Quo vadis, Kuba? (2)

03.07.2024DimensionenÖ1Alexander Behr —   –  Details

Kuba Kutsche

Die Arbeit der Künstlerinnen und Intellektuellen Kubas ist zweifelsohne maßgeblich von der von Fidel Castro angeführten Revolution, die vor mehr als 65 Jahren stattfand, geprägt. Sei es im wissenschaftlichen Betrieb oder im Bereich von Theater, Musik, Tanz, Literatur oder Malerei: Die Arbeit an den Universitäten sowie sämtliche intellektuelle und künstlerische Ausdrucks- und Schaffensformen standen jahrzehntelang im Zeichen der auf sozialer Gerechtigkeit und internationaler Solidarität ausgerichteten Projekts der kubanischen Führung. Doch das Verhältnis der Intellektuellen und Kulturschaffenden zur offiziellen Politik des Landes ist bis heute spannungsgeladen. Euphorische Unterstützung der Revolution, Dialog und produktiver Dissens, aber auch Repression gegen kritische Kulturschaffende – all das kennzeichnet die größte Karibikinsel. Heute drohen die beeindruckenden kulturellen Errungenschaften verloren zu gehen, wenn sich das Land nicht bald aus der schweren ökonomischen Krise befreien kann.

 
 

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Der Niedergang der Popkritik (3) — Andere menschliche Wesen schreiben über

03.07.2024RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Taylor Swift Poster

Seit dem Aufstieg der Rockkultur zur ernst genommenen Kunstform wurde der Kanon der Popgeschichte vor allem von weißen Männerhänden geschrieben. Und gerade deshalb werden dessen Qualitätskriterien nun zusehends in Frage gestellt. Was die einen als Ermächtigung junger weiblicher Stimmen erleben, interpretieren andere als Kapitulation vor dem Charts-Kommerz. Das Aneinandergeraten von Rockisten und Poptimistinnen in den Redaktionen präsentiert sich dabei oft als Generationen- und Geschlechterkampf. Dabei könnten beide Fraktionen historisch gesehen mehr gemeinsam haben, als sie denken.

 
 

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Positionen in der Kunst (3) Ersan Mondtag: Von der Bühne aufs Kunstparkett

03.07.2024RadiokollegÖ1Christine Scheucher —   –  Details

Ersan Mondtag

«Ich denke immer von den Räumen aus, wenn ich ein Stück entwickle», sagt der deutsche Bühnenbildner und Regisseur Ersan Mondtag, der für seine mitunter surreal anmutenden Bühnenbilder berühmt ist. 2018 begeisterte Mondtag mit seiner Inszenierung der «Orestie» das Publikum der Wiener Festwochen. Nun bespielt Ersan Montag den Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig. In einer begehbaren Installation, die live von 5 Performer:innen bespielt wird, erinnert Mondtag an die Migrationsgeschichte seines Großvaters. Dieser verließ in den 1960er Jahren seine Heimat in Anatolien und kam als Gastarbeiter nach Deutschland. Den Eingang des Deutschen Pavillon, dessen wuchtige neoklassizistische Architektur an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erinnert, ließ Mondtag mit Erde aus Anatolien zuschütten. «Stanieri Ovunque – Fremde überall» lautet das Generalthema, das Chefkurator Adriano Pedrosa für die diesjährige Kunst-Biennale formuliert hat: Mit seinem Beitrag öffnet Ersan Mondtag ein großes Assoziationscluster, das sich den Spielarten des Fremdseins nähert.

 
 

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Zappaeske Rhythmen – die Komponistin Luzia von Wyl

03.07.2024Round MidnightNDR KulturHans-Jürgen Schaal —   –  Details

Luzia von Wyl

Weder als Komponistin noch als Pianistin ist Luzia von Wyl einem bestimmten Lager zuzuordnen. Sie komponiert für Festivals zeitgenössischer Musik ebenso wie für Jazzfestivals. Rein subjektiv hat sich die Schweizerin allerdings festgelegt: «Ich fühle mich im Herzen als Jazzkomponistin», sagt sie. «Ich liebe Rhythmus – und meine Musik soll grooven – und es soll improvisiert werden.» «Ihr Ensemble ist ein kleines Jazzorchester mit vier Bläsern und zwei Streichern – dazu kommen Klavier, Marimba, Bass und Schlagzeug. Diese Besetzung, die starke Motorik, die avancierte Tonsprache, die ironischen Brechungen erinnern ein wenig an frühe Kammerwerke von Igor Strawinsky oder verwinkelte Rock-Partituren von Frank Zappa. «Mit Zappa wurde ich schon des Öfteren verglichen», sagt die Bandleaderin. «Ich erkenne natürlich gewisse gemeinsame Vorlieben, nicht nur das Rhythmische, sondern auch das Komische, Satirische – und die Tatsache, dass die Musik wahnsinnig schwer zu spielen ist, aber trotzdem leicht und oftmals fröhlich klingen muss.» — «Das gab es noch nicht: Das hochkarätige Luzia von Wyl Ensemble ist ein handverlesenes Kammerorchester, das rhythmisch grooven kann bis zum Abheben.» – Jazzthetik, 2018

 
 

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‹Sir Michaels Abenteuer› — Kenneth R.G. Browne

03.07.2024Hörspielhr2 kulturN.N. —   –  Details

Kingsfortune Building

Der Kanadier Michael Fairlie ist eigentlich ein Glückspilz. Gerade hat er erfahren, dass er der Erbe des englischen Familiensitzes Kingsfortune ist und er selbst der 6. Baronet von Fairlie. So macht er sich frohgemut auf den Weg zu der ihm unbekannten Verwandtschaft, um sein Erbe anzutreten. — Leider kommen ihm auf der letzten Etappe Koffer und Ausweis abhanden und ehe er sich›s versieht, gerät er von einer kuriosen Situation in die nächste: Er verliebt sich Hals über Kopf, nimmt kurzerhand eine Stelle als Sekretär an und sieht sich mit einem Hochstapler konfrontiert, der sich für ihn ausgibt. Schließlich landet er auf einer Polizeistation, wo er einem zwar freundlichen, aber auch misstrauischen Landpolizisten Rede und Antwort stehen und beweisen muss, dass er wirklich Sir Michael Fairlie ist. «Mit Carl-Heinz Schroth, Ilse Werner, Konrad Georg u.a. «Hörspielbearbeitung: Kurd E. Heyne — Regie: Ludwig Cremer — hr 1952 | 69 Min.

 
 

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Am Tisch mit Brigitte Fassbaender, ‹Glückssängerin›

03.07.2024Doppelkopfhr2 kulturAndreas Bomba —   –  Details

Brigitte Fassbaender

Am Tisch mit Brigitte Fassbaender, ‹Glückssängerin› «Am 3. Juli 2024 feiert Brigitte Fassbaender ihren 85. Geburtstag. — Sie gehört zu den großen Sängerinnen des 20. Jahrhunderts. Dabei hat Brigitte Fassbaender, die in Berlin zur Welt kam und in Dresden, mit einigem Glück, die Schrecken des Krieges überstand, erst nach dem Abitur mit dem Singen angefangen. — Erster Lehrer war ihr Vater, der seinerzeit berühmte Bariton Willy Domgraf. Mit 22 Jahren bekam sie ihr erstes Engagement in München, stand sogleich zusammen mit Fritz Wunderlich und Hermann Prey auf der Bühne. Das Leben der Mezzosopranistin nahm seinen Lauf: Erweiterung des Repertoires von kleinen zu großen Rollen, Engagements und Reisen in die großen Häuser dieser Welt, sie stand im Rampenlicht, auf der Sonnenseite des Künstlerberufs und verstand es, sich und ihre vielseitige, auch für den Liedgesang prädestinierte Stimme fit zu halten. — Die Annehmlichkeiten des Jetsets empfand sie allerdings oft auch als Verlust einer bürgerlichen Heimat. 1994 hörte sie auf, spontan, nach einem Liederabend in Bonn. Wir gratulieren Brigitte Fassbaender mit unserem Doppelkopf aus dem Jahr 2019.

 
 

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Raumzeit – Gesammelte Entwürfe zum Wesen der Wirklichkeit

03.07.2024HörspielDeutschlandfunk KulturLuise Voigt —   –  Details

Raumzeit

Keine Angst vor Quantenphysik! Hier läuft kein wissenschaftlicher Vortrag, sondern ein sinnlich erfahrbares Spiel mit Text und Musik, das klangvoll dazu einlädt, über das Verhältnis von Raum und Zeit nachzudenken. «Wie wäre es, die Wirren des Alltags einmal hinter sich zu lassen und stattdessen Quantenphysik gemeinsam zu denken? Spielerisch und sinnlich. «Angesichts der Erkenntnisse der Quantenphysik befindet sich unser Weltverständnis in einer gedanklichen Umbruchphase – durchaus vergleichbar mit der kopernikanischen Wende. Gleichzeitig bringen reale Krisensituationen bisherige Gewissheiten ins Wanken und stellen schmerzliche Sinnfragen. Das Hörspiel «Raumzeit» ist eine Einladung, verschiedene Perspektiven auf unsere Wirklichkeit einzunehmen, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute formuliert wurden. Grundlage bilden philosophische Texte von Edouard Baer über Jakob Johann von Uexküll bis hin zu Giorgio Agamben, Karen Barad und Alexander Kluge. Behutsam und tastend denkt sich das Schauspielensemble durch verschiedene kosmische Räume und spielt Gedankenexperimente durch. «Wie zum Beispiel würde sich uns die Welt darstellen, wenn wir nicht gut achtzig, sondern achtzigtausend Jahre lebten? Wie nimmt hingegen eine Zecke die Welt wahr? Oder leben wir vielleicht in einer Computersimulation? Zeit und Raum zum Nachsinnen und Empfinden erlauben musikalische Zwischenspiele: von Bach über Simon&Garfunkel zu Evergreens bis hin zu Indietronica. ««Raumzeit» ist ein Hörstück zum Innehalten, zum Raustreten aus den Wirren des Alltags – es ist ein Zoom-out, der anregen will zum großen Gespräch und neuem Denken in einer Zeit, in der Umdenken unsere beste Chance ist.

 
 

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Spielweisen

03.07.2024SpielweisenDeutschlandfunkSusann El Kassar —   –  Details

Alexandre Tharaud

Alexandre Tharaud über das Album «Four Hands» — «Die Welt wäre eine bessere, wenn Politiker vierhändig spielen würden» — Klavier zu vier Händen ist die intimste Form der Kammermusik, schwärmt Alexandre Tharaud. So Musik zu machen, fördere die Verständigung zwischen Menschen, egal ob Profi oder Laie. In Frankreich könnte es sogar die Ängste der Gesellschaft reduzieren. — Ein schmaler Mann steht in einem quadratischen Bilderrahmen und hält die Hände erhoben und zeigt seine Finger. Sein Blick ist etwas verschmitzt. — Diese zwei Hände waren immer gesetzt: Alexandre Tharaud hat mit 22 befreundeten Musikerinnen und Musikern Werke zu vier Händen aufgenommen.

 
 

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‹An Mut sparet nicht, noch Mühe!› – Von der Kunst, ein Kabarett zu führen: Die Magdeburger Zwickmühle

03.07.2024QuerköpfeDeutschlandfunkIlka Hein —   –  Details

Magdeburger Zwickmühle

Die Magdeburger Zwickmühle entstand zwar erst nach der Wiedervereinigung, reiht sich aber ein in die lange, subversive Tradition ostdeutscher Kabarett-Ensembles wie den Leipziger Academixern oder der Dresdener Herculeskeule. Gegründet hat sie 1996 der vielfach preisgekrönte Kabarettist Hans-Günther Pölitz, der den Stil und die Handschrift des Hauses bis heute prägt – mit nicht nachlassender Schärfe und dem unbedingten Willen zu politischer Relevanz. Neben ihm tragen noch andere namhafte Künstler zur Ensemble-Leistung bei. Lothar Bölck beispielsweise, der als Autor und auf der Bühne maßgeblich an den Programmen der Gründungsjahre beteiligt war, oder die Kabarettistin Marion Bach. Trotz des guten Rufs und eines sehr treuen Publikums muss sich auch die Zwickmühle in diesen Zeiten des Unterhaltungs-Überangebots manchen Herausforderungen stellen.

 
 

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