Die Söhne der Großen Bärin – Eine Lange Nacht der Blutsbrüderschaft

26.08.2017Lange NachtDeutschlandfunkSabine Weber und Mirko Heinemann —   –  Details

Bundeskanzler Adenauer zum Ehrenhäuptling gekrönt

Unzählige Deutsche reisten in das Land der indianischen Völker, sei es in der Fantasie auf den Spuren der Schriftsteller Karl May, sei es ins real existierende Amerika als Auswanderer, Forscher, Künstler oder Draufgänger. Deutsche und Indianer – das ist eine nur auf den ersten Blick ungewöhnliche Liaison.

«Wenn man doch ein Indianer wäre, gleich bereit, und auf dem rennenden Pferde», seufzte Franz Kafka sehnsuchtsvoll. Und Heiner Müller konstatierte gar: «Deutscher sein heißt auch Indianer sein.» Deutsche und Indianer – das ist eine nur auf den ersten Blick ungewöhnliche Liaison.

 

Unzählige Deutsche reisten in das Land der indianischen Völker, sei es in der Fantasie auf den Spuren der Schriftsteller Karl May und Liselotte Welskopf-Henrich, sei es ins real existierende Amerika als Auswanderer, Forscher, Künstler oder Draufgänger.

 

Und einige Indianer kamen auch nach Deutschland: als Teilnehmer von Völkerschauen und Zirkusvorstellungen, als amerikanische GIs oder einfach, um hier zu leben. Zahllos sind die Geschichten von Verbindungen zwischen Elbe und Rio Grande.

 

Diese Lange Nacht folgt den Fährten und erkundet das Faszinosum vom «Indianer-Sein». Und beantwortet die Frage was es mit der «Blutsbrüderschaft» zwischen Indianern und Deutschen auf sich hat.

Reisende ins Land der amerikanischen Ureinwohner Unzählige Deutsche reisten in das Land der indianischen Völker, sei es in der Phantasie auf den Spuren der Schriftsteller Karl May und Liselotte Welskopf-Henrich, sei es ins real existierende Amerika als Auswanderer, Forscher, Künstler oder Draufgänger. Und einige Indianer kamen auch nach Deutschland: als Teilnehmer von Völkerschauen und Zirkusvorstellungen, als amerikanische GIs oder einfach, um hier zu leben.

 

Zahllos sind die Geschichten von Verbindungen zwischen Elbe und Rio Grande. Diese Lange Nacht will den Fährten folgen, die mal ins reale Abenteuer, mal in das träumerische Reich der Phantasie führen. Vielleicht lässt sich so das Faszinosum «Indianer-Sein» erkunden und die Frage beantworten, ob tatsächlich eine «Blutsbrüderschaft», also eine Seelenfreundschaft zwischen (nordamerikanischen) Indianern und Deutschen existierte und existiert.

 

Fährten in die Prärie Gedenke noch bisweilen der Knabenphantasie: Einst über Meer und Meilen flogst du in die Prärie.

 

Sie hält nicht nur die Spuren von Huf und Mokassin - all deine Träume fuhren mit übers Grasland hin.

 

Der Rauch der Lagerfeuer, wenn sich die Dämm›rung naht, wölkt um die Abenteuer am Indianerpfad.

 

Günter Eich

 
 

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Humor im Auge des Terrors

25.07.2017NewsCrescendoUta Swora —   –  Details

Dmitri Schostakowitsch

Ironie, Sarkasmus und Groteske: Wie Dmitri Schostakowitsch seine Hörer das besondere Lachen lehrt. — Wenn es um musi ka li schen Humor geht, ist Dmitri Schost a ko witsch nicht der erste Kompo nist, der einem einfällt. Im Gegen teil: Seine Künst ler bio grafie ist so sehr von tragi schen Ereig nissen, Schick sals schlägen und persön li chen Demü ti gungen geprägt, dass sich dies unwei ger lich auch in seiner Musik nieder schlägt. So ist es nicht verwun der lich, dass die berühm testen Werke Schost a ko witschs, zum Beispiel seine Sinfo nien und Streich quar tette, einen ausge spro chen ernst haften, melan cho li schen und nicht selten tragi schen Unterton haben.

 

— Das Rätsel des Finales — Ironi scher weise ist es jedoch ausge rechnet der Humor, der sich durch Schost a ko witschs Werk zieht wie ein roter Faden, sodass eben dieses Phänomen neben aller Tragik und Schwermut zu einem entschei denden Charak te ris tikum seiner Musik geworden ist. Das Beson dere an diesem spezi ellen Humor ist die unge wöhn liche Viel falt, in der er sich zeigt. In den seltensten Fällen ist es ein Humor, der den Hörer laut hals lachen lässt. Statt dessen präsen tiert er sich auf subtile Art und Weise und offen bart sich darum als etwas, das sich nicht sofort jedem erschließt, sondern in manchen Fällen erst vom Zuhörer entschlüs selt werden will. In Schost a ko witschs Fünfter Sinfonie zum Beispiel ist es das Finale, das Zuhö rern und Musik wis sen schaft lern nach wie vor Rätsel aufgibt. Die einen inter pre tieren musi ka li sche Merk male wie Pauken, Trom peten und ein großes Instru men ten auf gebot, strah lende Durklänge und eingän gige Melo dien in voller Laut stärke als unein ge schränkten Jubel. Die anderen bezwei feln diese vorder grün digen Elemente und verstehen die Ironie der über zo genen Darstel lung des Posi tiven als Kritik des Kompo nisten, die sich hinter der Maske des Triumphs versteckt. Genau diese oft schwer durch schau bare Doppel deu tig keit diente Schost a ko witsch dazu, seine Meinung äußern zu können, ohne dafür zur Verant wor tung gezogen zu werden, zumal das stali nis ti sche Régime glück li cher weise nur die ober fläch liche Fassade – im Fall der Fünften Sinfonie das jubelnde Gesicht des Finales – wahr nahm.

 
 

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Jakob Bro feat. Joey Baron am Jazz Festival Basel 2017

07.07.2017Late Night ConcertSRF 2 KulturKarl Lippegaus —   –  Details

Jakob Bro

Oft spricht man bei einem Konzert, oder auch bei einer langen Komposition, von einem «Spannungsbogen» – und meint damit einen langsamen, kontinuierlichen Auf- und Abbau der Intensität. — Der dänische E-Gitarrist Jakob Bro zeigte am vergangen Jazzfestival Basel, wie das geht. Zusammen mit dem Bassisten Thomas Morgan und einem Spezialgast, dem Schlagzeuger Joey Baron, kreierte Jakob Bro sphärische Klanglandschaften, die beinahe schon eine hypnotische Wirkung erzeugten.

 
 

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Die erste Liebe blieb bis heute / Jazz-Musiker Rolf Kühn

25.06.2017NewsFAZ onlinePhilipp Krohn —   –  Details

Rolf Kühn

Rolf Kühn fährt in einem blauen Sportwagen vor, parkt seinen Flitzer vor dem früheren Rias-Gebäude in Berlin-Schöneberg und steigt beschwingt aus. Eleganter Schal, Jeansjacke, schwarzes Poloshirt, erhaben, zeitlos souverän. Wenige Wochen vor seinem 90. Geburtstag am 29. September spielt Kühn noch immer Konzerte, reist, probt, sitzt am Computer, kümmert sich weitgehend selbst um alle notwendigen Dinge des Künstlerlebens, plant weit voraus. Er gilt als einer der besten Jazzklarinettisten der Welt. Was hinter ihm und vor ihm liegt, darüber wollen wir mit ihm sprechen, generationenübergreifend, weil Rolf Kühn den Austausch mit jungen Leuten liebt. Wir, das sind der ZEIT-ONLINE Autor Reinhard Köchl (61) und seine Tochter Theresa (23). — Rolf Kühn, einer der besten Jazzklarinettisten der Welt, wird 90. Er spielt einfach immer weiter. Ein Gespräch über sein Leben und den Jazz in der DDR, BRD und den USA — Kühn: Oh ja! Am 12. August 1961, einen Tag bevor die DDR die Mauer hochzog, hatte mich Joachim in West-Berlin besucht. Ich fuhr ihn kurz vor Mitternacht mit dem Auto in den Osten zum Bahnhof. Wir verabschiedeten uns, er stieg in den Zug, ohne zu wissen, dass wir uns für längere Zeit nicht mehr sehen würden. Nur ein paar Stunden später haben sie alle Übergänge geschlossen. Ich habe mir viele Vorwürfe gemacht. Es ging ja eigentlich nur um ein paar Stunden! Wenn ich gewusst hätte, was da passiert, hätte ich ihn unter Garantie nicht weggelassen! In meiner Wohnung wäre Platz für uns beide gewesen. Aber kein Mensch hat damals in Berlin gemerkt, was die vorhatten. 1966 ergab sich die Chance, Joachim über einen internationalen Wettbewerb für junge Pianisten nach Wien zu locken. Inständig bat ich Friedrich Gulda, der das Ganze organisierte, ihn einzuladen. Das muss ich dem Fritz wirklich hoch anrechnen: Obwohl er meinen Bruder nicht kannte, hielt er Wort. Joachim kam, gewann den Zweiten Preis, und setzte sich gleich darauf in den Zug in die Bundesrepublik, genauer gesagt nach Hamburg.

 
 

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Vor 50 Jahren fand im nordkalifornischen Monterey das erste Popmusikfestival statt, wo u.a. die Jimi Hendrix Experience, The Who, The Byrds und Janis Joplin auftraten

24.06.2017Radionacht: RockDeutschlandfunkUdo Vieth

Jimi Hendrix

Vor 50 Jahren fand im nordkalifornischen Monterey das erste Popmusikfestival statt, wo u.a. die Jimi Hendrix Experience, The Who, The Byrds und Janis Joplin auftraten

 
 

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Vielfalt als Stärke – eine Reise durch die Musik Kanadas

23.06.2017PassageSRF 2 KulturStefan Franzen —   –  Details

Kanada

Ein Rail- und Roadmovie für die Ohren zum 150. Geburtstag Kanadas: von den poetischen Erben Joni Mitchells und Leonard Cohens, über Montréals kreative Brüche zwischen Franko- und Anglophonem, der bitteren Geschichte der First Nations und Inuits bis hin zum Pop der Immigranten.

 
 

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