Szene [69] Optical Music. Costis Drygianakis

27.01.2024Studio Elektronische MusikWDR 3Reinhold Friedl —   –  Details

Costis Drygianakis

Wie klingt «Optical Music» – ein Portrait der griechischen Gruppe «Optiki Musiki» um Costis Drygianakis. — Die 1980er Jahre waren eine fruchtbare Zeit für musikaffine Dilettanten: plötzlich eröffnete die neu verfügbare Heimelektronik in Form von Kassettendecks, Tonbandgeräten und Plattenspielern auch Nicht-Spezialisten neue Zugänge zu akustischen Künsten aller Art. In England entstanden – inspiriert von der Do-it-yourself-Idee des Punk – Industrial und Noise-Musik. Projekte schossen wie Pilze aus dem Boden, darunter auch griechische Musiker-Kollektiv Optiki Musiki, die sich selbst auch «Optical Musics» nennen. Es wird auch wegen seiner einzigartigen Geschichte heute wiederentdeckt: Avantgarde aus der griechischen Provinz. Der 1967 geborene Physiker Costis Drygianakis hatte in Volos – etwa auf halber Strecke zwischen Athen und Thessaloniki am Pagasitischen Golf – eine Handvoll Aktivisten um sich geschart. Sie frönten dem Do-it-yourself und ermächtigten sich, als Musiker in Erscheinung zu treten und alles zum Klingen zu bringen, was greifbar war: eine kaputte Mandoline, manipulierte Kassettenrekorder, Schlagzeug aus Küchengerätschaften… Ein Credo an die musikalische Selbstbestimmung! Schließlich hängte Drygianakis die Physik an den Nagel, studierte Musikethnologie und fabriziert bis heute elektroakustische Musik.

 
 

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Charles Fried, Rechtsgelehrter, der mit Konservativen brach, stirbt im Alter von 88 Jahren

27.01.2024NewsThe New York TimesTrip Gabriel —   –  Details

Charles Fried,

Als Generalstaatsanwalt unter Reagan sprach er sich gegen Abtreibungsrechte und positive Maßnahmen aus. Aber er kam zu dem Schluss, dass der derzeitige Oberste Gerichtshof „reaktionär und nicht konservativ“ sei. — Charles Fried, ein konservativer Rechtswissenschaftler, der als Generalstaatsanwalt von Präsident Ronald Reagan vor dem Obersten Gerichtshof gegen Abtreibungsrechte und positive Maßnahmen argumentierte – später aber den Rechtsmarsch der konservativen Rechtsbewegung ablehnte und den derzeitigen Obersten Gerichtshof als „reaktionär“ bezeichnete – starb am Dienstag um 17:00 Uhr in seinem Haus in Cambridge, Massachusetts. Er war 88 Jahre alt. Sein Tod wurde von der Harvard Law School bekannt gegeben, wo Herr Fried ab 1961 viele tausend Studenten unterrichtete, darunter den zukünftigen Richter am Obersten Gerichtshof, Stephen G. Breyer, und den zukünftigen Gouverneur von Massachusetts, William F. Weld. Herr Fried (ausgesprochen „befreit“) war ein Sohn jüdischer Eltern, die 1939 vor dem Nationalsozialismus aus der Tschechoslowakei flohen und deren Hoffnungen auf eine Rückkehr nach dem Krieg durch den Fall des Eisernen Vorhangs zunichte gemacht wurden. Er führte seinen politischen Konservatismus sowohl auf diesen Hintergrund als auch auf die linksextreme Atmosphäre zurück, die in den 1970er Jahren an der Harvard Law School herrschte, wo es, wie er sich erinnerte, auch von Fakultäten geleitete marxistische Studiengruppen gab. Er sei „ziemlich allergisch gegen die Linke geworden“, sagte Herr Fried letztes Jahr bei einer Podiumsdiskussion an juristischen Fakultäten . „Und diese Allergie nahm eine Form an, bei der ich eher in Opposition sein wollte. Und wie könnte man besser in der Opposition sein, als in die Reagan-Regierung einzutreten?“ Im Jahr 1985 plädierte Herr Fried als Generalstaatsanwalt – der Vertreter des Weißen Hauses vor dem Obersten Gerichtshof – dafür, dass Roe v. Wade aufgehoben werden sollte. Doch später änderte er seine Meinung. Da die von den Republikanern ernannte Supermehrheit des Obersten Gerichtshofs wahrscheinlich Roe umkehren würde, schrieb Herr Fried 2021 in einer Meinungskolumne für die New York Times: „Roe jetzt zu stürzen, wäre ein Akt verfassungsmäßigen Vandalismus.“ Seine Argumentation war, dass ein Fall aus dem Jahr 1992, Planned Parenthood v. Casey, das Recht auf Abtreibung stärker verankert hatte als damals, als er es für das Weiße Haus unter Reagan ablehnte. Bei der Harvard-Podiumsdiskussion letztes Jahr mit dem Titel „Warum ich meine Meinung geändert habe“ sagte Herr Fried, dass seine intellektuelle Entwicklung vom Konservativen zum Gemäßigten auch durch Gespräche mit seinen erwachsenen Kindern und Enkelkindern geprägt worden sei. „Wir reden, und ich muss sowohl zuhören als auch reden“, sagte er. „Im Laufe dessen hat es mich verändert.“ Obwohl Herr Fried 2005 für die Bestätigung von John G. Roberts als Oberster Richter aussagte, wurde er zu einem ausgesprochenen Kritiker des Roberts-Gerichts wegen seiner Urteile zur Einschränkung des Stimmrechts, der Gewerkschaften und der Reform der Wahlkampffinanzierung sowie wegen seiner Weigerung, dies zu tun Begrenzen Sie eklatantes parteiisches Gerrymandering. — Charles Fried im Jahr 2011. Als langjähriger Harvard-Professor, der in den 1980er Jahren Mitglied der Reagan-Regierung war, lehnte er den Rechtsmarsch der konservativen Rechtsbewegung ab.

 
 

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Frage: Hat Russland eine Zukunft?

27.01.2024DiagonalÖ1Erich Klein Peter Waldenberger —   –  Details

Zukunft Russland?

Reise in die Emigrations-Zentren russischer Putin-Gegner:innen – Prag, Berlin, Vilnius und Tiflis. Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine wollten oder mussten viele namhafte Politolog:innen und Historiker:innen, Literat:innen, Künstler:innen und Journalist:innen ihr Land verlassen.

 

Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: — Ausschnitt aus: Symphony No. 6 – Pathétique, 1. Satz – Pjotr Iljitsch Tschaikowski — — Das nach dem Ende des Kalten Krieges von Michail Gorbatschow propagierte gemeinsame Haus Europa hat mit Putins Krieg in der Ukraine eine massive Erschütterung erlitten. Die Ukraine drängt heute in den Westen – Russlands Zukunft hingegen ist ungewisser denn je. Folgen nun jahrzehntelange Isolation und eine Diktatur, in der eine mafiöse Politikerclique herrscht, die ungestraft Kriegsverbrechen begeht? Ob ein jahrelanges «Einfrieren» des Krieges im Osten der Ukraine oder das genaue Gegenteil passiert, ein Zerfall Russlands, ist offen. Die Mehrheit der russischen Bevölkerung jedenfalls schweigt zu diesem Krieg. Jedoch: nicht wenige sehnen sich nach einem Wandel. Auch wenn es in absehbarer Zukunft nicht mehr direkt erreichbar ist, Moskau bleibt weiterhin keine drei Flugstunden von Wien oder Berlin entfernt. Diagonal in den Emigrations-Zentren russischer oppositioneller Putin-Gegner:innen, die nach Kriegsausbruch ihr Land verlassen wollten oder mussten: Politologen und Historiker, Literat:innen, Künstler:innen und Journalist:innen. In Prag, Berlin, Vilnius und Tiflis lautet die Frage: wie schätzt man dort die neue Situation und die Zukunft Russlands ein. — Erstausstrahlung: 13.05.2023

 
 

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Der Sozialpsychologe Rolf Pohl im Gespräch

27.01.2024ZwischentöneDeutschlandfunkPaulus Müller —   –  Details

Rolf Pohl

Sozialpsychologe Pohl — «Wir brauchen nicht weniger Gender, sondern mehr» — Der Sozialpsychologe Rolf Pohl erforscht, wieso gerade Männer häufig gewalttätig werden. Als einen der Gründe nennt er ein starres Männlichkeitsbild, das viele dazu bringe, ihre Bedürfnisse zu unterdrücken. Das entlade sich dann oft in Gewalt. — Rassismus, sexualisierte Gewalt, Mord – warum werden Männer viel häufiger gegen Frauen gewalttätig als umgekehrt? Rolf Pohl forscht seit Jahren zur kulturellen Konstruktion von Männlichkeit und ihren negativen Folgen für die Gesellschaft.

 
 

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Von der Macht des Untergangs – Politiken der Apokalypse

27.01.2024Essay und DiskursDeutschlandfunkUlrich Bröckling —   –  Details

Atom-Zeitalter

Untergang als Argument — Im Atomzeitalter reicht ein Minimum an Personal aus, um ein Maximum an Zerstörung zu erzeuge — Was haben die Kriegsführung von Wladimir Putin in der Ukraine und die Aktionen der Klimaaktivisten gemeinsam? Offensichtlich nichts! Fast nichts. Denn das Handeln des russischen Machthabers ist wie die Ideenwelt der Bewegung gegen den Klimawandel imprägniert von der Logik des Untergangs. — Neuere Politikformen, die mit apokalyptischen Denkmotiven handeln oder gar regieren, unterscheiden sich von den klassischen, etwa biblischen Erzählungen der Apokalypse dadurch, dass sie bereit sind, die Logik des Untergangs ohne Erlösung zu denken. Dies erweist sich als folgenreich: Zum einen führt diese in unsere Selbst- und Weltverhältnisse eingeschriebene Erzählung zu einem zunehmend verzweifelten Agieren, stützt aber eben auch autoritäres Durchregieren bis hin zum Terror des Krieges in der Ukraine. Damit geraten politische Praktiken, die sich auf diese Art der Apokalypse stützen, in die Nähe einer zynischen Lust am Untergang. Dem gegenüber gilt es, ein Ethos der Sorge zu etablieren, dass sich weigert, schlimme Entwicklungen als Untergang zu denken. — Ulrich Bröckling lehrt Kultursoziologie an der Universität Freiburg, ist Mitherausgeber der Zeitschrift «Leviathan – Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft». Mit Büchern wie «Gute Hirten führen sanft» (2017) und «Postheroische Helden» (2020) hat er wesentliche Analysen von Machttechnologien vorgelegt. Der vorliegende Essay ist eine leicht überarbeitete und gekürzte Version des Artikels «Untergang als Argument. Politiken der Apokalypse», erschienen im September 2023 auf dem sozialwissenschaftlichen Internetportal «Soziopolis».

 
 

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Im Westen nichts Neues – Frieden als Bestseller

27.01.2024Aus den ArchivenDeutschlandfunk Kultur Isabella Kolar —   –  Details

Erich Maria Remarque

«Im Westen nichts Neues» kam 1929 in den Buchhandel und war sofort vergriffen. Der Antikriegsroman gab einer verlorenen Generation eine Stimme, die im Ersten Weltkrieg geopfert worden war. — «Im Westen nichts Neues» erzählt von einer Gruppe junger Soldaten, die im Ersten Weltkrieg als Freiwillige zum Einsatz an die Westfront geschickt werden. Zunächst ergriffen von nationaler Propaganda, verlieren sie in den Schützengräben schnell ihre Illusionen. In einem zermürbenden Stellungskrieg, auf den sie kaum vorbereitet sind, kämpfen sie bald vor allem um das eigene Überleben. Remarques eigentliches Thema ist die Frage, welche Folgen die psychischen Verletzungen der jungen Soldaten haben werden. Bei der letzten Oscarverleihung gewann Edward Bergers Verfilmung des Antikriegs-Bestsellers vier davon und entfachte auch das Interesse am Roman von Erich Maria Remarque neu.

 
 

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So sehen Sieger aus / 80. Geburtstag des ‹Pink Floyd›-Drummers Nick Mason

27.01.2024NewsSüddeutsche ZeitungAlexander Gorkow —   –  Details

Nick Mason

Zum 80. Geburtstag des unprätentiösen «Pink Floyd»- Schlagzeugers Nick Mason, dessen Timing auch beim Lächeln die Geschichte der Rockmusik maßgeblich beeinflusste. — An diesem Samstag wird ein Herr aus London 80 Jahre alt, mit dem das Schicksal es insgesamt gut meinte. Das sieht er selbst auch so, und man muss sagen, dass Nick Mason zu den schönen Seelen zählt, die aus irgendwie montaignehafter Dankbarkeit dem Leben gegenüber schon früh beschlossen haben, anderen von diesem Glück etwas zurückzugeben. Seine Freundlichkeit gilt, wie wir sehen werden, sogar Weggefährten, die als Schmerz im Arsch noch höflich umschrieben sind. Ein derart gönnender Charakter ist selten, noch dazu spielt diese Geschichte im Zentrum von Pink Floyd, einer der nicht nur erfolgreichsten, sondern auch exzentrischsten Bands der Musikgeschichte.

Seit einigen Jahren tourt Nick Mason mit einer Band aus Freunden durch die Welt und führt das Frühwerk von Pink Floyd auf, hier 2019 in Prag.

 
 

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Die Kafka

27.01.2024NewsZeit Online Adam Soboczynski —   –  Details

Franz Kafka

Über einen Schriftsteller, der die Schrecken des 20. Jahrhunderts beschrieb – und dabei zum grotesken Humor fand. Jeder, der einmal Franz Kafka gelesen hat, kennt den ganz und gar eigenwilligen Sog dieser Literatur. Dieses Gefühl, auf schwankendem Boden zu stehen und unklaren Mächten ausgeliefert zu sein. Man ist die Spielfigur eines Schachmeisters, der sich niemals offenbart. Was nur Träume, Drogen und eben die Kunst vermögen: Die Realität ist zwar verfremdet, doch hat die neue Logik eine wundersame Selbstverständlichkeit. Natürlich, man wacht eines Morgens als Insekt auf und liegt mit hilflos strampelnden Beinchen auf dem gepanzerten Rücken (Die Verwandlung). Man wird eines Morgens verhaftet, obwohl man nichts Böses getan hat (Der Process), und wenngleich sich der berühmteste Bankangestellte der Weltliteratur namens Josef K. zunächst wundert und wehrt, fügt er sich den Spielregeln des Albtraums, in den er geraten ist. Was genau ihm vorgeworfen wird, ist nicht zu ermitteln, es scheint ihm selbst ziemlich egal. — Franz Kafka (1883–1924), aus dem schwarzen Notizbuch, Tinte auf Papier, um 1923, Tschechien, National Library of Israel.

 
 

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Wie der Intellektuelle David Horowitz vom Marxisten zum Trumpisten wurde

27.01.2024NewsNZZDavid Signer —   –  Details

David Horowitz

Nach dem mörderischen Ende seines Flirts mit den Black Panthers wandelte sich der Berkeley-Absolvent und Wortführer der Neuen Linken zum Konservativen und schliesslich zum Anhänger Trumps. Ihm hat David Horowitz bereits drei Bücher gewidmet. — David Horowitz gehört zu den wenigen intellektuellen Fürsprechern Trumps. — «Trump war der beste Präsident, den wir in den letzten hundert Jahren hatten», sagt David Horowitz im Gespräch. «Mit ihm wären die Russen jetzt nicht in der Ukraine. Er wird wiedergewählt, selbst wenn er vom Gefängnis aus operieren muss, und wird Amerika wiederherstellen. Biden hingegen ist ein Lügner, ein Verräter und Verbrecher. Der übelste Mensch, den ich je in der Öffentlichkeit gesehen habe.»

 
 

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Von Russland bezahlter Journalist: Hubert Seipel stellte Wladimir Putins Reich so dar, wie es viele Deutsche sehen wollten. Er täuschte ein Publikum, das sich gerne täuschen liess

27.01.2024NewsNZZLucien Scherrer —   –  Details

Hubert Seipel

Der ARD-Filmemacher Hubert Seipel schrieb schönfärberische Bücher über Wladimir Putin. Der Fall des einst hofierten «Experten» ist symptomatisch für die Verirrungen der deutschen Russlandpolitik. — Hubert Seipel ist sich keiner Schuld bewusst. Ja, so schrieb er am 11. Januar in der «Weltwoche», er habe eine «Sponsorship» aus Russland angenommen, um seine Bücher zu schreiben. Aber: «Bereue ich das nun? Nein.» Er habe das Geld für Recherchen gebraucht, und Fehler seien ihm nie nachgewiesen worden. Deshalb sei er Opfer einer «hübschen Diffamierung», die ihn an Inquisition, Hexenjagden und die McCarthy-Ära in den USA erinnere. — «Bloss Putins Sicht vorgestellt»: Hubert Seipel, hier 2014 in der Talkshow «Günther Jauch» der ARD.

 
 

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Welche Katastrophen-Bilder soll man angesichts des damit verbundenen Leids zeigen? Théodore Géricaults warf diese Frage bereits 1819 auf

27.01.2024NewsNZZPhilipp Meier —   –  Details

Théodore Géricaults

Das Gemälde des Malers, der heute vor 200 Jahren gestorben ist, war ein Weckruf der Romantik in Frankreich. Seine Strahlkraft hat «Das Floss der Medusa» nicht verloren. — Es war ein Paukenschlag. Und hallte laut und mit grossem Echo durch die Pariser Kunstwelt. Darf man so etwas malen? Will man so etwas sehen? Jean-Louis André Théodore Géricault wollte. Oder vielmehr: Er musste, er konnte nicht anders, aus innerem Drang. Und malte, fünf Jahre bevor er vom Pferd fiel und bereits mit 32 Jahren tot war, sein grösstes Bild. «Das Floss der Medusa» gewann am Pariser Salon von 1819, der wichtigsten Kunstausstellung Europas, eine Goldmedaille. Dennoch gefiel es vielen nicht. Schwierige Fragen warf es auf, so schwierig, dass sie auch heute noch gestellt werden müssen. Welche Bilder von Katastrophen soll man zeigen angesichts des damit verbundenen menschlichen Leids? — Parabel für das Schicksal der Menschheit: «Das Floss der Medusa», 1818–1819 gemalt von Théodore Géricault.

 
 

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Hundert Jahre kritisch Denken: Die Frankfurter Schule ist eine philosophische Theorie, die ihr eigenes Markenzeichen geworden ist

27.01.2024NewsNZZStefan Müller-Doohm —   –  Details

Max Horkheimer / Theodor W. Adorno

Als Ort für die Revolutionstheorie wurde es vor gut hundert Jahren gegründet und entwickelte sich zu einem Zentrum gelehrter Gesellschaftskritik: Was hält das Frankfurter Institut für Sozialforschung heute zusammen? — Ein unabhängiges Institut für Sozialforschung, getragen von einem vermögenden Grosskaufmann und seinem politisch links engagierten Sohn: Das war etwas Aussergewöhnliches, selbst in einer aufgeschlossenen, der Wissenschaft zugetanen Stadt wie Frankfurt am Main. Niemand hätte sich 1923 vorstellen können, dass dieses Institut dereinst ein Ort sein würde, der in Verbindung mit dem Begriff «Kritische Theorie» weltweit bekannt werden sollte. — Aufklärung kann nur ein Ziel haben, Freiheit: Max Horkheimer (links), Theodor W. Adorno und rechts hinten Jürgen Habermas im April 1964 an einer Tagung in Heidelberg.

 
 

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