Der New Yorker Heems alias Himanshu Suri – ehemaliger Rapper bei Das Racist – meldet sich mit einem neuen Album zurück. Auf «Lafandar» stehen seine indischen Wurzeln und sein unverkennbarer Humor im Mittelpunkt. Indische Musikeinflüsse tauchen bei Glass Beams aus Australien auf, die mit ihrem weltoffenen Instrumental-Grooves nicht nur Fans von Khruangbin glücklich machen. Ebenfalls auf der Playlist sind die äußerst fein produzierten Stücke von Leon Michels aus New York. Der New Yorker haucht für Liam Bailey›s Musik den Rock-Sound der Hippie-Ära und den Groove von Reggae ein.
Geselligkeit ist das Hauptthema der Architektur von Riken Yamamoto. Für sein Schaffen erhält der 78-jährige Japaner den wichtigsten Architekturpreis, den Pritzker-Preis. Es gelingt ihm, öffentlichen und privaten Raum geschickt miteinander zu verbinden. — Yamamoto baut gerne Sozialbauten, macht aber auch Auftragsarbeiten wie etwa «The Circle» für den Flughafen von Zürich.
KZ Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß 1946 auf dem Weg zum Kriegs ver bre cher pro zess. Axel Doßmman sagt, Regisseur Jonathan Glazer zeige, dass Menschen wie Höß keine Skrupel gehabt hätten.— Ein Spielfilm, kein Lehrfilm für die Schule sei Jonathans Glazers Film über das Leben dicht am KZ, sagt der Historiker Axel Doßmann über «The Zone of Interest». Der Film biete keinen Raum für Identifikation und setze immer auf Distanz.
Der New Yorker Schlagwerker und Komponist legt ein Album mit vertrackten, diskontinuierlichen Stücken für eine zehnköpfige Besetzung vor, zwischen befreitem Jazz, Indie und Electronica und zeitgenössischer Konzertmusik.
Mit 18 Jahren ging Thomas Hitzlsperger von Bayern München nach Birmingham, wo er fünf Jahre für Aston Villa spielte und seine Liebe zu England entwickelte. 2014 stand er als einer der ersten männlichen Profi-Fußballer offen zu seiner Homosexualität.
Der 78-jährige Japaner wird mit der renommiertesten Auszeichnung für Architekten geehrt. — Der japanische Architekt Riken Yamamoto wird mit dem Pritzker-Preis geehrt. — Die Wörter «Gasse» und «Oberdorf» gehen ihm leicht von den Lippen: Der japanische Architekt Riken Yamamoto hat sich mit der Stadtgestalt Zürichs intensiv auseinandergesetzt in Vorbereitung auf den Geschäfte- und Hotelkomplex The Circle, seinem Opus magnum am Flughafen Zürich. Nun wird er mit dem Pritzker-Preis prämiert.
Der Schriftsteller des Habsburgerreichs fand in Frankreich eine Zuflucht. Zu retten war er nicht mehr. Davon handeln zwei neue Romane, die seine letzten Jahre erzählen und erfinden. — Joseph Roth (rechts) trifft 1936 im belgischen Ostende mit dem ebenfalls exilierten Schriftsteller Stefan Zweig zusammen. Zwei Jahre später sollte Roth den Freund für dessen Pessimismus beschimpfen. — Am Ende war Joseph Roth nur noch ein Wrack. In einem Anflug von sarkastisch-morbidem Stolz schrieb er unter eine Zeichnung: «Das bin ich wirklich, böse, besoffen, aber gescheit.» Er sah nicht aus wie ein «heiliger Trinker», wie seine letzte Erzählung hiess, sondern ganz erbärmlich wie ein kranker Mann, aufgedunsen, mit rot unterlaufenen Augen, er zitterte.
Das Gute wird ausgemerzt: Die Neuverfilmung von Michail Bulgakows Roman «Der Meister und Margarita» elektrisiert das russische Publikum. Die Teufeleien im Moskau der Stalinzeit erscheinen wie ein Spiegel der Gegenwart. — Es muss mit der Wirkung schwarzer Magie zu tun haben, dass die vor der russischen Großinvasion in die Ukraine fertiggestellte Verfilmung von Michail Bulgakows Kultroman «Der Meister und Margarita» so zeitversetzt in Russland anlief, dass er dort als aktuelle Zeitsatire erscheint. Daher rechneten die ersten Zuschauer im Januar mit dem baldigen Verbot des Films. Das zweieinhalbstündige Kinodrama über Teufeleien im Moskau der Dreißigerjahre war 2021 mit einem Budget von zwölf Millionen Euro koproduziert worden vom russischen Filmfonds und von Universal Pictures, die sich 2022 zurückzogen. — Konzipiert und mit internationalen Stars gedreht hatte es in Moskau und Sankt Petersburg der amerikanisch-russische Regisseur Michael Lock shin, der sich dann als entschiedener Kriegsgegner positionierte. Kremltreue Propagandisten verlangten daher, Lock shin zum «Terroristen» zu erklären. Da das Werk – wie Bulgakows Vorlage – Repression, Zensur, Verrat und Feigheit im Stalinismus anprangert, den der Putin-Staat rehabilitiert hat und nachahmt, schmähte es der Talkshow-Einpeitscher Wladimir Solowjow als «antisowjetisch» und «antimodern».
Anpassung war nicht seine Sache, und England strafte ihn dafür: Die Zeit, da Edward Bond die Londoner Bühnen offenstanden, liegt einige Jahrzehnte zurück. Dennoch behauptete er sich als prägende Gestalt der britischen Theaterszene. — Edward Bond gehörte zu den wichtigsten Dramatikern der englischen Gegenwartsliteratur. Er war auch einer der kompromisslosesten und scheute keinen Theater-Schock. Der Inhalt seiner Stücke war unbequem, oft erschreckend. «Ich glaube, dass das Drama Dinge zum Extrem treiben muss, damit wir verstehen, was wir in unserer Gesellschaft tun», fand er. — Edward Bond war nicht nur einer der bedeutendsten Bühnendichter seines Landes, er war auch einer der schwierigsten. Aufnahme 1977.
Holocaust im Film ist kompliziert. Das klassische KZ-Kino ist durchgespielt, Jonathan Glazer versucht es nun mit einer steilen Antithese zu «Schindler’s List». — Ein KZ als Nachbar: Sandra Hüller spielt die «Königin von Auschwitz». — In «Schindler’s List» gibt es diese Szene, in der jüdische Frauen im KZ in den Duschraum getrieben werden. Die Tonspur bereitet auf das Schlimmste vor: Die Streichinstrumente sind dramatisch zum Crescendo angeschwollen, dann bricht die Basslinie ab. Die Frauen fangen an zu schreien, panisch die Blicke nach oben zu den Duschköpfen: Kommt Gas, oder kommt Wasser?
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