Underground-Legende Mark Reeder

04.02.2024Hörbar RustradioeinsBettina Rust —   –  Details

Mark Reeder

Wohl keine Stadt in Deutschland polarisiert so stark wie Berlin. Was ja an sich erstmal nicht verkehrt ist. Wer genau hinschaut, entdeckt natürlich, dass ein Teil dieses exotischen und extrovertierten Images der Stadt noch immer von einer Zeit zehrt, die hinter uns liegt. Was war da los, gerade auch in den beiden Jahrzehnten vor und nach dem Mauerfall, im Osten wie im Westen. Dabei waren viele, klar, das wollte man sehen. Aber ganz wenige Menschen haben das Geschehen so sehr mitbestimmt, inspiriert und gestaltet wie Mark Reeder, den Sie hoffentlich kennen, spätestens seit dem Film «B-Movie». — Der 1958 in Manchester geborene Brite kam 1978 nach Berlin, ohne Kontakte, ohne die Sprache zu kennen, einfach angezogen vom Duft dieser nach Kohlenstaub riechenden, rauen Enklave. Reeder ist alles: Musikproduzent, Schauspieler, Autor, Labelbetreiber und DJ. Vor allem aber war und ist er eine zuverlässige Schnittstelle, die perfekte Lüsterklemme zwischen Menschen, die durch ihn zusammenkamen und die Musikkultur revolutionierten

 
 

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Mehr als nur Jedermann – Musik für Hugo von Hofmannsthal

04.02.2024Kaisers Klängehr 2 kulturNiels Kaiser —   –  Details

Hugo von Hofmannsthal

Als Librettist von Richard Strauss-Opern ist Hugo von Hofmannsthal ohnehin ein Mann der Musik. Aber auch andere Komponisten erkennen das Musikalische in den Werken des Dichters und Dramatikers, der vor 150 Jahren geboren wurde. — Arnold Schönberg und Egon Wellsz vertonen seine Gedichte, Alexander von Zemlinsky macht aus Hofmannsthals Stoffen ein Ballett. Und eine der ersten Bühnenmusiken zu seinem bekanntesten Schauspiel «Jedermann» schreibt kein Geringerer als Jean Sibelius.

 
 

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Das ‹Sparks & Visions› Jazzfestival 2024 / Kadri Voorand, Ganna Gryniva, Norma Winstone & Kit Downes u.a.

03.02.2024Jazz und mehrhr 2 kulturRoland Spiegel —   –  Details

Ganna Gryniva

Mit Kadri Voorand, Ganna Gryniva, Wolfert Brederodes «Ruins and Remains», Norma Winstone & Kit Downes, Teis Semey, Eva Filippou & Robert Lucaciu, — Tord Gustavsen und anderen — Aufnahmen vom Internationalen Jazzfestival im Theater Regensburg vom 19. bis 21. Januar 2024

«Sparks & Visions»: Hör-Abenteuer im Theater — Ein hervorragend konzipiertes Festival geht in seine zweite Ausgabe: Unter dem Titel «Sparks & Visions» stehen vom 19. bis zum 21. Januar 2024 im Theater Regensburg fesselnde Bands der internationalen Jazz-Szene auf dem Programm. Funken freizusetzen, zu Hör-Abenteuern anzuregen, mit Musik neue Hör-Horizonte abzustecken: Darum geht es mit acht herausragenden Gruppen – wobei genau die Hälfte der Programmpunkte Projekte oder Bands von Frauen sind. Unter anderem die aus der Ukraine stammende Sängerin Ganna Gryniva mit ihrem Solo-Programm, die estnische Sängerin und Multi-Instrumentalistin Kadri Voorand, die aus Griechenland stammende Schlagzeugerin Evi Filippou und die große englische Jazz-Interpretin und Songlyrikerin Norma Winstone (im Duo mit Gitarrist Rob Luft) sind für das reizvolle Festival im großen Saal des Regensburger Theaters geplant. Hinzu kommen die tiefgründige Komposition «Ruins and Remains» des niederländischen Pianisten Wolfert Brederode, ein Auftragswerk zum hundertsten Jahrestag des Weltkriegs-Endes 2018, und das ungemein feinsinnig groovende Trio des norwegischen Pianisten Tord Gustavsen. Sowie «New London Jazz» von Alfa Sekitoleko, der sich Alfa Mist nennt und Jazz mit Hiphop verbindet – und das zupackende Quintett des dänischen Gitarristen Teis Semey. Funkensprühende Töne mit viel Entdeckungs-Potenzial. BR-KLASSIK sendet hier eine erste vierstündige Auswahl aus dem feinen und anspruchsvollen Programm.

 
 

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Hey, Ho, Let’s Go / Wie die Ramones den Rock ‘n’ Roll retteten und dabei Punk erfand

03.02.2024Zündfunk: ExtraBayern 2Noe Noack —   –  Details

The Ramones

In den frühen 70ern war Rock n‹ Roll tot. Die spontane Energie und Dringlichkeit war verloren gegangen und hatte sich verloren in endlosen Gitarrensoli, mystischen Gesängen und im Nebel der Prog Rockbands. Die Ramones änderten das mit einem kompromisslosen Ansatz. Mit drei Power-Akkorden im Hochgeschwindigkeitstempo rissen die Jungs den Rock and Roll aus seinem Koma und erfanden dabei Punk, kaum ein Song der Ramones war länger als 2 Minuten und 30 Sekunden.

 

Die fiktive Bruderschaft der Ramones kam aus dem jüdisch geprägten New Yorker Stadtteil Forest Hills. Die vier sangen über die Langeweile in ihrem Alltag, übers Kiffen, Klebstoff schnüffeln, aber auch über die große Liebe und das amerikanische Weltbild aus der Sicht von Arbeiterfamilien.

 

Vier langhaarige Typen mit Topf-Frisuren, in schwarzen Lederjacken und durchgewetzten Röhrenjeans, sie sahen aus wie Rock and Roll-Aliens aus einem Comic. Die Aliens hatten in der realen Musikgeschichte einen enormen Einfluss. Von den Sex Pistols bis Motörhead, von Metallica bis Nirvana, haben sich unzählige Bands von den Ramones anstecken lassen. 50 Jahre nach Bandstart strahlt das Vermächtnis der Ramones heller denn je. Noe Noack würdigt in dieser Stunde die Geschichte von fünf Jahrzehnten Ramones.

 
 

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Alien Ensemble live in Concert. Ein Mitschnitt von 2009

03.02.2024Nachtmix: ExtraBayern 2Florian Schairer – Karl Bruckmaier —   –  Details

Alien Ensemble

Der BR feiert in diesem Jahr sein 75. Jubiläum, der Zündfunk wird schlanke 50! Aus diesem Grund sind wir tief in die Archive hinabgestiegen und haben Audio-Schätze geborgen. In den kommenden Wochen gibt es samstags ab 23.05 und sonntags ab 22.05 Uhr eine handverlesene Auswahl aus Konzerten, Interviews und anderen Sendungen, die in den vergangenen 50 Jahren das Programm so einzigartig gemacht haben. — An diesem Wochenende präsentieren wir zwei Loungekonzerte, die wir wie immer vor kleinem Publikum im Zündfunk aufgenommen haben. Das Alien Ensemble hat uns tatsächlich zwei Mal besucht, nämlich im Jahr 2009 und dann 8 Jahre später, also 2017. Am Samstag den 3.2 präsentieren wir das erste Alien Ensemble Loungekonzert vom 29. Juni 2009 über das Karl Bruckmaier damals schrieb: «Das Alien Ensemble um Notwist-Gründer Micha Acher verbindet das Beste aus diversen Welten. Mit Tuba, Posaune, Bass und Schlagzeug ist es weder Jazz noch akustische Volksmusik, weder Pop noch Rock, sondern ein Amalgam diverser Stile und ist als solches bestens geeignet für ein stimmungsvolles Konzert in kleinem Rahmen mit großem Nachhall.» — Das zweite Loungekonzert mit dem Alien Ensemble vom 1. April 2017 läuft am Sonntag, den 4.2. um 22:05 auf Bayern 2.

 

Beide Sendungen können wie immer 7 Tage in der BR-Radio-App nachgehört werden.

 
 

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Ain’t but a few of us – Schwarze Jazzkritik in den USA

03.02.2024JazztimeSWR2Niklas Wandt —   –  Details

Schwarze Jazzkritik

Im Oktober 2022 erschien «Ain›t but a few of us», eine Aufsatzsammlung und Anthologie, herausgegeben vom Autoren Willard Jenkins. Journalisten, Redakteure, Verleger und Professoren gehen der Frage nach, wieso im Jazzjournalismus in den USA afroamerikanische Stimmen unterrepräsentiert sind und wie das geändert werden könnte.

 

Den zweiten Teil des Buches bildet eine Sammlung historischer Artikel Schwarzer Jazzautoren und Schwarzer Jazzmusiker, veröffentlicht zwischen 1946 und 2016. Schon diese Archivsektion bietet einen faszinierenden Überblick über dieses tatsächlich überschaubare Feld.

 
 

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Bartók Conversations – Kosmos Bartók / NDR Bigband live aus der Elbphilharmonie

03.02.2024Round MidnightNDR KulturBéla Bartok — Petra Rieß —   –  Details

Geir Lysne

Béla Bartók für alle! NDR Elbphilharmonie Orchester, NDR Radiophilharmonie, NDR Bigband und NDR Vokalensemble bringen im Februar 2024 in acht Konzerten jede Menge Bartók auf die Bühne. Außerdem dabei: Igor Levit und das Jerusalem Quartet. Die NDR Bigband und Geir Lysne gehen dafür in einen musikalischen Dialog mit dem in Ungarn geborenen Pianisten, Komponisten und Musikethnologen Béla Bartok. — Auf der Suche nach Inspiration An Gesprächsstoff würde es nicht mangeln, träfen Lysne und Bartók aufeinander, denn so weit entfernt voneinander die ästhetischen Felder der beiden Musiker auch liegen mögen, teilen sie bei ihrer Suche nach Inspiration zugleich zahlreiche Vorlieben. Beide sind an traditionellen Formen der Musik interessiert, an traditionellen Tänzen und Rhythmen und an traditionellen Tonleitern, die nur sehr wenig Berührung haben mit den Reinheitsgeboten der wohltemperierten europäischen Kunstmusik. Was Geir Lysne herauszieht aus seinen fiktiven Gesprächen mit dem bereits 1945 verstorbenen Kollegen sind daher keineswegs notengetreue Zitate aus Bartóks Werkkatalog, sondern eine Idee, wie Bartók heute komponieren würde. Ob der große Modernist Bartók seine Musik vielleicht sogar geöffnet hätte für den Jazz und Lysnes Idee, die Ausgestaltung seiner Komposition letztlich der Improvisation und kreativen Interaktion der Musiker im Ensemble zu überlassen.

 
 

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JazzBaltica 2023: Fred Wesley / Baby Sommer

03.02.2024Late Night Jazzrbb kulturClaudia Hartmann —   –  Details

Baby Sommer

Fred Wesley spielte für die Swing-Legende Count Basie und wurde vor allem durch seine Zusammenarbeit mit dem King of Soul James Brown berühmt. Er beeinflusste maßgeblich die Verbindung von Funk und Jazz und begeistert nach wie vor durch Live-Shows, bei denen keiner still sitzen kann. Nicht weniger einflussreich, allerdings im Kosmos des Free Jazz war und ist der Dresdner Schlagzeuger Günter “Baby” Sommer. Schon in der DDR war er einer der wichtigsten Namen in der dortigen Szene. Bis heute ist er umtriebig und gewann im Jahr 2023 den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie Schlagzeug.

 
 

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Live Aid / Old Vic: Musical ‹Just For One Day›

03.02.2024Der Tagrbb kulturGabi Biesinger, Susanne Papawassiliu —   –  Details

Live Aid

DAS GRÖSSTE KONZERT DER WELT AUF DER LONDONER MUSICALBÜHN — 1985 brachte Bob Geldof rund 70 Weltstars dazu, bei zwei weltweit übertragenen Konzerten in London und Philadelphia zu spielen, um Spenden gegen die Hungersnot in Äthiopien zu sammeln. Als Musical “Just For One Day” kommt die Geschichte hinter den Mega-Konzerten jetzt ins Londoner Old Vic. Gabi Biesinger berichtet aus London.

 
 

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Sie ist jung, sie ist cool und das Vorbild einer neuen Generation in Hollywood: warum man Ayo Edebiri kennen sollte

03.02.2024NewsNZZElena Oberholzer —   –  Details

Ayo Edebiri

Für ihre Rolle in der Serie «The Bear» gewinnt sie einen Preis nach dem anderen. Das Internet vergöttert sie. Und jetzt? — Seit ihrer Rolle in der Fernsehserie «The Bear» interessiert sich ganz Hollywood für Edebiri. Emmy-Preisverleihung 2023. — Wenn Anfang Jahr in Hollywood die wichtigsten Auszeichnungen der Unterhaltungsindustrie verliehen werden, nennt man das «award season». In diesem Jahr, so schreibt das New Yorker Magazin «The Cut», könne man sagen: «Ayo season».

 
 

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«Es hat doch keiner von uns damit gerechnet, dass Kriege um die Hegemonie in Europa wieder möglich sein werden», sagt Joschka Fischer

03.02.2024NewsNZZPeter Rásonyi, Christoph Eisenring —   –  Details

Joschka Fischer

Interview — Der ehemalige deutsche Aussenminister Joschka Fischer fordert alle nötige Unterstützung für die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Das gelte auch für die Schweiz, deren Neutralität heute überdacht werden sollte.

— Vergangenes Wochenende waren viele Menschen in Deutschland auf der Strasse, um gegen die AfD zu protestieren. Waren Sie auch dabei?

Ich bin nicht dazu gekommen, aber ich hätte keine Probleme damit. Ich finde es eine hervorragende Sache. Auch dass es parteiübergreifend ist, dass es sehr breit ist. Aber ich hatte an beiden Wochenenden zu tun. — Ist denn die AfD eine grosse Bedrohung für die Demokratie in Deutschland?

Ich will es nicht darauf ankommen lassen, dass eine Nachfolgepartei der Nazis wieder die Gelegenheit bekommt. Stellen Sie sich vor, diese Diskussion in Potsdam: Ausweisungen von Millionen von Menschen. Unter anderem auch von deutschen Staatsangehörigen. Das ist doch alles nicht von dieser Welt. — Haben Sie so viel Misstrauen gegenüber der deutschen Bevölkerung?

Es geht nicht um Misstrauen gegenüber der deutschen Bevölkerung. Es wurden schon einmal eine solche Partei und ihr Führer gnadenlos unterschätzt. Und es war eben Deutschland. Es war nicht Frankreich, es war nicht Grossbritannien. Es war bei uns. Wir sind in Deutschland. Und wir haben eine besondere Geschichte. Eine, die schmerzt bis auf den heutigen Tag. So viel Masochismus habe ich nicht, dass ich meine, jetzt probieren wir es einfach mal. Es mag sein, dass Ihnen als Schweizer das nachzuvollziehen schwererfällt. Wir leben nun mal in einem konkreten historischen Raum. — Um den Erhalt der Demokratie geht es auch in der Ukraine. Das Interesse am Krieg ist im Westen erlahmt, obwohl die Lage dort sehr ernst ist. Wie wird das enden?

Wir sind in Europa zurück in einer Situation der Rivalität zwischen den Grossmächten. Das ist eine sehr instabile Situation. Die Uhren der Geschichte wurden weit zurückgestellt – im Falle Putins und Russlands sogar ins 19. Jahrhundert, als Russland ein Zarenreich war. Es hat doch keiner von uns damit gerechnet, dass Kriege um die Hegemonie in Europa wieder möglich sein werden. — Der deutsche Bundeskanzler Scholz hat von der Zeitenwende gesprochen. Doch hat Europa genug unternommen, um der Ukraine zu helfen?

Die EU ist wie eine Schweiz, wenn die Kantone noch das Sagen hätten. Es ist eine Konföderation unabhängiger Nationalstaaten und eben kein Bundesstaat. Die Länder haben unterschiedliche Sichtweisen und Interessen. Dass das gemeinsame Interesse nicht überwiegt, hat mit der mangelnden Entschlossenheit der Akteure zu tun. Wenn die Ukraine gegen Russland verliert und als Staat ausgelöscht wird, dann endet das ja nicht. — Joschka Fischer von den Grünen war von 1998 bis 2005 deutscher Aussenminister und Vizekanzler.

 
 

SK-news

Das Verhör des Lukullus von Bertolt Brecht

03.02.2024HörspielÖ1Italo Montemezzi —   –  Details

Bertolt Brecht

Episches Theater als Hörspiel — Das Hörspiel ist ein Mittel der Dokumentation von Theaterkunst und dem Geist einer Zeit. — Zu den Stärken des Theaters zählt die Nichtwiederholbarkeit des Moments. Diese indirekte Erinnerung an die Bedeutung des «Jetzt» und die Vergänglichkeit von allem schwingt bei Theater immer mit, auch wenn es einem nicht direkt bewusst ist. Wie aber lassen sich große Leistungen des Theaters und von Schauspieler:innen nachfolgenden Generationen vermitteln? Das Hörspiel ist ein, wenngleich nicht vollkommenes Mittel der Dokumentation von Theaterkunst und dem Geist einer Zeit. Die Hörspielfassung von «Das Verhör des Lukullus» aus dem Jahr 1965 mit Hanns Obonya, Ernst Meister, Dorothea Neff, Hilde Sochor, Fritz Muliar, Erika Pluhar u.a. mag dies illustrieren. — In Brechts Stück muss sich Lukullus, der berühmte römische Feldherr und Senator, nachdem er zu Grabe getragen wurde, vor einem Totengericht verantworten. Brecht hat das Stück 1940 im schwedischen Exil als Auftragsarbeit für den schwedischen Rundfunk geschrieben. Es kam dort allerdings nie zur Aufführung. Brecht bot daraufhin das Stück dem Schweizer Rundfunk an, der es im Mai 1940 über seinen im Kanton Luzern gelegenen Mittelwellensender Beromünster, der in weiten Teilen Europas empfangen werden konnte, ausstrahlte. Brechts von ihm als «Radiostück» konzipiertes «Verhör des Lukullus» ist ein Beispiel für das «Epische Theater». Wie schon in dem Gedicht «Fragen eines lesenden Arbeiters» aus dem Jahre 1935 finden wir auch im «Das Verhör des Lukullus» die Grundidee Brechts, dass Geschichte aus der Sicht der arbeitenden Menschen und nicht aus der Sicht der Herrschenden geschrieben und bewertet werden müsse. «Das Verhör des Lukullus» wurde 1965 von Radio Wien produziert und in der Radioreihe mit dem Titel «Funkstudio für das literarische Experiment» gesendet. Brechts Werke wurden in der Zeit des Kalten Krieges von vielen als kommunistische Propaganda gedeutet und abgelehnt. — Mit Hanns Obonya, Ernst Meister, Dorothea Neff, Heinz Moog, Erika Pluhar, Hilde Sochor, Herta Schell, Fritz Muliar u.a., Musik: Norbert Pawlicki. Regie: Friedrich Langer (ORF-Wien 1965)

 
 

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