Museen als Zeugen der Vergangenheit / Quai de la Fosse in Nantes u.a.

20.10.2024Ambiente – von der Kunst des ReisensÖ1N.N. —   –  Details

Quai de la Fosse in Nantes

Kupfer und andere Bergschätze in Leogang. Ein Besuch im Leoganger Bergbau- und Gotikmuseum und im Schaubergwerk – – Bereits vor über 3.200 Jahren bauten die Kelten im landschaftlich reizvollen Schwarzleotal rund um Leogang Erze ab. 1425 wurde die Bergbautätigkeit im Revier Schwarzleo erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1970 wurden in den insgesamt vier Revieren Silber, Kupfer, Quecksilber, Nickel, Kobalt, Blei und zuletzt Magnesit abgebaut. Seit 1989 kann das Schaubergwerk in Leogang besichtigt werden. Es dokumentiert unter anderem die harte Arbeit der Knappen, die teilweise nur für Kost und Logis unter Tage schufteten – darunter zahlreiche Kinder. 1989 gründeten ehemalige Bergarbeiter den Leoganger Knappenverein, der heute noch besteht. Margit Atzler besuchte (mit ihren Kindern) und einem Mitglied des Knappenvereins das Schaubergwerk in Leogang. Im Anschluss machte sie sich im Bergbau- und Gotikmuseum im historischen Thurnhaus – einst mittelalterlicher Wehr- und Wohnturm später Getreidespeicher der Bergknappen – ein Bild von den Kunstgegenständen, die aus den wertvollen und unter mühseliger Arbeit abgebauten Edelmetallen gefertigt wurden.

– – Seit Mai zeigt das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang die Sonderausstellung «Rotes Gold – das Wunder von Herrengrund». Die Sonderausstellung ist eine Kooperation von der Slowakischen Nationalgalerie Bratislava und vom Grünen Gewölbe Dresden. Sie ist noch bis 20. Dezember im Bergbau- und Gotikmuseum in Leogang zu sehen und zieht dann nach Dresden weiter. – – – Der Kommunismus im Museum – Unterwegs in Albaniens Bunkern

– – Fast 174.000 Bunker ließ Albaniens stalinistischer Diktator Enver Hoxha bis in die 1980er-Jahre bauen. Je nach Quelle hätten es zwischen 221.000 und 750.000 werden sollen, um allen Albanerinnen und Albaner im Fall eines Atomschlags gegen das kleine Land am Südbalkan Platz zu bieten. Die Anlagen kamen bekanntlich nie zum Einsatz, zeugen aber bis heute von der alarmistischen Isolationspolitik der Hoxha-Diktatur, die sich im Osten wie Westen von Feinden umstellt fühlte. Zwei der Bunker wurden 2016 als Museen geöffnet. Der eine liegt im Zentrum der Hauptstadt Tirana, der andere am Fuße des Tiraner Hausbergs Dajti. In bis zu 100 Metern Tiefe kann man dort das Gefühl für die Tageszeit verlieren, in Ausstellungen in Albaniens komplexe politische Geschichte eintauchen, von Verbrechen und Alltag in der Diktatur lernen und durch die spartanischen Räume streifen, in die sich die Elite im Worst Case zurückziehen wollte. Antonia Löffler hat sich für Ambiente in Albaniens Bunkern umgesehen. – – – Reich durch das Leiden anderer – das «Mahnmal für die Abschaffung der Sklaverei» am Quai de la Fosse in Nantes.

– – An der Mündung der beiden Flüsse Sèvre und

Erdre in die Loire, 55 km vom Atlantik entfernt liegt die westfranzösische Stadt Nantes. Diese Lage begünstigte seit dem 17. Jahrhundert den Aufstieg von Nantes zu einem Industriestandort. Ein unrühmliches Kapitel in der Stadt-Geschichte ist der Sklavenhandel, der zwischen Afrika, Nantes und Amerika florierte. Im frühen 18. Jahrhundert starteten die Sklavenschiffe vom Quai de la Fosse an der Loire in Richtung Afrika, um an die 450.000 Sklaven – vornehmlich Familien – nach Europa zu verschleppen. Dieser Menschenhandel trug auch dazu bei, dass sich Nantes zu einer florierenden Stadt mit prächtiger Architektur entwickelte. Lange wurde dieses dunkle Kapitel der Geschichte verdrängt, bis 2012 das «Mémorial de l›abolition de l›esclavage» am Quai de la Fosse vis à vis vom Justizpalast eröffnet wurde. Ursula Burkert hat das Mahnmal für Ambiente besucht.

 
 

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Gedichte von W.H. Auden – zweisprachig gelesen

20.10.2024Du holde KunstÖ1Gudrun Hamböck —   –  Details

W.H. Auden

»Steigt, wilde Bilder, ab vom Himmel, wo ihr friert/Wild images, come down out of your freezing sky» – Gedichte von W.H. Auden, zweisprachig gelesen von Michael Dangl und Nicholas Allen. — Der 1907 im englischen York geborene Dichter Wystan Hugh Auden pflegte in seiner Lyrik weniger die «gemüthafte Weltbegegnung» (Adorno), als eine Weltdeutung mit Hilfe literarischer und rhetorischer Techniken. Er verband elegant Engagement in natürlichem, gegenwärtigem Sprechton mit antiker Formgebung. Den Versdialog «The Age of Anxiety» (Das Zeitalter der Angst), für den er 1948 den Pulitzer-Preis erhielt, und den Leonard Bernstein vertonte, verfasste er etwa im Stabreim. In seinen frühen Oxforder Jahren ein von Marx und Freud beeinflusster politischer Dichter, zeitlebens ein Antifaschist, wandelte er sich im Alter zum Konservativen mit Affinität zum Christentum; was ihn aber nicht daran hinderte – für seine Zeit – erstaunlich offen homosexuell zu leben. — Auden war befreundet mit Christopher Isherwood, mit dem er Dramen schrieb, und Stephen Spender (beide gehörten zu den von ihm gegründeten «Pylon Poets», dem englischen Pendant zur deutschen neusachlichen Dichtung), sowie mit T.S. Eliot. Er engagierte sich im Spanischen Bürgerkrieg für die Republikaner, lebte im Berlin der Weimarer Republik, heiratete, als die Nazis an die Macht kamen, Erika Mann, um ihr die englische Staatsbürgerschaft zu ermöglichen, ging nach New York und zurück nach Oxford, wo er Poesie lehrte. Seit Ende der 1950er Jahre verbrachte Auden seine Sommer zusammen mit seinem Partner Chester Kallman im niederösterreichischen Kirchstetten, wo das Paar ein kleines Bauernhaus erstanden hatte und die Libretti für Hans Werner Henzes Opern «Elegie für junge Liebende» (UA 1961) und «Bassariden» (UA 1966) schrieb, sowie die Libretti «Blaubarts Burg» von Béla Bartók, «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny» von Brecht/Weill und Mozarts «Zauberflöte» und «Don Giovanni» ins Englische übersetzte. 1973 starb W.H. Auden in Wien. — Zu hören sind Gedichte aus den Sammlungen «Collected Shorter Poems» (London, 1966), «City without Walls» (London, 1969) und «Collected Longer Poems» (London, 1968). Die Übersetzungen stammen von Hilde Spiel, die mit Auden freundschaftlich verbunden war, vor allem aber von Ernst Jandl, von dessen eigener Dichtung W.H. Auden wenig hielt.

 
 

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Ein Leben im Ton (1/2) — Die Geschichte des Radiopioniers Gerhart Preßler

20.10.2024Hörspielpremiere | ‹Ein Leben im Ton› (1/2) von Frank Witzelhr2 kulturFrank Witzel, Leonhard Koppelmann —   –  Details

Radio-DJ 100

Gerhart Preßler ist sowohl Kind als auch Vater des Radiozeitalters – ein Pionier des Hörspiels, der, ebenso wie das Medium selbst, dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiert. — Preßlers Leben und seine wechselhafte Karriere sind eng mit der Entwicklung des Rundfunks verflochten und verkörpern das Hörspiel in besonderer Weise. In «Ein Leben im Ton» sind nun erstmals Ausschnitte aus seinen privaten Tonbandtagebüchern sowie seinen zahlreichen Hörspielproduktionen zu hören. — Autor Frank Witzel und Regisseur Leonhard Koppelmann haben aus diesem Material ein einzigartiges Panorama der bundesdeutschen Hörspielgeschichte geschaffen – eine unterhaltsame Chronik, die entlang des Lebens von Gerhart Preßler verläuft, einer Figur, die die Geschichte beinahe vergessen hätte. — Mit Matthias Habich, Christoph Pütthoff, Martin Bross, Holger Stockhaus, Bettina Lamprecht, Friederike Kempter, Lena Urzendowsky und Maximilian Brauer — Regie: Leonhard Koppelmann Besetzung: Sophie Khogali & Tamina Alonso Rodriguez — hr 2024 | 55 Min.

 
 

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Von Dante bis d’Annunzio – Der Klang der letteratura italiana

20.10.2024Kaisers Klänge – Musikalische Entdeckungsreisenhr2 kulturN.N. —   –  Details

Giovanni Boccaccio

Von Dante bis d‹Annunzio – Der Klang der letteratura italiana — Was haben Autoren wie Dante, Boccaccio, Ariosto oder Umberto Eco gemeinsam? Sie gehören nicht nur zu den Heroen der italienischen Literatur, ihre Werke haben auch immer wieder als Vorlagen für musikalische Schöpfungen gedient! — Sappho: Holzschnitt in einer Ausgabe von Giovanni Boccaccios «De Claris Mulieribus» gedruckt in…

 
 

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Der kosmische Kurier – Diagonal zur Person: Hans-Joachim Roedelius (2017)

19.10.2024DiagonalÖ1Thomas Mießgang, Peter Waldenberger —   –  Details

Hans-Joachim Roedelius

Er ist ein Pionier der elektronischen Musik. Doch der mittlerweile 90-jährige, aus Ost-Berlin stammende Musiker, Poet, Bildende Künstler, Fotograf und Filmer denkt keineswegs an eine Schaffenspause. In der DDR ging Roedelius in die Schule, desertierte aus der Nationalen Volksarmee, wurde von der Stasi zu vier Jahren Haft verurteilt, von denen er mehr als zwei absaß.

Seit vier Jahrzehnten lebt er jedoch in Österreich. In der beschaulichen Kurstadt Baden bei Wien erweitert der alte Krautrocker – ein Genre, das er mit Kollegen wie Dieter Moebius oder Brian Eno miterfand – unaufhörlich sein akustisches Imperium. Das Album «Cluster 71», dessen radikale, schwer fassbare Tonsprache 1971 kaum jemand verstand, gilt heute als Meisterwerk und Gründungsmanifest des deutschen Krautrock. Seine raue, zerklüftete Musik, in der man Melodien, Harmonien und Wohlklang vergeblich suchte, ist über die Jahre sanfter geworden.

– – Doch die Verehrung für den Klangarchitekten ist ungebrochen. So nachhaltig, dass man ihm ganze Festivals widmet. Eines, im niederösterreichischen Lunz am See, hat er jahrelang mit seiner erweiterten Künstlerfamilie – mit Klangbastlern, Filmemachern, Poeten und Philosophen – selbst veranstaltet. Und auch Konzerttouren sind für Roedelius selbst in hohem Alter noch nicht passé.

– – Rund 200 Tonträger tragen mittlerweile seinen Namen. Ein tönendes Imperium, das nicht einmal die ergebensten Fans durchmessen können. Mit den besten rund 20 Alben, an denen der Musikschöpfer beteiligt war, könnte man einen ganzen Kanon der elektronischen Popmoderne konstruieren. Hans-Joachim Roedelius hat Diagonal in seinen Kosmos geladen. – – Eine Sendung von Thomas Mießgang und Peter Waldenberger. – – Erstausstrahlung: 24.06.2017

 
 

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Ein Solitär der amerikanischen Moderne — Zum 150. Geburtstag von Charles Yves

19.10.2024Apropos KlassikÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

Charles Ives

Als «Urvater der amerikanischen Moderne» ist Charles Ives (1874-1954) in die Musikgeschichte eingegangen, geboren im selben Jahr wie Arnold Schönberg, der – wenn auch mit ganz anderer Entwicklung – als jener Europas gilt. Beide sind bis heute geschätzte Inspirationsgeber von Komponist:innen, Künstler:innen und Veranstalter:innen. — Ives, bereits in jugendlichen Jahren als Organist und Kirchenmusiker aktiv, entschied sich gegen eine berufliche Laufbahn als Musiker, sondern für eine Versicherung zu arbeiten. Seine später gegründete, eigene Agentur sollte zu einer der erfolgreichsten der Ostküste werden. Ives künstlerische Arbeit hingegen wurde erst nach seinem Tod entsprechend anerkannt. Er entwickelte völlig eigenständig, abseits von Schulen und Szenen, seine charakteristische, kompositorische Handschrift: in Form von Collagen reihte er ganz unterschiedliche Abschnitte aneinander, schichtete sie übereinander und schuf so eine Pluralität von in sich geschlossenen Gesetzmäßigkeiten, die miteinander eine oft überraschend lebendige Klangsprache entstehen lassen. Genauso experimentierte er mit Atonalität und Vierteltönen, verpackte Zitate, malte seine Umgebung in Klängen. — Ives wohl bekanntestes und oft zitiertes Werk ist sein Instrumentalstück «The Unanswered Question», in dem drei Gruppen unterschiedliche Tempi spielen und damit drei Dirigent:innen erfordern. Dieses wegweisende Stück (1908, 1930-35) hat zahlreiche Komponist:innen und Wissenschafter:innen zur eingehenden Analyse angeregt. Oder in «Central Park in the Dark» hält Ives 1906 klanglich fest, wie sich der bekannte New Yorker Park dreißig Jahre zuvor angehört haben könnte; also noch vor der Erfindung des Radios und der Omnipräsenz von lärmenden Maschinen. — Anlässlich des 150. Geburtstags präsentieren wir den Solitär Charles Ives und sein Umfeld, in dem sich so unterschiedliche musikalische Ansätze wie der frühe Neoklassizismus von Elliott Carter, die eingängige und bühnentaugliche Musik eines Leonard Bernstein oder der patriotisch motivierte Melodiereichtum eines Aaron Copland finden.

 
 

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In darkness let me dwell – Lieder aus der Finsternis / Merzouga

19.10.2024HörspielDeutschlandfunkMerzouga —   –  Details

Forschungsschiff Polarstern

In darkness let me dwell – Lieder aus der Finsternis – Von Merzouga (Eva Pöpplein und Janko Hanushevsky) – Komposition und Regie: Merzouga – Mit Christian Brückner, Jean Paul Baeck, Bruno Winzen, Ulrike Schwab – Gesang: Tobias Christl – Schlagzeug: Lucas Niggli – E-Bass: Janko Hanushevsky – Redaktion: Sabine Küchler – Produktion: Deutschlandfunk/hr 2016 – Unterstützt durch die Filmstiftung NRW und die AG Ozeanische Akustik des Alfred-Wegener-Instituts — Das Forschungsschiff Polarstern während einer Eisstation mit starken Winden und einer starken Schneedrift.

 
 

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Vor 80 Jahren: Der jamaikanische Reggae-Musiker Peter Tosh geboren

19.10.2024KalenderblattDeutschlandfunkSimonetta Dibbern —   –  Details

Peter Tosh

Peter Tosh — Rebell des Reggae — ange ging Peter Tosh gemeinsame Wege mit Bob Marley, dem er das Gitarrespielen beigebracht hatte. Doch Tosh war rebellischer, radikaler – und auch mit seinen Solo-Alben erfolgreich. Vor 80 Jahren kam er in Jamaika zur Welt. — So berühmt wie sein langjähriger Bandkollege Bob Marley wurde Peter Tosh nie. Er war ein Hitzkopf, ein Künstler mit politischen Visionen. Manche nennen ihn Vater des Reggae.

 
 

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