Die Pariser Bouquinisten

25.06.2024TonspurenÖ1Alexander Musik —   –  Details

Pariser Bouquinisten

Ein Ruhepol aus Büchern mitten im Getriebe der Stadt: Die Pariser Bouquinisten entlang der Seine gibt es schon seit Jahrhunderten, sie überlebten Zensur, die Französische Revolution – und sogar die Corona-Pandemie. — Wie zwei nicht enden wollende dunkelgrüne Würmer ziehen sich zu beiden Seiten der Seine die einheitlich gestalteten Verkaufsstände der Pariser Buch-Antiquare. Die so genannten Bouquinisten gibt es schon seit Jahrhunderten. Um die 200 Bouquinisten führen noch heute in etwa 900 verschließbaren Boxen Tausende und Abertausende gebrauchte Bücher, Drucke, Stiche und historische Postkarten. Und weil die Zeiten für den Buchhandel selbst in Paris nicht die besten sind, führen sie immer mehr Paris-Souvenirs und Nippes. — Boucquain», das war im Niederländischen ein — kleines Buch», als Bouquinistes tauchten die Buch-Antiquare bereits 1762 in französischen Wörterbüchern auf. Die offiziellen Buchhändler waren auf die Konkurrenz nicht gut zu sprechen, ebenso wenig wie die Regierung, denn die Verkaufskästen ähnelten anfangs tragbaren Bauchläden. Ihr Inhalt entging der Zensur allzu leicht. – – Im Lauf der Jahrhunderte gewannen die Bouquinisten auch rechtlich an Ansehen, wurden achtbare Kaufleute, die zudem dazu beitrugen, das Image von Paris als literarischem Zentrum zu stärken. Morgens öffneten sie ihre hölzernen Boxen, präsentierten sorgsam ihre Bestände und verschlossen sie abends ebenso zeremoniell wieder – falls das Wetter mitspielte. Es ist bis heute ein Freiluftgeschäft geblieben, für das man sich bei der Stadtverwaltung um einen – kostenlosen – Standplatz bewerben muss, bevor man auf einer Länge von maximal 8,60 Meter seine — boîtes», die dunkelgrün lackierten Verkaufsstände, aufschlagen darf. Mittlerweile gehören die Bouquinisten zum immateriellen Welterbe Frankreichs. Entsprechend groß waren Wut und Unverständnis, als die französische Regierung forderte, dass die Freiluft-Antiquare zur Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele am 26. Juli ihre Boxen aus dem Blickfeld des Fernsehpublikums räumen sollten – aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Nach heftigen Protesten bei großer medialer Aufmerksamkeit durften sie schließlich doch bleiben. Sie bilden weiterhin einen Ruhepol aus Büchern mitten im hektischen Getriebe der Stadt. – – Die Pariser Bouqinisten – Feature von Alexander Musik

 
 

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Brahms Streichsextette mit dem Belcea Quartet

25.06.2024Das Ö1 KonzertÖ1Bernhard Fellinger —   –  Details

Belcea Quartet

Belcea Quartet; Tabea Zimmermann, Viola; Jean-Guihen Queyras, Violoncello. Johannes Brahms: Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18; Streichsextett Nr. 2 G-Dur op. 36 (aufgenommen am 17. März 2021 im Mozartsaal des Wiener Konzerthaus) — Leidenschaft, gepaart mit Präzision und unerhörter Expressivität zeichnen die Konzerte des Belcea Quartet aus. Mit der rumänischen Primgeigerin Corina Belcea, der koreanisch-australischen Suyeon Kang an der zweiten Geige, dem polnischen Bratschisten Krzysztof Chorzelski und dem französischen Cellisten Antoine Lederlin treffen vier Künstler aus unterschiedlichen künstlerischen Kulturkreisen aufeinander. Im Frühjahr 2021 waren sie gemeinsam mit der deutschen Bratschistin Tabea Zimmermann und dem französischen Cellisten Jean-Guihen Queyras im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses zu erleben. Am Programm standen die beiden Streichsextette von Johannes Brahms. Neben dem — Deutschen Requiem» waren sie es, die dem jungen Brahms in den 1860er Jahren zum Durchbruch verhalfen.

 
 

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Mary Wollstonecraft über die Erziehung von Töchtern

25.06.2024Gedanken für den TagÖ1Alexandra Mantler —   –  Details

Mary Wollstonecraft

Nach letztlich gescheiterten Versuchen, sich als Lehrerin und Erzieherin selbst zu erhalten, beschloss Mary Wollstonecraft, die nie eine höhere Bildung genossen hatte, Schriftstellerin zu werden. Sie wolle die Erste einer neuen Gattung sein, schrieb sie in einem Brief. — 1787 veröffentlichte sie ihr erstes Buch — Thoughts on the Education of Daugthers/Gedanken über die Erziehung von Töchtern». Ermutigt wurde sie von ihrem Verleger, der ihr zeitlebens Mentor und Stütze war. Dieses Erstlingswerk reihte sich ein in den damaligen Trend zu Erziehungsratgebern. Doch wehte in Wollstonecrafts Ratgeber ein erfrischend moderner Geist. — Kinder sollten mit Zuneigung zu Mitgefühl allen Lebewesen gegenüber erzogen werden und auch zur Vernunft, was für Wollstonecraft kein Widerspruch ist. Mädchen müssten so wie Buben ihren Geist kultivieren dürfen, denn Vernunft sei die vom Himmel erleuchtete Laterne in jedem Menschen. Bereits im darauffolgenden Jahr veröffentlichte sie den autobiografisch-informierten und subtil-subversiven Roman — Mary: A Fiction». Sie brachte sich selbst Fremdsprachen bei und begann als Übersetzerin zu arbeiten. Zugleich schrieb sie regelmäßig für die Zeitschrift — Analytical Review», die als das Forum für radikale, aufklärerische Diskurse galt. — Für Frauen ihrer Zeit und ihres Standes war ihr emanzipierter Lebensstil außergewöhnlich und wurde von vielen beargwöhnt. Wollstonecraft erfuhr aber auch Anerkennung und Zuspruch. Sie verkehrte auf Augenhöhe mit den Denkern und Künstlern, die ihr Verleger um sich scharte. Es war diese Gefährtenschaft unter gleichgesinnten Progressiven, die Wollstonecraft beflügelte, schließlich etwas Unerhörteres zu wagen.

 
 

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‹J Jazz› – Jazz aus dem Land der aufgehenden Sonne

25.06.2024Round MidnightNDR KulturFlorian Schmidt —   –  Details

Terumasa Hino

«Die Menschen in Japan wissen mehr über die Geschichte des Jazz und der Musiker als die Menschen in den Vereinigten Staaten.» Das hat der amerikanischer Schlagzeuger Billy Higgins mal festgestellt. Tatsächlich gibt es nicht nur viele begeisterte Jazz-Hörer in Japan, sondern auch eine vielseitige und interessante Jazz-Szene – seit Jahrzehnten. Und deshalb geht es heute Abend bei uns nicht um Miles Davis oder John Coltrane, sondern (u.a.) um Terumasa Hino und Sadao Watanabe. Es geht um «J Jazz», um Jazz aus Japan. — Wir sprechen dazu mit einem echten Experten: Tony Higgins ist nicht nur Plattensammler, sondern auch Herausgeber diverser « J Jazz Compilations» und nun auch eines großformatigen Buches namens « J Jazz: Free and Modern Jazz From Japan 1954-1988». Er berichtet uns von der dreijährigen Arbeit daran und verrät uns musikalische Must-Hears, Geheimtipps und was für ihn die Faszination des japanischen Jazz ausmacht. — Terumasa Hino während eines Interviews in Shibuya Ward in Tokio im Oktober 2021

 
 

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Jazz Open Hamburg 2023: Ashraf Sharif Khan & Viktor Marek / Lukas Klapp Quartett

25.06.2024Play Jazz!NDR KulturThomas Haak —   –  Details

Ashraf Sharif Khan & Viktor Marek

Ashraf Sharif Khan ist der Sohn eines Sitarmeisters aus Pakistan und Viktor Marek ein Kind der elektronischen Subkultur Hamburgs sowie Mitbetreiber des Golden Pudel Clubs. Beide sind Virtuosen an ihrem Instrument – der eine flitzt mit den Fingern übers Griffbrett, der andere kreiert Live Sounds aus unterschiedlichsten Quellen. Kein Konzert gleicht dem anderen – eines davon fand am 3. September 2023 im Park Planten & Blomen statt. — Pianist Klapp mit Debütalbum bei den Jazz Open 2023 — Tags zuvor war dort das Quartett des Hamburger Pianisten Lukas Klapp zu hören, das sich im Herbst 2021 gründete und sich seitdem ein Repertoire erspielt hat, das im Sommer 2023 im Debütalbum — Forward» mündete. Bei ihrem Jazz Open-Auftritt trafen Lukas Klapps Piano-Texturen auf die unverwechselbare Trompete des Briten Percy Pursglove sowie auf den mal kraftvollen, mal lyrischen Flow von Ingmar Heller am Kontrabass und Björn Lücker am Schlagzeug. — Pianist Klapp mit Debütalbum bei den Jazz Open 2023 — Tags zuvor war dort das Quartett des Hamburger Pianisten Lukas Klapp zu hören, das sich im Herbst 2021 gründete und sich seitdem ein Repertoire erspielt hat, das im Sommer 2023 im Debütalbum — Forward»

 
 

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Deutsche Reinheit, deutscher Durst – Ein Bierblues-Feature –

25.06.2024FeatureDeutschlandfunk KulturPeter Schanz< —   –  Details

Bier-Glas

Von Peter Schanz – Regie: Thomas Wolfertz – Mit: Anne Müller, Markus John und Sebastian Rudolph – Ton und Technik: Tobias Falke, Nicole Graul und Sebastian Ohm – Redaktion: Christiane Glas und Katrin Moll – Produktion: NDR / Deutschlandradio Kultur / BR 2016 — Weizen oder Hafer? Dunkel oder Dinkel? Ex oder Hopp? Das deutsche Volksrauschmittel Nummer eins ist Bier. Und das Bayerische Reinheitsgebot, die Urmutter aller lebensmittelrechtlichen Verordnungen, über 500 Jahre alt. Zeit für ein launiges Feature. — Weizen oder Hafer? Dunkel oder Dinkel? Ex oder Hopp? Das deutsche Volksrauschmittel Nummer eins ist Bier. Und das Bayerische Reinheitsgebot, die Urmutter aller lebensmittelrechtlichen Verordnungen, über 500 Jahre alt. Zeit für ein launiges Feature.

 
 

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Szenische Anthropologie – Der Komponist Manos Tsangaris (*1956)

25.06.2024Neue MusikDeutschlandfunk KulturN.N. —   –  Details

Manos Tsangaris

Komponistenportrait Manos Tsangaris — Spielerisch untersucht Manos Tsangaris alles, was mit Komposition, Aufführung und Partizipation zu tun hat. Darin findet Mauricio Kagels Jonglieren mit unterschiedlichen künstlerischen Medien seinen Niederschlag, dessen Schüler er an der Kölner Musikhochschule war.

 
 

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Die besten (und die schlechtesten) Fußballsongs aller Zeiten. Von Ailton, Superpunk und anderen

25.06.2024NachtmixBayern 2Achim Bogdahn —   –  Details

Superpunk

In dieser Stunde gibt es alte und neue Gassenhauer über Fußball. Die Rikas besingen Jude Bellingham, Superpunk Eric Cantona. Im UK Rap gibt es eine Hymne über «Thiago Silva und auch die Sportfreunde Stiller dürfen nicht fehlen. Del Amitri aus Glasgow singen «Don´t come home too soon» und meinen damit ihre schottische Nationalmannschaft, die bislang von jedem Turnier zu früh heimkam, auch diesmal wieder. Und auch «singende» Fußballer wie Ailton werden zu hören sein. Alles andere ist primär (Hans Krankl), denn die offiziellen EM-Songs kann man wieder mal getrost vergessen. «

 
 

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