08.02.2024 – News – Tagesschau – N.N. — – Details
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Walerij Saluschnyj
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat seinen Armeechef Saluschnyj abgesetzt. Vergangene Woche war ein Entlassungsversuch erst gescheitert. Nachfolger wird der bisherige Kommandant der Landstreitkräfte.Fast zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der ukrainische Präsident Selenskyj seinen Armeechef Walerij Saluschnyj abgesetzt. Zuvor wurde bereits tagelang über eine mögliche Entlassung des Generals berichtet. Denn wegen der gescheiterten Gegenoffensive gegen Russland galt das Verhältnis zwischen Selenskyj und Saluschnyj als angespannt.Abgelöst werden soll dieser nun vom bisherigen Kommandant der Landstreitkräfte Oleksandr Syrskyj. Er bat Saluschnyj, sich weiter an der Militärführung zu beteiligen.
»Neue Strategien sind nötig»Zuvor hatte sich der Präsident mit seinem obersten Militär getroffen. «Ich habe ihm für zwei Jahre der Verteidigung gedankt», schrieb Selenskyj auf seinen Blogs in sozialen Netzwerken. «Wir haben darüber gesprochen, welche Erneuerung die ukrainischen Streitkräfte brauchen.» Es sei auch darum gegangen, wie die Führung der Armee erneuert werden könne. «Die Zeit für eine Erneuerung ist jetzt.»Auch Verteidigungsminister Rustem Umjerow dankte Saluschnyj. Er schrieb aber auf Facebook, die Schlachten der Jahre 2022, 2023 und 2024 seien «unterschiedliche Realitäten». 2024 werde Veränderungen bringen. «Neue Ansätze, neue Strategien sind nötig.»Saluschnyj selbst teilte mit, er habe ein «wichtiges und ernsthaftes Gespräch» mit Selenskyj geführt und es sei entschieden worden, Taktik und Strategie an der Front zu ändern. «Die Aufgaben von 2022 unterscheiden sich von den Aufgaben von 2024. Deshalb müssen sich auch alle ändern und an die neuen Realitäten anpassen. Auch um gemeinsam zu gewinnen», schrieb er auf Telegram.Die Streitkräfte hätten unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage seien, die Kontrolle über den Himmel zurückzugewinnen, sagte Selenskyj. Allerdings hätten sie ihre Ziele auf dem Boden im vergangenen Jahr nicht erreichen können. Es seien sofortige Reformen nötig. Nötig sei eine realistische Strategie für das Jahr 2024. Der Präsident forderte neuen Ansätze zur Mobilisierung und Rekrutierung von Soldaten.
Eigene politische Karriere?Der 50-jährige Saluschnyj wurde wenige Monate vor dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 Armeechef der Armee. Unter seinem Kommando hielten die ukrainischen Truppen der Invasion stand und eroberten sogar besetzte Gebiete zurück. Er war auch der Architekt der ukrainischen Sommeroffensive 2023, die aber gegen stark befestigte russische Verteidigungsanlagen kaum vorankam.Der General galt als beliebt bei seinen Soldaten und in der Bevölkerung. Deshalb wurden ihm zuletzt auch politische Ambitionen nachgesagt, die er aber dementierte.
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