03.02.2024 – News – FAZ online – Ferdinand Strotkötter und Peter-Jörg Mahnke — Simon Strauß — – Details
AWP Männer
Ein stolzer Standort trotzt den Wenden der Zeit: Das Prenzlauer Armaturenwerk ist ein internationaler hidden champion. Das hat geklappt, weil sich die Gründer den Zumutungen aus dem Westen widersetzten. Ein Ortstermin. — ZUM BEISPIEL PRENZLAU — Während sie in Berlin mit Weißwein anstoßen, während sie noch immer auf Neujahrsempfängen herumstehen und über die Gefahren für die Demokratie fachsimpeln, unterbrochen von einem halben Küsschen hier, einem süchtigen Handyblick da, während sie in der Hauptstadt also von einem sozialen Termin zum nächsten eilen und ihre Zeit damit verbringen zu erzählen, wie wenig Zeit sie haben, wird im Prenzlauer Armaturenwerk im Drei-Schicht-System durchgearbeitet. — Jede Nacht stehen sie hier an den Zerspanungsmaschinen und stellen Komponenten für Kälte- und Wärmetechnik-Anlagen her. Und zwar nicht in Masse, sondern als Einzelstücke. Wenn eine Fischereifirma aus Südamerika anruft und ein Ersatzteil für ihr Kühlungssystem braucht, stellt sich in Prenzlau jemand an die Schweißanlage und produziert das Teil genau nach Anforderung. «Tailormade» würde man in der Modebranche sagen, im maschinenbaulichen Zusammenhang heißt es schulter zuckend: der deutsche Mittelstand eben. — Mutige Männer: Ferdinand Strotkötter (links) und Peter-Jörg Mahnke in der Produktionshalle der AWP, Prenzlau.
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