Bewusst stillos: Höhepunkte vom 44. Jazz Festival Willisau – Mit dem Silvan Schmid Quintet, Magda Mayas & Tony Buck, The Young Mothers und anderen

29.01.2019Jazz SessionSWR2Julia Neupert

The Young Mothers

Seit den 1960er-Jahren ist die Kleinstadt Willisau im Luzerner Hinterland Austragungsort eines der wichtigsten und ältesten europäischen Festivals für avancierten Jazz – und auch in der 44. Ausgabe blieb die Veranstaltung ihrem Anspruch treu. — An den fünf Sommertagen Ende August ohne stilistische Vorgaben «beseelte, engagierte und kritische» improvisierte Musik auf die vier Bühnen zu bringen – Nachwuchsbands aus der Schweiz genauso wie internationale Neuentdeckungen.

 
 

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Der Feuerraub des Prometheus – Ein Mythos von Auflehnung und Strafe

27.01.2019MusikpassagenSWR2Harry Lachner —   –  Details

Prometheus

Kaum ein Mythos wurde häufiger in den Künsten aufgegriffen und variiert – ob als Gemälde, in der Literatur, der Philosophie oder der Musik – als jener vom Titanen Prometheus. Das Feuer raubte der den Göttern, brachte es den Menschen, die er, je nach Variation der Geschichte, selbst aus Wasser und Lehm erschaffen hatte.

 

Zur Strafe für seine Auflehnung gegen die Götter wurde er an einen Felsen gekettet, ein Adler fraß ihm täglich die ständig nachwachsende Leber. Mit dem Diebstahl des Feuers – essentiell bei der Menschwerdung der prometheischen Geschöpfe – begann die Kultur. So heißt es im Drama von Aischylos: «So ist, mit einem Worte, dass ihr kurz es hört, den Menschen von Prometheus alle Kunst gelehrt.» Ob bei Goethe, Shelley oder Heiner Müller, bei Beethoven oder Luigi Nono: Prometheus ist der kulturschöpferische Rebell gegen ein Herrschaftssystem, doch je nach Autor oder Komponist treten auch andere Facetten dieser mythischen Gestalt zutage. (Produktion 2017)

 
 

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In Kategorie: Allgemein

Der Flaneur hat kein Ziel, keinen bestimmten Ort, von dem er kommt, und keinen Punkt, zu dem er strebt. Er ist einsam, doch er geht immer weiter

20.01.2019NewsNZZFabian Saul — Bernd Noack —   –  Details

Stadt Flaneur Auto

Wer sagt, dass die Themen des Flaneurs nicht von unserer Zeit sind? Im Gegenteil: Die Fragen, die den Flaneur umtreiben, sind aktuell und existenziell. — Berlin, dieser Tage, Kantstrasse. Wir sind ins «Schwarze Café» geflüchtet, weil draussen dieses unangenehme Hauptstadtwetter mit Regen und Wind aus allen Richtungen, vornehmlich aus dem Osten herrscht. Eigentlich aber sollten wir ja herumlaufen, die Strasse hinauf und hinunter, den Blick vom Pflaster zu den Häusern hoch gleiten lassen, aufnehmen, registrieren, suchen. Denn wir wollen über den Flaneur reden, über eine Figur mithin, deren Name so schön und antiquiert klingt, über den Müssiggänger, von dem wir schon glaubten, er sei ausgestorben. — Der Flaneur lernt die Strassen anders und neu zu lesen: Die Ritzen und Spuren, die Schatten und Hindernisse verraten ihm mehr als das Offenkundige.

 
 

SK-news

The Newest Sound Around – Erinnerungen an die Vokalistin, Poetin und Komponistin Jeanne Lee

18.01.2019NOWJazzSWR2Julia Neupert —   –  Details

Jeanne Lee

Stimme-Tanz-Poesie: Das waren die drei Pole, die Jeanne Lee in ihrem künstlerischen Leben am meisten interessierten. Geboren am 29. Januar 1939 in New York, erkundete sie im Duo mit dem Pianisten Ran Blake die improvisatorischen Freiheiten innerhalb traditioneller Songstrukturen.

 
 

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Der Letzte macht das Licht aus – Die Toten des Pop-Jahrgangs 2018

29.12.2018Zündfunk: ExtraBayern 2Karl Bruckmaier —   –  Details

Aretha Franklin

Langsam dürften mehr Rapper, DJs und Rocker im Paradies herumlungern als gottesfürchtige Barock-Komponisten, aber irgendwer kriegt nicht genug von all den Popmusikern, die unseren Planeten immer noch bevölkern. Auch 2018 hielt Gevatter Tod wieder reiche Ernte, von Schlagerstars wie Jürgen Marcus über Soul-Königin Aretha Franklin bis zu Underground-Heroen wie Glenn Branca. Vor unserem Chef-Beerdiger Karl Bruckmaier sind sie alle gleich tot, jeder wird gewürdigt, keiner kommt davon. Und der Letzte macht das Licht aus.

 
 

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Rainer Gratzke oder Das rote Auto: Der letzte Krawallier

19.12.2018NewsZeit OnlineJens Rachut — Rolf Stein —   –  Details

Josef Ostendorf

Die eigentümliche Liaison Jens Rachuts mit dem Theater begann vor nun bald zwanzig Jahren. Im Jahr 2000 stand er in einem Stück von Schorsch Kamerun (Die Goldenen Zitronen) auf der Probebühne des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Seither ist Rachut, von Haus aus Punk-Sänger, immer wieder ans Theater zurückgekehrt. So war er unter anderem vor ein paar Jahren am Oldenburgischen Staatstheater in Rocko Schamonis Stück «Fünf Löcher im Himmel» zu sehen. Am Wochenende hat er nun sein neues Stück inszeniert – im Maler-Saal am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.

 

— «Rainer Gratzke oder Das rote Auto» erzählt die Geschichte eines Mannes, der zum Sterben in ein Hospiz in einem Bunker geht, das in ihm zugleich seinen letzten Gast hat. Danach wird es abgerissen. Seine Mauern sind deshalb von nicht geringer Bedeutung. Sie sind Projektionsfläche für Videos von geheimnisvoll verschneiten Wäldern, in denen Wunderheiler hausen. Sie sind betongraues Bollwerk, bieten aber auch, versteht sich, Ein- und Ausgang. Wobei einer davon ein Weg ohne Wiederkehr ist: Öffnet sich die linke Tür in der hohen Mauer, lodern dahinter Flammen empor, quillt Rauch auf die Bühne von Raul Doré.

 
 

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