Michael Reidy, Sänger, der in DC Punk-Energie entfesselte, ist im Alter von 73 Jahren gestorben

10.03.2024NewsThe New York Times Brian Murphy —   –  Details

Michael Reidy

Als Frontmann von Razz schockierte Herr Reidy das Publikum und prägte die Musikszene im Raum Washington in den 1970er Jahren neu — Michael Reidy, der auf der Bühne stolzierende und schockierend rockende Frontmann der Power-Punk-Band Razz, die in den 1970er Jahren mit dröhnenden Gitarren und einer rebellischen Note die Clubkultur und Straßenkunst der Stadt prägte, verstarb am 5. März in einem Krankenhaus in Washington. Er war 73. — Herr Reidy sei nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte seine Frau Stephanie Reidy. — Der Einfluss von Herrn Reidy auf die Musik- und Kunstkreise der Region erstreckte sich über mehr als fünf Jahrzehnte und erfolgte in vielen Wiederholungen. Er begann als junger Blues-Mundharmonika-Sideman und arbeitete später an abstrakter und multimedialer Kunst , die in Galerien in und um Washington ausgestellt wurde. — Dazwischen, in den späten 1970er-Jahren, stand er einige Jahre lang an der Spitze der einheimischen Musikszene von DC. Razz erregte die Aufmerksamkeit von Plattenfirmen, als die Band begann, Mr. Reidys Lieder bei größeren Auftritten aufzuführen, was er als ansässiger Poet-Provokateur zu einer Art Performance-Kunst machte. Razz gelang es nie, einen großen Plattenvertrag zu unterzeichnen, auch weil Mr. Reidy und die Band ihren Durchbruch schafften, kurz bevor sich der in Großbritannien geborene Punk-Sound auf dieser Seite des Atlantiks vollständig durchsetzte. — Trotzdem war es eine wilde Fahrt. «Unser Job», sagte Mr. Reidys Bandkollege, Gitarrist Abaad Behram , «war es, einfach durchzudrehen.» — Razz wurde im Großraum Washington zum meistgesehenen Botschafter der aufkommenden Punk-beeinflussten Revolution in der Musik, die von Gruppen wie den Sex Pistols und The Clash ins Leben gerufen wurde. Mr. Reidy führte den Stil mit Liedern weiter, die von Angst und Entfremdung geprägt waren, und nutzte seine eigene Kunst – manchmal düster und bedrohlich –, um Razz-Gigs zu promoten. Ein Flyer für eine «Back to School»-Show aus dem Jahr 1977 zeigte ein Kind mit einer Waffe, das von einem Schulbus wegging, der gegen einen Baum prallte. — Ein weiteres Razz-Poster aus dem Jahr 1977 zeigte ein Bild des Serienmörders Charles Starkweather aus den 1950er-Jahren, dessen düsteres Erbe in einem von Mr. Reidys in diesem Jahr veröffentlichten Songs, «C. Redux.» — «Wir waren unserer Zeit einfach ein bisschen zu weit voraus», sagte Herr Reidy einmal, «und niemand war bereit, das zu hören.» — — Michael Reidy mit der Band Razz bei einem Auftritt im Psyche Delly in Bethesda, Maryland, 1978.

 
 

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Paolo Taviani, die Hälfte eines berühmten italienischen Filmemacherduos, stirbt im Alter von 92 Jahren

10.03.2024NewsThe New York TimesClay Risen —   –  Details

Paolo Taviani

Er und sein Bruder Vittorio drehten Filme, darunter „Padre Padrone“, die Neorealismus mit einem lyrischen, fast magischen Sinn für das Geschichtenerzählen vermischten. — Paolo Taviani, der zusammen mit seinem Bruder Vittorio einige der berühmtesten italienischen Filme des letzten halben Jahrhunderts drehte – darunter „ Padre Padrone “, der 1977 den Hauptpreis bei den Filmfestspielen von Cannes gewann – starb am 29. Februar in Rom. Er war 92. Sein Sohn Ermanno Taviani sagte, die Todesursache im Krankenhaus sei ein Lungenödem gewesen. Die Taviani-Brüder entstanden Ende der 1950er Jahre als Teil einer Generation italienischer Filmemacher – darunter Bernardo Bertolucci , Pier Paolo Pasolini und Gillo Pontecorvo – die von der neorealistischen Bewegung des Landes inspiriert waren, aber entschlossen waren, darüber hinauszugehen. ( Vittorio Taviani starb im Jahr 2018. ) Obwohl die Brüder aus einer weltgewandten, intellektuellen Familie stammten – ihr Vater war Anwalt, ihre Mutter Lehrerin – feierten sie mit ihrer Arbeit das traditionelle Leben auf dem italienischen Land, wo sie aufgewachsen waren. „Padre Padrone“ zum Beispiel erzählt die Geschichte eines Jungen, der zwischen den Forderungen seines überheblichen Vaters, der ihn zum Bauer machen möchte, und seinen eigenen Träumen, Linguist zu werden, kämpft. — Paolo Taviani im Jahr 2018. Er und sein Bruder Vittorio drehten vielbeachtete Filme, die das traditionelle Leben auf dem italienischen Land feierten.

 
 

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Der Wein der Jugend – Die Sonate für Viola und Klavier von Rebecca Clarke

10.03.2024InterpretationenDeutschlandfunk KulturHarald Eggebrecht – Ruth Jarre —   –  Details

Rebecca Clarke

Kann eine Frau so etwas komponieren? Als Rebecca Clarke für ihre Bratschensonate 1919 einen Preis erhielt, kamen Zweifel auf. Zu Unrecht, wie man heute weiß – die Komponistin war eine Meisterin ihres Fachs. — Die Koordinaten erinnern ein wenig an Paul Hindemith: von der Geige zur Bratsche zum Kontrapunkt, von der Interpretation zur Komposition von Musik. Mit dem Unterschied, dass Hindemith es als Mann leichter hatte als die einige Jahre ältere Rebecca Clarke. Als die britische Komponistin mit amerikanisch-deutschen Eltern 1919 mit ihrer Sonate für Viola und Klavier an einem Wettbewerb der berühmten Mäzenin Elizabeth Sprague Coolidge teilnahm, wurde sie unter 72 Teilnehmern stimmengleich mit dem Schweizer Ernest Bloch auf den ersten Platz gewählt. Den ersten Preis erhielt Bloch, dem man prompt auch unterstellte, Clarkes Sonate komponiert zu haben – dass eine Frau ein solches Werk schreiben kann, konnte man sich damals nicht vorstellen. Heute weiß man mehr über Persönlichkeit und Schaffen von Rebecca Clarke, und ihre Bratschensonate ist ein Repertoirestück geworden.

 
 

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Die Schriftstellerin Dana Grigorcea im Gespräch

10.03.2024ZwischentöneDeutschlandfunkJoachim Scholl —   –  Details

Dana Grigorcea

Schriftstellerin Dana Grigorcea: „Ich erlebe vieles nur in meinen Romanen“ — Sie ist die berühmteste Autorin ihres Landes: Vom rumänischen Staatspräsidenten wurde sie zum Ritter geschlagen. Geboren 1979 in Bukarest, lebt sie seit vielen Jahren in der Schweiz, erzählt in ihren Romanen virtuos vom alten und modernen Rumänien.

 
 

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Lass den Tiger los – Die US-amerikanische Musikerin Mary Timony

Soziale Ungerechtigkeit tötet in großem Stil

10.03.2024Essay und DiskursDeutschlandfunkAndreas von Westphalen —   –  Details

Sozialer Umstand

Langzeitstudie Soziale Ungerechtigkeit tötet in großem Stil Je besser Job und Gehalt eines Menschen sind, desto höher ist seine Lebenserwartung. Das zeigen Studien des Epidemiologen Michael Marmot. Er widerlegt damit gängige Klischees über Stress und Sterblichkeit – und stellt Forderungen an die Gesellschaft.

 
 

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Georg Ringsgwandl – Musiker, Kabarettist, Theatermacher & Schriftsteller

10.03.2024Gedanken Ö1Ursula Burkert —   –  Details

Georg Ringsgwandl

«Was ich mache, ist eigentlich eine Zumutung!» Seit Jahrzehnten switcht Georg Ringsgwandl zwischen den unterschiedlichsten Musikrichtungen hin und her und kommentiert mit scharfem Verstand und viel Witz gesellschaftliche Strömungen unserer Zeit — — Arge Disko» – heißt Georg Ringsgwandls aktuelles Programm und das ist ein guter Titel für die wilde Melange die der bayrischen Musikkabarettist Georg Ringsgwandl seinem Publikum serviert. Und das weiß, worauf es sich einlässt, wenn der von Presse und Fans u.a. als — Punk-Qualtinger», — Geheimtipp der Verirrten» und — Valentin des Rock›nRoll Gefeierte die Bühne betritt. Denn viele Jahre vertauschte der ehemalige Oberarzt und Kardiologe nach seinem Dienst in der Klinik den Arztkittel mit durchaus diskowürdigen, schrillen Outfits und gab grell geschminkt und mit hochtoupiertem Haar abgedrehte Songs in Kellerlokalen und auf Kleinkunstbühnen zum Besten: das musikalische Repertoire von Stubnmusik bis zu Rock n›Roll mit einer Brise Operette, Funk und Blues. Seine Outfits und die musikalischen Arrangements seiner Lieder haben sich über die Jahre doch ziemlich geändert, seine Bühnen-Ausstrahlung, sein hinterfotziger Witz und die Treffsicherheit seiner Texte allerdings nicht. Nachdem er 1993 seinen Arzt-Beruf aufgegeben hatte, schrieb sein erstes Musiktheaterstück — Die Tankstelle der Verdammten», wurde mit dem Salzburger Stier, dem Bayerischen Kabarettpreis (in der Kategorie Musik) und mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Außerdem arbeitete er immer auch als Regisseur, u. a. an den Münchner Kammerspielen. Im Münchner Residenz-Theater steht sein jüngstes Stück — Lola», das 20 erstmals gezeigt wurde, immer noch auf dem Spielplan. Ringsgwandl selbst bezeichnet sich in aller Bescheidenheit gern als — Multidilettant» und hat sich in diesem Sinne auch an seinen ersten Roman gewagt: — Die unvollständigen Aufzeichnungen der Tourschlampe Doris» (Verlag dtv)

 
 

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Giftler. Gammler. Plattensammler – Diagonal zur Person: Günther

10.03.2024Diagonal Ö1Roman Tschiedl —   –  Details

Günther Gammler

Faktotum der Wiener Arena, wandelndes Rocklexikon, Überlebender der ersten Heroinepidemie und Zeitzeuge einer Stadt im jugendkulturellen Umbruch. Diagonal mit einer etwas anderen Lebens-, Stadt- und Kulturgeschichte. — — Eins vorweg: Ich kenne den Günther gar nicht persönlich. Gleichzeitig – ich kenne ihn ganz genau. Seine Geschichte, unsere Geschichte.» Der Verfasser dieser Zeilen heißt Wolfgang Ambros. Geschrieben hat der Musiker sie für das Vorwort einer im Juni 2023 erschienenen Biographie über einen seiner gar nicht so berühmten Zeit- und Generationsgenossen: Günther, den — Giftler, Gammler, Plattensammler», wie es durchaus programmatisch im Titel heißt. Ein Buch über die Suche nach Freiheit und Freiräumen, über kleine und große Rebellionen, kollektive Auf- und gesellschaftliche Umbrüche, aber auch Niederlagen und Abstürze. Nicht zuletzt, die Geschichte einer großen Liebe zur Musik, den Pop und das erste Aufblühen eines bunten Pflänzchens namens Gegenkultur, im unendlich grauen, drögen Wien der 1960er und 70er Jahre. Diagonal mit einer etwas anderen Lebens-, Stadt- und Kulturgeschichte, basierend auf einem Buch von Andi Appel über das Leben von Günther Holtschik. Eine Sendung von Roman Tschiedl. Erstausstrahlung: 9. September 2023

 
 

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Hoch gehandeltes Jazz-Talent: Lorenz Widauer

10.03.2024Hausmusik Ö1Klaus Wienerroither —   –  Details

Lorenz Widauer

Der junge Salzburger Trompeter Lorenz Widauer präsentiert sein neues Quintett — In der Musik seines neu gegründeten Quintetts verbindet der junge Trompeter Lorenz Widauer seine vielfältigen stilistischen Wurzeln und damit Vergangenheit und Gegenwart, Tradition und Progressivität. So kombiniert er in seinen Kompositionen Einflüsse der Musik der Zweiten Wiener Schule mit solchen der starken klassischen Tradition seiner Salzburger Heimat und dem Sound der jungen, hippen New Yorker Jazzszene. Ambrose Akinmusires Ausdruckskraft, Immanuel Wilkins› Waghalsigkeit oder Giveton Gelins kompositorische Raffinesse sind als Einflüsse erkennbar und tragen auch dank der Originalität der Bandmitglieder zu einem eigenständigen Quintett-Sound bei. Lorenz Widauer und seine Mitstreiter:innen, Altsaxofonist Joander Cruz, Pianistin Katarina Kochetova, Bassist Ivar Roban Krizic und Schlagzeuger Valentin Duit, erschaffen trotz aller individueller Unterschiede ein homogenes Klangbild, das die Kompositionen trägt und vorantreibt.

 
 

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Eine Ikone: Neneh Cherry — Ein Fest zu Neneh Cherrys 60. Geburtstag

10.03.2024Spielräume Spezial Ö1Marlene Schnedl —   –  Details

Neneh Cherry

Neneh Cherry ist eine der charismatischsten Künstlerinnen ihrer Generation. Sie glänzt mit ihrer Energie, ihrer Attitüde, ihrem Sex-Appeal und ihrer Bomberjacken-Sneakers-Coolness. Sie beeinflusste eine neue Generation von Frauen im Musikbusiness. Am 10. März feiert sie ihren 60. Geburtstag. Mit Hits wie — «Buffalo Stance» – über weibliche Stärke und Haltung – ihres Debütalbums — «Raw Like Sushi» (1989), — Woman», Cherrys Antwort auf James Browns — It›s A Man›s Man›s Man›s World» auf ihrem Album — Man» (1996), darauf zu finden auch — 7 Seconds», veröffentlicht bereits 1994, mit dem senegalesischen Sänger Youssou N›Dour, eine Hommage an Neneh Cherrys westafrikanischen Wurzeln, stürmte sie die internationalen Charts. Ihre Songs sind eine Mischung aus unterschiedlichen musikalischen Genres – Hip-Hop, Funk, Soul, Pop, Elektronik – und begeistern nach wie vor. Nicht verwunderlich bei Neneh Cherrys Familiengeschichte: Ihre Mutter, Moki Cherry (geb. Monika Marianne Karlsson) war eine Malerin und Textilkünstlerin, ihr Stiefvater die Free Jazz-Legende und Trompeter Don Cherry. Neneh Cherry wuchs mit Jazz auf, führte mit ihrer Familie ein Nomadenleben, brach die Schule ab, übersiedelte nach London und machte sich einen Namen in der britischen Post-Punk-Szene. Nach ihrem Album — Man» zog sie sich 1996 aus der Musikindustrie zurück. Bis sie nach 16 Jahren Pause mit dem norwegisch-schwedischen Jazztrio The Thing das Album — The Cherry Thing» veröffentlichte. Neneh Cherry war zurück und legte 2014 mit einem neuen Solo-Album nach, es erinnert an ihre Anfänge in der britischen Post-Punk-Szene. 2018 folgte — Broken Politics»: Cherry singt über Abtreibung, Flüchtlinge und Waffengewalt, produziert von Elektronik-Superstar Kieran Hebden alias Four Tet. Und mit dem jüngsten Album 2022 mit dem Titel — The Versions» lässt Cherry erneut aufhorchen; eine Covercompilation ihrer Songs interpretiert von weiblichen und nicht-binären Artists der aktuellen internationalen Pop-Szene. Wir hören uns in den heutigen Spielräumen Spezial durch Neneh Cherrys Geschichte, die mit spannenden Kapiteln glänzt!

 
 

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Emotionaler Musiker, Weltbürger und Förderer der Jungen / Zum 25. Todestag des Geigers Yehudi Menuhin

10.03.2024Apropos KlassikÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

Yehudi Menuhin

Er war ein klassisches Wunderkind, geboren 1916 in eine Familie russisch-jüdischer Emigranten, verbrachte Yehudi Menuhin die ersten Lebensjahre in San Francisco. Schon bald ging er für eine professionelle Ausbildung nach Europa, und studierte unter anderem in Paris bei George Enescu und in Basel. Mit zwölf Jahren debütierte er bereits in Berlin und überzeugte das Publikum mit drei Konzerten der Weltliteratur – komponiert von Bach, Brahms und Beethoven. Der Grundstein einer außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte war gelegt, die der charismatische, von tiefem Humanismus geprägte Musiker bis ins hohe Alter aktiv gelebt hatte. — Keine 20 Jahre alt, absolvierte Yehudi Menuhin eine erste Welttournee im Jahr 1935, die ihn in eine tiefgehende Krise stürzte. In einer eineinhalbjährigen Konzertpause befasste er sich mit sich selbst und seinem Geigenspiel, näherte sich seinem Instrument noch einmal von Neuem und ging gestärkt aus dieser heiklen Lebensphase hervor. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielte er ausschließlich für wohltätige Zwecke und bereits im Juli 1945 wieder in Deutschland, wo er eine enge Freundschaft zu Wilhelm Furtwängler aufbaute. — So manches Werk hat Menuhin im Lauf seines Lebens gleich mehrfach eingespielt, stets mit voller emotionaler Hingabe und der ihm eigenen Verbindung von Intellekt und Gefühl. Seine Aufnahmen umfassen beinahe alle gängigen Stücke für Violine, sowie auch einige, die eigens für ihn geschrieben wurden, wie etwa die Solosonate von Béla Bartòk. Menuhins kosmopolitische Haltung zeigte sich auch in außergewöhnlichen Gemeinschaftsprojekten, wie mit dem indischen Sitarspieler Ravi Shankar oder dem französischen Jazz-Geiger Stéphane Grappelli. — Seine Fähigkeit, junge Musikerinnen und Musiker zu begeistern, ihnen einen persönlichen Zugang zu den Stücken zu vermitteln und sie zu motivieren, ihren eigenen künstlerischen Weg zu finden, hat zur Gründung mehrerer Akademien geführt: die Yehudi Menuhin School in England 1963, die Menuhin Music Academy in Gstaad/Schweiz und die Nachwuchs-Organisation Life Music Now 1977 sowie den Menuhin Wettbewerb in Folkestone/Großbritannien 1983. — Yehudi Menuhin starb 1999 im Alter von 83 Jahren in Berlin. Am 12. März jährt sich sein Todestag zum 25. Mal.

 
 

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Verehrter Herr Kraus, sehr geehrter Herr Schönberg (4) Der Gigantenbriefwechsel zwischen Arnold Schönberg und Karl Kraus

10.03.2024le week-endÖ1Elke Tschaikner —   –  Details

Schönberg / Kraus

Die Wiener Geistesgrößen Arnold Schönberg und Karl Kraus wurden beide im Jahr 1874, mithin vor nun 150 Jahren geboren, und beider gedenkt man in diesem Jahr nun vielfältig. Wenn man an beide gemeinsam denken will, tut man das am besten mit dem Briefwechsel der beiden, wie wir es in — le week-end» nun zum vierten und letzten Mal tun. Über Jahre hinweg schreiben sie sich. Karl Kraus unterstützt beratend und publizistisch den Kampf von Arnold Schönberg um die Aufrichtigkeit und Kompromisslosigkeit seiner Kunst, Arnold Schönberg ist ein deklarierter Fan von Karl Kraus, von seinem Schreiben in der — Fackel» ebenso wie von seiner berühmten Vortragskunst. Als Schönbergs Buch — Harmonielehre» erscheint, schickt er Karl Kraus ein Exemplar, wissend, dass dieser kein musikalische Fachbuch lesen wird. Aber Kraus bewirbt es nichtsdestotrotz in der — Fackel». Schönberg ist begeistert und schreibt einen Brief, in dem er Karl Kraus gesteht, er habe an Kraus› Stil — schreiben, ja fast denken gelernt». Kraus hat gerade keine Zeit für lange Briefe, aber schickt umgehend ein Antworttelegramm zurück: — Wien, 22. Dezember 1911 | Dank für Ihre Freundlichkeit | Kraus».

 
 

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