In Frankreich fällt die Maske: Nach dem Aus im EM-Halbfinal müssen sich die «Bleus» Grundsatzfragen stellen

10.07.2024NewsNZZFlorian Haupt —   –  Details

Didier Deschamps

Überragendes Kader, mediokrer Fussball, und nun bleibt auch noch der Erfolg aus: Der französische Nationalcoach Didier Deschamps gerät nach dem biederen EM-Auftritt seines Teams in die Kritik. «Kylian Mbappé liess anerkennend seine Lippen vibrieren. Was für ein Tor. Das Werk eines genialen Fussballers, die Art von Einzelaktion, die das Drehbuch einer ganzen Partie über den Haufen werfen kann. «Muss sich nach dem Ausscheiden im EM-Halbfinal Fragen zu seiner Zukunft gefallen lassen: der französische Nationalcoach Didier Deschamps.

 
 

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Die beste Mannschaft des Turniers ist dem Spektakel verpflichtet: Spanien schlägt Frankreich 2:1 und steht im EM-Final

10.07.2024NewsNZZStefan Osterhaus —   –  Details

Lamine Yamal

Die spanische Nationalmannschaft greift nach ihrem vierten EM-Titel. Sie gleicht im Halbfinal gegen Frankreich einen Rückstand aus und dreht die Partie innerhalb von vier Minuten. «Wer sich dabei langweile, ein Spiel seiner Mannschaft anzuschauen, der solle sich doch ein anderes ansehen – das hatte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps den Kritikern seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben. «Zum Niederknien: Der 16-jährige Lamine Yamal feiert seinen Treffer zum 1:1.

 
 

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Ollie Watkins – in einer Sekunde zum ‹Watking›

10.07.2024NewsARD SportschauStefan Osterhaus —   –  Details

Ollie Watkins

Als sich alle so langsam auf eine Verlängerung eingestellt hatten, ersann Ollie Watkins einen anderen Plan – und schoss England ins Finale. Die Geschichte eines Helden aus dem Nichts. «Die Royal Family war nicht vor Ort, aber sie saß ganz bestimmt zu Hause in England und feierte, als Ollie Watkins in der 90. Minute des EM-Halbfinals gegen die Niederlande für einen Moment der wichtigste Mann für ihre Landsleute wurde. Denn in dieser Sekunde, die den 2:1-Siegtreffer bescherte, gab es für sie jetzt einen weiteren König: Ollie «Watking» Watkins. «Watkins belohnt Southgates GeistesblitzNeun Minuten zuvor hatte Gareth Southgate den 28-Jährigen für Harry Kane eingewechselt. Einerseits überraschend, weil der Kapitän der «Three Lions» und Torschütze zum 1:1 rausmusste, vor allem aber überraschend, weil die Wahl auf Watkins fiel. Im gesamten Turnierverlauf hatte der Stürmer von Aston Villa nur 20 Minuten lang spielen dürfen, im zweiten Gruppenspiel gegen Dänemark (1:1) kam er als Joker. Ansonsten war Watkins nur Zuschauer.

 

Watkins offenbart Tor-Plan mit Vorlagengeber Palmer»Es ist unglaublich, ich habe auf diesen Moment seit Wochen gewartet. Es hat sehr viel harte Arbeit gebraucht, um hierher zu kommen und die Möglichkeit zu bekommen. Ich bin einfach nur glücklich», sagte Watkins im UEFA-Interview nach dem Spiel. Diese eine Aktion hat ihm gereicht, um zum «Man of the match» eines EM-Halbfinals gewählt zu werden. Und dahinter steckte ein klarer Plan.»Ich habe Cole Palmer vorher gesagt, dass wir zwei das machen, und er mich in Szene setzen muss. Ich wusste, sobald er den Ball hatte, dass er zu mir spielen würde, und ich dann gierig sein, annehmen und abschließen muss», erklärte Watkins. «Wenn du dann siehst, dass er in die untere Ecke geht – das ist das beste Gefühl. Ich wollte am Ende gar nicht mehr vom Feld gehen, weil diese Emotionen so unglaublich waren.»In der Premier-League-Saison einer der überragenden SpielerWatkins der große Held der Engländer – ein Zufall? Mitnichten, denn der Angreifer ist kein Mitläufer im mit Weltstars gespickten Team, sondern er ist in der Premier League schon lange eine große Nummer, nach einer fantastischen abgelaufenen Saison erst recht. Seit vier Jahren spielt Watkins erstklassig in England, in jeder Spielzeit traf er zweistellig.In die vorderste Reihe schoss er sich aber in den vergangenen zwölf Monaten, in denen er 19 Tore erzielte und 13 Treffer vorbereitete. Nur Palmer war an einem Treffer mehr beteiligt, Erling Haaland hatte die gleiche Anzahl an Scorerpunkten. Keiner bereitete mehr Tore vor – aber jetzt jubelte ganz England über seine Fähigkeiten im Abschluss.»Ich habe die beste Saison meiner Karriere gespielt. Viele Freunde haben mir schon geschrieben, dass ich geduldig bleiben muss und dann noch eine große Rolle in diesem Turnier spielen werde», sagte Watkins. Jetzt ist er in einer Sekunde zum «Watking» geworden. Im Finale gegen Spanien könnte er sich in seiner Heimat erst recht unsterblich machen.

 

 
 

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Maxine Singer, treibende Kraft bei der Entstehung der Biotechnologie, stirbt im Alter von 93 Jahren

10.07.2024News: NachrufeThe New York TimesDenise Gellene —   –  Details

Maxine Singer

Als führende Biochemikerin beteiligte sie sich in den 1970er Jahren an der Ausarbeitung von Richtlinien für die Gentechnik und zerstreute gleichzeitig die Ängste der Öffentlichkeit vor einer Verbreitung tödlicher, im Labor erzeugter Mikroben. «Die Biochemikerin Maxine F. Singer im Jahr 1989. In den 1970er Jahren erkannte sie sowohl die Chancen als auch die Gefahren eines neuen Prozesses namens Gen-Spleißen. «Maxine F. Singer, Biochemikerin und Bundesgesundheitsbeamtin, die in den 1970er Jahren maßgeblich an der Entwicklung von Richtlinien beteiligt war, die das damals noch junge Gebiet der Biotechnologie schützten und zugleich die Befürchtungen zerstreuten, dass diese neue Wissenschaft zur Verbreitung tödlicher, im Labor erzeugter Mikroben führen könnte, starb am Dienstag in ihrem Haus in Washington, D.C. Sie wurde 93 Jahre alt. «Carnegie Science, ein gemeinnütziges Forschungszentrum in Washington, gab ihren Tod bekannt und teilte mit, dass Dr. Singer, die 14 Jahre lang Präsidentin des Instituts war, wegen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung und eines Emphysems in Behandlung gewesen sei. «Die Entschlüsselung des genetischen Codes in den 1960er Jahren ebnete den Weg für neue Entdeckungen, die es Wissenschaftlern ermöglichten, DNA von Kröten, Fruchtfliegen und Viren in Bakterien einzufügen und so Organismen zu erschaffen, die in der Natur niemals existieren würden. Dieser Vorgang wird als «Gen-Spleißen» bezeichnet. «Die Experimente ermöglichten es den Wissenschaftlern, Gene in lebenden Zellen zu untersuchen. Einige der neuen Organismen enthielten jedoch krebserregende Gene, und niemand verstand die neuen Erkenntnisse gut genug, um zu beurteilen, ob die im Labor hergestellten Mikroben ungefährlich waren. «Obwohl die Bedenken unter Wissenschaftlern diskutiert wurden, gelangten sie erst in die Öffentlichkeit, als Dr. Singer, ein Administrator des National Institutes of Health, und ein Kollege in einem 1973 in der Zeitschrift Science veröffentlichten Brief Alarm schlugen. Der Brief wurde von Akademikern und den Nachrichtenmedien aufmerksam verfolgt. «In dem Brief, der im Namen von Wissenschaftlern verschickt wurde, die an einer Genetikkonferenz teilgenommen hatten, hieß es, dass das Spleißen von Genen zwar vielversprechend für die menschliche Gesundheit sei, aber auch die Schaffung von Organismen «mit biologischer Aktivität unvorhersehbarer Natur» ermögliche. (…)

 
 

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Joe Bonsall, Tenorstimme der Oak Ridge Boys, stirbt mit 76 Jahren

10.07.2024News: NachrufeThe New York TimesBill Friskics-Warren —   –  Details

Joe Bonsall

Sein Gesang bei Liedern wie «Elvira» war ausschlaggebend für die Entwicklung der Gruppe, ursprünglich ein Southern-Gospel-Quartett, hin zu beständigen Country-Hitproduzenten. «Joe Bonsall von den Oak Ridge Boys bei einem Auftritt im Poplar Creek Music Theater in Hoffman Estates, Illinois, im Jahr 1984. «Joe Bonsall, der über 50 Jahre lang die Tenorstimme der Oak Ridge Boys war, einer der beliebtesten und beständigsten Gesangsgruppen in der Geschichte der Country-Musik, starb am Dienstag in seinem Haus in Hendersonville, Tennessee. Er wurde 76 Jahre alt. «Sein Pressesprecher Jeremy Westby sagte, die Ursache seien Komplikationen der amyotrophen Lateralsklerose, der neuromuskulären Erkrankung, die auch als Lou-Gehrig-Syndrom bekannt ist. (Im Januar gab Bonsall bekannt, dass er seine Tourneen mit den Oak Ridge Boys beenden werde, aber weiterhin Mitglied der Gruppe bleiben werde.) «Die Oak Ridge Boys waren ursprünglich ein Southern Gospel-Quartett und hatten 17 Country-Singles auf Platz 1 der Billboard-Charts sowie 17 weitere, die es in die Country-Top 10 schafften, nachdem sie sich Anfang der 1970er Jahre als Country-Act neu erfunden hatten. Die Gruppe, die weltweit mehr als 41 Millionen Platten verkauft hat, wurde Anfang der 1940er Jahre in Oak Ridge, Tennessee, gegründet und löste sich zweimal auf und formierte sich neu, bevor sich ihre Besetzung mit der Ankunft von Mr. Bonsall im Jahr 1973 stabilisierte. «Bei «Elvira» (1981) und «Bobbie Sue» (1982), zwei der bekanntesten Nr.-1-Hits der Gruppe, übernahm Mr. Bonsall den Leadgesang anstelle des regulären Leadsängers Duane Allen. William Lee Golden und Richard Sterban, die Bariton und Bass sangen, komplettierten das vierstimmige Harmoniequartett während seiner Blütezeit in den 1970er und 1980er Jahren. (…)

 
 

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Der Chauvinismus war die Begleitmusik von Angela Merkels Karriere. Zu ihrem 70. Geburtstag erklingt er wieder

10.07.2024NewsNZZClaudia Schwartz —   –  Details

Angela Merkel

Die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin war in der Politik eine doppelte Aussenseiterin: Frau und Ostdeutsche. Über beides hat sie kaum gesprochen. Eine ARD-Dokumentation zeigt ihre «Schicksalsjahre». — «Sie kennen mich» – den Satz von Angela Merkel kennt jeder in Deutschland. Erstmals erklärte sich die Kanzlerin auf diese Weise in ihrem dritten Bundestagswahlkampf 2013 im TV-Duell gegen Peer Steinbrück. «Sie kennen mich» ist die Überschrift für 16 Jahre Regierungszeit und umreisst die Wechselbeziehung zwischen den Deutschen und ihrer Kanzlerin, die da lautet: Wir wählen sie, und sie schaut im Gegenzug dafür, dass alles so bleibt, wie es ist. «Sie kennen mich» ist der Ursatz der Kanzlerschaft Merkel, der besagt, wie gut eingetopft die erste deutsche Bundeskanzlerin grundsätzlich war in jener solide-deutschen, jede Veränderungslust im Keim erstickenden Zimmerpflanzenerde. — Angela Merkel: Sechzehn Jahre lang die Zeitgeistkanzlerin, die es den Deutschen recht machen wollte. Die Welt ist heute eine andere, und Merkel müsste härtere Entscheidungen treffen (Bild von 2013).

 
 

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Reimste Poesie: Dendemann wird 50

10.07.2024Nachtmix: PlaybackBayern 2Ralf Summer —   –  Details

Dendemann Eins-Zwo

Doppeltes Jubiläum: vor 25 Jahre erschien «Gefährliches Halbwissen», das Debüt des Hamburger HipHop-Duos Eins, Zwo. MC war Dendemann, der DJ hieß Rabauke. Auf der Platte finden sich Slogans die überlebt haben und die Dendemann als Wortsportler unsterblich machen: u. a. «Da Geht Einiges» oder «Ich So, Er So». Dendemann war dann gern gebuchter Gast bei Combos, die deutschen Rap groß gemacht haben – bei Fettes Brot, Fischmob oder Deichkind. Die beiden Alben von Eins, Zwo finden sich leider nicht in den Streaming-Diensten. Auch die Solo-Karriere von Daniel Ebel aka Dendemann, der in Menden (NRW) aufwuchs, verläuft ganz und gar nicht wie im Bilderbuch. Er bringt lediglich alle «Jubilare» (Songtitel) Platten raus: «Die Pfütze Des Eisbergs» (2006), «Vom Vintage Verweht» (2010) und «Da Nich Für!» (2019) – was erstmals Platz 1 der deutschen Album-Charts erreicht hat. In dieser Stunde hören wir uns durch die besten Songs von Dendemann, der am 27. Juni 2024 seinen 50. Geburtstag feierte. Seine Raps sind zum Teil «reimste Poesie» (aus seinem Stück «Noch´n Gedicht»). Ein Porträt von Ralf Summer «

 
 

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Bio-Macht – die Macht über das Leben / Sophie Reyer – Pippa Galli

10.07.2024Sound Art: Lyrik heuteÖ1N.N. —   –  Details

Sophie Reyer

Der Titel des Bandes bezieht sich auf einen Begriff des französischen Philosophen Michel Foucault. Foucault entwickelte den Begriff «Biomacht» in seinem Buch «Der Wille zum Wissen» (1977). Foucault versucht eine neue Art von Machtmechanismus zu beschreiben, die sich im 18. Jahrhundert entwickelte: Während sich die Macht vorher über den Tod herleitete, entwickelt sich nun eine Macht, deren zentraler Fokus das Leben ist: «Man könnte sagen, das alte Recht des Souveräns, sterben zu machen oder leben zu lassen, wurde abgelöst von einer Macht, leben zu machen oder in den Tod zu stoßen.»

– – Sophie Reyer beschäftigte sich in mehreren ihrer Bücher mit diesem Thema. Im Fall dieses Lyrikbandes tut sie es auf eine sehr vermittelte, abstrahierte und auch widerständige Weise. In den Gedichten erscheint das menschliche Individuum nicht als unterworfen, sondern im Licht der sensiblen Selbstermächtigung. Es liest Pippa Galli. Musik: Coco Rosie. –

 
 

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Das Ensemble Oslo Circles in Melk

10.07.2024Alte Musik – neu interpretiertÖ1Gerhard Hafner —   –  Details

Ensemble Oslo Circles

Ensemble Oslo Circles; Marianne Beate Kielland, Mezzosopran. Werke von Maurizio Cazzati, Antonio Caldara, Francesco Cavalli, Andrea Falconieri, Benedetto Ferrari, Alessandro Piccinini, Nicola Matteis und Barbara Strozzi (aufgenommen am 18. Mai im Kolomanisaal des Stiftes Melk im Rahmen der «Internationalen Barocktage Stift Melk 20204») «Im Jahr 2015 von der Geigerin Astrid Kirschner gegründet, zählt Oslo Circles zu den führenden Originalklangensembles Skandinaviens. Mit der norwegischen Mezzosopranistin Marianne Beate Kielland gastierten Oslo Circles bei den heurigen Internationalen Barocktagen Stift Melk. Mit im Gepäck hatten die Musikerinnen und Musiker Werke des 17. Jahrhunderts, die thematisch der Liebe nachspürten.

 
 

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Gestrichen und gesungen

10.07.2024SpielräumeÖ1Ulla Pilz —   –  Details

Major ‹Mule› Holley

Zum 100. Geburtstag des Jazz-Kontrabassisten Major «Mule» Holley — Am 10. Juli 1924 erblickt Major Quincy Holley Jr. in Detroit das Licht der Welt. In seiner Jugend ein hervorragender Geiger und Tubist, findet er während seiner Zeit bei der US-Navy während des Zweiten Weltkriegs zu dem Instrument, das ihn später berühmt machen wird: dem Kontrabass. Major Holley wird zum gefragten Band- und vor allem Studiomusiker in den USA und später auch in Europa und arbeitet praktisch mit dem gesamten Who-is-who des Jazz seiner Zeit zusammen: von Dexter Gordon über Charlie Parker, Duke Ellington, Ella Fitzgerald, Oscar Peterson, Woody Hermann, Coleman Hawkins bis zu Michel Legrand und Quincy Jones. «Major Holleys Markenzeichen sind gestrichene Kontrabass-Soli, die er unisono mitsingt. Seinen Spitznamen verdankt er seinen besonderen Fähigkeiten in Sachen Instrumententransport. Mehr dazu in dieser kleinen Hommage zum Hunderter von «Mule» Holley.

 
 

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