05.06.2024 – Vorgestellt – Ö1 – N.N. — – Details
Valerie Eickhoff
Worüber hätten sich eigentlich Gabriel Fauré und Hanns Eisler unterhalten, wenn sie sich getroffen hätten? Vielleicht darüber, wie gut und treffend sie Texte musikalisch vertonen konnten? In — Vorgestellt» treffen diese zwei Komponisten aufeinander, in deren Oeuvre das Kunstlied bzw. bei Fauré die — Mélodie» eine wichtige Rolle spielte. — Hanns Eisler komponierte allein 500 Lieder zu Texten von u.a. Goethe, Hölderlin, Brecht oder Tucholsky. Die Liedkunst begleitete ihn ein Leben lang, und seine Werke bewegen sich zwischen Arbeiterlied und Kunstlied. Sein erstes entstand 1917, die — Ernsten Gesänge» stammen aus seinem Todesjahr 1962. Die Sopranistin Valerie Eickhoff präsentiert auf ihrem Debüt-Album Lieder, die Eisler in seiner Zeit im Exil in Hollywood komponierte – 1976 als — Hollywooder Liederbuch» veröffentlicht. Die zwischen 1942 und 43 entstandenen Lieder tragen Titel wie — An den kleinen Radioapparat», — Speisekammer 1942» oder — Der Kirschdieb». Eisler komponierte fast jeden Tag eines, als Zeitvertreib neben der Arbeit – so sah er es selbst. Mit ihrer intensiven Interpretation erzählen Valerie Eickhoff und der Pianist Eric Schneider in den kurzen Liedern mitreißende Geschichten. — Gabriel Fauré komponierte seine erste Mélodie — Le Papillon et la Fleur» 16-jährig, sein Liederzyklus — L›Horizon chimérique» zählt zu seinen letzten vier Werken und markiert den Schluss seiner intensiven Auseinandersetzung mit dieser Gattung mit über 100 Mélodies in einer Zeitspanne von 60 Jahren. Text und Musik werden bei Fauré zu einer Einheit, so auch beim Musizieren von Bariton Stéphane Degout und Pianist Alain Planès: Stimme und Klavier verschmelzen hier. Alain Planès spielt auf einem Pleyel Flügel aus dem Jahr 1892, was der Musik zusätzlich eine Authentizität und Weichheit verpasst. Auf dem neuen Album erklingen u.a. Faurés letzter Zyklus, sowie u.a. — Poème d´un jour» op. 21 und — Le jardin clos» op. 61.
SK-