Positionen in der Kunst (3) Amaoko Boafo: Jenseits der Schwarzen Figuration

04.12.2024RadiokollegÖ1Christine Scheucher —   –  Details

Amaoko Boafo

Die Kunstwelt ist sich einig: Der Kanon muss neu befragt werden. Jahrhundertelang dominierten weiße Malerfürsten Museen und Institutionen. Doch die Welt ist größer geworden. Internationale Kurator:innen folgen dem Gebot der Stunde und schauen über den eurozentristischen Tellerrand. Das Label «Black figurative painting» ist zum Verkaufsschlager geworden. Als eine der wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen afrikanischen Kunst gilt der ghanaische Künstler Amoako Boafo. In seinen Gemälden porträtiert er Personen des öffentlichen Lebens, Künstlerkolleginnen und Bekannte und schafft damit eine neue Bilderwelt, die als Beitrag zur Schwarzen Selbstermächtigung gelesen werden kann. Diesen Herbst widmet das Belvedere Boafo eine große Einzelausstellung.

 
 

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In Eigenregie leben (3) Haare schneiden, kuscheln und zum Arzt gehen – alles inklusiv

04.12.2024RadiokollegÖ1Anna Celine Mark u.a. —   –  Details

alles inklusiv

Die Libido, das Verlangen nach Sexualität und Körperkontakt ist ein natürliches menschliches Bedürfnis. Und das haben Menschen mit Behinderungen ganz genauso, wie die meisten anderen. Doch dieses Bedürfnis auszuleben, ist nicht immer ganz so einfach. Der Verein Senia in Linz bietet Workshops und Beratungen an, um bei selbstbestimmter Sexualität zu unterstützen und das Thema in der Öffentlichkeit zu enttabuisieren.

 

Außerdem besuchen wir Wiens ersten inklusiven, mehrfach barrierefreien Frisiersalon. Den hat Anfang des Jahres die Queerness- und Fat-Acceptance-Aktivistin Nina Holub eröffnet. In dem rosa Plüsch-Ambiente gibt es extra breite Lounge-Stühle, in denen sich auch Personen, die etwas über dem Durchschnittsgewicht liegen, wohlfühlen. Die Friseursessel sind leicht verschiebbar, um Platz für Rollstühle zu machen und neurodivergente Menschen können «stille Termine» buchen, wo kein nerviger Small Talk stattfindet.

 

Doch inklusive Orte bleiben die Ausnahme. Gerade in der Medizin fehlt vielfach die Kompetenz im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Kein Wunder, dass auf Social Media sogenannte «Inkluencer» also Influencer, die ihre Videoblogs dem Thema Inklusion widmen, mehr Teilhabe fordern. — Gestaltung: Anna Celine Mark, Dominic Schmid, Marietta Trendl, Helen Zangerle.

 

Redaktion: Ulla Ebner, Juliane Nagiller

 
 

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Studiogast: Laila Nysten Trio

04.12.2024NDR Kultur EXTRANDR KulturAnna Novák —   –  Details

Laila Nysten

Die Geige ist alles andere als ein typisches Jazzinstrument. Um so beachtlicher, dass in diesem Jahr bei der JazzBaltica in Timmendorf eine Geigerin mit dem Förderpreis ausgezeichnet wurde. Laila Nysten stammt aus einer deutsch-finnischen Familie, hat klassische Geige gelernt und sich später für ein Studium der Schulmusik entschieden. Stilistisch festlegen will sie sich nicht – damit ist sie ganz auf der Höhe der Zeit. Ihre musikalischen Interessen reichen vom traditionellen Jazz der 30er Jahre bis zu Folk und Pop. Singen kann Laila übrigens auch. Für ihren Liveauftritt bei NDR Kultur EXTRA hat sie ein Programm mit eigenen Kompositionen zusammengestellt, das sich nach eigener Aussage «zwischen Skandi-Jazz und Indie-Pop» bewegt. Mit dabei sind die Kontrabassistin Melanie Streitmatter und der Pianist Lennart Micheel. Zusammen bilden sie das Laila Nysten Trio.

 
 

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Nur fliegen kann er nicht – Res Strehle über den Sprayer Harald Naegeli

04.12.2024Am Nachmittaghr2 kulturN.N. —   –  Details

Harald Naegeli

Gespräch mit dem Journalisten und Autor Res Strehle — Gut informiert mit dem aktuellen Kulturgespräch und entspannter Musik durch den Nachmittag. — Heute wird Harald Naegeli, der «Sprayer von Zürich», 85 Jahre alt. Er sprühte nachts seine heute legendären schwarzen Strichfiguren auf private und öffentliche Wände, aus «Protest gegen die Unwirtlichkeit der Städte». In der Schweiz war das nicht wohlgelitten und ein Kopfgeld war auf ihn ausgesetzt. Jahrelang konnte Naegeli unentdeckt seiner Arbeit nachgehen, bis ihn 1979 ein Zivilpolizist ertappte. Der Sprayer floh nach Deutschland, wurde aber 1984 mit internationalem Haftbefehl festgenommen, an die Schweiz ausgeliefert und saß ein halbes Jahr im Gefängnis. — 2020 bekam er dann den Züricher Kunstpreis; seine gesprayten Zeichnungen stehen mittlerweile vielerorts unter Denkmalschutz. Der Journalist Res Strehle hat Harald Naegeli jahrzehntelang begleitet und blickt in seiner Biografie mit dem Titel «Nur fliegen kann er nicht» auf das Leben des legendären Sprayers. Res Strehle ist ab 17:10 Uhr zu Gast in hr2-kultur. Wir sprechen mit ihm über Harald Naegeli, über dessen Verfolgung durch die Polizei und den späteren Ruhm.

 
 

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Oh, Freedom! – Lieder aus der Sklaverei

04.12.2024Kaisers Klängehr2 kulturNiels Kaiser —   –  Details

Sklaverei Museum Gambia

Von der Sehnsucht nach Freiheit handeln die Spirituals der schwarzen Sklaven in den USA. Sklavenchöre, die gegen die Knechtschaft aufbegehren, gibt es aber auch schon in Rossinis «Italienerin in Algier» oder in Verdis «Nabucco». — Ihre Tänze zeigen die Ausgebeuteten in Opern von Mussorgsky und Rameau oder in den Cakewalks von Claude Debussy. Von den Flüssen Babylons bis zu den Baumwollfeldern Amerikas schallt der Ruf nach Freiheit. Eine Sendung zum Internationalen Tag zur Abschaffung der Sklaverei am 2. Dezember. — Wanddekoration im Sklaverei Museum in Juffureh, Gambia.

 
 

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Am Tisch mit Bertram Schmitt, Richter Internationaler Strafgerichtshof

04.12.2024Doppelkopfhr2 kulturAnja Scheifinger —   –  Details

Bertram Schmitt

Am Tisch mit Bertram Schmitt, Richter Internationaler Strafgerichtshof — Noch ist der gebürtige Hesse Bertram Schmitt Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Bald endet seine Amtszeit. — Bertram Schmitt legt 2015 seinen Eid als Richter am Internationalen Strafgerichtshof ab. — Noch ist der gebürtige Hesse Bertram Schmitt Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Bald endet seine Amtszeit. — Prof. Bertram Schmitt wurde 1958 in Dieburg geboren. Nach Abschluss seiner juristischen Ausbildung war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Frankfurt/Main. Im Jahr 1991 trat er in den höheren Justizdienst des Landes Hessen ein. 1999 wurde er zum Vorsitzenden Richter am Landgericht Darmstadt ernannt. Bertram Schmitt promovierte mit einer kriminologischen Arbeit zum Thema Körperverletzungen bei Fußballspielen, auf die Idee kam er, weil er selbst einmal durch ein Foul vom Platz geflogen ist. Im Doppelkopf erzählt er, warum sich sein Menschenbild trotz der vielen Verbrechen, mit den er konfrontiert war nie geändert hat, warum er im Alter milder entscheidet und warum ihn seine Arbeit bis heute so sehr berührt.

Musikinhalt dieser Sendung: Wouter Hamel: Demise Christoph & Lollo: Vermutlich kein Vergnügen Mo Klé: Be My Judge Otis Redding: Try A Littler Tenderness

Diese Sendung ist eine Übernahme von Bayern 2 Eins zu Eins. Der Talk.

 
 

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Res Sigusch, Wesentliche Bedürfnisse

04.12.2024Lesunghr2 kulturRes Sigusch —   –  Details

Res Sigusch

Eine Bücherlese aus dem Herbst 2024: Fünf Autor*innen lesen aus ihren Erstlingswerken. Sie erzählen vom Lebensgefühl verletzter Tänzer, von Künstlern zu Wendezeiten, von Reisen nach Rumänien und in die sprichwörtliche Walachei – und nicht zuletzt von dem Gefühl, super einsam zu sein. hr2-kultur präsentiert Romandebüts, deren Lektüre lohnt. — «Die Technik, immer wieder die Technik, sie muss verfeinert werden», so hat es der Kunstprofessor oft gepredigt. Aber seit wann soll Kunst eine Technik sein, fragt sich der junge Kunststudent Benjamin. Und als er seinen Nachbarn, den freien Künstler Stefan kennenlernt, behauptet der: «Je besser die Technik, desto toter die Sache.» Es ist eine Zeit der Umbrüche, für Benjamin persönlich, aber auch politisch. — Res Sigusch, geboren 1993 in Jena, studierte Philosophie und Literaturwissenschaft an der FU Berlin, anschließend Literarisches Schreiben in Hildesheim. 2021 nahm Sigusch am 24. Klagenfurter Literaturkurs teil.

 
 

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Caelestis harmoniae sonus – Klang himmlischer Harmonie – Die Gesänge der Hildegard von Bingen

04.12.2024Alte MusikDeutschlandfunk KulturStefan Klöckner —   –  Details

Hildegard von Bingen

Eine musikalische Reise durch die Welt der Mystikerin, Heilkundigen, Kirchenpolitikerin und Komponistin Hildegard von Bingen — Die aus Rheinhessen stammende Benediktineräbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179) gehört zu den herausragenden Frauenpersönlichkeiten der Kirchengeschichte. Nicht nur, dass sie (wiewohl von schwacher gesundheitlicher Konstitution) mit 81 Jahren ein für damalige Verhältnisse exorbitantes Lebensalter erreichte – sie war ein «Multitalent» und hat ein umfangreiches Oeuvre hinterlassen: Mystikerin, Fachfrau für Naturheilkunde, Kirchenpolitikerin und Komponistin – als solche die erste namentlich bekannte des Abendlandes! Von der «prophetissa teutonica», der «deutsche Prophetin», wie einer ihrer Ehrentitel lautet, sind in zwei großen Handschriften 77 Gesänge und ein geistliches Singspiel überliefert; es handelt sich um Musik, die zwar vom Gregorianischen Choral inspiriert ist, aber weit über dessen Rahmen hinausgeht und bis heute höchste Ansprüche an die Sängerinnen stellt, aber auch für die musikwissenschaftliche und theologische Betrachtung herausfordernd sind. Stefan Klöckner, Professor für Musikwissenschaft, Gregorianik und Geschichte der Kirchenmusik an der Folkwang Universität der Künste in Essen, unternimmt eine informative und unterhaltsame Reise durch das musikalische Werk der Hildegard von Bingen.

 
 

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Der Jaguarkopf in der Kiste (1/2) – Ein familiäres Erbstück und seine kolonialen Geschichten

04.12.2024Zeitfragen. FeatureDeutschlandfunk KulturJonas Lüth —   –  Details

René Diebitz

Gips statt Schädelknochen, aber das Fell ist echt: Präparator René Diebitz begutachtet den Jaguarkopf. — Das Luf-Boot im Berliner Humboldt Forum ist berühmt. Aber was ist zu tun, wenn man privat in einer Kiste der verstorbenen Tante koloniales Treibgut entdeckt? — Beim Ausräumen der Wohnung einer verstorbenen Tante stößt Jonas Lüth zwischen altem Gerümpel auf einen verstaubten, ausgestopften Jaguarkopf in einer Kiste. «Irgendwie cool», findet er. In den gesellschaftlichen Debatten wird aber die Forderung nach einer Aufarbeitung des Kolonialismus immer lauter. Und das Artensterben wird ein immer drängenderes Problem. Auf einmal ist der aus Lateinamerika verschleppte Jaguarkopf nicht mehr cool, sondern ein schwieriges Erbe. — Auf der Suche nach der Herkunft des Jaguarkopfs stößt Jonas Lüth auf eine ungewöhnliche Persönlichkeit seiner Familie: den in Vergessenheit geratenen tschechischen Schriftsteller Vladimír ustr, der in den Jahren 1937-38 in Paraguay als reisender Reporter das Abenteuer suchte und später antikoloniale Jugendromane verfasste. Geblieben sind von ihm, dessen einziges Kind früh verstorben ist, Romane, Zeitungsartikel aus den 30er-Jahren und – der Jaguarkopf, den er seiner Halbschwester vererbt hat. Als sie, die Urgroßtante von Jonas Lüth, 2010 kinderlos in Prag stirbt, gehört der Jaguarkopf zu ihrem Nachlass. Was verbindet das Erbstück mit den Kolonialismusdebatten der Gegenwart?

 
 

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Einsteigen bitte! / Synchronsprecherin Philippa Jarke

04.12.2024Im GesprächDeutschlandfunk KulturTim Wiese —   –  Details

Philippa Jarke

Philippa Jarke ist eine der bekanntesten Stimmen Berlins. Sie spricht die Haltestellen-Ansagen in den Bussen und Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe. Damit hat sie Schlagzeilen gemacht – denn sie ist die erste trans* Frau, die diese Aufgabe übernimmt. — (Wdh. v. 17.10.2023)

 
 

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Nachgelacht: Sisters of Comedy Bonn 2024 (1/3)

04.12.2024QuerköpfeDeutschlandfunkAnja Buchmann —   –  Details

Sisters of Comedy

Mitschnitt vom 4.11.2024 aus dem Haus der Springmaus, Bonn (Teil 2 am 11.12.2024) — Es hat inzwischen Tradition: im November ist «Sisters Day». Mehr als 90 Kabarettistinnen, Comediennes und Slammerinnen treten unter dem Motto «Nachgelacht!» gleichzeitig an verschiedenen Orten im deutschsprachigen Raum auf. Die Initative «Sisters of Comedy» wurde 2018 von Carmela de Feo, Patrizia Moresco und Dagmar Schönleber gegründet, um die weibliche Seite der durchaus noch männlich dominierten Kleinkunstszene zu stärken. Bisher erklärten sie immer den zweiten Montag im November zum «Sisters Day», doch da der 2024 auf den 11.11. fällt, was in Karnevalshochburgen wenig Sinn ergibt, fand er diesmal am 4.11. statt. Die «Querköpfe» dokumentieren dieses Ereignis in drei Mitschnitten. Im ersten sind unter anderem Margie Kinsky, Mirja Boes und Ramona Schukraft alias Sybille Bullatschek zu hören. —

 
 

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Vor 125 Jahren: Die Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler geboren

04.12.2024KalenderblattDeutschlandfunkJohanna Herzing —   –  Details

Elfriede Lohse-Wächtler

NS-Krankenmorde Elfriede Lohse-Wächtler: Eine Künstlerin, die Opfer wurde Elfriede Lohse-Wächtler war eine Malerin voller Schaffenskraft. Dass sie mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte, war ihr Todesurteil – sie wurde Opfer der nationalsozialistischen Patientenmorde.

— – Elfriede Lohse-Wächtler malte auch viele Selbstporträts, so wie dieses mit dem Titel: «Selbstporträt und ein Schatten». —

 
 

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