahrzehnt später lockte dann die Filmfabrik Cinnecittá mit Angeboten. Der Rest ist Legende: Über 500 Filme tragen sein Klang-Siegel. Filmmusik? Morricone, der am 10. November 95 Jahre alt geworden wäre, war ein cleverer Arrangeur, ein Jongleur mit konkreten Klängen, der Western und Horror, Mafia und Erotik unglaublich eigensinnig verpacken konnte. Filmmusik kennt Morricone nicht, nur ehrliche, starke Musik, die auf der Leinwand wie auf der Konzertbühne bewegt und berührt. Der Autor Sven Ahnert hatte Morricone noch zu seinen Lebzeiten in Rom treffen können.

 
 

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Best of Jazz 2023 / Jazz zwischen Big-Band-Sound, Impro’n’Loops und Orientlaute Oud

30.12.2023KonzertWDR 3Babette Michel —   –  Details

Bilal + WDR-Bigband

WDR Big Band & WDR Funkhausorchester – A Tribute To Curtis Mayfield / Aufnahme vom 30. September 2023 aus der Kölner Philharmonie — Wir lassen das Jahr Revue passieren und schauen zurück auf die schönsten Konzertaufnahmen im Jazz und den Musikkulturen 2023. Mit der WDR Big Band, Dhafer Youssef und dem umjubelten Konzert von KHMER in der Kölner Philharmonie. — People, get ready! Was wären R›n›B, Soul, Funk und die schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA ohne Curtis Mayfield? Zur Erinnerung an den Singer/Songwriter und Gitarristen haben die WDR Big Band und das WDR Funkhausorchester im September 2023 seinen unverwechselbaren Chicago-Sound in die Kölner Philharmonie geholt – unterstützt von Stars des Genres. Zu den besten Konzerten des Jahres 2023 gehörte auch der Auftritt von Dhafer Youssef beim Multiphonics-Festival, wo der tunesische Musiker mit der orientalischen Knickhalslaute Oud und seinem Gesang arabische Musikelemente und Jazz in neuen Kompositionen und Improvisationen verbunden hat. Und mit einer aktuellen Version seines Programms «Khmer» bei der Cologne Jazzweek hat der norwegische Trompeter Nils Petter Molvær die zeitlose Schönheit seiner Fusion aus Jazz, Elektronik, digitalen Loops und Samples bestätigt und gezeigt, wie das mehr als 25 Jahre alte Material mit den heutigen Möglichkeiten neu interpretiert werden kann.

 
 

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Schreibende Arbeiter – Fließband, Stift und Schreibmaschine

30.12.2023KulturfeatureWDR 3Paul Kother —   –  Details

Schreibende Arbeiter

Um 1960 beginnen sich in BRD und DDR Arbeiterinnen und Arbeiter in organisierten Schreibgruppen zu treffen. Sie schreiben über Alltag und Arbeit und bilden sich. Eine Bewegung entsteht und fordert die etablierte Literaturszene heraus. — Ruhrgebiet: Ein junger Stahlarbeiter fängt an zu schreiben und macht Literatur zum Klassenkampf. Eine Kassiererin sitzt mit Gewissensbissen vor ihrer Schreibmaschine: Darf sie dichten, auch wenn dann weniger Zeit für Hausarbeit bleibt? Währenddessen versucht ein Schreibzirkelleiter in Leuna die Grenzen des Sagbaren in der DDR auszuloten. In Frankfurt kämpft ein italienischer Fabrikarbeiter um seinen «Gastarbeiterband» und darum, wie man seine eigene Sprache findet. Eine katholische Laienautorin streitet sich in Ostberlin mit ihrem Zirkelleiter, einem liberalen «Edelkommunisten», wie sie sagt. — Das Feature erzählt von der Dortmunder Gruppe 61, der Bewegung Schreibender Arbeiter und vom Werkkreis Literatur der Arbeitswelt. Zeitzeugen erinnern sich und Literaturwissenschaftlerinnen versuchen einzuordnen: Wie sahen die verschiedenen Versuche in Ost- und Westdeutschland aus, Arbeiterinnen und Arbeitern zum Schreiben zu bringen? Welche Grenzen und Gefahren gab es? Warum gibt es die Bewegung nicht mehr und was sagt sie uns heute?

 
 

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Wir verbringen ein Drittel unseres Lebens im Bett – nirgendwo ist man geborgener …

30.12.2023NewsNZZBirgit Schmid —   –  Details

Audrey Hepburn

… nirgendwo ist man geborgener, nirgendwo kann man sich so einsam fühlen — Im Bett wird geboren, geliebt und gestorben. Churchill plante Hitlers Niederlage im Bett, Marcel Proust schrieb liegend sein letztes Buch. Ob man das Schlafzimmer teilt oder allein schläft: Im Bett spielt sich Unerhörtes ab. — Manche ziehen das Schnurren der Katze dem Atmen eines Menschen neben sich im Bett vor. Audrey Hepburn in «Breakfast at Tiffany›s» von 1961. — Manche ziehen das Schnurren der Katze dem Atmen eines Menschen neben sich im Bett vor. Audrey Hepburn in «Breakfast at Tiffany›s» von 1961.

 

CBS / Getty — Linda Evangelista hat kürzlich gesagt, auf welche Nächte sie keine Lust mehr habe. «Ich will nicht mehr neben jemandem schlafen», sagte das Model der «Sunday Times»: «Ich will niemanden mehr atmen hören.» Damit bekannte sich die 58-Jährige zum Alleinsein und dazu, dass sie keine Männer mehr in ihr Leben hineinlasse.

 

 
 

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Britischer Schauspieler Tom Wilkinson ist tot

30.12.2023NewsZeit Onlinedpa —   –  Details

Tom Wilkinson

Der britische Schauspieler Tom Wilkinson bei der Europapremiere von “Selma” im Januar 2015 — An der Seite von George Clooney spielte er im Film “Michael Clayton”, zweimal wurde er für den Oscar nominiert. Nun ist Tom Wilkinson im Alter von 75 Jahren gestorben. — Der britische Schauspieler Tom Wilkinson ist im Alter von 75 Jahren gestorben, wie die Nachrichtenagentur PA berichtet. “Mit großer Traurigkeit teilt die Familie von Tom Wilkinson mit, dass er am 30. Dezember in seinem Zuhause plötzlich gestorben ist”, heißt es demnach in einer Mitteilung seiner Agenten. Seine Frau und Familie seien bei ihm gewesen. Wilkinson wurde 1948 in Leeds geboren. Er spielte in zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen mit und wurde für zahlreiche Auszeichnungen nominiert – darunter zweimal für einen Oscar. Wilkinson hatte unter anderem Nebenrollen in den Filmen Shakespeare in Love, Der Exorzismus der Emily Rose, Batman Begins und Grand Budapest Hotel. In Großbritannien war er vor allem für seine Rolle in der Komödie Full Monty (Deutsch: Ganz oder gar nicht) bekannt. In dem Film von 1997 versucht eine Gruppe von Männern, mit einer Striptease-Show ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

 
 

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Russland meldet 18 Tote nach ukrainischem Angriff auf Grenzregion Belgorod

30.12.2023NewsFocus OnlineRichard Sandomir —   –  Details

Russland, Belgorod

Nach ukrainische Angriffen auf Belgorod droht Russland mit «Bestrafung» — 17.25 Uhr: Nach ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion hat das russische Verteidigungsministerium mit «Bestrafung» gedroht. Der Angriff auf die Stadt Belgorod werde nicht «ungestraft» bleiben, erklärte das Ministerium am Samstag im Onlinedienst Telegram. Demnach konnten «die meisten» gegen die Stadt gerichteten Raketen abgefangen werden.

Die russischen Behörden hatten am Samstag mehrere ukrainische Angriffe auf russische Grenzregionen gemeldet. Bei dem Angriff auf die russische Stadt Belgorod wurden nach Angaben aus Moskau am Samstag 18 Menschen getötet und 111 weitere verletzt.

Russische Grenzregion Belgorod meldet 18 Tote durch größeren Angriff der Ukraine — 16.31 Uhr: Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod haben einen größeren ukrainischen Angriff mit mehreren Toten gemeldet. Durch den Beschuss des Zentrums der gleichnamigen Gebietshauptstadt Belgorod seien 18 Menschen getötet worden, darunter mehrere Kinder, teilte Russlands Zivilschutzbehörde auf Telegram mit. Weitere 111 Menschen seien verletzt worden. Zuvor hatte der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow von mindestens zwei Toten gesprochen. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Aus Kiew gab es erst einmal keine offizielle Reaktion. — Russland, Belgorod: Auf diesem Videostandbild, das vom Telegrammkanal des russischen Ministeriums für Notfallsituationen via AP veröffentlicht wurde, löschen Feuerwehrleute brennende Autos.

 
 

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Mbongeni Ngema, Dramatikerin, bekannt für ‹Sarafina!›, stirbt im Alter von 68 Jahren

30.12.2023NewsThe New York TimesRichard Sandomir —   –  Details

Mbongeni Ngema

Vor dem Fall der Apartheid spielten seine Stücke, zu denen auch „Woza Albert!“ gehörte. und „Asinamali“ stellte die Rassenpolitik der südafrikanischen Regierung in Frage. — Mbongeni Ngema, ein südafrikanischer Dramatiker, Texter und Regisseur, dessen Bühnenwerke, darunter das für den Tony nominierte Musical „Sarafina!“, die langjährige Politik der Rassen-Apartheid in seinem Heimatland in Frage stellte und verspottete, starb am Mittwoch in einem Krankenhaus in Mbizana , Südafrika ein Autounfall. Er war 68. Laut einer in südafrikanischen Nachrichtenmedien zitierten Familienerklärung war Herr Ngema Beifahrer eines Autos, das frontal angefahren wurde, als er von einer Beerdigung in Lusikisiki in der Provinz Ostkap zurückkehrte. „Seine meisterhaft kreative Erzählung unseres Befreiungskampfes würdigte die Menschlichkeit der unterdrückten Südafrikaner und enthüllte die Unmenschlichkeit eines unterdrückerischen Regimes“, sagte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa in einem Beitrag auf X nach dem Tod von Herrn Ngema. Im Jahrzehnt vor der Freilassung von Nelson Mandela aus dem Gefängnis im Jahr 1990 und dem Abbau der Apartheid Anfang der 90er Jahre war das südafrikanische System des institutionalisierten Rassismus für Herrn Ngema ein überwältigendes Anliegen. In diesem Jahrzehnt war er Mitgestalter des Stücks „Woza Albert!“, schrieb und inszenierte das Stück „Asinamali!“. und schrieb das Drehbuch und arbeitete an der Musik für „Sarafina!“ mit. „Sarafina!“ entstand aus einem Gespräch, das er in den 1980er Jahren mit Winnie Madikizela-Mandela führte, einer prominenten Anti-Apartheid-Aktivistin, die damals mit Mandela verheiratet war. „Ich saß bei Mama Winnie Mandela und begann zu denken: ‚Dieses Land steht in Flammen‘“, sagte er 2022 der südafrikanischen Fernsehsendung „The Insider SA“. „Also habe ich eine Frage gestellt. Ich sagte: „Mama, was wird deiner Meinung nach letztendlich mit diesem Land passieren?“ „Mama sah mich an und sagte: ‚Ich wünschte, ich hätte eine große Decke, um die Gesichter der Kleinen zu bedecken, damit sie dieses bittere Ende nicht sehen.‘“ Herr Ngema begann sich bald vorzustellen, dass junge Menschen „Freedom Is Coming Tomorrow“ rennen und singen würden, ein Lied, das er für „Sarafina!“ schrieb, ein Musical, das schwarze Highschool-Schüler im Township Soweto im Jahr 1976 während des Aufstands begleitet gegen die Einführung von Afrikaans durch die Regierung anstelle von Zulu als offizielle Sprache in Schulen. Editors’ Picks 9 Predictions for How We’ll Eat in 2024 This Gorilla’s Caregivers Face Familiar Questions About Aging Omid Scobie’s ‘Endgame’ Heralds the Start of a New Era Herr Ngema schrieb das Buch und arbeitete an der Partitur mit dem Trompeter und Komponisten Hugh Masekela zusammen. — Der südafrikanische Dramatiker, Texter und Regisseur Mbongeni Ngema richtete seine Feder auf das rassistische System der Apartheid.

 
 

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Zum Tod von Günther Schaefer: Mauerbild ‹Vaterland› mit Davidstern an der East Side Gallery bleibt als sein Vermächtnis

30.12.2023NewsBerliner ZeitungIngeborg Ruthe —   –  Details

Günther Schaefer

Er hatte es immer gern laut, fröhlich und auch ein wenig ketzerisch gegenüber politischen Verlautbarungen, Versprechen und Angebern. Günther Schaefer, 1996 Gründungsmitglied der Künstlerinitiative East Side Gallery e.V., war ein rastloser Typ und mochte die Welt um sich herum quirlig, kreativ, bunt und immer ein bisschen crazy.

Nun ist der gebürtige Franke, Jahrgang 1954, der bis zum Mauerfall in Frankfurt am Main als Fotograf gearbeitet hatte und gleich am Tag nach dem Mauerfall am 9. November 1989 mit seiner Kamera nach Berlin gefahren war, ganz still, ja beinahe klammheimlich von dieser Welt gegangen. Erst kurz vor dem Jahreswechsel informierte ein enger Freund die Stiftung Berliner Mauer vom Tod des Künstlers. Und keiner, der ihn näher gekannt hat, weiß bislang, was die Ursache und wie die Umstände waren.

«Vaterland»: Ein Fresko gegen Antisemitismus und das Vergessen — Unverdrossen hat er sein im März 1990 als Pionier der East Side Gallery an die einstiege Vormauer an der Friedrichshainer Mühlenstraße gemaltes Fresko «Vaterland» seither wieder und wieder repariert, restauriert, teilweise sogar erneuert, insgesamt so um die 60 Mal. Denn das Bild war von Anfang an ein Objekt des Hasses Rechtsradikaler und antisemitischen Denkens. Die deutsche Flagge Schwarz-Rot-Gold und darauf der blaue Davidstern als Erinnerung an die Holocaust-Verbrechen der Nazis, das Schweigen und Dulden der Deutschen während des Tausendjährigen Reiches wurde beschmiert und attackiert. Und links und rechts liest man Schrift, die Gewalt heute im Nahen Osten benennt und Toleranz und Versöhnung anmahnt. — Ein Ausschnitt von Günther Schaefers Panorama-Fresko «Vaterland» von März 1990 an der denkmalgeschützten East Side Gallery in der Mühlenstraße.

 
 

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Tausendundein Tag: Sergei Paradschanows ‹Kerib, der Spielmann› ist nicht von dieser Welt

30.12.2023NewsBerliner ZeitungClaus Löser —   –  Details

Sergei Paradschanow

Vor 100 Jahren kam der Mann auf die Welt, der das Filmwunder «Ashik Kerib» erschaffen hat: Das Krokodil und das Arsenal ehren Sergei Paradschanow. — Am Ende filmt die Kamera eine Kamera. Aus dem Off flattert eine weiße Taube ins Bild, sie nimmt auf dem Apparat Platz. Der Heilige Geist segnet somit das Kino – eine schöne Utopie. Es folgt der Abspann, an dessen erster Stelle mit einer Widmung an Andrei Tarkowski. Sergei Paradschanow, der Regisseur des eben zu Ende gehenden Films, und Tarkowski waren seit 1962 eng befreundet. Immer wieder haben sie versucht, sich gegenseitig zu unterstützen. Beide litten zeitlebens unter Zensur-Eingriffen durch das sowjetische Kulturministerium und waren geheimdienstlichen Verfolgungen ausgesetzt. Paradschanow, zwischen 1948 und 1982 dreimal in Haft, unter anderem wegen «Sodomie», drehte «Kerib, der Spielmann» 1987 im Zeichen der Perestroika. Es sollte sein letzter Film werden. Er verstarb 1990 in Tiflis. Tarkowski war ihm 1986 vom Pariser Exil aus vorangegangen.

«Ashik Kerib», wie das Werk nach dem gleichnamigen Märchen von Michail J. Lermontow im Original heißt, ist ein Wunder von Film. Es ist unmöglich, seine Einzigartigkeit in Worte zu fassen. Er versetzt in jenes Staunen, dem Peter Handke eine gesundende Wirkung beimisst, denn «wer nicht mehr staunt, der hat die Zwischenräume verloren.» Paradschanow öffnet solche Durchlässe, macht Verborgenes sichtbar, insistiert auf der Kraft der Imagination als Überlebensmittel. — Sergei Iossifowitsch Paradschanow (1924–1990)

 
 

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Dirk Oschmann: Das Bild vom deformierten Osten wird immer weiter verfestigt

30.12.2023NewsBerliner ZeitungAnja Reich —   –  Details

Dirk Oschmann

Bestseller des Jahres 2023: Dirk Oschmann über eine Begegnung mit Neo Rauch, den Erfolg der AfD und seine Kinder, die er in den Westen schicken will. Ein Interview. — Auf Dirk Oschmanns Schreibtisch im Germanistik-Institut Leipzig stapeln sich Unterlagen. Der höchste Stapel besteht aus Zuschriften, die er zu seiner Wutschrift „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ bekommen hat, Briefe, in denen Menschen von ihren Nachwendeerfahrungen berichten. Das Archiv der Universität hat ihn gebeten, alles zu sammeln, für Forschungszwecke, aber vorher will er ihn gründlich durcharbeiten, den Stapel. Wenn er mal dazu kommt. — Dirk Oschmann, Literaturprofessor und Bestsellerautor, in seinem Büro an der Uni Leipzig.

 
 

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