16.10.2024 – Alte Musik – Deutschlandfunk Kultur – Helga Heyder-Späth — – Details
Ignaz Schuppanzigh
Ein Blick in die Geburtsstube des modernen Streichquartettspiels. — Es ist ein zweischneidiges Kompliment, das Ludwig van Beethoven dem Geiger Ignaz Schuppanzigh macht, als er ihm 1823 den launigen Kanon «Falstafferel, lass dich sehen!» widmet. Der spielt unverhohlen auf Schuppanzighs beachtlichen Körperumfang an, für den schon Shakespeares Ritter Falstaff Spott einstecken musste. Tatsächlich schätzte Beethoven Schuppanzigh. Der hob mit seinem Ensemble so manches Streichquartett von ihm aus der Taufe. Schuppanzigh war kein überbordender Violinvirtuose. Aber er war ein Meister des Quartettspiels, dem daran gelegen war, kammermusikalische Werke wirklich zu durchdringen. Im Wiener Augarten-Saal veranstaltete er die ersten öffentlichen Kammerkonzerte der Musikgeschichte. Dafür wurde ausführlich geprobt, was in Zeiten, in denen das Prima-Vista-Spiel noch üblich war, einen professionellen Quantensprung bedeutete – und für komplexe Werke wie Beethovens Es-Dur-Quartett op. 127 dringend nötig war! —
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