Lieblicher als tausend Küsse Kaffee und andere Leipziger Genüsse (15/26)

14.04.2024JS Bach – Reiherbb kulturMichael Struck-Schloen —   –  Details

JS Bach

In Bachs — Kaffee-Kantate» preist der Teenager Ließgen den Hochgenuss des Kaffeetrinkens, das im weltoffenen Leipzig viele Anhänger hatte. Bach selbst konzertierte mit seinem Collegium musicum regelmäßig im Kaffeehaus, trank Bier und Branntwein, rauchte und wusste überhaupt die Annehmlichkeiten der Messestadt zu schätzen auch wenn er mit ihren Einwohnern zuweilen aneinandergeriet. Seine Kantate — Vergnügte Pleißenstadt» sang jedenfalls Leipzigs Loblied: — — Und dich, geliebter Handelsplaz — Will ich als einen theuren Schatz — In meiner Seele tragen — Und aller Welt von deinem Ruhme sagen.»

 
 

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Being Boiled – Human League

13.04.2024Erklär mir PopSWR KulturMarkus Brock —   –  Details

Human League

Starke elektronische Klänge und die markante Stimme von Philip Oakley charakterisieren den Song „Being Boiled“, 1980 auf dem Album „Travelogue“ veröffentlicht. Human League war eine der ersten Bands, die ausschließlich mit elektronischen Instrumenten gearbeitet haben – einige Jahre nach Kraftwerk, aber mit einer ganz eigenen Klangsprache, erläutert Popspezialist Udo Dahmen.

 
 

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Diagonal zur Person: Karl Kraus

13.04.2024DiagonalÖ1Peter Waldenberger —   –  Details

Karl Kraus

«Ich pariere der Sprache aufs Wort.» Karl Kraus war einer der einflussreichsten Polemiker und «Sprachschriftsteller» seiner Zeit. Der «Apokalyptiker, Nörgler, Deutsch-Meister», wie es in einem Diagonal 1999 hieß, beschäftigt uns bis heute aus vielen Gründen intensiv. Seine Texte, nicht nur jene aus seiner epochalen Zeitschrift «Die Fackel», haben eine nachhaltige Wirkung. Ein Diagonal zum 150. Geburtstag. — Die Begriffe Polemiker und «Sprachschriftsteller» wurden Kraus vor nicht langer Zeit vom deutschen Germanisten Stefan Tuczek zugewiesen. Der betonte aber auch die ebenso große Bedeutung Kraus›scher Zeitgenossen, eines Anton Kuh etwa. Jedoch: Karl Kraus, der «Apokalyptiker, Nörgler, Deutsch-Meister», wie es in einem Diagonal aus dem Jahr 1999 hieß, beschäftigt uns bis heute aus vielen Gründen intensiv. Seine Texte, nicht nur jene aus seiner epochalen Zeitschrift «Die Fackel», haben eine monumentale Wirkung bis in unsere Gegenwart. In «Die letzten Tagen der Menschheit» stellte Kraus die Absurdität und Unmenschlichkeit des Krieges dar, ein Werk, das heute wie eine Mahnung aus der Vergangenheit schreit. — Der Zeitdiagnostiker Kraus beschrieb immer wieder auch die Macht von Sprache: «Ich beherrsche die Sprache nicht, aber die Sprache beherrscht mich vollkommen», schrieb er. «Sie ist mir nicht die Dienerin meiner Gedanken. Ich lebe in einer Verbindung mit ihr, aus der ich Gedanken empfange, und sie kann mit mir machen, was sie will. Ich pariere ihr aufs Wort. Denn aus dem Wort springt mir der junge Gedanke entgegen und formt rückwirkend die Sprache, die ihn schuf. Solche Gnade der Gedankenträchtigkeit zwingt auf die Knie und macht allen Aufwand zitternder Sorgfalt zur Pflicht. Die Sprache ist eine Herrin der Gedanken, und wer das Verhältnis umzukehren vermag, dem macht sie sich im Hause nützlich, aber sie sperrt ihm den Schoß» (Die Fackel Nr. 272-273 vom 15. Februar 1909). — Mit Beiträgen von Susanne Hofinger, Richard Schuberth, Erich Klein, Christoph Winder, Dagmar Schuberth und Thomas Mießgang.

 

Studiogast: Armin Thurnher – Herausgeber des FALTER

 
 

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