Kulturwissenschaftler Jan Assmann ist tot

20.02.2024NewsZeit Onlinedpa, KNA —   –  Details

Jan Assmann

Gemeinsam mit seiner Frau entwickelte er den Begriff des kulturellen Gedächtnisses. Nun ist Jan Assmann im Alter von 85 Jahren gestorben. — Der Kulturwissenschaftler Jan Assmann ist tot. Nach Angaben der Universität Heidelberg, die mit seiner Familie in Kontakt steht, starb er in der Nacht auf Montag in Konstanz. Er wurde 85 Jahre alt. — Assmann war Ägyptologe, Kultur- und Religionswissenschaftler. Von 1976 bis 2003, als er emeritiert wurde, war er Professor für Ägyptologie in Heidelberg. Danach war er Honorarprofessor an der Universität Konstanz, wo seine Frau Aleida Assmann Professorin für englische Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft war. Assmann war Vater von fünf erwachsenen Kindern. — Ein Schwerpunkt seiner Forschungen war das gesellschaftliche Leben im alten Ägypten – angefangen bei dem Zeitverständnis über die Vorstellung von Tod und Jenseits bis hin zu zwischenmenschlichen Beziehungen und dem Gottesbild.

Kulturelles Gedächtnis — Maßstäbe setzten auch seine Arbeiten zur Entstehung des Monotheismus, dessen Anfänge er im Auszug der Israeliten aus Ägypten sieht. Gemeinsam mit seiner Frau entwickelte der Wissenschaftler den Begriff des kulturellen Gedächtnisses. Dabei geht es um die Frage, welche Faktoren zu Identitäts- und Bewusstseinsbildung menschlicher Kulturen und Gesellschaften beitragen. — Für ihre Arbeit wurden Assmann und seine Frau 2018 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Assmann habe internationale Debatten um Grundfragen zu den kulturellen und religiösen Konflikten der heutigen Zeit angestoßen, hieß es damals zur Begründung. Mit seinen Schriften zum Zusammenhang von Religion und Gewalt sowie zur Genese von Intoleranz und absolutem Wahrheitsanspruch leiste er einen unverzichtbaren Beitrag zum Verständnis der Friedensbereitschaft und Friedensfähigkeit der Religionen. — Jan Assmann, deutscher Ägyptologe, Religionswissenschaftler und Kulturwissenschaftler, aufgenommen 2019 in Wien.

 
 

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Monumentale Intellektualität: Das Lebenswerk von Jan Assmann

20.02.2024Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturHans Ulrich Gumbrecht, Gabi Wuttke —   –  Details

Jan Assmann

Auf der Berlinale läuft «Langue Étrangère» mit Nina Hoss. Sie spielt darin die Mutter einer 15-Jährigen. Diese Generation müsse um Demokratie und das Überleben des Planeten gleichzeitig bangen, sagt Hoss. Dabei seien alle gemeinsam verantwortlich. — Nina Hoss bei der Premiere von «Langue Étrangère» auf der Berlinale.

 
 

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Berlinale Talk / Claire Burger, Nina Hoss und Josefa Heinsius zu ‹Langue Étrangére›

20.02.2024Berlinale TalkradioeinsKnut Elstermann —   –  Details

Josefa Heinsius

Die 17-jährige Fanny aus Frankreich nimmt an einer Sprachreise für Schüler nach Deutschland teil. In Leipzig trifft sie ihre gleichaltrige Brieffreundin Lena, die davon träumt, als Aktivistin politisch tätig zu werden. Um Lena zu beeindrucken, erfindet die eher schüchterne und in sich gekehrte Fanny ein anderes Leben für sich, verfängt sich aber schnell in ihren Lügen. Wohin das führt, das wüssten wir gern von Schauspielerin Josefa Heinsius und der Bärengewinnerin Nina Hoss (die Susanne in diesem Film spielt) und von der Regisseurin Claire Burger.

 
 

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Berlinale / Langue Étrangère – Nina Hoss: Es geht darum, dass wir die Demokratie verteidigen

20.02.2024Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturClaire Burger — Gabi Wuttke —   –  Details

Nina Hoss

Auf der Berlinale läuft «Langue Étrangère» mit Nina Hoss. Sie spielt darin die Mutter einer 15-Jährigen. Diese Generation müsse um Demokratie und das Überleben des Planeten gleichzeitig bangen, sagt Hoss. Dabei seien alle gemeinsam verantwortlich. — Nina Hoss bei der Premiere von «Langue Étrangère» auf der Berlinale.

 
 

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Als das MoMa in Berlin aufschlug (2004): Peter Raue über den Kunst-Coup vor 20 Jahren

20.02.2024Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturPeter Raue, Gabi Wuttke —   –  Details

MoMa in Berlin

«Ein perfekter Tag in …», so heißt es oft, wenn es um die schönsten Reiseziele geht – ob Venedig, Kyoto oder Bad Steben. Und bei einem perfekten Tag darf die passende Musik natürlich nicht fehlen.

 

Aber wie klingt eigentlich ein perfekter Tag auf der Münchner Sicherheitskonferenz? Diese war immerhin eines der wichtigsten Reiseziele dieses Wochenendes für zahlreiche Politiker, Aktivistinnen oder Journalisten. Sind es Songs über Krieg und Frieden, Verständigung oder Stress? Wie geht›s los und was bleibt übrig? Euphorie oder Katerstimmung? Geht es ums Überleben oder vielleicht auch mal um Liebe? Florian Schairer mit einer Auswahl an passenden Songs in diesem Nachtmix am Tag danach.

 
 

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Zwischen globaler Klassik und trans-traditioneller Avantgarde

20.02.2024MusikszeneDeutschlandfunk KulturBabette Michel —   –  Details

Beyond The Roots

Neue Musikkulturen in Deutschland — Wie kann zeitgenössische Musik klingen, die der Diversität unserer Gesellschaft gerecht wird? Sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen, ist dem Trickster Orchestra zu wenig. Das Kollektiv aus Berlin feiert radikale Vielfalt zwischen westlicher, arabischer und türkischer Klassik, chinesischer und japanischer Tradition, Neuer Musik, Jazz. Auch das Kölner Kollektiv Beyond The Roots forscht am gemeinsamen Klang, mit Geige, Djoze, Klarinette, Sitar, Santur. Mittelalter-Modi, irakische Makame, Hildegard von Bingen, innovative Musik mit Wurzeln im Orient treffen sich in Projekten der Kölner Sängerin Maria Jonas mit dem Kniegeige-Virtuosen Bassem Hawar. Reflektionen über neue Musik jenseits der Wurzeln.

 
 

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Improvisations-Schwestern / Die ‹Sisters in Jazz›

20.02.2024Jazz LiveDeutschlandfunkAnja Buchmann —   –  Details

Sisters in Jazz

Aufnahme vom 25.10.2023 aus dem Beethoven-Haus, Bonn — Isabelle Bodenseh, Flöte — Milena Hoge, Harfe — Izabella Effenberg, Vibrafon, Sundrum, Steeldrum — Katharina Gross, Bass — Imogen Gleichauf, Schlagzeug — Aufnahme vom 25.10.2023 aus dem Beethoven-Haus, Bonn

Immer wieder andere Frauen stehen bei den «sisters in jazz» auf der Bühne: Manche haben schon zusammengespielt, andere kommen neu hinzu. Im Beethoven-Haus Bonn trafen die Instrumente Flöte, Harfe, Vibrafon, Steeldrum, Bass und Schlagzeug aufeinander. Alles begann 2015 beim schwedischen Ystad Jazzfestival, als die Saxofonistin Nicole Johänntgen und die Vibrafonistin Izabella Effenberg aufeinandertrafen: Das waren die Anfänge des Netzwerks «sisters in jazz», einem lockeren Pool von internationalen Musikerinnen, die in verschiedensten Formationen und Ländern miteinander spielen. Jede bringt ihre eigenen Ideen ein – und die erste Probe findet in der Regel am Tag der Aufführung beim Soundcheck statt. Auch im Bonner Beethoven-Haus wurden am 25. Oktober 2023 noch Abläufe besprochen und Arrangement-Ideen ausgetauscht. Am Ende stand ein furioses Konzert voller Kraft, Virtuosität und positiver Energie, das vom Publikum gefeiert wurde

 
 

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Vor 115 Jahren: In Frankreich erscheint das ‹futuristische Manifest›

20.02.2024Kalenderblatt: ClipDeutschlandfunkMaike Albath —   –  Details

Filippo Tommaso Marinetti

Futurismus — Für den Krieg und gegen die Frauen — Pöbeleien, Krawalle, Schlägereien: Das war nach Filippo Tommaso Marinettis Geschmack. Der italienische Schriftsteller liebte die Provokation und den Faschismus. Vor 115 Jahren machte er mit dem «Futuristischen Manifest» von sich reden. — Faschist und Futurist: der italienische Schriftsteller Filippo Tommaso Marinetti.

 
 

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‹Auf Putins Seite›: Trump nach Nawalnys Tod in der Kritik

20.02.2024NewsFrankfurter RundschauRichard Strobl —   –  Details

Nikki Haley / D Trump

Die Meldung vom Tod von Alexej Nawalny hat für Entsetzen gesorgt, doch einer schweigt. Dafür erntet Donald Trump harsche Kritik von seiner Widersacherin. — Die Nachricht vom Tod von Alexej Nawalny hat die Welt erschüttert. Während in Russland bizarre Reaktionen auf den Tod von Alexej Nawalny folgten, zeigten sich Politikerinnen und Politiker höchst angespannt und forderten unter anderem auf der Siko in München eine Reaktion gegenüber dem mutmaßlichen Hauptschuldigen: Wladimir Putin, der für die Straflager-Tortur seines wohl bekanntesten Kritikers verantwortlich sein soll. — Donald Trump schweigt nach Tod von Alexej Nawalny: Republikanerin Haley mit Seitenhieb — Doch einer, der sonst um kein Wort verlegen ist, blieb bisher stumm. Denn Donald Trump hat sich bisher nicht zum Tod von Nawalny, dessen Mithäftling von «unfassbarem Wahnsinn» berichtet, geäußert. Und genau hier setzt die republikanische US-Präsidentschaftsbewerberin Nikki Haley mit der Kritik an ihrem parteiinternen Rivalen an. — Wegen dessen fehlender Reaktion auf den Tod des prominenten russischen Kreml-Kritikers geht sie den ehemaligen US-Präsidenten scharf an. «Entweder ist er auf Putins Seite und findet es cool, dass Putin einen seiner politischen Gegner ermordet hat, oder er hält es einfach für nicht so wichtig», sagte Haley am Sonntag dem Fernsehsender ABC. Beides wäre «besorgniserregend» und problematisch, betonte die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen.

 
 

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Fußball / Weltmeister Andreas Brehme ist tot

20.02.2024NewsFrankfurter RundschauKorbinian Kothny —   –  Details

Andreas Brehme

Andreas Brehme ist tot. Der Fußball-Weltmeister und Finaltorschütze von 1990 ist im Alter von 63 Jahren überraschend gestorben. — Trauer in Fußball-Deutschland. Andreas Brehme ist tot. Das bestätigte seine Lebensgefährtin Susanne Schaefer gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet. Der Weltmeister von 1990 soll einen Herzstillstand erlitten haben. Brehme wurde nur 63 Jahre alt. Im WM-Finale 1990 in Rom erzielte der gebürtige Hamburger gegen Argentinien per Elfmeter das einzige Tor der Partie und macht Deutschland damit zum Weltmeister. — Brehme nahm noch an Trauerfeier für Beckenbauer teil — Nach Informationen der Bild-Zeitung soll Brehme in der Nacht von Montag auf Dienstag in München verstorben sein. Der 63-Jährige wurde dem Bericht zufolge noch in die Notaufnahme an der Ziemssenstraße nahe seiner Wohnung eingeliefert, konnte aber nicht mehr gerettet werden. — Erst Anfang Januar trauerte Fußball-Deutschland um Franz Beckenbauer – wie auch Andy Brehme. Der Italien-Weltmeister feierte unter dem Kaiser seinen größten sportlichen Erfolg und nahm auch an der Trauerfeier in der Allianz Arena im Januar teil. Es war einer der letzten öffentlichen Auftritte von Brehme. — Andreas Brehme schoss Deutschland 1990 zum Weltmeister-Titel, jetzt ist er tot.

 
 

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‹Plötzliches Todessyndrom›: Russland hat offenbar neue Pläne mit Nawalnys Leiche

20.02.2024NewsFrankfurter RundschauRichard Strobl —   –  Details

Nawalny Trauer

Nach dem Tod von Putin-Gegner Alexej Nawalny hält Russland dessen Leiche zurück. Der Familie teilte man nun neue Pläne mit. — Am Freitag starb Kreml-Kritiker Alexej Nawalny in einer abgelegenen russischen Strafkolonie. Weiterhin bleibt die Todesursache ein Rätsel. Und weiterhin hält Russland die Leiche des 47-Jährigen zurück. Auch die Mutter von Nawalny darf den Körper ihres Sohnes bislang nicht sehen. Das wird nach neuesten Angaben auch noch eine Weile so bleiben, was wiederum schwere Vorwürfe von der Nawalny-Seite schürt. — Das Team von Alexej Nawalny kämpft seit der Meldung über dessen Tod darum, den Leichnam des Kreml-Kritikers zu sehen. Doch auch der Mutter des Toten verwehrte man dies. Sie war am Wochenende zu der Strafkolonie, in der ihr Sohn zuletzt inhaftiert war, gereist. Dort habe man ihr gesagt, dass die Leiche in der nordsibirischen Stadt Salechard untersucht werde. Im dortigen Leichenschauhaus habe man ihr aber mitgeteilt, dass die Leiche nicht dort sei, berichtete das Team des Verstorbenen. — Rätsel um Nawalnys Leiche: Russland hat offenbar nun neuen Plan — Nun geht die Hinhalte-Taktik des Kreml offenbar weiter. — Am Montag hätten die russischen Behörden und Ermittler «den Anwälten und der Mutter von Alexej gesagt, dass sie die Leiche nicht herausgeben», teilte Nawalny-Sprecherin Kira Jarmysch via X (vormals Twitter) mit. «Wir verstehen ganz klar, dass sie seinen Körper danach nicht zeigen werden und, dass sie diese ‹Untersuchung‹ solange verlängern werden, bis es ihnen passt, zumindest bis zu den Präsidentschaftswahlen», sagte sie weiter. Als Grund für die 14-tägige Frist geben die russischen Behörden demnach nun eine «chemische Untersuchung» des Leichnams zur Feststellung der Todesursache an. — Menschen versammeln sich in der russischen Botschaft in Den Haag, um eine Mahnwache für den verstorbenen Oppositionsführer Alexej Nawalny abzuhalten.

 
 

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