Erich Kästner – Klassiker mit Pfiff (1)

29.07.2024RadiokollegÖ1Günter Kaindlstorfer —   –  Details

Erich Kästner

Weltberühmt ist er vor allem für seine Kinderbücher. Aber Erich Kästner, vor fünfzig Jahren gestorben, war auch ein politisch wacher Romancier für Erwachsene – und: ein schwungvoller und origineller Lyriker. Die Popularität seines Werks, in 59 Sprachen übersetzt, ist bis heute ungebrochen. Eine Bilanz. – – Erich Kästner, 1899 in Dresden geboren, stammte aus bescheidenen Verhältnissen. Sein Vater Emil, ein gelernter Sattler, arbeitete in einer Kofferfabrik, Mutter Ida besserte das Familieneinkommen als Teilzeit-Friseurin in Heimarbeit auf. Seine im Ganzen eher ärmliche Herkunft hat Erich Kästner sein Leben lang nicht vergessen, auch nicht, nachdem ihn der Welterfolg seines Kinderromans «Emil und die Detektive» (1929) zu einem der bestverdienenden Schriftstellern deutscher Sprache gemacht hat. – – Früh schon hatte sich der angriffslustige Schriftsteller und Journalist, einer der erfolgreichsten der Weimarer Republik, die Nationalsozialisten zu Feinden gemacht. Als Kästners Bücher im Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz öffentlich verbrannt wurden, stand der Autor als «Schaulustiger» mitten im Publikum.

– – Die Nazizeit verbrachte Erich Kästner – von den NS-Behörden argwöhnisch beobachtet – in der «Inneren Emigration». In dieser Zeit schlug er sich, unter Pseudonym, vor allem mit Filmaufträgen durch. Nach dem Krieg gelangen ihm mit dem «Doppelten Lottchen» und einigen anderen Titeln noch schöne Erfolge. Der Alkoholismus des Schriftstellers und sein aufreibendes Liebesleben – Kästner fuhr viele Jahre lang «mehrgleisig» – forderten dann aber relativ früh ihren Tribut. Kästner erkrankte schwer, 1974 erlag er nach längerem Siechtum einem Speiseröhrenkrebs-Leiden. In dieser Zeit wurde Erich Kästner vor allem als Kinderbuchautor geschätzt. Die Renaissance seiner anderen Werke – namentlich des Romans «Fabian» und seiner Lyrik – setzte erst nach seinem Tod ein.

 
 

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In Kategorie: Allgemein

Generationenübergreifende Andockstellen / John Mayall, Endless Wellness u.a.

29.07.2024SpielräumeÖ1Rainer Elstner —   –  Details

John Mayall

Endless Wellness, SOHN, AVEC und Musik von Blues-Legende John Mayall (1933-2024) — Die Band Endless Wellness hat mit ihrem Debüt-Album «Was für ein Glück» Anfang 2024 für Aufmerksamkeit gesorgt. Ihre schnörkellose Musik und die Haken schlagenden, mit Tabuthemen entwaffnend offen umgehenden Texte bieten generationenübergreifende Andockstellen. Mit einer nun erschienenen FM4-Session beweist das Ex-Salzburger und Neo-Wiener Quartett seine Live-Qualitäten. — Dazu neue Töne vom Ex-Wiener SOHN sowie «I Hate You So Much», eine eindringlich dunkle Single zum Thema enttäuschte Liebe, gesungen von der oberösterreichischen Liedermacherin AVEC. — Zudem erinnern wir an John Mayall, den Vater des britischen Blues. Er widmete sich, wie ihn der «Guardian» in seinem Nachruf zitiert, «der Musik der schwarzen Amerikaner, die in Amerika niemand gehört hat», und legte damit einen Grundstein zu dem, was wir heute unter Rockmusik verstehen. Zudem war er als Förderer von jungen Musikern wie Eric Clapton einflussreich. Am 22. Juli ist Mayall im Alter von 90 Jahren in seinem Haus in Kalifornien verstorben.

 

 
 

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Studiogast Sebastian Szary: Datei / Ives Tumor, Actress, Modeselektor, Rosalia, Len Faki, Oneohtrix Point Never u.a.

28.07.2024Elektro BeatsradioeinsOlaf Zimmermann —   –  Details

Sebastian Szary

Sebastian Szary kennt man als Mitglied von Moderat und Modeselektor. Gerade ist in der exlusiven KulturManufaktur-Vinyledition DUR als Nummer 17 das Szary-Soloalbum «Datei» erschienen. Das sind experimentelle Neubearbeitungen oder Reworks der Titel des letzten Moderat- Albums «MORE D4TA». Olaf Zimmermann begrüßt Szary in dieser «elektro beats»- Ausgabe als Studiogast. In der ersten Stunde geht es um Making-Of-Geschichten des Albums und in der zweiten Stunde präsentiert Szary einen exklusiven-DJ-Mix. Zu hören sind u.a. Ives Tumor, Actress, Modeselektor, Rosalia, Len Faki, Oneohtrix Point Never, Miss Red, Burial, Laurie Spiegel, Jan Jelinek und Tyler the Creator. —

 
 

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Die Erneuerin des Fado ist tot / Nachruf auf Misia

28.07.2024Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturKatrin Wilke —   –  Details

Misia

Unorthodox und wagemutig – so beschreibt die Kritikerin Katrin Wilke die portugiesische Fado-Interpretin Misia. Sie ist nun gestorben. Misia war laut Wilke eine Sängerin, die den Fado weit geöffnet und weiterentwickelt hat. — Die portugiesische Fado-Sängerin Misia ist im Alter von 69 Jahren gestorben.

 
 

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James C. Scott, ikonoklastischer Sozialwissenschaftler, stirbt im Alter von 87 Jahren

28.07.2024News: NachrufeThe New York TimesTrip Gabriel —   –  Details

James C. Scott

In einflussreichen Büchern stellte er von oben herab gelenkte Regierungsprogramme in Frage, pries die Macht der Machtlosen und befürwortete eine Form des Anarchismus. «Der Sozialwissenschaftler James C. Scott auf einem undatierten Foto. Ein Professorenkollege nannte ihn «einen der großen Intellektuellen unserer Zeit». — James C. Scott, einer der weltweit meistgelesenen Sozialwissenschaftler, dessen Studien darüber, warum von oben herab gesteuerte staatliche Verbesserungsprogramme oft scheitern und wie marginalisierte Gruppen die Autorität subtil untergraben, dazu führten, dass er sich dem Anarchismus als politischer Philosophie zuwandte, starb am 19. Juli in seinem Haus in Durham, Connecticut. Er wurde 87 Jahre alt. «Sein Tod wurde von der Yale University bekannt gegeben , wo Dr. Scott emeritierter Sterling-Professor für Politikwissenschaft war. Er lehrte auch in der Abteilung für Anthropologie und der Schule für Forst- und Umweltstudien in Yale, bevor er 2022 in den Ruhestand ging. «Dr. Scott sei Autor einer riesigen Anzahl unterschiedlicher, ikonoklastischer Bücher, von denen einige als Klassiker gelten, und er sei «einer der großen Intellektuellen unserer Zeit», sagte Louis Warren, Geschichtsprofessor an der University of California in Berkeley, 2021 in einer Oral History des Agrarstudienprogramms der Yale-Universität, das Dr. Scott mitbegründet hatte. «Dr. Scotts weitreichendes wissenschaftliches Wissen war auch für Laien zugänglich. Es verschaffte ihm eine Leserschaft, die sowohl breit als auch politisch vielfältig war, darunter die Marktliberalen des Cato Institute und die linken Theoretiker der Occupy Wall Street-Bewegung. «Seine Studien über ländliche Volksgruppen in Südostasien und die von ihm abgeleiteten Theorien über den Widerstand gegen die Macht führten zu einer neuen Sicht auf vermeintlich primitive Völker und zu einem neuen akademischen Feld, den Widerstandsstudien. «Er war ein Gelehrter, der das große Ganze im Blick hatte und an Leute wie den deutschen Soziologen Max Weber erinnerte – eine Seltenheit in den heutigen Sozialwissenschaften, die sich immer stärker auf Statistiken und das stützten, was Dr. Scott als «Abstraktion vierter Ordnung» verunglimpfte. ««Viele von uns sind Ein-Buch-Wunder», sagte Michael R. Dove, Professor für Sozialökologie und Anthropologie in Yale, der zusammen mit Dr. Scott lehrte, in der Oral History . «Aber jedes von Jims Büchern war ein wichtiges Buch, und sie waren alle unterschiedlich. Die Titel sind in die Alltagssprache der Akademiker eingegangen.» «Dr. Scotts einflussreichstes Buch, «Seeing Like a State: How Certain Schemes to Improve the Human Condition Have Failed» (1998), ist eine umfassende Untersuchung staatlicher Programme zur Verbesserung der Gesellschaft – kollektivierte Bauernhöfe in der Sowjetunion, der Bau der futuristischen Hauptstadt Brasiliens, die Standardisierung von Maßen und Gewichten – und versucht zu erklären, warum diese Programme so oft menschliches Leid hervorbrachten.

 
 

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Ligeti-Zentrum – Künste, Wissenschaften und Technologie

28.07.2024Starke StückeNDR KulturDirauser —   –  Details

Ligeti-Zentrum

«Ligeti» steht nicht nur für den berühmten Komponisten, sondern auch für Laboratorien für Innovationen und Gesellschaftliche Entwicklung durch den Transfer von Ideen.

 
 

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