Waldemar Bastos – Angolas Stimme der Unabhängigkeit

08.01.2024open: WorldWDR 3Antje Hollunder —   –  Details

Waldemar Bastos

Über vier Jahrzehnte hat der angolanische Singer-Songwriter zu den populärsten und angesehensten Musikern seiner Heimat gehört. Am 4. Januar 2024 wäre der Sänger mit der kehlig-empfindsamen Stimme 70 Jahre geworden.

 

— Als einer der international bekanntesten Künstler Angolas hat Waldemar Bastos dessen traditionelle Musik weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht und auch ein Stück weit die angolanische Identität mitgeformt. Um seine Songs unabhängig von der Einflussnahme der Politiker Angolas umsetzen zu können, lebte er er die meiste Zeit seines Lebens im Exil. Dort konnte er Texte schreiben wie: «Meine Heimat ist so reich, reich an Lügen, reich an Armut. An Brot, Fröhlichkeit und Liebe fehlt es», wie er in seinem Song «Querida Angola» sang. Den brachte Waldemar Bastos Ende der 1990er Jahre auf seinem Album «Pretaluz» heraus. Mit diesem Album, das der weltoffene Angolaner in New York unter der Regie seines legendären US-amerikanischen Musikerkollegen Arto Lindsay produzierte und über David Byrnes renommiertes New Yorker Label Luaka Bop veröffentlichte, wurde er schließlich weltbekannt.

 

— Der Musikkultur seiner zentralafrikanischen Heimat fügte Angolas Superstar indessen aber auch immer neue Töne hinzu. Schon früh kombinierte Waldemar Bastos angolanische Melodien mit brasilianischer Musik, Soul, Blues und westlichem Rock. Zuletzt spielte er die traditionelle Musik Angolas gemeinsam mit klassischen Orchestern. Im Alter von 66 Jahren starb Waldemar Bastos in Lissabon.

 
 

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Vor 700 Jahren: Der Forschungsreisende Marco Polo gestorben

08.01.2024KalenderblattDeutschlandfunk KulturIrene Meichsner —   –  Details

Il Milione

Vor 700 Jahren gestorben — Marco Polo – Globetrotter aus dem Spätmittelalter — Als junger Mann reiste Marco Polo bis nach China. Sein Buch rief ungläubiges Staunen hervor. Christoph Kolumbus nahm ihn sich zum Vorbild. Auch 700 Jahre nach dem Tod von Marco Polo steht sein Name für die Sehnsucht nach der großen, weiten Welt. — «Il Milione» oder «Die Wunder der Welt» heißt das berühmte Buch, das Marco Polo über seine Reise nach China und seine Zeit am Hof des Kublai Khans schrieb.

 
 

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Die Geschichte des Clubs ‹Kassablanca› in Jena / Subkultur

08.01.2024Kompressor: ClipDeutschlandfunk KulturIngrid Sebastian, Carsten Müller

Kassablanca Jena

Thüringen ist nicht gerade für seine Subkultur bekannt, doch es gibt sie – im «Kassablanca» in Jena zum Beispiel. Nach der Wende fand man dort alles, was unüblich war, berichten zwei ehemalige Mitarbeiter – vor allem aber «Freude und Freiräume“. Podcast: Kompressor Aus dem Podcast Kompressor

 
 

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Vor 40 Jahren – Der vergessene Anschlag auf die Münchner Diskothek Liverpool

08.01.2024Kompressor: ClipDeutschlandfunk KulturChristiane Mudra

Diskothek Liverpool

Große Bühne Heinepark — Aufzeichnung vom 07.07.2023 — — Luca Bassanese & La Piccola Orchestra Popolare: — Luca Bassanese, Gesang, Akkordeon, Tamorra — Elodie Lebigre, Gesang, Tamburello, Kazoo — Domenico De Nichilo, Trompete — Stefano Florio, Gitarre — Paolo Cecchin, Bass — Tommaso Maddalena, Schlagzeug — Luca Bassanese ist Sänger und Schauspieler aus Vicenza. Der 48-Jährige gehört zu einer neuen Generation italienischer Cantautori, die mit Ironie und Hoffnung auf unsere heutige Welt blicken. Seine Musik erinnert an eine Mischung aus Goran Bregovi und Manu Chao – ein bunter Mix aus italienischer Folklore, Tarantellas, Opera Buffa und Balkan Brass. Seit 2006 hat Luca Bassanese zwölf Alben veröffentlicht, mit Liedern, in denen es um gesellschaftlichen Wandel geht, um den Schutz der Natur und um das, was er selbst den «aufrechten positiven Gang» nennt. Bei seinem Konzert auf dem Rudolstadt-Festival wurde der Sänger von seinem Piccola Orchestra Popolare begleitet.

 
 

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Micky Maus / Vom sexbesessenen Nager zum freundlichen Mäuserich

08.01.2024NewsZeit OnlineJens Balzer —   –  Details

Mickey’s Mouse

Seine berufliche Karriere hat er als Kombüsenjunge auf einem Viehfrachter begonnen; in dieser Rolle sieht man den Mäuserich Micky erstmals im Jahr 1928 in dem Film Steamboat Willie. Am liebsten würde er auf dem kleinen Dampfboot selbst am Steuerrad stehen. Doch der Kapitän, ein brutaler Kater mit einem Holzbein, kommandiert ihn zum Schrubben auf das Unterdeck ab – bis Micky es doch noch gelingt, die Knechtschaft zu überwinden und das Kommando zu übernehmen.

 

Der Film, der am 18. November 1928 im New Yorker Colony-Theatre seine Uraufführung erlebt, begeistert das Publikum mit einer damals völlig neuen Verbindung von Zeichentrick und Musik. Steamboat Willie wird zur Sensation – und legt den Grundstein für die bis heute anhaltende Erfolgsgeschichte der Walt-Disney-Studios. Zwar wurde die Figur Micky Maus gar nicht von dem Studio-Inhaber Walt Disney erfunden, sondern von seinem Mitarbeiter Ub Iwerks, der die ersten Mickey-Mouse-Filme des Studios im Alleingang gezeichnet hat. Doch gehörten Disney von Beginn an die Urheberrechte. Bis heute wird die Figur von seinem Konzern als Maskottchen genutzt und jeder unautorisierte Gebrauch von einem Heer von Anwälten verfolgt.

 
 

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Die Lichtgestalt leuchtet nicht mehr / Franz Beckenbauer ist tot

08.01.2024NewstazMartin Krauss —   –  Details

Franz Beckenbauer

Franz Beckenbauer war ein ganz und gar undeutsches Glückskind: Elegant, leger, schnoddrig und beinah immer erfolgreich. Am Sonntag ist er gestorben. – Wie krank und wie einsam Franz Beckenbauer schon seit sehr geraumer Zeit gewesen sein muss, wurde deutlich, als sogar seine Spezeln von der Bild-Zeitung sich auf Lothar Matthäus berufen mussten, um etwas über den Kaiser vermelden zu können. Von einem sehr schlechten Gesundheitszustand des früheren Weltklassefußballers, National- und Bayern-München-Trainers, Fifa-Funktionärs und WM-Organisators, berichtete Matthäus. — Ausgerechnet die Bild-Zeitung hatte keine weiteren Infos! Dabei war der Kaiser über Jahrzehnte ihr Mann gewesen. Exklusives über den Franz gab›s nur hier. Und das war gefragt, denn Beckenbauer war von den 1970er-Jahren bis vor wenigen Jahren medial omnipräsent: Experte, Werbefigur, Dampfplauderer, auch die Qualitätspresse kümmerte sich um Scheidungs- und Vaterschaftsgerüchte. — Franz Beckenbauer war, wie es der Fernsehjournalist Marcel Reif einmal formuliert hatte, die «Lichtgestalt» des deutschen Fußballs. Da mag es Fritz Walter oder Uwe Seeler, Günther Netzer, Lothar Matthäus oder Toni Kroos gegeben haben – der einzige richtige und wirkliche Weltstar des deutschen Fußballs war der Franz. — Er war ein ganz und gar undeutsches Glückskind, dem scheinbar aller Erfolg zufiel, wo andere ihn sich erarbeiten müssen. Vizeweltmeister 1966, Europameister 1972, Weltmeister 1974, Vizeweltmeistertrainer 1986, Weltmeistertrainer 1990 – das sind nur die wichtigsten mit der Nationalmannschaft. Mit seinen Vereinen, am wichtigen und längsten der FC Bayern, hatte er noch mehr Erfolge – als Spieler, als Trainer, als Präsident. — Die Geste des Weltbürgers — Bei alldem trat er mit der seriösen Geste des Weltbürgers auf, lächelte elegant alles weg, aber auf sein gesprochenes Wort gab man besser nichts: Das war gerne zum Belächeln, zum Verspotten oder, nicht gerade selten, zum Fremdschämen.

 
 

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Jimmy Page wird 80 / Der große Riff-Erschaffer

08.01.2024NewsSüddeutsche ZeitungJakob Biazza —   –  Details

Jimmy Page

Unter den Supergitarristen der Welt war Jimmy Page immer und stets der Komponist. Glückwunsch zum 80. Geburtstag. — Zuletzt war Jimmy Page medial eine Zeit lang eher im Vermischten zu finden. Eher schuldlos womöglich sogar, wobei zu einem Nachbarschaftsstreit wohl doch immer zwei gehören. Jedenfalls: Der Sänger Robbie Williams war irgendwann nebenan eingezogen. Melbury Road, London, eine Adresse, die ganz allgemein viel bedeutende Bausubstanz ausstellt, und im Fall von Jimmy Page eben besonders bedeutende. — Jimmy Page bei einem Konzert mit «Led Zeppelin» im Juni 1972 im Seattle Coliseum.

 
 

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Fotokünstlerin Vivian Maier / Diese Selfies sollte keiner sehen

08.01.2024NewsSüddeutsche ZeitungMarc Hoch —   –  Details

Vivian Maier

Vivian Maier ist die große Unbekannte der amerikanischen Fotografie-Geschichte. Eine neue Biografie erzählt von ihrem unglaublichen Leben. — Ehrfurcht, Faszination, unermessliches Mitleid: Wer auf das Leben von Vivian Maier schaut, gerät schnell in einen Strudel heftiger Gefühle. Einerseits ist die Biografie dieser großartigen Fotografin so wundersam, dass Hollywood daraus einen neuen Künstlerfilm machen könnte, der alle Klischees eines verkannten und ein wenig verrückten Genies heraufbeschwört. Andererseits ist dieses Leben so himmeltraurig einsam verlaufen, dass man sich wieder einmal fragen könnte: Ist künstlerische Besessenheit nun die Folge oder die Ursache für all das Leid? Was ist Zufall, was Notwendigkeit in so einem Leben? Und wer ist diese mysteriöse und gleichsam von den Toten wieder auferstandene Vivian Maier eigentlich gewesen? — Vivian Maier in einem Selbstporträt: Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm «Finding Vivian Maier» von John Maloof.

 
 

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Erstmals klagt ein grosser Medienverlag gegen Microsoft und Open AI – und das ist gut so

08.01.2024NewsNZZBarnaby Skinner —   –  Details

KI-Grafik

Journalistische Texte sind für grosse Sprachmodelle wichtiger, als Big Tech zugeben will. Das sollten Medienverlage ausnutzen. — Es ist immer suspekt, wenn jemand mit dem moralischen Zeigefinger auftritt. Genau das tat kürzlich die amerikanische Zeitung «New York Times» vor Gericht.

 
 

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Der «Kaiser» ist tot: Sein Glanz provozierte die Landsleute.

08.01.2024NewsNZZStefan Osterhaus —   –  Details

Franz Beckenbauer

Doch Franz Beckenbauer wird immer der grösste deutsche Fussballer bleiben

Franz Beckenbauer ist nach langer Krankheit verstorben. Der Skandal um die Vergabe der WM 2006 trübte das Ansehen des einst omnipräsenten Fussballers, Trainers und Funktionärs. — In den letzten Jahren war es still um ihn geworden. Der Mann, von dem sich mit einigem Recht behaupten lässt, dass er der bekannteste Deutsche ist, war der Welt abhandengekommen. Er hatte sich in den Kreis der Familie zurückgezogen. Keine öffentlichen Auftritte gab es mehr, die früher einmal die Regel für ihn gewesen waren. — Freiwillig geschah dieser Rückzug nicht, vielmehr war es die körperliche Verfassung, die ihn dazu zwang; eine Reihe von Schlägen hatten ihm zugesetzt, der erste war der Tod seines Sohnes Stefan im Juli 2015. Auf einem Auge war Franz Beckenbauer nahezu erblindet, mehrere Herzoperationen hatte er über sich ergehen lassen müssen. Das Gerücht, dass es nicht gut um ihn stehe, bewahrheitete sich, als am Montag bekanntwurde, dass er im Alter von 78 Jahren verstorben ist. — Erste Reaktionen tönen pflichtschuldig. Gesagt wird, was offensichtlich ist: dass der deutsche Fussball seinen grössten Exponenten überhaupt verloren hat – einen, der zu einer raren Spezies gehört: derjenigen der echten Weltstars, deren Klasse die Jahrzehnte überdauert. Beckenbauer fällt in dieselbe Kategorie wie Pelé und Diego Maradona, wie Johan Cruyff und Alfredo Di Stéfano. Kein blosser Sammler von Titeln und Rekorden, sondern einer von denen, die die Gabe hatten, härtestes Spielgeschehen geradezu lässig erscheinen zu lassen. — Beckenbauer war der freie Mann des deutschen Fussballs — Beckenbauer war selbst unter diesen Granden eine ganz besondere Erscheinung: Er war kein Regisseur an vorderster Front, kein Zehner, ebenso wenig ein serieller Vollstrecker wie Pelé. Seine Aufgabe auf dem Feld hatte sich Beckenbauer selber zugewiesen. Der gelernte Mittelfeldspieler schuf die Position des Liberos, der aus der Abwehr heraus Angriffe initiieren konnte, der sich alle Freiheiten nahm und dabei selber in der Defensive formvollendet elegant agierte. Es war eine programmatische Rolle. Lange Zeit, selbst dann, als er nicht mehr spielte, war Franz Beckenbauer nichts anderes als das: der freie Mann des deutschen Fussballs.

 
 

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