Central Avenue Breakdown / Swing-Geschichten und Songs von der Westküste aus den 1930er- bis 1950er-Jahren

30.01.2024Tonart: JazzDeutschlandfunk KulturDJ Swingin‘ Swanee —   –  Details

Nat King Cole

Die Swingszene an der Westküste war ab den 1930er-Jahren sehr vital. Bei Sonnenuntergang verwandelte sich die Central Avenue von Los Angeles in eine schillernde Swingmeile. Diese Straße beherbergte viele berühmte Musikclubs. Im Dunbar Hotel sang Lena Horne vor ihrer Hollywood Karriere. Im legendären Nachtclub Alabam traten Billie Holiday, Johnny Otis und Gerald Wilson auf. Im Ballsaal der Elk’s Hall spielten große Orchester, die hier auf Tournee einkehrten, wie Duke Ellington, Count Basie und Jimmie Lunceford. Im Lincoln Theater waren Nat King Cole und Lionel Hampton regelmäßig zu Gast. Es gibt viel zu erzählen!

 
 

SK-try-2024

Klangwelt der Extreme – Zur Musik von Rolf Riehm

30.01.2024Neue MusikDeutschlandradio KulturTobias E. Schick

Extreme Natur

Rolf Riehm spürt in seiner Musik den Grenzbereichen menschlicher Erfahrung nach. Dafür stehen die erhabene Welt des Hochgebirges und die existentielle Verlorenheit des Menschen im Kosmos ebenso, wie die gewaltsamen Konflikte in Geschichte und Gegenwart. — Extreme können reizvoll sein, in der Natur wie in der Musik.

 
 

SK-

E.T.A. Hoffmann – Komponisten als Musikkritiker (2/5)

30.01.2024MusikstundeSWR2Christoph Vratz —   –  Details

E.T.A. Hoffmann

Am 4. Juli 1810 erscheint in der “Allgemeinen Musikalischen Zeitung” eine Kritik über Beethovens fünfte Sinfonie. Der Verfasser heißt E.T.A. Hoffmann. Er behauptet, “Beethovens Instrumentalmusik öffnet uns das Reich des Ungeheueren und Unermesslichen. Glühende Strahlen schießen durch dieses Reiches tiefe Nacht […], die alles in uns vernichten, nur nicht den Schmerz der unendlichen Sehnsucht!” Damit trifft Hoffmann den Nerv des romantischen Ideals, mehr noch, er begründet mit dieser Kritik eine Art von Beethoven-Mythos, der weit über das 19. Jahrhundert hinauswirkt.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddtry-2024hehitt

No Man is an Island – Karl Berger 1995 in Donaueschingen

30.01.2024Jazz SessionSWR2Nina Polaschegg —   –  Details

Karl Berger

Im April 2023 ist Karl Berger mit 88 Jahren in seiner Wahlheimat USA gestorben. Als Komponist und Improvisator hat er Musik nicht «gemacht», sondern als ganzheitliche Erfahrung gelebt, immer im offenen Austausch mit anderen, denn er war sich sicher: Kein Mensch ist eine Insel – No Man is an Island!

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

{Schnittmenge 4: Steffen Krebber}

30.01.2024JetztMusikSWR2Leonie Reineke —   –  Details

Steffen Krebber

Von franko-flämischer Vokalpolyphonie bis Free Jazz, von japanischer Noise Music bis Polit-Hiphop, von balinesischen Tranceklängen bis Glitch: Alles Alte und Neue hat seinen Platz in der Gegenwart – nicht nur im gigantischen Gedächtnis des Internets, sondern auch in den Köpfen einzelner Individuen. Vor allem Akteure der Neuen Musik haben oft einen bemerkenswert viel- und abseitigen Musikgeschmack, der in alle Richtungen weist. Die JetztMusik-Reihe {Schnittmenge} ist ein Ort für solche raffinierten Geschmacksexplosionen. In kommentierten Playlists stellen Künstler*innen ihre Entdeckungen vor.

 
 

Ein korrektes Passwort ist erforderlich.

Lock
Option: last radio poets – member-one | Registrierung/Login
SK-xxddhehitt

Revolutionäre Schlüsselübergabe: Europas größtes 3D-gedrucktes Gebäude steht in Heidelberg

30.01.2024LebenSWR2Martin Gramlich —   –  Details

3D-Haus Heidelberg

Das bisher größte Bauwerk in Europa, das mittels 3D-Drucktechnologie errichtet wurde: Mit einer Länge von rund 50 Metern, einer Breite von elf Metern und einer Höhe von neun Metern ist das Industriegebäude in Heidelberg nicht nur beeindruckend in seiner Größe, sondern auch „wegweisend in seiner Herstellungsmethode“, sagt Waldemar Korte, einer der führenden Architekten des Projekts. 3D-Druck-Haus in Heidelberg – Schlüsselübergabe 3D-Druck-Haus in Heidelberg – Schlüsselübergabe Revolutionäre Schlüsselübergabe: Europas größtes 3D-gedrucktes Haus steht in Heidelberg 7 Min Audio herunterladen (6,8 MB | MP3) Der Drucker wurde eigens für dieses Projekt angefertigt Anders als bei herkömmlichen Bautechniken, bei denen Bauteile separat gefertigt und zur Baustelle transportiert werden, erfolgt der Druck direkt vor Ort. Ein gigantischer 3D-Drucker, speziell für dieses Projekt konzipiert, legt Schicht für Schicht Betonmaterial übereinander, um die Struktur des Gebäudes zu formen. Schnelle Fertigstellung und Reduzierung der Baukosten Ein entscheidender Vorteil dieses Verfahrens ist seine Geschwindigkeit. Während herkömmliche Bauweisen Monate oder sogar Jahre dauern können, benötigte der 3D-Druckprozess für dieses Gebäude lediglich 140 Stunden. Dies ermöglicht nicht nur eine schnellere Fertigstellung, sondern auch eine Reduzierung der Baukosten und eine Entlastung des Arbeitskräftemangels in der Baubranche. Darüber hinaus bietet der 3D-Druck signifikante Umweltvorteile. Durch die Reduzierung des benötigten Materials und die Verwendung recycelbarer Betonkomponenten wird der CO2-Fußabdruck des Bauwerks erheblich verringert. Dies ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel und die Umweltverschmutzung durch Bauaktivitäten. Noch kann das Gebäude nicht recyclet werden Obwohl das Gebäude derzeit nicht für den 3D-Druck recycelt werden kann, ist dies ein Ziel für die Zukunft. Die Möglichkeit, das Material erneut zu verwenden, würde die Nachhaltigkeit des Verfahrens weiter erhöhen und den Kreislauf des Bauprozesses schließen.

 
 

SK-xxddhehit

Andrew Pekler: For Lovers Only / Auf einer Phantominsel

30.01.2024NewsFrankfurter RundschauBernhard Uske —   –  Details

Andrew Pekler

Musik, die lindern und trösten kann: Andrew Pekler und sein Album „For Lovers Only / Rain Suite“. Worte finden über Musik ohne Worte ist schwer. Um beim Reden über wortlose Pop-Musik musikologische Fachsimpeleien (Tonarten, Instrumente, BPMs, Studios) und Stimmungsadjektive (atmosphärisch, berührend, schwebend, vielschichtig) zu vermeiden, hält man sich gern an Biografisches, Geografisches und am Ende doch an Wörter. Da gibt Andrew Peklers Lebenslauf einiges her. Kennengelernt habe ich ihn als supergutaussehenden Sänger, Shaker und Shouter der Garagenband Mucus 2 in den Neunzigern in Heidelberg. Andere Projekte: Sad Rockets, Bergheim 34 (nix Berghain, in der Bergheimer Straße 34 in HD wohnte die Band-WG), Groupshow etc. Geblieben ist Pekler bis heute sein charming Ami-Akzent, der beim intuitiven Verstehen hilft, wenn er erklärt, wie sich das englische Wort sentimental vom deutschen sentimental unterscheidet. „Die englischsprachige Konnotation von sentimental ist neutraler als die eher negative Bedeutung von sentimental auf Deutsch. Auf Deutsch heißt es allzu gefühlsbetont und übertrieben gefühlvoll, während die englische Bedeutung diese wertende Komponente nicht hat. Da heißt sentimental so viel wie nostalgisch, gefühlvoll, zärtlich oder traurig.“ Mit „Sentimental Guitar Dream“ beginnt „For Lovers Only / Rain suite“ das neue Album von Andrew Pekler, diesmal unter dem Namen SG auf Faitiche, dem Label des Berliner Vielseitigkeitskünstlers Jan Jelinek. Die Wortschöpfung Faitiche verknüpft facts und fetishes, da passt der Musiker, der sich SG nennt, gut hin. SG steht für Sentimental Guitars. Oder für Saudade Glamour? Soft Goth? Auch sentimentaler Gitarreneskapismus käme in Frage für diese Gitarrenfluchtenmusik, sagt Pekler. Auf der Suche nach Worten über Musik ohne Worte landet man schnell bei Reisemotiven: Die Westcoast-Hippierockband Jefferson Airplane gab einem verträumten Gitarreninstrumental einst den Titel „Embryonic Journey“, keine Ahnung, was Andrew Pekler davon hält. Dabei nennt er selbst einen 45-Sekunden-Gitarrendrift auf seiner SG-LP „Romantic Excursion“. Als Andrew Pekler besucht er auf dem Album „Sounds From Phantom Islands“ reale („Hy Brasil“) und weniger reale Orte. In „Description Of Rain (over Frisland)“ trifft bass-massiertes, synthetisch-weiches Pluckern auf, ja, Regen. Frisland ist nicht das Land der Ostfriesen sondern „eine Phantominsel, die erstmals in einem Brief erwähnt wurde, den ein venezianischer Seefahrer namens Nicolò Zeno um 1390 verfasst haben soll. Da beschreibt er wie er auf seinem Weg nach England vom Kurs abgekommen ist und auf einer bewohnten Insel südlich von Island strandete.“ Rain Nr.9, Rain Nr.5, Rain Nr.33, Rain Nr.2, Rain Nr.1 – das sind die Titel der „Rain Suite“ auf der B-Seite des SG-Albums. „Tatsächlich ist der Sound von Regen eine kleine Obsession von mir.“ Tatsächlich ist Regen die einzige Klangquelle neben E-Gitarre und Effektpedalen. „Nachdem ich ungefähr zehn Jahren lang mit modularen Synthesizern gespielt habe, hatte ich den Drang nach einer Veränderung. Über die Jahre habe ich gelernt, mit elektronischen Instrumenten umzugehen und wollte wieder Einschränkungen in meine Arbeitsweise einführen. Gitarre ist auch das einzige Instrument, das ich halbwegs spielen kann. Dann habe ich mir die Herausforderung gestellt, nur mit E-Gitarre und Pedalen ein zusammenhängendes Album zu erstellen. Herausgekommen sind zwei halbe Alben, die ich zusammengepackt habe. Aber was soll’s?“

 
 

SK-news

Ensemble Modern spielt Johannes Kalitzke –Kommentar zum Vollkommenen

30.01.2024NewsFrankfurter RundschauBernhard Uske —   –  Details

Johannes Kalitzke

Happy New Ears beschäftigt sich mit Johannes Kalitzkes „Werckmeister Harmonies“. Johannes Kalitzke, einer der Komponisten, die auch für den frühen, tonlosen Film komponieren, war zusammen mit Nina Goslar, einer Expertin für den Stummfilm, Gast in der Frankfurter Musikhochschule beim wieder famosen Ensemble Modern und seiner Happy-New-Ears-Reihe. Thema waren Kalitzkes 2020 entstandene „Werckmeister Harmonies“, die mit „Die Werckmeisterschen Harmonien“, des ungarische Filmregisseurs Béla Tarr von 2000, verglichen werden sollten. Kalitzke, 1959 geboren, weiß natürlich wie alle, die die konzentrierten, geringstmöglich geschnittenen Filme Tarrs fesseln, dass der Gestus des Films keiner über dessen sparsame Klangkulisse (geschaffen wie fast immer bei Tarr von Mihály Víg) hinausgehenden Neue-Musik-Behandlung bedarf. Alltagsgeräusche, Hubschrauberlärm, der Krach der Zerstörungswut eines Mobs, der sich in einem Krankenhaus an Mobiliar und Insassen entlädt, eine Sirene. Dazu ein vor die Zeit der Töne-Ordnung unserer mehrstimmigen Musik zurückgebildetes Fragment aus Bachs „Wohltemperiertem Klavier“, der Radetzky-Marsch von einer Schallplatte sowie das psychopathische Summen einer der zuletzt geistig zerrütteten Protagonisten. Schließlich einige wenige, von Klaviersequenzen unterstützte bordunartige Klänge aus der Feder Vígs. Kalitzkes Musik entzündet sich am Thema der „Werckmeisterstimmung“ des Films – jener im 17. Jahrhundert von Andreas Werckmeister geschaffenen siegreichen Ordnung unseres Ton-Systems mit seiner in die Oktav gepressten, gleichförmig gemachten Stimmung von zwölf Tönen. Diese möchte der Bewohner eines ungarischen Dorfs abschaffen zugunsten der siebentönigen, nicht ins Korsett der Oktav passenden Stimmungen natürlicher, pythagoreischer Harmonie der Sphärenmusik. Unruhe und Aufstand Eine Metapher des Films für die mentalen Spannungen, die sich im Dorf in Unruhe und Aufstand niederschlagen. Und zugleich ein dialektisches Bild: die antike, göttlich-natürlich Sphärenharmonie gegen die zwanghafte, aber nützliche der wohltemperierten Ordnung mit ihrem Streben nach Systematisierung. Kalitzkes maßgebliches Interesse am ästhetischen Potential zwischen natürlicher Stimmung und der zweckvoll-rationalen Funktionsstimmung ist tatsächlich zu einem über weite Strecken filmmusik-abstinenten, heftig bewegten Werk geraten. Das aber mit den mikrotonalen Stimmungs-Spannungen und Klangverfärbungen zwischen den Klangwelten leuchtet. Wo Arnold Schönberg einst eine „Begleitmusik zu einer Lichtspielszene“ komponierte, die es nicht gab, hat Kalitzke einen poetischen Kommentar zu einem vollständigen und vollkommenen Film komponiert.

 
 

SK-try-2024news

Wie reich, wie neu, wie schön … Zum 350. Geburtstag von Reinhard Keiser

30.01.2024MusikszeneDeutschlandfunk Sylvia Roth —   –  Details

Reinhard Keiser

Händel ließ sich von ihm inspirieren, Telemann würdigte ihn als „größten Geist zu seiner Zeit“: Der Komponist Reinhard Keiser bereicherte die deutsche Barockmusik um ganz eigene, faszinierende Farben. Heute aber ist er fast vergessen – nicht einmal ein Porträt seines Gesichts ist überliefert. Keiser brillierte vor allem im Bereich der Oper: In Hamburg prägte er das erste städtische Opernhaus auf deutschem Boden. Dort brachte er mythische Figuren ebenso auf die Bühne wie solche mit Lokalkolorit, widmete sich dem Piraten Störtebeker ebenso wie der skythischen Königin Tomyris. Mit seiner plastischen Musik fing Keiser die verschiedensten Charaktere ein, poetisch und humorvoll zugleich.

 
 

SK-try-2024