Musica – Der polnische Pianist Marcin Wasilewski

26.01.2024MusicaNDR KulturStefan Gerdes —   –  Details

Marcin Wasilewski

Festival JazzBaltica — Jazz ist Echtzeitmusik. Sie entsteht im Moment und entfaltet live eine besondere Stärke. Jeden Freitag gibt es in Musica die stilistische Vielfalt von den Bühnen des Jazz: Mitschnitte von aktuellen Festivals, neue Aufnahmen der NDR Jazzkonzerte und legendäre Schätze aus unserem Archiv. — Heute mit — — dem polnischen Pianisten Marcin Wasilewski in zwei Aufnahmen aus dem Jahr 2006: Solo beim Festival JazzBaltica in Timmendorfer Strand und im Trio in der Konzertreihe «NDR Jazz» im Rolf-Liebermann-Studio.

 
 

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David Mills, der ‹Vater der Zeit› des Internets, ist im Alter von 85 Jahren gestorben

26.01.2024NewsThe Washington PostGerrit De Vynck —   –  Details

David Mills,

Er erfand das Network Time Protocol, eine Grundtechnologie, auf die sich das gesamte moderne Internet stützt

— David L. Mills, ein Informatiker, der das System erfunden hat, das es vernetzten Computern ermöglicht, ihre Uhren zu synchronisieren, eine Grundtechnologie, auf die sich das gesamte moderne Internet stützt, starb am 17. Januar in seinem Haus in Newark, Delaware. Er war 85 Jahre alt. — Seine Tochter, Eileen «Leigh» Schnitzler, bestätigte den Tod, nannte jedoch keine konkrete Todesursache. — Dr. Mills verbrachte mehr als drei Jahrzehnte als Professor an der University of Delaware und war in den späten 1970er und 1980er Jahren aktiv an der Gestaltung wichtiger Teile des frühen Internets beteiligt. Er war ein lebenslanger Mitwirkender an Open-Source-Software und entwickelte Tools, die bis heute von Ingenieuren und Technologieunternehmen verwendet und modifiziert werden. — Sein wichtigster Beitrag bestand darin, Computern das Ablesen der Uhrzeit beizubringen. — In den 1970er Jahren bauten Forscher das Arpanet auf, eine frühe staatlich geförderte Version des Internets, das verschiedene Knotenpunkte an Universitäten im ganzen Land verband. Als das Netz wuchs und immer mehr Maschinen damit verbunden wurden, begann das Fehlen eines Systems, das sicherstellte, dass alle das gleiche Zeitkonzept hatten, Probleme zu verursachen. — Da es zu einer unvorhersehbaren Zeitverzögerung kam, wann immer eine Maschine mit einer anderen kommunizierte, reichte es nicht aus, Codebits, die zwischen Computern ausgetauscht wurden, einfach mit einem Zeitstempel zu versehen, um die Dinge in Ordnung zu halten. Dieses Problem musste gelöst werden, wenn das Internet für Finanztransaktionen, Echtzeitkommunikation und eine Million anderer potenzieller Anwendungen genutzt werden sollte. — Als Forscher bei Comsat, dem von der Regierung gegründeten Unternehmen zur Entwicklung von Satellitenkommunikationsnetzen, hatte Dr. Mills die Gelegenheit, am Arpanet zu arbeiten, das von der Advanced Research Projects Agency des Verteidigungsministeriums entwickelt worden war. Dr. Mills begann, an Möglichkeiten zu arbeiten, die Computerzeit zu synchronisieren, auch weil niemand sonst dies tat, was ihm erlaubte, das Projekt zu seinen eigenen Bedingungen durchzuführen, sagte er dem New Yorker im Jahr 2022. In den späten 1970er Jahren erfand er das Network Time Protocol , den Programmierern seit jeher als NTP bekannt. — Ein Teil der Erkenntnisse von Dr. Mills bestand darin, ein System zu entwickeln, das verschiedene Computer in einem Netzwerk danach einordnet, wie zuverlässig ihr Zeitkonzept ist. Computer, die direkt mit einer Atomuhr verbunden sind, gelten als die zuverlässigsten, und andere Maschinen im Netzwerk kommunizieren schnell miteinander, um mithilfe einer Mischung aus komplizierter Mathematik und cleverer Programmierung einen Konsens darüber zu ermitteln, wie spät es ist. — «Ich erinnere mich, dass ich völlig erstaunt war», sagte Vint Cerf, ein Informatiker, der die Entwicklung des frühen Internets leitete und eng mit Dr. Mills zusammenarbeitete, in einem Interview. «Es war schwarze Magie.»

David Lennox Mills wurde am 3. Juni 1938 in Oakland, Kalifornien, geboren. Sein Vater war Ingenieur und gründete laut New Yorker eine Firma, die Öldichtungen für Automotoren herstellte. — Der jüngere Mills wurde mit Glaukom geboren, hatte die meiste Zeit seines Erwachsenenlebens eine Sehschwäche und erblindete in den Jahren vor seinem Tod. Cerf erinnerte sich, dass Dr. Mills ein Teleskop benutzte, um auf Whiteboards zu schauen. «Er scheute sich nicht, dass er eine Sehbehinderung hatte», sagte Cerf. «Ein sehr bodenständiger Typ, der Karten auf dem Tisch hat.»

Dr. Mills erhielt fünf Abschlüsse von der University of Michigan, die er 1971 mit einem Doktortitel in Computer- und Kommunikationswissenschaften abschloss. Anschließend lehrte er Informatik an der University of Edinburgh in Schottland und an der University of Maryland, bevor er 1977 zu Comsat kam. — Zu den Überlebenden gehören neben seiner Tochter aus Lebanon, Pennsylvania, seine Frau, mit der er 59 Jahre lang verheiratet war, die frühere Beverly Csizmadia aus Newark; ein Sohn, Keith Mills aus Jackson, Miss.; und ein Bruder. — Über das Network Time Protocol hinaus trug Dr. Mills zu wichtigen Teilen der ursprünglichen Internetstruktur bei. Mit seiner «Fuzzball»-Software wurden die ersten Internet-Router betrieben. Auch der Name sei eine Erfindung von Mills gewesen, weil er sie als hilfreiche kleine Tiere ansah, sagte Cerf. — Es war nur ein Beispiel dafür, was Informatiker später «Millsspeak» nannten. Vertrauenswürdige Uhren wurden «Truechimers» genannt, während unzuverlässige «Falseticker» genannt wurden. Ein Computer, der einen NTP-Hub mit zu vielen Anfragen überlastete, wurde mit einem « Kiss-o›-Death-Paket» zum Schweigen gebracht. »

«Unter meinen Korrespondenten ist es ein offenes Geheimnis, dass ich in E-Mail-Nachrichten und veröffentlichten Werken gelegentlich die englische Sprache verwechsele», schrieb Dr. Mills auf seiner persönlichen Website . «Wenn Sie meine Aufsätze oder meine Post lesen, kennen Sie meine Resonanz. Wenn nicht, können Sie mein Naughtimeter anhand von Kinderbüchern, Klosettwänden und altem englischen Slang kalibrieren.»

Er lehrte von 1986 bis 2008 an der University of Delaware und aktualisierte den NTP-Code jahrzehntelang weiter, selbst als das Internet zu einem zentralen Bestandteil der menschlichen Zivilisation wurde. Jeden Tag synchronisieren Millionen von Computern ihre Uhren milliardenfach nahtlos und kommunizieren ständig, um Finanzgeschäfte, Zoom-Meetings und Überspannungen im Stromnetz zu ermöglichen. — Das System kann Uhren bis auf Mikrosekunden oder eine Millionstelsekunde synchronisieren, sagte Julian Onions, Postdoktorand an der University of Nottingham, in einem YouTube-Video aus dem Jahr 2022, in dem NTP erklärt wird. — Andere Mitwirkende als Dr. Mills übernahmen schließlich mehr Verantwortung für die Aktualisierung des NTP-Systems. Darüber hinaus haben Big-Tech-Unternehmen wie Google und Amazon ihre eigenen Updates für NTP vorgenommen, die aufgrund der Macht dieser Unternehmen über das Internet zum Standard geworden sind. — «Es ist immer noch eines der grundlegenden Protokolle des Internets», sagte Cerf, und eine Technologie, die Dr. Mills‹ Position als Internetpionier festigte. «Er war Teil dieses Pantheons.»

David Mills in seinem Büro an der University of Delaware im Jahr 2008.

 
 

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Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Leitung: Simon Rattle / Veronika Eberle / Beethoven, Elgar u.a.

26.01.2024KonzertBR-KlassikFridemann Leipold —   –  Details

Veronika Eberle

Benefizkonzert zugunsten des Adventskalenders für gute Werke der Süddeutschen Zeitung — Leitung: Simon Rattle — Solistin: Veronika Eberle. Violine — Ludwig van Beethoven/Jörg Widmann: Violinkonzert D-Dur, op. 61; Johannes Wiedenhofer: «Schnell», Traum-Skizze für Orchester (Uraufführung; Auftragswerk des BRSO); Edward Elgar: «Enigma-Variationen», op. 36

— Dazwischen: — PausenZeichen — Fridemann Leipold im Gespräch mit Veronika Eberle

Alle Jahre wieder engagiert sich das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit einem Benefizkonzert zugunsten des Adventskalenders für gute Werke der Süddeutschen Zeitung. Seit nunmehr 75 Jahren leistet dieses Hilfswerk mit seinem alljährlichen Spendenaufkommen in Millionenhöhe unverzichtbare Unterstützung für notleidende Menschen in München und den umliegenden Landkreisen – sei es aufgrund von Krankheit, Alter, Beeinträchtigung, Arbeitslosigkeit oder unerwarteten Schicksalsschlägen. Schon Mariss Jansons war das SZ-Benefizkonzert mit dem BRSO ein Herzensanliegen, vor allem das Education-Projekt des Hilfswerks, «Musik für alle Kinder». Klar, dass auch Sir Simon Rattle diese Wohltätigkeits-Gala zur Chefsache macht, um für den guten Zweck Spenden einzuspielen. Er hatte es sogar schon einmal geleitet, im November 2021 – da war Rattle aber noch designierter Chefdirigent. Als Solistin bringt er die ihm eng vertraute Veronika Eberle mit, die 35-jährige Geigerin war mit Rattle bereits bei «Klassik am Odeonsplatz» 2022 aufgetreten.

 

Nun musizieren die beiden das Violinkonzert von Beethoven, das sie mit dem London Symphony Orchestra auch schon aufgenommen haben. Mit ganz ungewohnten Akzenten: In der Corona-Zeit hatte Jörg Widmann für Eberle und Rattle nämlich neue Kadenzen zu allen drei Sätzen geschrieben. Darin verarbeitete er ausschließlich Motive Beethovens, aber in raffinierter Weise: harmonisch angeschrägt, grimmig, aber auch virtuos verspielt und witzig – eine ganz eigene Herausforderung für Eberle, zumal auch die aus Beethovens Klavier-Fassung des Violinkonzerts bekannten Pauken und sogar ein Kontrabass gewichtige Mitspieler sind. Außerdem präsentiert Rattle ein Lieblingsstück aller England-Fans, die Beethoven-inspirierten «Enigma-Variationen» von Edward Elgar mit dem filmmusikalischen Hit «Nimrod». Und davor bietet Rattle dem jüngsten Komponisten-Nachwuchs aus der «Generation Z» ein prominentes Forum. Der 18-jährige, aus Freising stammende Johannes Wiedenhofer war bereits 2020 beim Wettbewerb «Jugend komponiert Bayern», mit dem das BRSO kooperiert, derart erfolgreich, dass er sich nun mit der Uraufführung des Auftragswerks, der Traum-Skizze «Schnell», einem großen Publikum vorstellen kann.

 
 

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Zum 100. Geburtstag von Luigi Nono (I) Ascolta! Eine akustische Reise in die Privatbibliothek des venezianischen Komponisten Luigi Nono

26.01.2024KlassikplusBR-KlassikNoemi Schneider —   –  Details

Luigi Nono

«Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt», lautet ein berühmtes Zitat des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges. Der venezianische Komponist Luigi Nono (1924-1990) würde ihm vermutlich zustimmen. Wenn er das Haus verließ, kam er immer mit neuen Büchern unter dem Arm zurück, erinnert sich seine Witwe Nuria Schoenberg-Nono. Der Umfang seiner Privatbibliothek, die sich mit seinem gesamten Nachlass im Archivio Luigi Nono auf der Giudecca in Venedig befindet, bestätigt ihre Aussage. Über 13 000 Bände umfasst die mehrsprachige Bibliothek: Musik, Philosophie, Politische Theorie, Geschichte, Kunst, Prosa und vor allem Lyrik dienten dem leidenschaftlichen Leser zeitlebens als Inspirationsquelle und bildeten die Grundlage vieler seiner Kompositionen. In über tausend Büchern finden sich Annotationen des Komponisten, Unterstreichungen, Markierungen und Notizen. Noemi Schneider ist nach Venedig gereist und bringt die Bücher zum Sprechen.

 
 

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Asya Fateyeva, Saxofon / Bach Dukas, Glasunow etc.

26.01.2024Meine MusikBR-KlassikN.N. —   –  Details

Asya Fateyeva

Johann Sebastian Bach: Violinkonzert a-Moll, BWV 1041 (Württembergisches Kammerorchester Heilbronn: Ruben Gazarian); Paul Dukas: «L›apprenti sorcier» (Sabine Meyer, Klarinette; Alliage Quintett); Alexander Glasunow: Saxofonkonzert Es-Dur, op. 109 (Württembergisches Kammerorchester Heilbronn: Ruben Gazarian); Heitor Villa-Lobos: Fantasia (Württembergisches Kammerorchester Heilbronn: Ruben Gazarian); Henry Purcell: «Abdelazer», Air (Lautten Compagney)

 
 

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For the Birds: Ein musikalisches Projekt zum Schutz bedrohter Vogelwelten

26.01.2024SpielräumeÖ1Wolfgang Schlag —   –  Details

For the Birds

Und noch mehr Vögel — 2022 erschien in den USA eine wunderschöne, künstlerisch gestaltete Box mit 20 Langspielplatten unter dem Titel «For the Birds – The Birdsong Project». Hier versammelt Randall Poster, verantwortlich für die Musik der Filme von Wes Anderson, 242 Songs und Gedichte von Zeitgenoss:innen, die eines verbindet: Sie lieben Vögel. — Mit dabei sind Künstlerinnen und Künstler wie Laurie Anderson, John Cale, Alice Coltrane, Cassandra Jenkins, Yo-Yo Ma, Nick Zinner, Beck, The Flaming Lips, Terry Riley. Mit dem Erlös dieser Box wird die National Audubon Society unterstützt, die sich ganz dem Schutz bedrohter Vogelarten widmet. Schon im Sommer haben die Spielräume dieses Projekt vorgestellt. Aber dieses gewaltige Archiv an Musik zum Schutz der Vögel bietet noch Vieles, das es zu entdecken gibt.

 
 

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Science Busters ‹Planet B› – Live aus dem Stadtsaal in Wien

26.01.2024Kabarett direktÖ1N.N. —   –  Details

Science Busters

Zum 15. Geburtstag der Science Busters haben Martin Puntigam, Florian Freistetter und Martin Moder ein Jubiläumsprogramm zusammengestellt. Die selbst ernannte «Kelly Family der Naturwissenschaften» feiert 15 Jahre Wissenschaft im verrückten und humorvollen rosa Trikot.

 

Der Blick in die Vergangenheit ist für das Gründungsmitglied Puntigam ebenso wie für den Astronomen Freistetter und den Molekularbiologen Moder nur ein kurzer Augenblick. Das Trio begreift sich als schnelle Eingreiftruppe der Wissenschaft und als solche haben sie noch jede Menge Arbeit vor sich. Sie machen sich auf die Suche nach dem ominösen Planeten B., alle Fragen, die sich dazu stellen formulieren sie in ihrem Pressetext: — «Wie lang ist die Lieferzeit von Planet B? — Können wir schneller denken als unser Gehirn? — Wie fälscht man Studien wissenschaftlich korrekt? — Sind Kamele Impfgegner? — Wie kommt man eigentlich auf was drauf? — Wie überprüft man, ob es stimmt? — Dürfen sich Sternschnuppen etwas wünschen, wenn sie einen Menschen sehen? — Und: Was soll ein Fisch machen, wenn sein Flussbett auf Wasserader steht? — Mit DIY-Sauerstoffkatastrophe, illegalem Glücksspiel, Stadionrock mit Blockflöte, Flammenhölle für Anfänger und on stage Gehirnwäsche.

 

Denn Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt.»

 
 

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Pioniere des Modern Jazz Schlagzeugs / Kenny Clarke, Max Roach und andere stilbildende Jazzdrummer

26.01.2024Spielräume NachtausgabeÖ1Klaus Wienerroither —   –  Details

Kenny Clarke

Sie hatten fast am selben Tag Geburtstag: Der 1985 verstorbene Kenny Clarke wurde am 9. Jänner 1914 in Pittsburgh geboren. Fast genau zehn Jahre später, am 8. oder 10. Jänner, hier ist sich die Geschichtsschreibung nicht ganz einig, erblickte der 2007 verstorbene Max Roach im Newland Township in North Carolina das Licht der Welt. Kenny Clarke galt als ein früher Neuerer des Bebop-Schlagzeugspiels, indem er den primären Rhythmus der Musik auf die Schlagzeugbecken verlagerte. Max Roach war ebenfalls einer der (polyrhythmischen) Pioniere des Bebop, der wie der Trompeter Miles Davis Zeit seines Lebens ständig an seiner musikalischen Weiterentwicklung gearbeitet hat. Die musikalischen Innovationen von Kenny Clarke und Max Roach waren für die Entwicklung des Schlagzeugspiels im Modern Jazz grundlegend, auch Persönlichkeiten wie Elvin Jones, Tony Williams oder Jack DeJohnette waren wichtige Impulsgeber. In diesem Sinne orientiert sich die Spielräume Nachtausgabe an einem Zitat von James Brown: Give the drummer some! Demenzsprechend ist die Auswahl der Sendungsgäste: Klemens Marktl, Gregor Storf und ihr US-amerikaischer Schlagzeugkollege Chris Parker.

 
 

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Jannik Sinner schlägt Daniil Medvedev und gewinnt die Australian Open, seinen ersten Grand-Slam-Titel

26.01.2024NewsThe New York TimesDavid Marchese —   –  Details

Jannik Sinner

Sie haben es eilig, diese jüngere Kohorte von Tennisstars, und haben kein Interesse daran, zu warten, bis sie an die Reihe kommen, ihren Sport zu übernehmen, oder die Älteren zu respektieren. — — An einem warmen Sonntagabend in der Rod Laver Arena gewann Jannik Sinner, der 22-jährige aufstrebende Star aus Italien, als jüngstes Mitglied der «nächsten Generation» einen Grand-Slam-Titel.

 

— Er erholte sich von einem Rückstand von zwei Sätzen, besiegte Daniil Medvedev mit 3:6, 3:6, 6:4, 6:4, 6:3 und gewann den Australian Open-Titel in seinem ersten Spiel in einem der ultimativen Showdowns des Spiels. Damit war er nach Björn Borg (Roland-Garros, 1974) erst der zweite Spieler unter 23 Jahren in der Open Era, der ein Grand-Slam-Finale mit zwei Sätzen Rückstand gewann. Er ist erst der Achte, dem das überhaupt gelingt.

 

— «Es ist der Happy Slam», sagte Sinner und benutzte damit den Spitznamen, den Roger Federer den Australian Open gab, als er die große Silbertrophäe in der Hand hielt. Dann wanderten seine Gedanken zu dem Koch und dem Restaurantangestellten in der Bergregion im Nordosten Italiens, die ihn großgezogen hatten – diejenigen, die ihm, wie er sagte, die Chance gaben, seinen Sport zu wählen und seinen Traum zu verwirklichen. «Wo meine Eltern sind, sind es morgens -20 Grad!» — — Besser sei es, sagte er, während des australischen Sommers auf den Tennisplätzen herumzulaufen – und der jüngste Mann zu werden, der die Australian Open seit Djokovic im Jahr 2008 gewann.

 

— Als Medvedev ins Finale kam, konnte er sich gegen Sinner, der seit langem für seine Größe gepriesen wird und dessen Schnelligkeit und Kraft offenbar genau zum richtigen Zeitpunkt zusammenkamen, keine großen Hoffnungen machen. Medvedev hatte seine letzten drei Spiele gegen Sinner verloren. Er hatte etwa 20 Stunden auf dem Platz verbracht, darunter zwei Marathons mit fünf Sätzen, von denen einer in der ersten Woche um 3:40 Uhr morgens endete. Sinner hatte sein Unentschieden mit Bravour gemeistert, darunter einen atemberaubenden Sieg über den zehnfachen Champion Novak Djokovic im Halbfinale.

 

— Aber Medvedev betrat das Spielfeld mit einem eklatanten Vorteil. Er war schon einmal auf dieser Bühne gewesen. Dies war sein drittes Australian-Open-Finale und sein sechstes Mal, dass er um einen Grand-Slam-Titel spielte. Es war Sinners erstes Spiel, und in den ersten beiden Sätzen spielte er genauso – angespannt in seiner Körpersprache, zögerlich in seinen Bewegungen, zögerlich in seinen Schüssen, ein Schatten des Spielers, der er in den letzten zwei Wochen gewesen war.

 

— Sinner kämpfte darum, im dritten Satz im Spiel zu bleiben, und nutzte einen ermüdenden Medvedev aus, um seinen Rückstand zu verringern, als die Rod Laver Arena zum ersten Mal den ganzen Abend über live war – die kreischenden Italiener im Publikum hatten endlich etwas zu schreien. Plötzlich sah es aus, als hätte Medvedev Visionen vom Finale 2022, als er einen Vorsprung von zwei Sätzen vor dieser unwiderstehlichen Tenniskraft, einem aufstrebenden Rafael Nadal, herausspielte. — — Der Sinner-Anstieg am Sonntagabend war etwas anderes. — —

 
 

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John Malkovich über (Wirklich) Sein John Malkovich

26.01.2024NewsThe New York TimesDavid Marchese —   –  Details

John Malkovich

In dem modernen Klassiker des Screwball-Existentialismus «Being John Malkovich» aus dem Jahr 1999 gibt es eine Szene, in der John Malkovich, eine Version seiner selbst spielend, ein Portal betritt, das andere genutzt haben, um in seine Gedanken einzudringen. Plötzlich befindet sich Malkovich in einer Welt, die ausschließlich von Variationen seiner selbst bevölkert ist: Malkovich als koketter Sexpot, vornehmer Kellner, Jazz-Chanteuse, amüsiertes Kind, und jeder spricht nur das Wort «Malkovich». In gewisser Weise ist diese Szene ein Mikrokosmos der jahrzehntelangen, stets interessanten Karriere des Schauspielers. Er hat eine Million verschiedene Rollen gespielt, aber irgendwie sind sie alle von der unverwechselbaren, rätselhaften, magnetischen Präsenz von Malkovich geprägt . Gleiches gilt für seine Arbeit in der Apple TV+-Serie «The New Look», die am 14. Februar Premiere feiert und auf den Erfahrungen der Modeikonen Christian Dior, Coco Chanel, Cristóbal Balenciaga und anderen basiert, die dabei geholfen haben, die französische Modebranche nachhaltig aufzubauen die unmöglichen Komplexitäten des Zweiten Weltkriegs. Malkovich, der den Couturier und Dior-Mentor Lucien Lelong spielt, liefert eine sanftere, wärmere Darstellung als die, für die er wahrscheinlich am besten bekannt ist. Aber dennoch ist die Rolle mit seinen ungewöhnlichen Interpretationen, seinem lässigen Auftreten, seiner seltsam schwankenden, aber gebieterischen Stimme und seiner generellen Art, ein Spiel zu spielen, dessen Regeln nur er kennt, wie immer reiner Malkovich. — Wenn wir unter Stil eine Art und Weise verstehen, etwas zu tun, könnten Sie dann den Stil von John Malkovich artikulieren? Nicht wirklich, denn darüber denke ich nicht viel nach – darüber, was ich bin oder was ich tue. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass Stil die einzige Konstante im Leben ist. Mit Stil meine ich einfach die Art und Weise, wie man sich durch das Leben bewegt. Wie reagieren Sie, wenn Sie eine traurige Nachricht erhalten? Was tun, wenn man wütend, amüsiert oder gerührt ist? Das ist Stil. Es liegt nicht wirklich an mir zu sagen, was meiner ist. — Betrachten Sie Stil als etwas, das Menschen pflegen, oder als angeboren? Das ist eine tolle Frage. Wenn man lange genug gelebt hat – was ich unter «Wenn man Glück hat» einordne – erlebt man Dinge. Es wird also auf der Grundlage Ihrer angeborenen Neugier und der Erfahrungen gepflegt, die Ihnen gewährt, gesegnet oder erlitten wurden. —

 
 

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Ascolta! – Eine akustische Reise in die Privatbibliothek des venezianischen Komponisten Luigi Nono

26.01.2024MusikfeuilletonDeutschlandfunk KulturNoemi Schneider —   –  Details

Luigi Nono

«Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt», lautet ein Zitat des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges. Der venezianische Komponist Luigi Nono (1924-1990) würde ihm vermutlich zustimmen. Wenn er das Haus verließ, kam er immer mit neuen Büchern unter dem Arm zurück, erinnert sich seine Witwe Nuria Schoenberg-Nono. Der Umfang seiner Privatbibliothek, die sich mit seinem Nachlass im Archivio Luigi Nono auf der Insel Giudecca in Venedig befindet, bestätigt ihre Aussage. Über 13.000 Bände umfasst die mehrsprachige Bibliothek: Musik, Philosophie, Politische Theorie, Geschichte, Kunst, Prosa und vor allem Lyrik dienten dem leidenschaftlichen Leser als Inspirationsquelle und bildeten die Grundlage vieler seiner Kompositionen. In über 1.000 Büchern finden sich Annotationen des Komponisten, Unterstreichungen, Markierungen und Notizen. Noemi Schneider ist nach Venedig gereist und bringt die Bücher zum Sprechen.

 
 

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Ein Geschenk für die Welt / Melanie – Nachruf

26.01.2024NewsSüddeutsche ZeitungWilli Winkler —   –  Details

Melanie Safka

In Woodstock wurde sie ein Star, später war sie Friedensbotschafterin, Glücksverkünderin: Nun ist die Folk-Legende Melanie Safka in Nashville gestorben. — Kurz nach der Zeitenwende zu den Siebzigern, tief im vergangenen Jahrhundert, wurde der Vorname Melanie plötzlich populär. Angeblich geht er auf zwei Römerinnen des vierten und fünften Jahrhunderts zurück, die Aufnahme in den katholischen Heiligenkalender fanden, weil sie Klöster gründeten (die ältere) beziehungsweise gute Werke taten und fasteten (die jüngere). Aber die Eltern, die ihren Töchtern diesen kostbaren Namen gaben, waren keineswegs besonders fromm, sondern Hippies (oder wären es gern gewesen), Angehörige der Woodstock Generation. In Woodstock nämlich kam 1969 am ersten Festivalabend, als eben der Regen einsetzte, eine junge Frau auf die Bühne, geradezu klinisch drogenfrei, bewaffnet nur mit einer Gitarre und langen Haaren, und fing kurz vor Mitternacht mit leicht heiserer Stimme an, die «Beautiful People» vor ihr zu besingen. Sie war für eine wasserscheue Band eingesprungen und hatte Glück, weil sie mit ihrer Akustikgitarre keinen Stromschlag fürchten musste. Ravi Shankar, der vor ihr aufgetreten war, hatte der Menge geraten, Kerzen anzuzünden und damit den Regen zu vertreiben, was logischerweise nichts half, aber für eine stimmungsvolle, Georges-de-La-Tour-mäßige Szenerie und vor allem für den Song «Lay Down (Candles in the Rain)» sorgte, mit dem Melanie, die mit Nachnamen Safka hieß, aber immer Melanie blieb, zum Inbegriff des Blumenkinds wurde. — Die Singer-Songwriterin Melanie, geborene Melanie Anne Safka, im Jahr 1972.

 
 

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