Sänger-Cellist Abel Selaocoe und The Bantu Ensemble im November 2023 im Wiener Konzerthaus

15.01.2024On StageÖ1Gerhardd Graml —   –  Details

Abel Selaocoe

Die Österreich-Premiere von Abel Salaocoe — Rasend schnell hat sich die Kunde von Abel Selaocoe in den letzten Jahren verbreitet, vom singenden, Cello spielenden Wirbelwind, der mühelos alle stilistischen und kommunikationstechnischen Grenzen – zwischen Bühne und Publikum – überwindet. Vor allem seit der Veröffentlichung seines Debüts “Where Is Home” anno 2022 ist der 31-jährige Südafrikaner, der am Royal Northern College of Music in Manchester klassisches Cello studiert hat, ein gerne gesehener Gast auf Europas Konzertbühnen. Am 9. November 2023 beehrte Salaocoe mit seinem Bantu Ensemble und dem Programm “Ancestral Memories” den Mozartsaal des Wiener Konzerthauses: Mit Fred Thomas (Klavier, Perkussion), Alan Keary (E-Bass) und Dudù Kouate (Perkussion) servierte Salaocoe ein mitreißendendes, sich beständig wandelndes musikalisches Gebräu aus Zulu-Vokalisen, Zitaten barocker europäischer Meister, jazzigen Einsprengseln und farbenreichen Rhythmen – wobei auch das Publikum immer wieder aufgefordert war, stimmlich seinen Beitrag zu leisten. Gerhard Graml präsentiert die konzertante Österreich-Premiere dieses gut gelaunten Musikkommunikators.

 
 

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Oscar Straus zum 70. Todestag Strauss oder Straus?

15.01.2024AnklangÖ1Andreas Maurer —   –  Details

Oscar Straus

Er ist nicht mit Johann, Joseph oder Eduard Strauss verwandt. Um Missverständnissen und Verwechslungen mit der berühmten Walzerdynastie vorzubeugen, kürzt der Wiener Komponist Oscar Strauss daher seinen Nachnamen um ein «s». Anfangs macht der Schüler von Max Bruch noch mit Kammermusik und sogar mit einem Requiem auf sich aufmerksam, bald darauf stellt er mit seiner Operette «Ein Walzertraum» jedoch alle Erfolge seines Konkurrenten Johann Strauss/Sohn in den Schatten. Stets treffen in seinen Werken schwelgerische Walzerrhythmen auf modernen Zeitgeist, verschränkt sich Wiener Biedermeier mit Jazzakkorden zu einem neuen alten Bekannten.

 

— Zwar erzählt Oscar Straus in einem NDR-Radiointerview von 1953 launig aus seinem Leben, das «Umschalten auf Hollywood», fällt jedoch keineswegs leicht. Denn nach dem «Anschluss Österreichs» an Nazideutschland muss der jüdische Künstler über Paris in die USA fliehen – sein Sohn und dessen Ehefrau fallen in Auschwitz dem Holocaust zum Opfer. Im Exil arbeitet Straus am Broadway ebenso wie in der Traumfabrik Hollywood.

 

— Kaum ein Komponist des 20. Jahrhunderts ist zu beiden Seiten des Atlantiks einerseits einst dermaßen gefeiert worden und andererseits so sehr in Vergessenheit geraten wie Oscar Straus. Sein Lebensweg erscheint als Panorama der europäischen Kulturgeschichte vom Fin de Siècle bis hin zur Nachkriegszeit – er selbst als «Weltbürger der Musik».

 
 

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Lenin – Flammenwerfer der Revolution (1) Der Mann im Mausoleum

15.01.2024RadiokollegÖ1Günter Kaindlstorfer —   –  Details

Tüten-Lenin

Wladimir Iljitsch Uljanow – genannt Lenin – war Revolutionär, Staatsgründer und kühl kalkulierender Massenmörder. Er hat das 20. Jahrhundert geprägt wie wenige andere. Eine politische Bilanz zu seinem 100.Todestag.

 

— Am 21.Jänner 1924, vor einhundert Jahren, starb einer der einflussreichsten und umstrittensten Politiker des Zwanzigsten Jahrhunderts – an den Folgen mehrerer schwerer Schlaganfälle. Das Mausoleum, das ihm seine Nachfolger in Moskau errichtet haben, gehörte jahrzehntelang zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der russischen Hauptstadt. Wladimir Iljitsch Lenin hat dem Zwanzigsten Jahrhundert seinen Stempel aufgedrückt – als Führer des Oktoberumsturzes von 1917, als Erfinder des sogenannten «Marxismus-Leninismus» und als Mitbegründer eines der gewaltigsten Reiche der Weltgeschichte – der Sowjetunion. Menschenleben zählten für den Beamtensohn aus der russischen Provinz wenig – für sein großes Ziel, die Weltrevolution, opferte Lenin bedenkenlos Millionen Menschenleben. Und das Ergebnis? Wo immer auf der Welt leninistische Regimes an die Macht gekommen sind, haben sie Massenelend und diktatorische Repression über die Menschen gebracht.

 

— »Lenin war ein Produkt seiner Zeit und seines Landes: eines gewalttätigen, tyrannischen und korrupten Russland», so resümiert der Lenin-Kenner Victor Sebestyen das Wirken des Diktators: «Der revolutionäre Staat, den Lenin schuf, war weniger die sozialistische Utopie, von der er träumte, als ein Spiegelbild der zaristischen Autokratie.» Eine desaströse Bilanz, wie man sagen muss.

 

 
 

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Die Neunziger (1) Vermessung des Popmusik-Kanons

15.01.2024RadiokollegÖ1Sarah Kriesche, Stefan Niederwieser —   –  Details

Kurt Cobain (Nirvana)

Was waren die Neunziger musikalisch? Zu Beginn des Jahrzehnts zerfällt der Ostblock, an dessen Ende platzt die Dotcom-Blase. In den zehn Jahren dazwischen ruft der US-amerikanische Historiker Francis Fukuyama das Ende der Geschichte aus, die Musikindustrie erlebt durch CDs einen einzigartigen Boom und die musikalischen Megatrends Hip Hop, Rock, Metal oder Techno bringen jeweils kaum überblickbare Subgenres und Überblendungen hervor – Grunge, Britpop, Nu Metal, Riot Grrrl, Alternative, Hamburger Schule, uvm). Wer aber schreibt die Geschichte der 1990er? Und nach welchen Kriterien? Und verändert sich der Kanon der wichtigsten Songs? Wenn man wissen möchte, wie die 1990er Jahre geklungen haben, kann man Radios anmachen, auf Streamingdiensten nach Playlisten suchen, die mal von Menschen, mal von Maschinen kuratiert wurden, man kann in älteren Verkaufscharts nachsehen, nach akademischen Publikationen suchen oder auch – das liebste Format im Musikjournalismus – die vielen Listen bester Alben und Songs durchsuchen. Einige Namen tauchen dabei regelmäßig auf: Radiohead, Nirvana, Dr. Dre, oder PJ Harvey. Im Unterschied dazu wurden in den Neunzigern die meisten Alben von Whitney Houston und Shania Twain verkauft, während die größten Konzerte vermutlich von Jean-Michel Jarre, Rod Stewart oder je nach Zählweise auch der japanischen Rockband Glay gegeben wurden. Das Radiokolleg über die musikalischen Neunziger Jahre beginnt mit einer Vermessung des zeitgenössischen Kanons von einigen zentralen Eckpfeilern aus.

 
 

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In Tokio wird das auf die Erde abgestürzte Wohnraumschiff gerettet

15.01.2024NewsThe New York TimesTim Hornyak —   –  Details

Nakagin Capsule Tower

Vor fünfzig Jahren wurde der Nakagin Capsule Tower als Wunder organischer Architektur gefeiert. Jetzt lebt sein Erbe durch 23 verwaiste Kapseln weiter. — Im Jahr 1972 blickten die Einwohner Tokios auf und sahen etwas Außergewöhnliches über der Innenstadt auftauchen. Es sah aus wie aus einem Science-Fiction-Film – ein futuristischer Turm, der aus 140 abnehmbaren Kapseln bestand, die jeweils für einen einzelnen Bewohner geeignet waren und über ein Bullauge verfügten, das wie ein Blick auf die Stadt blickte. — Mit seinem modularen Design und seiner minimalistischen Ästhetik war der 13-stöckige Nakagin Capsule Tower ein Wunderwerk des Designs des 20. Jahrhunderts, das eine japanische Nachkriegstheorie der Architektur als lebenden Organismus zum Ausdruck bringen sollte. Wie der Architekt Kisho Kurokawa, der den Turm entworfen hat, erklärte, stellte sich der Stoffwechsel Städte und Gebäude mit modularen Teilen vor, die je nach Bedarf angebracht und gelöst werden konnten, so wie manche Organismen neue Anhängsel wachsen lassen. — «Wenn man die Kapseln alle 25 Jahre austauscht, könnte sie 200 Jahre halten», sagte Kurokawa in einem Interview im Jahr 2007, dem Jahr, in dem er starb. «Es ist recycelbar. Ich habe es als nachhaltige Architektur entworfen.»

— Der Nakagin Capsule Tower in Tokio, der 2014 mit sichtbarem Verfall zu sehen war, war ein bahnbrechendes Beispiel japanischen Metabolisten-Designs und bestand aus 140 abnehmbaren Wohnkapseln. Es wurde im Jahr 2022 abgebaut.

 
 

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Von Sehnsucht und Leidenschaft / Debütalbum des Klarinettisten Lyuta Kobayashi

15.01.2024EinstandDeutschlandfunk KulturCarola Malter

Lyuta Kobayashi

Seine Karriere ist schwindelerregend. Lyuta Kobayashi studiert in Stuttgart. 2022 erhielt er den Preis des Deutschen Musikwettbewerbes. Der 20-jährige ist Soloklarinettist der DRP Saarbrücken Kaiserlautern. Jetzt ist sein Debütalbum «Von Sehnsucht und Leidenschaft» erschienen. — Lyuta Kobayashi war sieben Jahre alt, als er seinen allerersten Klarinettenunterricht erhielt. Inzwischen ist er 20, bekleidet die Soloposition in der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern und hat eine Karriere hingelegt, bei der sich so mancher verwundert die Augen reiben mag. Als Jungstudent studierte Kobayashi in Berlin und Hannover, seit 2021 «regulär» an der Musikhochschule in Stuttgart. 2022 wurde er beim Deutschen Musikwettbewerb in Bonn mit dem Preis des DMW ausgezeichnet, in dessen Folge er mit dem Pianisten Julian Emanuel Becker nun sein Debütalbum «Von Sehnsucht und Leidenschaft» mit Musik von Johannes Brahms, Jörg Widmann, Robert Schumann und Helmut Eisel aufgenommen hat.

 
 

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Vor 265 Jahren: In London wird das Britische Museum eröffnet

15.01.2024Kalenderblatt: ClipDeutschlandfunkRuth Rach —   –  Details

British Museum

British Museum — Schätze und Skandale — Das British Museum beherbergt Objekte aus einem Zeitraum von zwei Millionen Jahren. Es zählt zu den wichtigsten kulturgeschichtlichen Museen der Welt. Vor 265 Jahren wurde es eröffnet. Zuletzt war es vor allem mit Skandalen in den Schlagzeilen. — Vor 265 Jahren gegründet gehört das British Museum mit seinen 94 Einzelsammlungen zur Kunst- und Kulturgeschichte zu den bedeutendsten Museen der Welt.

 
 

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