Clyde Taylor, Literaturwissenschaftler, der das schwarze Kino hervorhob, stirbt im Alter von 92 Jahren

06.02.2024NewsThe New York TimesClay Risen —   –  Details

Clyde Taylor

Als führende Persönlichkeit auf dem Gebiet der Black Studies in den 1970er Jahren identifizierte er die Arbeiten schwarzer Filmemacher als ernsthafte intellektuelle Aufmerksamkeit wert. — Clyde Taylor, ein Gelehrter, der in den 1970er und 1980er Jahren eine führende Rolle bei der Identifizierung, Definition und Aufwertung des schwarzen Kinos als Kunstform spielte, starb am 24. Januar in seinem Haus in Los Angeles. Er war 92. — Seine Tochter Rahdi Taylor , eine Filmemacherin, sagte, die Ursache sei eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. — Als junger Professor in der Gegend von Los Angeles in den späten 1960er Jahren – zunächst an der California State University in Long Beach und dann an der University of California in Los Angeles – stand Dr. Taylor im Mittelpunkt der Bemühungen, die Erforschung der Schwarzen voranzutreiben Kultur in die Wissenschaft. — Die schwarze Kultur sei nicht nur ein Anhängsel der weißen Kultur, argumentierte er, sondern habe ihre eigene Logik, Geschichte und Dynamik, die aus der Black Power- und der panafrikanischen Bewegung hervorgegangen sei. Und das Filmemachen sei für die schwarze Kultur genauso wichtig wie Literatur und Kunst. — Clyde Taylor in den 1970er Jahren, als er im Epizentrum der Bemühungen stand, das Studium der schwarzen Kultur in die Wissenschaft zu bringen.

 
 

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Aston Barrett, 77, Bassist bei Bob Marley und Wailers, stirbt

06.02.2024NewsThe New York TimesClay Risen —   –  Details

Aston Barrett / Bob Marley

Bekannt unter seinem Spitznamen „Family Man“, war er der musikalische Leiter der Gruppe und schuf die hypnotischen Rhythmen und Melodien, die dem Reggae weltweite Anerkennung verschafften. — Aston Barrett, der als Bassist und musikalischer Leiter der Wailers – sowohl bei Bob Marley als auch jahrzehntelang nach dem Tod des Sängers im Jahr 1981 – die hypnotischen Rhythmen und komplexen Melodien des Reggae schuf, die dazu beitrugen, dem Genre internationale Anerkennung zu verschaffen, starb am Samstag in Miami . Er war 77. Laut seinem Sohn Aston Barrett Jr., einem Schlagzeuger, der 2016 die Wailers von seinem Vater übernahm, war die Todesursache in einem Krankenhaus Herzversagen nach einer Reihe von Schlaganfällen. Herr Barrett war in Jamaika bereits als Session-Musiker bekannt, als Herr Marley ihn und seinen Bruder Carlton, einen Schlagzeuger, 1969 bat, sich den Wailers als Rhythmusgruppe der Band anzuschließen. Mehr als jeder andere machte die Zusammenarbeit der beiden Männer sowohl die Wailers als auch den Reggae selbst in den 1970er Jahren zu einem globalen Phänomen. — Mr. Barrett mit Mr. Marley im Jahr 1977. Er führte die Wailers weiter, nachdem Mr. Marley 1981 starb, und spielte einen sich entwickelnden Sound, der in seinen musikalischen Innovationen verwurzelt war.

 
 

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Späte Rettung eines frühen Richters / Gerhard Richter: Lebensfreude (1956)

06.02.2024NewsFAZ onlineStefan Locke —   –  Details

Gerhard Richter

KUNST UND ERINNERUNG — «Er wird jetzt 92, da sieht man manches anders und vieles auch gelassener»: Das Deutsche Hygiene-Museum legt Gerhard Richters riesige Diplomarbeit frei, ein Wandbild, das Menschen im glücklichen sozialistischen Alltag zeigt. — Zwei Gesichter junger Frauen und zwei Paar Beine sind bereits zu sehen, ebenso die senkrechten Pinselstriche, die ineinander verzahnt einst das gesamte Wandgemälde ergaben. Die Wand wiederum scheint heute aus weißen Kacheln zu bestehen, doch sind es Planquadrate, die die Restauratoren Susann Förster und Albrecht Körber auf der weißen Deckschicht angebracht haben. Sie sollen ihnen beim Freilegen des darunter befindlichen Bildes helfen. «Pro Tag schafft jeder von uns zehn der zehn mal zehn Zentimeter großen Felder», sagt Körber. So kommt Stück für Stück ein Werk zum Vorschein, das Gerhard Richter im ersten Halbjahr 1956 an der mehr als 60 Quadratmeter großen Foyerwand im Deutschen Hygiene-Museum Dresden schuf. «Lebensfreude» lautet der Titel der monumentalen Arbeit, für die er mit Bestnote das Diplom an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) in Dresden erhielt. Es zeigt in mehreren Szenen fröhliche Menschen im glücklichen sozialistischen Alltag. — 1979 jedoch wurde das Wandbild übermalt und schließlich vergessen. «Vom Generaldirektor wurde entschieden, das Wandbild von G. Richter zu überstreichen, um den Originalzustand wieder zu erreichen», heißt es dazu in den Akten des Museums. «Außerdem hat G. Richter nach Abschluss seiner Ausbildung 1959/60 Republikflucht begangen.» Genau genommen war Richter 1961 in den Westen geflohen, was wiederum ein Hauptgrund gewesen sein dürfte, «dieser studentischen Arbeit keine künstlerische Bedeutung beizumessen». Ein Jahrzehnt später allerdings hatte sich die Lage grundlegend gewandelt: Die DDR war verschwunden und Richter ein weltberühmter Maler, an den sich nun auch das Hygiene-Museum wieder erinnerte. Doch der bereits in den Neunzigerjahren geplanten Freilegung stimmte Richter seinerzeit nicht zu. — Wandgemälde «Lebensfreude» von Gerhard Richter (1956) im Treppenfoyer Süd des Deutschen Hygiene-Museums

 
 

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Zeitdruck gilt nicht / Fotografin Candida Höfer 80

06.02.2024NewsFAZ onlinePatrick Bahners —   –  Details

Candida Höfer

Von Köln aus erschloss sie Bibliotheken, Museen und sonstige Häuser der Kultur – eine Welt, in der alles so gestaltet sein soll, als könnte nichts verfallen: der Fotografin Candida Höfer zum Achtzigsten. — Derzeit ist der Raum unzugänglich, versteckt hinter einer Stadt in der Stadt, einem unwirtlichen Ensemble von Containern und Bauzäunen. Bis zur Wiedereröffnung des sanierten Opernhauses muss das Foto, das Candida Höfer 2007 vom Innenraum des Baus von Wilhelm Riphahn gemacht hat, den Kölnern und allen Liebhabern der kühnen Aufschwünge der Nachkriegsarchitektur das Haus ersetzen. Der Termin ist schon wieder verschoben worden. Und sollte sich unter dem Offenbachplatz in letzter Minute ein Loch auftun wie 2009 unter dem Stadtarchiv am Waidmarkt, sollten wutbürgerliche Terroristen die Oper in die Luft jagen, weil Abermillionen Euro hier versenkt wurden, müsste das Foto für alle Zeit die Schutzlosigkeit des Denkmals ausgleichen. — Es zeigt eine geschlossene Welt der spektakulären Gegensätze: Gleißendes Licht stößt in die Finsternis vor, wie die Logen schlittengleich hinabstürzen ins Parkett. Von der Bühne ist nichts zu sehen, stattdessen haben sich die freistehenden Holzwände, an denen die Logen hängen, mit Aplomb aufgefächert zur Eröffnungsnummer eines Balletts von Monumentalbauteilen. Die leeren Stuhlreihen des Parketts unterlaufen die Schwarzweißmalerei des Theaterhimmels in einem grauen Muster wogender Erstarrung. Von dem Ehrenplatz rechts vorne, auf dem die Fotografin stand, wird allenfalls die Oberbürgermeisterin bei der Endabnahme der Bauarbeiten noch einmal diesen Blick in den Raum der gesammelten Erwartung werfen, wenn nicht der Hausmeister heimlich seine Kinder hineinlässt. — Tabula rasa vor schwarzem Rahmen und Sportwagenikone: Candida Höfer am 7. Juni 2003 in Köln-Rodenkirchen. Ein Jahr vor ihrem sechzigsten Geburtstag vertrat die Fotografin Deutschland auf der Biennale von Venedig.

 
 

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Lichtjahre einer Selbstentdeckerin / Fotografin Gundula Schulze Eldowy

06.02.2024NewsFAZ onlineAndreas Kilb —   –  Details

Gundula Schulze Eldowy

Im Februar wird die deutsche Fotografin Gundula Schulze Eldowy siebzig Jahre alt. Zwei Berliner Ausstellungen zeigen aus diesem Anlass Ausschnitte ihres Lebenswerks. — Ihre schwärzesten Bilder machte sie, als sie mit dem Fotografieren anfing. Aufnahmen von rauchenden Schuttbergen, Greisinnen und Greisen, Vereinsamten, Verlassenen, Vergessenen. Eine Frau, die in eine Flasche mit einer Tanzfigur starrt. Ein nackter Mann auf einem Sofa zwischen kahlen Wänden. Ein Mann mit blutender Nase zwischen Müllsäcken. Zwei Nackte unter einer schmutzigen Decke. Eine sehbehinderte Briefträgerin. Ein Friseursalon in einem Bauwagen. Bröckelnde Plakate auf bröckelndem Putz. Und mittendrin ein Kind im weißen Kleid mit Engelsflügeln zwischen Efeu und Unkraut wie ein Gesandter aus jener Welt, die der Sozialismus versprochen hatte, bevor er an der Wirklichkeit zerbrach. — Auf dem Planeten der Verlierer — «Berlin in einer Hundenacht» heißt die Fotoserie, in der Gundula Schulze Eldowy das Ende der DDR festgehalten hat, zwölf Jahre lang, bis das Land, in dem sie lebte, tatsächlich unterging. Sie war dreiundzwanzig, als sie ernsthaft mit dem Fotografieren anfing, und Mitte dreißig, als die Mauer fiel. Am 23. Februar wird sie siebzig Jahre alt. Aus diesem Anlass zeigt das Berliner Bröhan-Museum noch einmal ihren frühesten und bekanntesten Bilderzyklus, nicht vollständig, wie es eine Schrifttafel verspricht, aber zu großen Teilen.

 
 

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Ultraschall Berlin 2024: Sarah Maria Sun und Jan Philip Schulze / Family Business

06.02.2024Musik der Gegenwartrbb kulturEcki Ramón Weber —   –  Details

Sarah Maria Sun

Konzertaufnahme vom 18. Januar 2024 im Kleinen Sendesaal des rbb — “Family Business” – ein zeitgenössisches Liedprogramm zum Thema Familie und Kinder. Facettenreich, einfühlsam, gerne auch mal ironisch – die musikalischen Perspektiven auf diesen Komplex der “Unheavenly Lullabies” sind denkbar verschieden und bisweilen überraschend. Sarah Maria Sun, Sopran Jan Philip Schulze, Klavier

 
 

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Militärexperte Mölling: Mit dieser Politik steigt das Kriegsrisiko in Europa erheblich

06.02.2024Podcast: ClipFAZ onlineAndreas Krobok —   –  Details

Christian Mölling

Podcast — In den nächsten Wochen werde es erst ein böses Erwachen, dann einen Aufschrei in Europa geben, prognostiziert Christian Mölling, Leiter des Zentrums für Sicherheit und Verteidigung. «Ein Desaster mit Ansage» sei diese «Sicherheitspolitik nach Kassenlage».

 
 

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Voodoo oder die klingenden Geister Afrikas (2/5)

06.02.2024MusikstundeSWR 2Jane Höck —   –  Details

Voodoo Afrika

Voodoo ist Vieles. Musik, Tanz, Trance, Ekstase. Eine uralte Religion aus Afrika, die in Kontakt mit den Geistern bringt und heilt. Es ist der Schlag der Trommel, der die afrikanischen Sklaven, die Voodoo nach Amerika tragen, beseelt und ihnen Kraft gibt. Die alten Geister Afrikas werden zur Quelle unerhört neuer, dynamischer Klänge. Im zweiten Teil gibt es ein Rendezvous mit dem Übersinnlichen.

 
 

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Alte Münze: STOP OVER #1 – Improvising a Zentrum / Jazz-Zentrum

06.02.2024Der TagNDR BlueHendrik Schröder, Susanne Papawassiliu —   –  Details

Stop Over

Über ein Jazz-Zentrum wird schon lange in Berlin disktutiert – noch fehlt es. Aber seit gestern gibt es in der Alten Münze Berlin eine Aktions-Woche, in der ausprobiert wird, wie sich so ein Haus für den Jazz gestalten könnte. Unter dem Titel «STOP OVER #1 – Improvising a Zentrum» gibt es jeden Tag Programm. Der Eintritt ist frei. Nur was für Konzerte gespielt werden, das steht noch nicht fest. Denn alles ist Improvisation. — Hendrik Schröder berichtet von der Eröffnung der Aktions-Woche gestern Abend.

 
 

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