Kanadische Tenöre der Vergangenheit: da denken manche Opernfreunde an den einst berühmten Tenorstilisten Leopold Simoneau, der in aller Welt im lyrischen Mozart-Fach gefeiert wurde. Und anderen wird der Name von Jon Vickers einfallen; er war einer der großen Heldentenöre in den 1960, 70er und 80er Jahren. Ein wenig in Vergessenheit geraten ist dagegen der Tenor Raoul Jobin, geboren 1906 und vor 50 Jahren, am 13. Jänner 1974 verstorben. Er sang nicht Mozart wie sein Kollege Simoneau und er hat auch die hochdramatischen Partien von Jon Vickers bei Richard Strauss und Richard Wagner ausgelassen, dennoch hatte er aber ein breites Spektrum an Rollen in seinem Repertoire, von Rameau und Gluck bis hin zu Menotti. — In den 1930er Jahren hatte die Karriere von Raoul Jobin in Paris begonnen, ab 1940 hat er für rund ein Jahrzehnt zu den Stars der New Yorker Metropolitan Opera gezählt, um danach wieder nach Paris zurückzukehren. Von anfänglich eher lyrischen Rollen wie Roméo in «Roméo et Juliette», Gérald in «Lakmé» oder Faust bei Berlioz und Gounod ist er nach und nach zu gewichtigeren und dramatischeren Partien aufgestiegen, als Don José in «Carmen», als Cavaradossi in «Tosca», als «Pagliacci» – und auch im Wagner-Fach, als Lohengrin und als Walther von Stolzing hat er Erfolge gefeiert.
Irland gilt als eines der großen Sehnsuchtsziele vieler Mitteleuropäer. Zahlreiche Klischees ranken sich rund um die «grüne Insel» und ihre Bewohner. Heute werden in Irland einerseits Traditionen gepflegt, andererseits zieht das Land gut gebildete und innovative Menschen aus aller Welt an. Hightech-Konzerne siedeln sich nicht zuletzt dank des unternehmerfreundlichen Steuersystems in Irland an wie kaum woanders in der EU. — Doch was verbindet das traditionelle mit dem modernen Irland? Zum Beispiel der Sport. In Irland werden für uns exotische und teilweise nur auf der Insel existierende Sportarten gespielt und von der Bevölkerung zelebriert. Sie heißen Hurling, Gaelic Football oder Rounders. Die GAA, die «Gaelic Athletic Association» gilt neben der Kirche als einflussreichste Organisation in Irland. — Eine Ikone des Landes ist das Guinness-Bier und die Brauerei, in der das dunkle Bier mit dem typischen Geschmack gebraut wird. Die Biermarke ist nicht nur in Pubs und Restaurants allgegenwärtig, ihre Geschichte wird im Guinness Storehouse aufwändig und stolz präsentiert. Das berühmte Harfen-Logo wurde erst später, und gespiegelt, zum Symbol des ganzen Landes und befindet sich heute etwa auch auf den irischen Reisepässen. — Irland, wie man es von Postkarten kennt, lernt man im Connemara-Nationalpark kennen: Berge, Moore, Regenbögen, eine zerklüftete Küste und Seen. Zu Fuß lässt sich die Gegend besonders gut erkunden. Am Rande des Nationalparks ist die Fischerei ein wichtiger Wirtschaftsbereich, es entwickeln sich aber auch hier neue Geschäftsmodelle – eine vor allem in Hinblick auf den Klimawandel bedeutende Rolle in der Ernährung könnte die Nutzung und Kultivierung von Seegras spielen. Mungo «Murphy›s Seaweed Co» versorgt lokale Restaurants mit Seegras-Produkten. — Landschaftlich und historisch besonders abwechslungsreich präsentiert sich Nordirland. Von großer Bedeutung war im nordöstlichen Teil der Insel lange Zeit der Flachs-Anbau und die Leinenindustrie. Der kleine Ort Lisburn war das Zentrum der Industrie. Heute kann man hier nicht nur ein Museum über die Leinen-Geschichte besuchen, sondern in Galerien sowie komprimiert alle zwei Jahre im Zuge der «Linen-Biennale» aktuelle Strömungen der Industrie und Kunstwerke aus der pflanzlichen Textilfaser kennen lernen.
Die Ö1 Jazznacht widmet sich zwei Stunden lang dem Saxofon. Von klein bis groß, von hoch bis tief, in unterschiedlichen Besetzungen und abwechslungsreichen Kompositionen quer durch die Jazzgeschichte. Von Tia Fuller, Melissa Aldana über Dave Liebman und Wayne Shorter bis hin zu Branford Marsalis, Nubya Garcia und Donny McCaslin lassen internationale Größen ihr «Horn» erklingen. — Strings go Jazz – Saiteninstrumente vor den Vorhang
Geige oder Cello im Jazz? Aber ja! Sagen die Musiker und Musikerinnen die Katharina Osztovics in dieser Ö1 Jazznachtstunde in den Mittelpunkt stellt. Neben Größen wie Joe Venuti und Andy Stein dürfen auch Stéphane Grappelli und Regina Carter nicht fehlen, wenn es heißt: Saiteninstrumente vor den Vorhang. Österreichische Beiträge inklusive: von Joachim Csaikl und Wolfgang Dolezal, den Duos Sain Mus und SIGMUN.
Andrea Elliott: «Kind im Schatten. Armut, Überleben und Hoffnung in New York City» — Aus dem amerikanischen Englisch von Elsbeth Ranke — (Ullstein Verlag, Berlin) — Ein Beitrag von Katharina Teutsch
Mit dem Soloalbum «The Flower King» wollte der schwedische Gitarrist Roine Stolt dem Progressive Rock der 70er-Jahre huldigen, vor allem Bands wie Yes und King Crimson. Das war 1994, in einer Zeit, als Prog-Rock im Mainstream-Musikjournalismus als anachronistisch geschmäht wurde. Das Album verkaufte sich aber so gut, dass Stolt aus dem Projekt eine richtige Band werden ließ: Diese erspielte sich in den vergangenen 30 Jahren eine weltweite Fangemeinde, indem sie Prog-Elemente mit Einflüssen von Jazz bis Reggae kombiniert und neben genretypischen Überlängen auch die kompakte Vier-Minuten-Form im Repertoire hat. Stolt selbst wird inzwischen auch von seinen Vorbildern respektiert; er begleitete den ehemaligen Yes-Sänger Jon Anderson und ist Teil der Prog-Supergruppe Transatlantic. Seine Stammformation ist auch nach 30 Jahren nicht welk – im Gegenteil.
Fliegen, Mücken, Wanzen: Manche Insekten scheinen lästig, sind aber wichtig. Einige als Nahrung, andere als Bestäuber, alle gehören zum Ökosystem. Die Biologin Alexandra Klein forscht dazu weltweit und beobachtet die Folgen des Insektensterbens.
Philipp Reis — Lehrer, Erfinder und verkannter Telefon-Pionier — Zunächst wollte er nur erforschen, wie das Gehör funktioniert. Doch dann setzte der hessische Lehrer Philipp Reis seine Erkenntnisse in den Vorläufer eines revolutionären Apparats um – des Telefons. Vor 150 Jahren starb der Erfinder.
Die Expertise Johann Philipp Reis‹ bestand vor allem darin, dass er erforschte, wie das Gehör funktioniert. Dieses Wissen nutzte er und entwickelte die elektrische Sprachübermittlung – Wegbereiter für das Telefon
Ab Mitte Januar sind sie auf Welt-Tour: der «Zündfunk» präsentiert das Konzert von Slowdive am 29.1. in München (Muffathalle, ausverkauft). Die englischen Shoegaze-Legenden sind heuer in Europa, USA und Japan unterwegs. Es scheint, als ob die Pioniere des Genres spät auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angekommen wären. Nach drei Alben in den 90ern lösten sie sich auf und nach zwei Jahrzehnten Pause kehrten sie 2017 zurück. Heute haben ihre Songs mehrere Hundert Millionen Streams. Höchste Zeit, sich mit der Band zu beschäftigen, die gern beim Radiohead-Manager aufnimmt – dazu hören wir Klassiker aus 40 Jahren Shoegaze. (Wiederholung vom 13.01.2024)
Multiinstrumentalist Stian Carstensen, Saxofonist Marius Neset und Schlagzeuger Thomas Strønen alias «The Side Effects» versprechen, dass die «Nebenwirkungen» ihrer Musik durchgehend positiv sind: «Locker, spielerisch und mit viel Spaß!» — Auch außerhalb ihres gemeinsamen Trios sind die drei keine unbeschriebenen Blätter. Der kanadische Superstar Jacob Collier bezeichnet den Multiinstrumentalisten Stian Carstensen als einen seiner Lieblingsmusiker. Marius Neset am Saxofon spielte für Django Bates und erforscht auf seinem aktuellen Album «Summer Dance» sinfonische Klänge. Thomas Strønen machte sich als flexibler und sensibler Schlagzeuger bei Größen wie Bob Stenson, Sidsel Endresen und Nils Petter Molvær einen Namen. – Im Oktober 2023 brachten die drei Musiker ihr Programm im Rahmen des ersten NDR Jazzkonzerts der Saison 2023/24 auf die Bühne des Rolf-Liebermann-Studios.
York Höller — Horizont (1972) — Studio für elektronische Musik des WDR
Pas de trois (1982/2000) — für Trio Basso — Andrew Jezek, Viola — Andreas Lindenbaum, Violoncello — Peter Schlier, Kontrabass
Konzert für Viola und Orchester (2015/17) — Tabea Zimmermann, Viola — Gürzenich-Orchester Köln — Francois-Xavier Roth – Dirigent
York Höller ist einer der bedeutenden Komponisten unserer Zeit. Geboren im Rheinland hat seine Musik rasch die Welt erobert. Tradition und Fortschritt, Fantasie und Handwerk durchdringen sich darin. Eine Zeitgestalt voll Klanggestalten.
Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain, Amy Winehouse. Sie und viele andere Musikstars starben durch Alkohol und härtere Drogen. Wie kommt es zu der Faustregel «Musik braucht Drogen» – und gilt sie heute noch immer? — Sister Morphine» von den Rolling Stones, «Purple Haze» von Jimi Hendrix und «Lucy in the Sky with Diamonds» von den Beatles sind klassische Popsongs, in denen es direkt oder indirekt um Drogenkonsum geht. Machen Drogen wirklich kreativer? Viele DJs, Raver und andere Clubgänger jedenfalls schlucken, schniefen, spritzen weiterhin Drogen. Auch Beifall kann über den Ausstoß von Glückshormonen so stark wirken wie manches Rauschgift. — Aber hinter dem Drang nach Ruhm und Erfolg stecken oft Ängste und Minderwertigkeitsgefühle. Und die werden nicht selten durch Drogen betäubt, vor allem, wenn dann auch noch die Sehnsucht nach Erfolg und Ruhm durch Misserfolg zusammenbricht. Der Autor taucht in die Musikerszene ein und fragt Künstler nach ihrem Umgang mit den allgegenwärtigen Drogen.
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