Radical Empathy – Das neue Sextett der Harfenistin Kathrin Pechlof

12.11.2024JetztMusikSWR KulturJulia Neupert —   –  Details

Kathrin Pechlof

Radical Empathy – Radikale Empathie – so hat Kathrin Pechlof ihr neuestes Projekt überschrieben. Als ein grundsätzliches Plädoyer möchte die Berliner Harfenistin es verstanden wissen, aber nicht unbedingt als explizite Programmmusik mit einer konkreten Gebrauchsanleitung zu mehr Mitgefühl. Im Frühjahr dieses Jahres war die SWR Jazzpreisträgerin 2023 mit Radical Empathy für Aufnahmen im Funkstudio Stuttgart – dabei waren der Schlagzeuger Leif Berger, die Pianisten Achim Kaufmann und Elias Stemeseder, Saxofonist Christian Weidner und Kontrabassist Robert Landfermann.

 
 

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Nach Pakistan via England, nach Indien via Polen / Wiedergefundenes von Nusrat Fateh Ali Khan und das neue Album von Saagara

12.11.2024SpielräumeÖ1Albert Hosp —   –  Details

Fateh Ali Khan

Der charismatische Sänger Nusrat Fateh Ali Khan machte in den 1970er Jahren die pakistanische Sufi-Musik Qawwali auf der ganzen Welt bekannt. Er starb 1997 im Alter von 48 Jahren. In den Archiven des britischen Labels Realworld, dessen Gründer Peter Gabriel zu den allerersten internationalen Fans von Nusrat zählte, fand sich kürzlich eine Aufnahme, die aus verschiedensten Gründen bislang nie veröffentlicht wurde: “Chain Of Light”. Als Kontrapunkt dazu gibt es in diesen “Spielräumen” neue polnisch-indische Musik: Der Warschauer Produzent und Multiinstrumentalist Waclaw Zimpel hatte schon mit diversen Jazzgrößen, vor allem aus dem Schlagzeug-Bereich, zusammengearbeitet, als er 2012 mit dem renommierten Perkussionisten Giridhar Udupa aus Karnataka im Südwesten Indiens eine Jam Session genoss. Das führte zum Projekt Saagara. Zum Quartett erweitert, führt Saagara elektronisch erzeugte und “handgemachte” Rhythmen zusammen. Das ist zunächst nichts Ungewöhnliches, aber die kreative Ideenwerkstatt von Saagara macht daraus ein faszinierendes rhythmisch-melodisches Gesamterlebnis.

 
 

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Dominique Manotti über politischen Widerstand

12.11.2024TonspurenÖ1N.N. —   –  Details

Dominique Manotti

Die französische Autorin Dominique Manotti schreibt über die dunkle Seite der Macht in Frankreich. Die ehemalige Spitzengewerkschafterin hat sich im Alter von 50 Jahren als Roman Noir-Autorin neu erfunden. — Viel braucht es nicht, um Frankreichs Vorstädte wieder einmal explodieren zu lassen. Ein Polizeiübergriff, ein erschossener algerischstämmiger Jugendlicher – und bürgerkriegsähnliche Zustände sind vorprogrammiert. Das wissen auch die Rechtsextremen: Gibt es Unruhen, werden sie ihre Remigrationsphantasien leichter umsetzen können. Was läge also näher, als ein bisschen nachzuhelfen? Marseille.73 heißt Dominique Manottis neuester Roman, der von den Ursprüngen des Rassemblement National genauso erzählt wie vom Kampf nordafrikanischer Migranten, deren Arbeitskraft man gerne ausbeutet, denen man im Gegenzug aber keine Rechte gewähren will. Mit ihrem politisch hochaktuellen, auf penibler Recherche beruhenden Roman legt die Autorin nicht nur die gewalttätigen Wurzeln der Partei offen, die im Sommer 2024 erstmals zur stärksten politischen Kraft im französischen Parlament wurde. Die heute als Doyenne des französischen roman noir geltende Autorin kehrt auch zu ihren eigenen politischen Wurzeln zurück. “Ich habe zu erzählen begonnen, um nicht alles zu verlieren”, erklärt die von der Politik der Mitterrand-Jahre frustrierte Wirtschaftshistorikerin und ehemalige Spitzengewerkschafterin Marie-Noëlle Thibault ihre Wiedergeburt als Noir-Autorin Dominique Manotti. Den Tonspuren gewährt sie tiefe Einblicke in ihr Schreiben sowie ihren politischen und intellektuellen Werdegang. “Erzählen heißt Widerstand leisten” lautet das Motto eines ihrer Romane, das ihr gesamtes literarisches Schaffen kennzeichnet. ”Erzählen heißt Widerstand leisten” Dominique Manotti, die Doyenne des Roman Noir in Frankreich Feature von Georg Renöckl

 
 

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Spätromantische Orgelklänge

12.11.2024Das Ö1 KonzertÖ1Andreas Maurer —   –  Details

Sauer-Orgel

morganist Balthasar Baumgartner an der spätromantischen Sauer-Orgel. Franz Schmidt: Präludium und Fuge in D-Dur «Halleluja»; Anton Bruckner: Aus der Symphonie Nr. 7 in E-Dur: II. Adagio. Sehr feierlich und sehr langsam (Transkription: Erwin Horn); Franz Schmidt: Der Heiland ist erstanden – Choralvorspiel; Anton Bruckner: Aus der «Nullten» Symphonie in d-Moll: III. Scherzo (Transkription: Erwin Horn); Anton Bruckner: Aus der 4. Symphonie in Es-Dur: IV. Finale. Bewegt, doch nicht zu schnell (Transkription: Eberhard Klotz) (aufgenommen am 15. September in der Prantauerkirche in St. Pölten im Rahmen von «Musica Sacra 2024» ) — Erstmals hätte die Prandtauer-Kirche St. Pölten zur Spielstätte des renommierten Kirchenmusik-Festivals «Musica Sacra» werden sollen. Balthasar Baumgartner, Domorganist in Osnabrück plante eine Hommage an Anton Bruckner und Franz Schmidt, die beide heuer mit Jubiläen geehrt werden. Aufgrund verheerender Hochwasserereignisse, musste der geplante Konzerttermin jedoch abgesagt werden. Unsere Ö1-Techniker haben sich aber dennoch nach St. Pölten begeben, und die Generalprobe für unser Publikum gerettet.

 
 

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Der Spiegel im Spiegel / Zum 95. Geburtstag von Michael Ende

12.11.2024RadiogeschichtenÖ1Julia Zarbach —   –  Details

Michael Ende

Was spiegelt sich in einem Spiegel, der sich in einem Spiegel spiegelt? Das Buch, das ihm am nächsten stand und das er seine «unendliche Geschichte für Erwachsene» nannte, widmete Michael Ende seinem Vater, dessen phantastisches, geheimnisvolles Bildwerk sich in den Wortgemälden des Sohnes wiederfindet. Visionen und Mysterien, Traumsequenzen und Welträtsel reihen sich aneinander und bilden eine eigene Erzählwelt. Keinen Roman und keine Anthologie, sondern ein Labyrinth, dem der Leser sich beherzt überantworten muss wie Theseus dem Ariadnefaden. Doch auch der Leser gestaltet an diesem Irrgarten mit, wird zum Spiegel, der Spiegel spiegelt. — Michael Ende wurde am 12. November 1929 in Garmisch als Sohn des surrealistischen Malers Edgar Ende geboren. Bereits in den 1940er Jahren schrieb er erste Gedichte und kleinere Erzählungen. Nach dem Krieg besuchte er die Schauspielschule in München, arbeitete anschließend unter anderem für den Bayerischen Rundfunk und verfasste Sketche und Lieder für Kabaretts. Von 1971 bis 1985 wohnte Michael Ende in den Albaner Bergen südlich von Rom, dann als freier Schriftsteller in München. Neben Kinder- und Jugendbüchern schrieb er poetische Bilderbuchtexte, Bücher für Erwachsene, Theaterstücke, Gedichte und Essays. Viele seiner Bücher wurden verfilmt. Er starb am 18. August 1995 in Stuttgart.

 
 

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Lexikon der österreichischen Popmusik (2) Die Strottern: Pioniere des neuen Wiener Lieds

12.11.2024RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Die Strottern

Grüß Gott, ich bin das Wienerlied»: Das Akustik-Duo Die Strottern zählt neben dem Kollegium Kalksburg zu den Wegbereitern des neuen Wienerlieds. Klischeefrei, ohne waidwunde Weinseligkeit. Seit 2003 betreiben Klemens Lendl und David Müller eleganten Etikettenschwindel: sie singen subtil und sehnsuchtsvoll – und damit untypisch für das klassische Wienerlied – von der Liebe. Die musikalische Reise der beiden Jugendfreunde begann in der Fußgängerzone Klosterneuburg und führte über Pop zum Wienerlied. Was als kleiner Flirt mit Neuinterpretationen der Klassiker begann, entpuppte sich als große Liebe, entfacht durch die Texte des Lyrikers Peter Ahorner, dessen poetische und bildreiche Sprache sie mit Gitarre und Geige vertonen. Neben ihrem Haus-und-Hof-Dichter Peter Ahorner arbeiten Die Strottern auch mit zahlreichen anderen Künstler:innen zusammen, wie der Jazzwerkstatt Wien, Willi Resetarits, Franui, Maja Osojnik, Ensemble Mikado. Theater und Museen laden sie ebenfalls regelmäßig zu Kollaborationen ein. — Der Altwiener Ausdruck «Strottern» stammt ursprünglich von den Kanalstrottern, die Anfang des 20. Jahrhunderts in der Wiener Kanalisation nach Verwertbarem suchten, und steht symbolisch für die Recyclingkünste der Band, die aus scheinbar Unbrauchbarem etwas Wertvolles schafft. Lange Zeit wurde auch das Wienerlied nicht gebraucht: auserzählt, aus der Zeit gefallen, führte es ein Schattendasein im tiefen Dopplergrün der Weinheurigen. Während dieser Durststrecke spielten Die Strottern für eine Handvoll Eingeweihte, Freunde und Familie, doch seit einigen Jahren weht neuer Wind durch das totgesagte Genre: Auferstanden wie der liebe Augustin, das Wienerlied lebt. 2012 wurde die Beständigkeit der Band mit dem deutschen Weltmusikpreis ausgezeichnet. Die Strottern wissen genau, wovon sie singen: «Waunsd woadsd geht sie des aus».

 
 

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Das riskante Stimmungshoch (2) Manie – Zwischen Höhenflug und Absturz

12.11.2024RadiokollegÖ1Christa Nebenführ —   –  Details

Höhenflug und Absturz

Der Schriftsteller Thomas Melle machte im Jahr 2016 in seinem autobiographischen Werk «Die Welt im Rücken» seine bipolare Erkrankung öffentlich. Diese wurde bislang im Gegensatz zur «Volkskrankheit» Depression in der medialen Berichterstattung und der wissenschaftlichen Forschung wenig thematisiert. Dabei ist vermutlich mindestens die Hälfte aller depressiv Erkrankten auch von manischen Phasen betroffen. Und wer sich gerade noch nahezu jeden Wunsch erfüllen konnte, verkraftet die Enttäuschung, wenn gar nichts mehr geht, besonders schwer, daher ist das Suizidrisiko in einer bipolaren Depression höher als in einer unipolaren. Wie es zu dieser Erkrankung kommt, ist bis heute ungeklärt. Es wird ein Zusammenspiel erblich-biologischer, sozialer und individuell-psychischer Faktoren vermutet. Ende des 19. Jahrhunderts prägte der Deutsche Emil Kraepelin den Begriff des «manisch-depressiven Irreseins». Dabei ist strittig, ab welcher Intensität der Stimmungsumschwünge zu Recht von einer Krankheit gesprochen werden kann, denn Hoch- und Tiefphasen finden sich in jedem Lebenslauf. — Christa Nebenführ versucht sich dem Krankheitsbild anhand künstlerischer Zeugnisse und Interviews zu nähern.

 
 

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Lone Star (2/2) – The gritty underbelly

12.11.2024FeatureDeutschlandfunk KulturSonya Schönberger< —   –  Details

Knives Guns

In Teil 2 wird ein exemplarisches Leben im Lone Star State Texas erzählt. — Die Kleinstadt als Mikrokosmos. Der zweite Teil des Feature aus Texas gibt Raum für eine einzige Biografie. Wie die Protagonistin sich als Kind drogenabhängiger Eltern durchschlug, kann man sich erst vorstellen, wenn man es gehört hat. — Viele extreme und vielleicht auch besondere Lebensgeschichten hat Sonya Schönberger bei ihren Gesprächen in einer texanischen Kleinstadt gehört. Eine davon stach heraus: Eine junge Frau, die heute einen Laden betreibt, erzählt von ihrem Aufwachsen auf einer Meth-Farm außerhalb der Stadt, auf der ihre Eltern sich mit dem Kochen und Verkaufen von Drogen über Wasser hielten und selbst damit versorgten. Mehr als einmal ging es für die Kinder dieser Eltern in diesem Klima von Sucht und Brutalität um Leben und Tod. Mit dem frühzeitigen Auszug war der Alptraum nicht vorbei. Ein Leben im ständigen Kampf um Selbstbehauptung, Selbstfindung unter den widrigsten Umständen. Sie erzählt diese amerikanische Geschichte in ihren eigenen Worten.

 
 

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Faszination Weltraumpsychologie – Psychotherapeutin Alexandra de Carvalho

12.11.2024Im GesprächDeutschlandfunk KulturMarco Schreyl —   –  Details

Alexandra de Carvalho

Der Weltraum: Endlose Weiten, Isolation. Die Psychotherapeutin Alexandra de Carvalho erforscht, wie die extremen Bedingungen einer Marsmission unser Verständnis von Einsamkeit, Teamdynamik und Resilienz verändern – und was wir daraus für unseren Alltag lernen können.

 
 

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Sprachmusik als Ideologiekritik – Zum Vokalwerk von Hans G Helms

12.11.2024Neue MusikDeutschlandfunk KulturFlorian Neuner —   –  Details

Hans G Helms

2024 veröffentlichte Peter Weibel posthum den Band „Hans G Helms: Vokale Strukturen, Texte, Partituren und Tondokumente“. Er würdigt einen Komponisten, Schriftsteller und Journalisten, der sich integral mit musikkritischen, ideologischen, sozial- und wirtschaftshistorischen Themen auseinandersetzte. — Hans G Helms im Jahr 2003 an seinem Schreibtisch.

 
 

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