Die 100 besten Musiker aller Zeiten: Joni Mitchell (62) – Essay von Jewel

16.07.2024NewsRolling StoneJewel —   –  Details

Joni Mitchell

Man braucht schon eine Menge Mut, um seine Beobachtungen so explizit auszudrücken, vor allem als Frau. — Joni Mitchell ist kein Star, sie ist eine Ikone. Ihr Einfluss fand nicht auf der Oberfläche statt, aber sie beeinflusste Menschen, die später ins Rampenlicht rückten. — Ich erinnere mich daran, wir mir ein Freund auf der Highschool «A Case Of You» von «Blue» vorspielte. Ich wusste sofort, dass sie eine Malerin war – allein dadurch, wie sie ihre Worte setzte. Sie beschreibt Gerüche und Klänge und benutzt dabei wenige Worte, transportiert aber so umso mehr Gefühle.

Wenn man eine Geschichte erzählt und die Handlung nach weiteren Strophen verlangt, gibt es keinen Grund, voreilig zum Chorus zurückzukehren Ihre Melodien sind visuelle Figuren, und ihre Verse bewegen sich auf einem steil abfallenden Plateau. Eine der Lektionen, die ich von Joni gelernt habe: Wenn man eine Geschichte erzählt und die Handlung nach weiteren Strophen verlangt, gibt es keinen Grund, voreilig zum Chorus zurückzukehren. — In diesem Punkt sind ihre Texte näher am Journalismus: Auf «Blue» erfährt man alles, was sie erlebt hat – die Höhen und die Tiefen. Sie steht immer einen Schritt neben sich und beobachtet – und man braucht schon eine Menge Mut, um seine Beobachtungen so explizit auszudrücken, vor allem als Frau. Zu ihrer Zeit gab es halt gewöhnlich nur Zuckerwatte: Hübsche junge Mädchen sangen über hübsche, nichtssagende Sachen.

Sie stellte ihre Weiblichkeit nie in den Mittelpunkt, obwohl sie eine ausgeprägte Sexualität besaß Joni hatte eine mentale Schärfe, die den meisten Frauen unbekannt war. Sie stellte ihre Weiblichkeit nie in den Mittelpunkt, obwohl sie eine ausgeprägte Sexualität besaß. Aber sie sah keinen Anlass, diesen Teil ihrer Person zu verdrängen, nur um ernst genommen zu werden. Sie zerrte ihn allerdings auch nie gewaltsam in den Vordergrund. —

 
 

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Nachruf auf R.P.S. Lanrue : Hochgradig elektrischer Mann

16.07.2024NewsSüddeutsche ZeitungJoachim Hentschel —   –  Details

R.P.S. Lanrue

R.P.S. Lanrue, unter anderem Gitarrist der Rockgruppe «Ton Steine Scherben». «Pflastersteinharte Riffs, durch alle Herzkammern schneidende Soli: Zum Tod von R.P.S. Lanrue, Gitarrist und Komponist der Band «Ton Steine Scherben». «Da die historischen Eins-zu-eins-Vergleiche auch und gerade im Rock›n›Roll wenig Sinn ergeben, sagen wir es so: Sollte es in Deutschland je einen Musiker gegeben haben, der vom revolutionären Potenzial her dem großen Stones-Gitarristen Keith Richards die Faust reichen konnte, auch was die Hammerhaftigkeit seiner Riffs betraf und die Fähigkeit, mit einem ähnlich stursinnigen Bandpartner die perfekte künstlerische Symbiose einzugehen – dann muss es Ralph Peter Steitz gewesen sein. «

 
 

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Naomi Pomeroy, 49, Köchin, die Portland zu einem kulinarischen Reiseziel machte, ist gestorben

16.07.2024News: NachrufeThe New York TimesKim Severson —   –  Details

Naomi Pomeroy

Ihr verfeinerter Gaumen und ihr Streben nach Exzellenz machten sie zur kulinarischen Matriarchin der Stadt und lockten sowohl Gäste als auch Talente nach Oregon. Sie starb bei einem Schlauchbootunfall. «Naomi Pomeroy wurde 2009 von Food & Wine zur besten neuen Köchin gekürt. Sie trug dazu bei, Portland im Bundesstaat Oregon als Zentrum der gehobenen Gastronomie zu etablieren. «Update: Am Mittwoch teilte das Büro des Sheriffs in Benton County, Oregon, mit, dass die Leiche von Frau Pomeroy aus dem Willamette River geborgen worden sei . «Naomi Pomeroy, eine autodidaktische Köchin mit einer respektlosen Ader, die dank ihrer hohen Ansprüche und Großzügigkeit zur kulinarischen Matriarchin von Portland im US-Bundesstaat Oregon wurde, als sich die Stadt Mitte der 2000er Jahre zum Zentrum eines radikal neuen Stils der gehobenen Gastronomie entwickelte, starb am Samstag in der Nähe von Corvallis im US-Bundesstaat Oregon. Sie wurde 49 Jahre alt. «Sie sei beim Tubing auf dem Willamette River im Westen Oregons gestorben, sagte ihr Ehemann Kyle Linden Webster, ein Restaurantkollege. «Frau Pomeroy und Herr Webster waren am Samstagnachmittag mit einem Freund auf dem Willamette unterwegs. Ihre Schwimmkörper – zwei zusammengebundene Schläuche und ein Paddelbrett – prallten gegen einen teilweise unter Wasser liegenden Ast und wurden alle drei ins schnell fließende Wasser geschleudert, sagte Herr Webster. Er und der Freund schafften es ans Ufer. «Rettungskräfte fanden die Leiche von Frau Pomeroy unter Wasser, konnten sie jedoch wegen starker Strömungen nicht bergen. Die Suche wurde am Dienstag fortgesetzt. «Über ihren Tod berichtete am Montagabend das Magazin Portland Monthly in einem Artikel von Karen Brooks, einer Restaurantkritikerin, die Frau Pomeroys Karriere seit 2002 verfolgt hatte, als sie und ihr erster Ehemann Michael Hebb eine Reihe von Underground-Abendessen in ihrem Haus veranstalteten. Diese begehrten Zusammenkünfte trugen dazu bei, Portlands abtrünnige Restaurantkultur und den nationalen Pop-up-Restaurant-Wahn zu begründen. «Obwohl ihr eigenwilliges Restaurantimperium und ihre Ehe einige Jahre später auf spektakuläre Weise in die Brüche gingen, erfreuten sie sich einer so großen Beliebtheit, dass das W-Magazin sie zum Prinzen und zur Prinzessin der Gastronomieszene im pazifischen Nordwesten krönte. ««Sie war so etwas wie Julia Child als Riot Girl», sagte Frau Brooks in einem Interview. «Das Paar bekam im Jahr 2000 ein Kind und leitete 2004 eine Reihe von Unternehmen namens Ripe, zu denen drei der renommiertesten Restaurants Portlands gehörten. Eines Tages im Jahr 2006 teilte Herr Hebb Frau Pomeroy mit, dass das Geld weg sei. Er verließ noch am selben Abend die Stadt und ließ sie als alleinerziehende Mutter mit wenig Geld mit wütenden Investoren und fast 100 desillusionierten Mitarbeitern zurück. «Frau Pomeroy erhob sich aus der Asche mit Beast, einem winzigen, französisch angehauchten Restaurant, das im nächsten Jahr mit kaum mehr als zwei Induktionskochfeldern und ein paar Gemeinschaftstischen eröffnete. Es wurde zum Vorbild für einen sexy, selbstgemachten Speisestil und lockte eine neue Generation junger Köche, vor allem Frauen, nach Portland. ««Kochen hat mir geholfen, weiterzumachen», sagte Frau Pomeroy 2007 in einem Interview mit der New York Times. «Sie wurde 2009 von Food & Wine zu einer der besten neuen Köche Amerikas gewählt. O, The Oprah Magazine bezeichnete sie als eine der 10 aufstrebenden Frauen . Die Zeitschrift Marie Claire nannte sie die nächste Alice Waters und schrieb, dass Frau Pomeroys Engagement für saisonale Zutaten dem von Frau Waters ähnelt, der kalifornischen Köchin, die sich schon früh für lokale Lebensmittel und Landwirte einsetzte.

 
 

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Von Aubade bis Zukunftsmusik – Einmal quer durch Riemanns Musiklexikon (2/5)

16.07.2024MusikstundeSWR KulturChristian Möller —   –  Details

Riemanns Musiklexikon

A wie Affektenlehre bis D wie Dumka. Heute schauen die meisten für musikalische Begriffe vermutlich automatisch bei Wikipedia nach. Früher gab es dafür dickleibige Lexika. Und wie man heute im Internet den Links folgt, so ist früher der eine oder andere Musik-Nerd durch «Riemanns Musiklexikon» gesurft. Christian Möller hat das zumindest so gemacht und für diese Musikstunde hat er den Sachteil vom «Riemann» noch mal abgestaubt. Er versucht jetzt aus den Begriffen, die er beim Blättern in 1087 eng bedruckten Seiten findet, eine hoffentlich nicht nur informative Musikstunden-Woche zu machen.

 
 

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200 Jahre deutsche Einwanderung in Brasilien – Landkonflikte, harte Arbeit und Folklore

16.07.2024Das WissenSWR KulturAnne Herrberg —   –  Details

Einwanderung in Brasilien

Jammerthal, Batatenthal, Walachai – Ortsnamen in Brasiliens südlichstem Bundesstaat Rio Grande do Sul spiegeln die Geschichte der deutschen Einwanderung. «Vor 200 Jahren kamen die ersten Siedler, die meisten Bauern, Handwerker, Soldaten aus dem Hunsrück. Das brasilianische Kaiserreich hatte die weißen europäischen Migranten damals aktiv angeworben. Dass damit auch brutale Landkonflikte und Umweltzerstörung verbunden sind, darüber wird bis heute nicht gern geredet.

 
 

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Kopf und Kragen – mit Leander Haußmann und Sven Regener

16.07.2024Die SendungradioeinsLeander Haußmann und Sven Regener —   –  Details

Leander Haußmann und Sven Regener

Schon für sich genommen, verstehen es beide, zu begeistern. Zusammen sind sie ein Ereignis: Sven Regener, Schriftsteller und Sänger der Band Element of Crime, und der Film- und Theaterregisseur Leander Haußmann. Gemeinsam schufen sie Kultfilme wie «Herr Lehmann» und «Hai-Alarm am Müggelsee», seit dem 1. Januar 2024 machen sie nun Radio. «Dabei wird zwei Stunden frei assoziiert und besprochen, was den zwei Künstlern so durch den Kopf geistert. Indes werden Haußmann und Regner sich nicht nur um «Kopf und Kragen» reden, es wird auch Musik geben, und zwar mit klarer Aufteilung: Haußmann spielt die coolen Songs, Regener die uncoolen. Doch am Ende sind vielleicht die uncoolen doch die coolen? Eine der Fragen, die sich im retro-gemütlichen Interieur des «studioeins» im Bikini klären werden, wenn es heißt: «Kopf und Kragen» – Die Sendung mit Leander Haußmann und Sven Regener.

 

 
 

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Ein Pionier der Musikvermittlung – Hans Schneider

16.07.2024Sound Art: Zeit-TonÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

Hans Schneider

Er gilt als Pionier der Musikvermittlung, der Jugendlichen gegenüber zeitgenössischen Kompositionen und deren Klangwelten das Fremde nimmt und gemeinsam mit ihnen selbst Klangexperimente umsetzt. Hans Schneider, im vergangenen Jahr 70 Jahre alt geworden, hat von 1993 bis 2001 als Initiator das nach wie vor beispielhafte österreichweite Musikvermittlungsprojekt «Klangnetze» geleitet. «Schneider lehrte am Musikpädagogischen Institut der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und war bis 2016 Professor an der Hochschule für Musik Freiburg. Die zeitgenössische, experimentelle Musik spielte immer eine große Rolle in seinem innovativen Unterricht und in seinem Leben. «Eine Zeit-Ton Zeitreise mit Hans Schneider durch die vielfältige österreichischen Musikszene vor der letzten Jahrtausendwende, von Impro bis Komposition, von grafischer Notation bis hin zu akribisch vorgeschriebenen Handlungsanweisungen. «(Wiederholung vom 19. Februar 2024)

 
 

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Kopatchinskaja spielt Schönberg

16.07.2024Das Ö1 KonzertÖ1N.N. —   –  Details

Patricia Kopatchinskaja

Wiener Symphoniker, Dirigent: Aziz Shokhakimov; Patricia Kopatchinskaja, Violine. Arnold Schönberg: Konzert für Violine und Orchester op. 36; Sergej Prokofjew: Auszüge aus den Suiten Nr. 1 und Nr. 2 aus «Romeo und Julia» opp. 64a & 64b (Zusammenstellung: Aziz Shokhakimov) (aufgenommen am 17. Juni im Großen Konzerthaussaal in Wien in 5.1 Surround Sound) «

 
 

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Begegnungen über Landes- und Stilgrenzen hinweg / Trio Gordan

16.07.2024SpielräumeÖ1Albert Hosp —   –  Details

Trio Gordan

Das serbisch-österreichisch-deutsche Trio Gordan fabriziert eine raue und gleichzeitig feinst ausbalancierte Klangmischung. Südosteuropäische Melodien werden mit sattem Schlagzeug und teils recht zarten, teils lustvoll derben elektronischen Sounds neu eingekleidet. «Von jenseits des Atlantiks kommt ein anderes Begegnungs-Projekt. Mexiko und Kolumbien sind heute zwar geografisch durch vier Staaten voneinander getrennt, es lassen sich aber gemeinsame musikalischen Wurzeln ausfindig machen, zumal von einer kundigen Künstlerin wie Lucía Pulido. Auch sie versteht es, mit behutsamen Verfremdungen den alten Formen einen neuen, manchmal spröden, aber immer aufregenden Glanz zu verleihen Das Programm «Colombia México – Dos Pueblos Una Raiz» ist Ende Juli auch erstmals in Österreich zu erleben.

 
 

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Stutzmann & Hannigan im Porträt

16.07.2024AusgewähltÖ1Christoph Wagner-Trenkwitz —   –  Details

Nathalie Stutzmann

Zwei außerordentliche Künstlerinnen stehen im Zentrum der Sendung: die französische Altistin Nathalie Stutzman und die kanadische Sopranistin Barbara Hannigan. Mögen ihre Stimmfächer auch ganz unterschiedlich sein, was sie verbindet, ist ihr zweites Standbein: das Dirigieren. «Nathalie Stutzmann hat als herausragende Vokalistin über 80 Aufnahmen vorgelegt, ist aber auch ausgebildete Fagottistin und Gründerin eines Originalklang-Ensembles, gegenwärtig Musikdirektorin des Atlanta Symphony Orchestra und erste Gastdirigentin des Philadelphia Orchestra. Im vergangenen Festspielsommer feierte sie ihr spektakuläres Bayreuth-Debüt als musikalische Leiterin des «Tannhäuser», im Jänner 2024 wurde sie bei den OPER!AWARDS in Amsterdam als beste Dirigentin ausgezeichnet. «Barbara Hannigans Vokalrepertoire spannt sich von Händel bis hin zu zeitgenössischer Musik, allein über 90 Uraufführungen hat sie bislang gesungen. Ihre Spezialität ist es, beide Künste gleichzeitig auszuüben, also zum eigenen Gesang zu dirigieren, so etwa bei Francis Poulencs «La Voix Humaine» und bei Musik von Kurt Weill. Als Konzert- und Operndirigentin arbeitet sie u. a. mit dem Royal Concertgebouw Orkest, den Symphonieorchestern von Montreal und Kopenhagen sowie den Münchner Philharmonikern.

 
 

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Lexikon der österreichischen Popmusik (2) Sofie Royer – Barocke Song-Vignetten

16.07.2024RadiokollegÖ1Stefan Niederwieser —   –  Details

Sofie Royer

Sofie Royer hat der Kunst des barocken Popsongs neues Leben eingehaucht. Bei einer Weihnachtsfeier wurde die Wiener Musikerin von einem Keyboard, das im Keller einer Wiener Kunstuni stand, magisch angezogen. Letztlich schrieb sie darauf ihr erstes Album.Sie kannte die Mechanismen der Musikindustrie bereits sehr gut. Mehrere Jahre lang war sie hinter den Kulissen tätig, zuerst als Managerin beim renommierten kalifornischen Independent-Hip-Hop-Label Stones Throw wie auch beim britischen DJ-Franchise Boiler Room. Ihre eigenen Songs, die sie zunächst mit diesem Kunstuni-Keyboard schrieb, verweigerten einfache Narrative. Sie glichen eher Vignetten oder lyrischen Zustandsbeschreibungen, die um ihr Thema kreisten. «Ihr ehemaliger Chef in Los Angeles beschloss kurzerhand, das Album zu veröffentlichen. «Cult Survivor» fiel mitten in den Beginn der Pandemie. Mit dem zweiten Album «Harlequin» wurden die Arrangements 2022 opulenter, die Stimme sicherer und die Popsongs barocker. Sofie Royer sang erstmals auch auf Deutsch. Überschattet wurde die Veröffentlichung durch den Tod eines langjährigen engen Freundes, der noch am Album zu hören war, Wanda-Keyboarder Christian Hummer.

 
 

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