Die grüne Mauer (2/5) – Burkina Faso: Vom Mut, nicht aufzugeben

11.06.2024Das FeatureDeutschlandfunkBettina Rühl —   –  Details

Blandine Sankara

Als Blandine Sankara vor zehn Jahren zwei Hektar Land kaufte, waren sie eine Art Wüste. Jetzt wachsen Mangobäume, Papaya-Stauden, Karotten und Spinat. Für Sankara ist ihr Garten auch ein politisches Projekt: Sie will zeigen, dass Burkina Faso sich selbst ernähren könnte. — Die Folgen des Klimawandels sind auch in Burkina Faso allgegenwärtig. Infolge von Dürren und Überschwemmungen fällt immer öfter die ganze Ernte aus, noch mehr Menschen hungern. Trotzdem ist für Blandine Sankara «Wandel» noch immer ein positiv besetzter Begriff.

 

Sankara hat ihr Projekt «Yelemani» genannt, «Wandel». Sie will eine Veränderung, weg von Verödung und Verwüstung, hin zu Ernährungssicherung. In einem Vorort von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, hat sie ihren landwirtschaftlichen Betrieb. Und sie ist nicht die einzige Optimistin in dem Land, in dem bewaffnete Islamisten viele Regionen kontrollieren und Hauptmann Ibrahim Traoré nach zwei Militärputschen seit 2022 an der Spitze des Staates steht.

 

Roch Panaditigri treibt das Projekt der «Großen Grünen Mauer» weiter voran, obwohl Konflikte und Kämpfe in vielen Landesteilen den Fortgang des Projekts bedrohen. Das Ringen um fruchtbares Ackerland ist ein Wettlauf gegen die Folgen der Klimakrise und den hohen Bevölkerungsdruck.

 
 

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Magnus Öström & Dan Berglund u.a. / HwG Vol. 34

11.06.2024Jazztime: Hören wir GutesBR-KlassikBeate Sampson, Ulrich Habersetzer und Roland Spiegel —   –  Details

Magnus Öström & Dan Berglund

Hören wir Gutes und reden darüber!, Vol. 34 «Ausgezeichnet mit dem Deutschen Radiopreis 2022 als beste Sendung «Beate Sampson, Ulrich Habersetzer und Roland Spiegel diskutieren über aktuelle Jazzalben — Magnus Öström & Dan Berglund — The human element — Birgitta Flick & Antje Rößeler

 
 

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Es lebe der Blues! Neues von Pionierinnen und Mutanten

11.06.2024NachtmixBayern 2Noe Noack —   –  Details

Sue Foley

Mit ihrem aktuellen Album «One Guitar Woman» führt Sue Foley, die große Blues Lady aus Austin in Texas, die Blues Charts an. Die Platte ist ein musikalisches Denkmal für all ihre weiblichen Wegbereiterinnen an der Blues-Gitarre in den 1920er und 30er Jahren, wie etwa Memphis Minnie oder Mamie Smith. Und auch Deb Ryder, die mit ihrem Album «Live and Havin› Fun» auf Platz zwei der Blues Charts liegt, verneigt sich immer wieder vor den Pioniertaten der weiblichen Bluesmusikerinnen.

 

Der Blues wurde oft totgesagt, aber er ist immer wieder aufgetaucht. Auch als Zombie-Mutation mit einem Bluesdrink für Leute mit einem herberen Geschmack. Wie etwa Fans des leicht wahnsinnigen James Leg oder der psychedelischen Blues-Rocker Earth Tongue aus Neuseeland. Die Stunde vervollkommnen Endless Boogie und die düsteren Screaming Dead Balloons aus Griechenland.

 
 

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Große Gefühle oder Pathos polieren / Voices from planet LOVE

10.06.2024NachtmixBayern 2Judith Schnaubelt —   –  Details

Pantha Du Prince

«Alles fühlt» hat Pantha Du Prince einen Track auf seinem Album — Garden Gaia» genannt. Inmitten einer elektronisch erzeugten Soundwolke sind jede Menge organische Klänge zu hören: Mollakkorde vom Klavier, Beats auf Perkussionsinstrumenten aus Holz oder Ton, eine Sitar. Alles tanzt wunderbar miteinander im Echoraum, um schließlich — ein goldenes Schimmern», wie Pantha du Prince es nennt, heraufzubeschwören. Dieses Schimmern verwandelt er im Finale des Albums, auf — Golden Galactic», mithilfe seines Synthesizers in Klänge, denen der Jazzmusiker Friedrich Paravicini jede Menge Streicher hinzufügt. Und der Himmel voller Geigen also. Ich nenne es: — Pathos polieren». Meist geht diese Verrichtung mit viel Gefühl einher. Liebe, Begehren, Sehnsucht, Melancholie. Zwischen Pathos und Kitsch ist nicht immer zweifelsfrei zu unterscheiden, es ist auch Frage des individuellen Geschmackes. Judith Schnaubelt lässt heute aufs Schönste das Pathos polieren, ob von Alabaster de Plume, Björk, Jacob Collier, Alice Coltrane, Herbie Hancock oder Rufus Wainwright.

 

Wiederholung vom 15. April 2023

 
 

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Akademie der Künste trauert um Ernstalbrecht Stiebler (1934–2024)

10.06.2024NewsnmzStefan Fricke —   –  Details

Ernstalbrecht Stiebler

Der Komponist Ernstalbrecht Stiebler, geboren am 29. März 1934, ist am 7. Juni 2024 im Alter von 90 Jahren in Berlin gestorben. Seit 2012 war er Mitglied der Akademie der Künste in der Sektion Musik. —Ernstalbrecht Stiebler studierte Komposition und Klavier an der Musikhochschule Hamburg und besuchte die Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, wo er 1959 und 1960 zahlreiche Anregungen von Karlheinz Stockhausen erhielt, aber auch La Monte Young begegnete. Sein kompositorischer Ansatz bewegte sich in Opposition zur Komplexität und Expressivität des (Post-)Serialismus und war in allen musikalischen Parametern und der Formgebung von Reduktionen, Wiederholungen und deren Modifikationen geprägt. Seinem fast ausschließlich kammermusikalischen Werk unterschiedlicher Besetzungen wohnt dadurch eine besondere Form der Langsamkeit und Biegsamkeit inne sowie eine eigentümliche Klanglichkeit. Neben seinem durchgängigen kompositorischen Schaffen, das ihn bis zuletzt antrieb, wirkte er für die Vermittlung zeitgenössischer Musik. Von 1969 bis 1995 war er beim Hessischen Rundfunk als Redakteur für Neue Musik beschäftigt, wo er die Sendung «Studio für Neue Musik» moderierte. 1989 gründete er dort die Konzertreihe «Forum Neue Musik». In diesen Formaten machte er internationale Komponisten wie John Cage, Morton Feldman oder Giacinto Scelsi dem Publikum bekannter.

Walter Zimmermann, Mitglied der Sektion Musik, würdigt Ernstalbrecht Stiebler: «Das ‹langsame Fortschreiten‹ der meisten Kompositionen Ernstalbrecht Stieblers, von denen jede zunehmend neues Terrain innerhalb dieser Langsamkeit erkundet, hat ihm noch bis ins hohe Alter eine Lebendigkeit des Suchens erhalten. Zu Ehren seines 90sten Geburtstags am 29. März 2024 fand ein Festival statt, das ein Kreis von jungen Musikerinnen und Musikern organisierte, die sein Werk verehren und bei denen es mittlerweile Kultstatus hat. Sie tragen es in andere Spielorte, wo sich die experimentelle Musik und crossover Musik begegnen. Dies gibt Stieblers Kompositionen eine Bedeutung über die Kreise der sattsam bekannten neuen Musikszene hinaus. Seine Utopie der Langsamkeit verwirklicht sich nun auch post mortem in dieser alternativen Szene ganz in seinem Sinne, der er einmal beiläufig sagte: ‹Sich bewegen mit langen und langsamen Schritten, wie Leute auf dem Mond und nicht auf der Erde.‹» — Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied. — Manos Tsangaris / Präsident der Akademie der Künste

 
 

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Macron geht mit Wahlprognose für Frankreich ein großes Risiko ein

10.06.2024NewsThe New York TimesRoger Cohen —   –  Details

Emmanuel Macron

Der Präsident forderte die Wähler auf, bei den Europawahlen die Ernsthaftigkeit ihrer Unterstützung für die extreme Rechte zu prüfen. Haben die Franzosen Dampf abgelassen oder war es ihnen ernst?— Auf den ersten Blick ist es nicht logisch, aus einer Position großer Schwäche Neuwahlen auszurufen. Doch genau das hat Präsident Emmanuel Macron getan, als er nach einer Demütigung durch die extreme Rechte Neuwahlen in Frankreich ausrief . — Nachdem ihm der Rassemblement National von Marine Le Pen und ihrem populären Protegé Jordan Bardella am Sonntag bei den Europawahlen eine vernichtende Niederlage beigebracht hatte, hätte Macron vielleicht gar nichts unternehmen können. Er hätte auch seine Regierung umbilden oder einfach den Kurs ändern können, indem er die Einwanderungskontrollen verschärft und umstrittene Pläne zur Verschärfung der Arbeitslosenunterstützung aufgegeben hätte. — Stattdessen ging Macron, der 2017 im Alter von 39 Jahren durch seine Risikofreudigkeit zum Präsidenten wurde, das Risiko ein , dass Frankreich, nachdem es am Sonntag so abgestimmt hatte, in ein paar Wochen anders abstimmen würde. — «Ich bin erstaunt, wie fast alle anderen auch», sagte Alain Duhamel, der bekannte Autor von «Emmanuel der Kühne», einem Buch über Herrn Macron. «Es ist kein Wahnsinn, es ist keine Verzweiflung, aber es ist ein großes Risiko von einem impulsiven Mann, der lieber die Initiative ergreift, als sich den Ereignissen auszusetzen.» — Am Montag war Frankreich von einem Schock erfasst. Die Aktienmärkte stürzten ab. Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin von Paris, einer Stadt, die in etwas mehr als sechs Wochen die Olympischen Spiele ausrichtet , sagte, sie sei «fassungslos» über eine «beunruhigende» Entscheidung. «Ein Donnerschlag», donnerte die Tageszeitung Le Parisien auf ihrer Titelseite. — Für Le Monde war es «ein Sprung ins Ungewisse». Raphaël Glucksmann, der die wiedererstarkten Mitte-Links-Sozialisten bei der Europawahl auf den dritten Platz unter den französischen Parteien geführt hatte, warf Macron ein «gefährliches Spiel» vor. — Der französische Präsident Emmanuel Macron hat vorgezogene Parlamentswahlen ausgerufen, ein Schritt, den ein Mitte-Links-Politiker als «gefährliches Spiel» bezeichnete.Kredit…

 

 
 

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Europäer streben nur noch nach Komfort und Sicherheit. Also nach Faulheit

10.06.2024NewsZeit OnlineGötz Hamann und Tobias Timm —   –  Details

Rem Koolhaas

Rem Koolhaas ist eigentlich Architekt. Doch inzwischen plant er die Zukunft ganzer Länder. Ein Gespräch über die Grenzen der Demokratie, den weltfremden Hochmut des Westens – und was sein alter BMW damit zu tun hat. — Rem Koolhaas, fotografiert von seiner Tochter, vor der Nationalbibliothek in Katar

DIE ZEIT: Herr Koolhaas, Sie sind einer der einflussreichsten Architekten des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie haben in verschiedenen Ländern gelebt, arbeiten an Projekten überall auf dem Globus. Deshalb möchten wir mit Ihnen über den Zustand Europas und der Welt sprechen. — Rem Koolhaas: Können wir bitte alles Pompöse beiseitelassen? Ich kann keine heiligen Wahrheiten verkünden, allenfalls Eindrücke und Gedanken schildern. — ZEIT: Kürzlich waren Sie wieder in Katar, woran arbeiten Sie dort? — Koolhaas: Wir haben den Auftrag erhalten, einen Blueprint, einen Masterplan für das Land zu entwickeln. —

 
 

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Susan Sontag / Sie schaut von oben

10.06.2024NewsZeit OnlineAntonia Baum —   –  Details

Susan Sontag

Susan Sontag war berühmt und gefürchtet für ihren Scharfsinn. Aber war sie auch eine Feministin?— Bei Susan Sontag war immer klar, dass sie ein Autor ist, keine Autorin. Das war auch mal mein Plan, aber ich verwarf ihn schnell wieder. Wenn ich mir Sontag ansehe, bin ich manchmal nicht sicher, ob das eine gute Idee war, doch dazu am Ende. Zunächst zu der großen Susan Sontag, dieser harten Denkerin, die meine beste Buchfreundin und ich (wir waren stolz darauf, viel zu rauchen, viel zu trinken; nicht zu schlafen, nicht zu essen, sondern zu lesen) für ihre boldness, ihre Kühnheit bewunderten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schien es ihr irgendwie gelungen zu sein, eine Abkürzung zu nehmen, sie hatte das ganze Drama mit dem Frausein übersprungen, war einfach daran vorbeigegangen, hatte nebenbei noch völlig geräuschlos ein Kind allein erzogen, es war alles kein Problem gewesen. Vielleicht war diese Autorenschaft ohne – Entschuldigung – — Gedöns» ein wichtiger Grund dafür, dass männliche Literatursachverständige damals, als das Feld der Literatur noch vor allem ein männliches war, an ihren Zigaretten zogen und augenblicklich anerkennend nickten, wenn die Rede auf Sontag kam. Dann wurde einer ihrer Essays zitiert (meistens Anmerkungen zu Camp, Krankheit als Metapher, Über Fotografie und Das Leiden anderer betrachten), und Sontag, die berühmte — US-amerikanische ›femme de lettres›», die als eine der — einflussreichsten Intellektuellen ihres Landes» galt (Wikipedia), wurde gewürdigt für ihre Brillanz, ihren Eigensinn und ihren New Yorker Glamour.— Susan Sontag, hier 1995, hat auch immer wieder über Frauen geschrieben.

 
 

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James M. Lawson Jr., ein Top-Stratege von Dr. King, ist im Alter von 95 Jahren gestorben

10.06.2024News: NachrufeThe New York TimesRobert D. McFadden —   –  Details

James M. Lawson Jr.

Nachdem er in Indien Gandhis Prinzipien des zivilen Ungehorsams studiert hatte, schloss er sich der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre an und wurde zu einem der Architekten dieses gewaltlosen Kampfes. — Reverend James M. Lawson Jr. 1997 in seinem Büro in der Holman United Methodist Church in Los Angeles, einer 2.700 Mitglieder zählenden Gemeinde, die 25 Jahre lang seine Basis als Pastor war.

 
 

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Übermenschliche Kräfte / Zum 85. Geburtstag von Ileana Cotrubas

10.06.2024con passioneBR-KlassikDetails

Ileana Cotrubas

Gefallen ließ sie sich nichts: Wenn ein Regisseur sich ihrer Ansicht nach fern vom Stück in Abstrusitäten verspekulierte, dann stieg sie aus der Inszenierung aus oder trat sogar offen kritisierend vor den Vorhang. Ileana Cotrubas hatte nicht nur eine Stimme, sondern auch eine Meinung, die sie bisweilen recht streitbar vertrat. Zur Welt kam die Sopranistin 1939 an der rumänischen Schwarzmeerküste. Nach ihrem Debüt an der Bukarester Oper war es besonders der Sieg beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 1966, der ihre Karriere wesentlich beförderte. Als Pamina, Susanna, Violetta, Mimi, Tatjana und Manon machte sie Weltkarriere – obwohl sie ihre Auftritte klug dosierte. Sie auf der Bühne zu erleben, war immer ein berührendes Ereignis. Der Stimmexperte Jens Malte Fischer pries ihre — eigenartige Mischung aus äußerster Verletzlichkeit und Zartheit auf der einen Seite und der Fähigkeit auf der anderen Seite, in Extremsituationen über sich hinauszuwachsen, übermenschliche Kräfte der Seele zu mobilisieren.» BR-KLASSIK gratuliert der rumänischen Sopranistin in — con passione» zum 85. Geburtstag!

 
 

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