Media vita in morte sumus – Ensemble Graindelavoix / zamus: early music festival

18.06.2024 JazzWDR 3Johannes Zink —   –  Details

Ensemble Graindelavoix

Gregorianik mit dunklen Kräften – das Belgische Vokalensemble Graindelavoix präsentiert beim — zamus: early music festival» Bearbeitungen des Chorals — Media vita in morte sumus». — Media vita in morte sumus» – mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen – wer sich im Mittelalter diesen gregorianischen Gesang anhörte, ging nach damaliger Vorstellung ein ziemliches Risiko ein. Wegen der eigentümlichen Verquickung von Leben und Tod und der eindringlichen Melodie wurde gemutmaßt, das Stück habe die Wirkung einer Beschwörung oder gar einer lebensbedrohlichen Verwünschung. Das ging so weit, dass eine kirchliche Synode in Köln beschloss, bei Aufführungen von — Media vita in morte sumus» habe zwingend ein Bischof anwesend zu sein. Das Belgische Ensemble Graindelavoix hat sich des vokalen Gefahrguts angenommen fürs — zamus: early music festival» eine Auswahl mehrstimmiger Bearbeitungen zusammengestellt und versichert, beim Anhören seien keine Schäden zu befürchten.

»Media vita in morte sumus» — Gregorianischer Gesang in polyphonen Bearbeitungen von — Stephan Mahu — Ludwig Senfl — John Sheppard — Jacobus De Kerle — Nicolas Gombert — Jacobus Gallus — José Gay — Orlando di Lasso — Peter Philips — Ensemble Graindelavoix — Leitung: Björn Schmelzer — Aufnahme vom 24. Mai 2024 aus St. Ursula, Köln

 
 

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In Kategorie: Allgemein

Abigail Lapell, Sean Koch, John Cale u.a.

18.06.2024PassionradioeinsCarsten Wehrhoff —   –  Details

Abigail Lapell

Heute gibt es wieder einen Mix aus Neuerscheinungen und Klassikern. Die kanadische Songwriterin und Multiinstrumentalistin Abigail Lapell hat ein neues Album herausgebracht und der junge südafrikanische Musiker Sean Koch hat alle Aufmerksamkeit verdient. — — — Altmeister John Cale übertrifft sich auf seinem neuen Album wieder mal selbst und auch von Nick Lowe, Snowy White und Paul Weller gibt es neue Musik. Martha Scanlan & John Neufeld verzaubern mit ungewöhnlichen Coverversionen…Janis Joplin, Nina Simone und Grateful Dead finden in diesem stilistisch offenen Mix ihren Platz.

 
 

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Tänze von Leben und Tod / Martin Riccabona

18.06.2024Das Ö1 KonzertÖ1N.N. —   –  Details

Martin Riccabona

Martin Riccabona, Orgel. — Camille Saint-Saens: Danse macabre. Sinfonische Dichtung op. 40 (Arr.: Edwin Henry Lemare); Petr Eben: Vier biblische Tänze; Anton Heiller: Tanz-Toccata; Pierre Cochereau: Boléro sur un thème de Charles Racquet; Jehan Alain: Deux Danses à Agni Yavishta & Trois Danses (aufgenommen am 8. Juni im Brucknerhaus Linz) — Am 8. Juni spielte der Kustos der Konzerthausorgel im Brucknerhaus Martin Riccabona ein Programm mit Orgelwerken aus dem 20. Jahrhundert. Orgeltrankriptionen wie ein Boléro von Pierre Cochereau, und der «Danse macabre» von Camille Saint-Saëns standen dabei ebenso auf dem Programm wie originäre Orgelstücke wie die «Vier biblischen Tänze» von Petr Eben. Es gab mit Jehan Alain Stücke aus der Orgelnation Frankreich, und mit Anton Heiller solche aus Österreich.

 
 

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Seyla Benhabib: Kosmopolitin ohne Illusionen

18.06.2024DimensionenÖ1 —   –  Details

Seyla Benhabib

«Bin ich eine türkische Jüdin? Eine jüdische Türkin? Eine sephardische Jüdin, die in einem Land mit muslimischer Mehrheit aufgewachsen ist? Ein Kind von Atatürks Republik? – Was bedeutet das alles? Die Art und Weise, wie der politische Islam nach dem 11. September 2001 die Bühne der Weltpolitik erobert hat, zwang diese Aspekte meiner Biographie in theoretische und politische Debatten der Gegenwart hinein, welche die — Dialektik der Aufklärung», das internationale Recht, den Islam im heutigen Europa und die Bedeutung des zeitgenössischen Kosmopolitismus thematisieren.» Seyla Benhabib, 1950 in Istanbul geboren, lehrte Philosophie, Politische Theorie und Recht an den Universitäten Harvard, Yale, der New School of Social Research und der Columbia Law School. In ihrem von Habermas, Arendt und Kant geprägten Werk beschäftigt sie sich mit Migration, Menschenrechten, Gender, Multikulturalismus und Kosmopolitismus. – – Gestaltung: Sophie Menasse

 
 

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Digitaler Optimismus: Jugend im Globalen Süden feiert das Internet / Keine Zeit für die Pessimismus-Blase

18.06.2024Digital.LebenÖ1Irmi Wutscher —   –  Details

Payal Arora

Negative Meinungen zum Netz gibt es zuhauf: Künstliche Intelligenz wird vielleicht in wenigen Jahren die Menschheit unterjochen. Junge Menschen sind depressiv wegen der überhöhten Schönheitsideale auf Instagram und Tiktok. Wenn man sich ansieht, wie in Europa und Nordamerika über das Internet gesprochen wird, hat man das Gefühl, sich in einer Art Endzeit zu befinden. «Ganz anders sehen junge Menschen im globalen Süden das Internet und alle seine Errungenschaften, sagt Payal Arora: nämlich als Chance, ihre Zukunft besser zu gestalten. Arora ist digitale Anthropologin an der Universität Utrecht und erforscht, wie junge Menschen digitale Medien in ihrem Alltag nutzen. Irmi Wutscher hat sie auf der Netzkultur-Konferenz Re:publica in Berlin interviewt.

 
 

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Starke Aussagen aus Äthiopien und Cote d’Ivoire / Gabriella Ghermandi und Dobet Gnahore

18.06.2024SpielräumeÖ1Albert Hosp —   –  Details

Gabriella Ghermandi

Gabriella Ghermandi, geboren in Addis Abeba, lebt seit 1979 in Italien. 2010 gründete die Schriftstellerin und Musikerin das Atse Tewodros Project. Die neueste Produktion widmet sich Frauen aus Äthiopien, und zwar sowohl historisch belegten als auch mythologischen Persönlichkeiten. In eleganter Mischung aus ostafrikanischen Formen und jazzigen Spielpraktiken spielt das Atse Tewodrso Project klingende Hommagen an berühmte Figuren wie die Königin von Saba ebenso wie schlicht an alle Mütter in Äthiopien. — Geradlinige panafrikanische Songs bringt das siebte Studio-Album der aus Cote D´Ivoire gebürtigen prominenten Musikerin Dobet Gnahore. Nach einigen Jahren in Paris in ihre Heimat-Stadt Abidjan zurückgekehrt, ist Gnahore gerade dabei, ein landesweites Projekt für Waisenkinder zu initiieren. Ihre aktuelle CD — Zouzou», — Engel», soll den Start dazu unterstreichen.

 
 

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Alfred Kubin – der Magier von Zwickledt

18.06.2024TonspurenÖ1Susanne Ayoub —   –  Details

Alfred Kubin

Schauplatz ist ein mittelalterliches Anwesen an der bayerischen Grenze. Hier hat der Künstler Alfred Kubin bis zu seinem Tod 1959 mehr als ein halbes Jahrhundert verbracht, hier ist ein großer Teil seines Werks entstanden, auch sein einziger Roman, von ihm selbst illustriert. — Viele berühmte Zeitgenossen wie Stefan Zweig und Hermann Hesse haben — Die andere Seite» bewundert und als visionäre Schrift interpretiert. Kubin und Kafka kennen sich aus Prag, ihr Werk trägt verwandte Züge. Kubin war überzeugt von seinen Kontakten zum Jenseits, und befragt man Leute zu ihren Erinnerungen, hat jeder eine Anekdote dazu beizutragen, vom Hagelschlag aus heiterem Himmel bis zur Geisterbeschwörung während eines Gewittersturms. Kubin wünschte sich als Schlange wiedergeboren zu werden, um unauffällig durch Haus und Flur zu schleichen. Auch dazu gibt es Geschichten. — Alfred Kubin – der Magier von Zwickledt — Ein Hörstück von Susanne Ayoub — Mit: Roman Blumenschein, Martina Ebm, Pippa Galli und Karl Markovics — Sounds: Robert Pavlecka — Redaktion: Claudia Gschweitl

 
 

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Mozart mit den Labèque-Schwestern

18.06.2024Das Ö1 KonzertÖ1Daniela Fietzek —   –  Details

Maxim Emelyanychev

SWR Symphonieorchester, Dirigent: Maxim Emelyanychev; Katia und Marielle Labèque, Klavier. — Felix Mendelssohn-Bartholdy: Ouvertüre «Meeresstille und glückliche Fahrt» op. 27; Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur KV 365; Jean Sibelius: Symphonie Nr. 5 Es-Dur op. 82 (aufgenommen am 29. März in der Liederhalle Stuttgart) — Diese Schwestern haben das Klavierduo verändert», titelte die New York Times – und das tun diese Schwestern seit mehr als 50 Jahren. Die Rede ist vom französischen Klavierduo Katia und Marielle Labèque. Das Ö1-Konzert präsentiert einen Konzertmitschnitt, der am 29. März dieses Jahres in der Liederhalle Stuttgart aufgenommen wurde. Mit dabei: das SWR-Symphonieorchester mit Maxim Emelyanychev am Pult. Im Oktober vergangenen Jahres hatte der russische Dirigent sein Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und ist u.a. künstlerischer Leiter des Barockensembles «Il pomo d’oro». — Das Klavierduo Katia und Marielle Labèque spielte Mozarts Konzert für zwei Klaviere und Orchester und zeigte bei diesem Konzertabend einmal wieder hervorragendes und ausgeklügeltes Zusammenspiel. Weiters auf dem Programm: Werke von Mendelssohn und Sibelius.

 
 

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Erzählungen unter einer schwarzen Sonne

18.06.2024RadiogeschichtenÖ1Nicole Dietrich —   –  Details

Fleur Jaeggy

«Katze», — Eine Begegnung in der Bronx», — Negde» von Fleur Jaeggy. Aus dem Italienischen von Barbara Schaden. Es liest Lili Winderlich. — Joseph Brodsky, Oliver Sachs, Ingeborg Bachmann: Sie alle waren mit Fleur Jaeggy befreundet, der — dunklen Unbekannten» der Schweizer Literatur. In ihrem vor zehn Jahren im italienischen Original und nun auch auf Deutsch erschienenem Erzählband — Ich bin der Bruder von XX» finden sich Erzählungen, die sich diesen Künstlerpersönlichkeiten anschmiegen («Negde», — Das Aseptische Zimmer», — Eine Begegnung in der Bronx») neben Reflexionen über die Sprunghaftigkeit im Schreibprozess («Katze») und fiktiveren, durchwegs verstörenden Geschichten, die das Düstere ungebremst ansteuern. So ist der Ich-Erzähler in der titelgebenden Geschichte in Hassliebe zu seiner sieben Jahre älteren Schwester, der — Spionin» verstrickt. Die Beiden werden früh Waisen und lernen Einsamkeit, Schlafmittelabhängigkeit und die Grausamkeit eines Schweizer Eliteinternats kennen. – – Fleur Jaeggy, 1940 in Zürich geboren, schreibt auf Italienisch und lebt heute zurückgezogen in Mailand. Ihr weltweit gefeiertes Werk, darunter die Novelle — Die seligen Jahre der Züchtigung», umfasst Romane, Erzählungen und Geschichten.

 
 

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Musik für und über Kinder (II)

18.06.2024AusgewähltÖ1Christoph Wagner-Trenkwitz —   –  Details

Junges Publikum an die Oper heranzuführen ist eines der zentralen Anliegen von heute, das Angebot an Kinderopern-Projekten ist nahezu unüberschaubar. Blicken wir in der Geschichte zurück, so stoßen wir bereits im 18. Jahrhundert auf Beispiele, etwa das Schulstück «Apollo et Hyacinthus» des 11-jährigen Wolfgang Amadeus Mozart sowie seine «Zauberflöte», die bis heute als «Einsteigerwerk» für die Kleinsten gilt. Aus dem Kinderopern-Repertoire späterer Jahre ragt Engelbert Humperdincks «Hänsel und Gretel» hervor, aber auch Komponisten wie Franz Lehár (mit seiner Kinderoperette «Peter und Paul reisen ins Schlaraffenland» 1906) und César Cui («Der gestiefelte Kater» 1913) trugen zur einschlägigen Literatur bei. Hans Krásas 1938 komponierte Kinderoper «Brundibár» ist untrennbar mit dem Schicksal der Insassen von Theresienstadt verknüpft, während Gian Carlo Menottis «Amahl und die nächtlichen Besucher» und «Hilfe, Hilfe, die Globolinks» das Repertoire in der Nachkriegszeit bereicherten. Auch das Musical wird mit zwei Beispielen präsent sein, nämlich Leonard Bernsteins «Peter Pan» und Lionel Barts «Oliver!».

 
 

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100 Songs: Geschichte wird gemacht (2) — Dolly Parton – 9 to 5 (USA, 1980)

18.06.2024RadiokollegÖ1Stefan Niederwieser —   –  Details

Dolly Parton

Dolly Parton erging es Ende der Siebziger Jahre so wie vielen Millionen Frauen weltweit, die sich ihren Weg in die Arbeitswelt bahnen. Sie wollte gleiches Geld für gleiche Arbeit. Und eine gerechte Entlohnung. Das galt in den Vereinigten Staaten theoretisch seit 1963. Doch viele Jahre lang tat sich wenig. In den USA verbrachten Männer über sieben Stunden täglich mit Erwerbsarbeit, Frauen um die zwei Stunden. Diese verrichteten dafür ein Vielfaches an unbezahlter Arbeit. Man wollte dem Bundesgesetz mehr Biss verleihen. In Boston gründete sich die Basisorganisation — Nine To Five» für arbeitende Frauen. Eine der Gründerinnen kannte die Schauspielerin Jane Fonda, sie produzierte 1980 einen gleichnamigen Film, der von den täglichen Diskriminierungen handelt, die sie in ihrem Umfeld regelmäßig beobachtet hat. Dolly Parton und Lily Tomlin spielten die weiteren Hauptrollen. Die Komödie Nine To Five wurde zum Überraschungshit. Er wird zu einem Kampfsong nicht nur der Gleichstellung, sondern der Gleichbehandlung.

 
 

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Der österreichische Journalismus im Dritten Reich (2) Ernst Molden: zwischen Widerstand und Anpassung

18.06.2024RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Ernst Molden

Ernst Molden war ein leidenschaftlicher Historiker, der nach seinem Studienabschluss lieber an der Universität gelehrt hätte, als in einer Redaktion zu schreiben. Doch nach dem Ersten Weltkrieg bot sich Molden keine andere Möglichkeit, als Redakteur der — Neuen Freien Presse» zu werden, denn Geschichtslehrstuhl war keiner zu bekommen. Innerhalb weniger Jahre stieg Molden, der als talentierter politischer Analyst galt, zum stellvertretenden Chefredakteur der Zeitung auf.— In den 1930er Jahren galt Ernst Molden als Befürworter des Austrofaschismus und knüpfte in dieser Zeit auch wichtige Kontakte, die ihm später weiterhelfen sollten. Im März 1938, nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, wurde Ernst Molden aus der Redaktion entlassen. Das Schriftleitergesetz, dass im Juni 1938 dafür sorgte, dass Journalisten aus rassistischen oder politischen Gründen nicht mehr arbeiten durften, hat für Molden — schnell zu einem Berufsverbot» geführt, erzählt sein Enkel, der Historiker Berthold Molden. – – Durch seine im Austrofaschismus geknüpften Kontakte zum Kurzzeitkanzler Arthur Seyß-Inquart erhielt Molden einen Archivarsjob bei der Wirtschaftszeitung — Europakabel», die in Amsterdam produziert wurde. Er zog mit seiner Frau daraufhin in die Niederlande. Nach einigen Jahren kehrte Molden zurück nach Wien, wo er sich dem — Provisorischen österreichischen Nationalkomitee» anschloss, einer Widerstandsgruppe. Im Jahr 1945 wurde er aufgrund seines Widerstandes von der Gestapo inhaftiert. — Dort kam es auch zur Folter», erzählt sein Enkel über die Haft. Bei seiner Freilassung im April 1945 zeichnete sich die Niederlage der Nationalsozialisten bereits ab. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs machte sich Ernst Molden an die Gründung der Zeitung — Die Presse», deren Chefredakteur er auch bis zu seinem Tod 1953 blieb.