Soul statt Bombast – Phil Collins

29.01.2021Nachtclub ClassicsNDR InfoGoetz Steeger —   –  Details

Phil Collins

Die quirligen Drums wirkten bei Genesis oft ein wenig einsam im Monumentalsound der Keyboard und Gitarrenflächen plus dröhnendem Taurus-Basspedal. Nebenbei tobte sich Phil Collins ja schon bei der Band BrandX mit quirligem Jazz-Rock aus. Seine Hingabe zu Tamla Motown und sein Talent Ohrwürmer zu kreieren trat allerdings erst mit “Face Value” in Erscheinung. Die Version des Genesis- Songs “Behind The Lines” auf dem Album wirkte damals fast wie ein Statement: weg vom behäbigen Bombastsound hin zu Up Tempo Groove mit knackigen Bläsersätzen, gespielt von den renommierten Phenix Horns. Der große Hit des Albums “In The Air Tonight” bediente mit seiner Düsterheit noch eher die Erwartungen des Genesis-Following. Allerdings herrschte hier auch ein neuer Minimalismus vor: 3 Harmonien, das Pattern eines Roland Drum-Computers und später im Song die knalligen Drums; dazu ein Text, der mit wenigen Worten nur andeutet, anstatt eine lange Genesis-Saga zu erzählen. Phil Collins wurde im Laufe der 80er der Inbegriff von Pop-Mainstream mit seinen aufeinanderfolgenden Hits, die sich doch sehr ähnelten. “Face Value” strahlt dagegen eine kreative Frische aus, die auch 40 Jahre später noch Spaß macht.

 
 

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A Trace of Grace – Der Jazztubist Michel Godard

29.01.2021Round MidnightNDR KulturPetra Rieß —   –  Details

Michel Godard

Mitte der Neunziger kamen neue Töne aus Frankreich: Der Jazztubist Michel Godard, tauchte in den Gruppen von Rabih Abou-Khalil und Louis Sclavis auf und sein Tubaspiel ließ international aufhorchen. Mit seiner schier grenzenlosen Virtuosität und Spielfreude erweitert der klassisch ausgebildete Godard die Vorstellung der spieltechnischen Möglichkeiten an der Tuba. Seine zweite Liebe gehört einem Renaissance-Instrument, dem Serpent. Das schlangenähnliche Blasinstrument ist ein Vorläufer der Tuba. Michel Godard hat sie wieder zum Leben erweckt und öffnet mit ihr neue Türen. Sei es in seinen Improvisationen zwischen Barock und Gegenwart, wie auf seinem Monteverdi Album 2011 mit dem Bassisten Steve Swallow, seinem Schütz-Projekt oder in Begegnungen mit außereuropäischen Stilistiken. Der jetzt 60-jährige Michel Godard ist deshalb ein auf vielen Festivals und Konzertbühnen gefragter, anspruchsvoller musikalischer Partner und Dozent.

 
 

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#failoftheweek: ‹Gamestop›-Aktie / Im Porträt: Arlo Parks / Aufstand der Frauen in Italien

29.01.2021ZündfunkBayern 2Alexandra Martini und Tobias Ruhland, Alba Wilczek —   –  Details

Arlo Parks

#failoftheweek: Wie Kleinanleger mit der «Gamestop»-Aktie Hedgefonds aufs Kreuz legen / Im Porträt: Arlo Parks / Aufstand der Frauen in Italien / Packed Rich: Instrumental Hip-Hop aus München / Der aufsteigende afghanisch-hanseatische Producer Farhot

 
 

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Filed under: Allgemein

Lieder über Sonne, Geister und Kerosin – Musik von Carsten Jost, RVDS und der Familie Hesselbach

29.01.2021NachtmixBayern 2Sabine Gietzelt —   –  Details

Carsten Jost

Familie Hesselbach nannte sich eine Band aus Tübingen und sang deutsche Texte. In den Achtzigern trauten sich das außer Schlagersternchen nur Punk- und New Wave, bzw. Neue Deutsche Welle Bands. Richard von der Schulenburg und die Band Die Sterne taten sich damit viel später deutlich leichter. Inzwischen komponiert Richard von der Schulenburg auch gerne Instrumentals. Albertine Sarges glänzt mit ihrem neuen Album, singt aber lieber englisch. Außerdem hören wir noch mal rein in das feine Album “You don‘t need a weatherman to tell which way the wind blows” von Carsten Jost, das sein 20stes Jubiläum feiert.

 
 

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Celeste, The Notwist, Arlo Parks, Dagobert

29.01.2021SoundcheckradioeinsAndreas Müller, Elissa Hiersemann, Nadine Lange —   –  Details

The Notwist

Im vergangenen Sommer sendeten The Notwist mit The Ship EP neue Lebenszeichen. Und plötzlich war die Sehnsucht wieder groß. Denn wie nur wenige deutsche Bands sind die Weilheimer immer wieder neue Ideen zur Pop-Musik zu verwirklichen. Manchmal ist das Ergebnis nichts weniger als sensationell. Vertigo Days, das erste Album seit sechs Jahren ist genau das. Ein hypnotischer Trip, mitunter an die großen Zeiten von CAN erinnernd, in jeder Sekunde frisch und packend. The Notwist haben wieder mal eine perfekt The Notwist Platte geschaffen. Andreas Müller, Gastgeber

 
 

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Sir Francis Drake, engl. Seeheld (Todestag 28.01.1596)

28.01.2021ZeitZeichen: ClipWDR 5Marko Rösseler

Francis Drake

Es sollte ein letzter großer Beutezug in der Karibik werden: Noch einmal den Spaniern zeigen, dass es keine Sicherheit vor ihm gibt. Und nun das: Durchfall! Sir Francis Drake – der berühmte Freibeuter, der Weltumsegler, der ob seiner großen Verdienste für die Krone zum Ritter geschlagene Seeheld – kommt nicht vom Klo! Dieser Mann hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass England zur Herrin der Weltmeere aufsteigen konnte.

 
 

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Die afrikanisch-karibischen Wurzeln der Londoner Jazzszene

28.01.2021Round MidnightNDR KulturManuela Krause —   –  Details

Joe Harriott

Schon in den 1940er Jahren tauchten afro-karibische Sounds in der Londoner Jazzszene auf und prägen diese bis heute. Seit vielen Generationen leisten Menschen afrikanischer Herkunft aus der Karibik bedeutende Beiträge zum britischen Jazz. Auch die junge Jazzszene aus London ist stark geprägt von den Rhythmen der Karibik. In den 1940er Jahren tauchten erstmals afro-karibische Sounds in Londoner Jazzclubs auf, z.B. im Café de Paris im West End der Stadt. Nach dem zweiten Weltkrieg begann eine Massenmigration, um die britische Industrie beim Wiederaufbau zu unterstützen. Am 22. Juni 1948 gingen knapp 500 Passagiere karibischer Herkunft von Bord der legendären Windrush. So auch Calypso König “Lord Kitchener” aus Trinidad, der mit seinem Song “London is the Place For Me” der “Windrush Generation” einen Soundtrack geliefert hat. Von 1950-1960 sorgte die Migration für einen großen Zustrom karibischer Musiker, darunter innovative Jazzmusikerinnen und -musiker wie der Saxofonist Joe Harriott aus Jamaika, der eine wichtige Rolle für den Free Jazz in Europa spielte.

 
 

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Musikerin Christiane Rösinger: Nach dem Lockdwown kommt Lebenshunger

28.01.2021Kompressor: ClipDeutschlandfunk KulturMassimo Maio —   –  Details

Christiane Rösinger

Touren abgesagt, Stücke auf Eis gelegt: Viel zu tun hat die Musikerin Christiane Rösinger im Corona-Lockdown nicht. Pessimistisch stimmen sie zudem die Folgen der Pandemie für die Indie-Szene. Doch ein Fünkchen Hoffnung hat sie trotzdem. Als „ein Auf und Ab von Hoffnung und Verzweiflung“ beschreibt Christiane Rösinger ihre momentane Lage als soloselbstständige Kulturschaffende in der Corona-Pandemie. Ihre Touren seien bereits mehrfach verschoben worden. Theaterstücke liegen auf Eis, weil dann zu viele Menschen auf der Bühne seien.

 
 

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Soul und Jazz der alten Schule – Celeste: Not Your Muse

28.01.2021Tonart: ClipDeutschlandfunk KulturSimon Brauer —   –  Details

Celeste

Celeste gilt als Ausnahmetalent. Ihr erstes Album verzögerte sich durch die Pandemie, nun ist es da. Die britische Sängerin überzeugt mit ihrer vielseitigen Stimme in Soul und R›n›B, Pop und Jazz. Teilweise klingt sie wie die Legenden ihres Fachs. — Seltsam – so habe sie sich oft gefühlt im vergangenen Jahr, sagt Celeste. Das Corona-Jahr 2020 war für die meisten Menschen seltsam, aber Celeste Epiphany Waite, wie die Sängerin mit vollem Namen heißt, hätte durchstarten sollen: Noch vor ihrem ersten Album hat sie Preise gewonnen, Promis wie Adele und Elton John gehören zu ihren Fans.

 
 

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Neues von The Notwist, Madlib und Arlo Parks – Chuckamuck, Buzzy Lee, Anna B Savage, Goat Girl, Dagobert, Everything Is Recorded, Freizeit98

28.01.2021Nachtmix: Die Musik von MorgenBayern 2Matthias Hacker —   –  Details

Arlo Parks

In der Musik von Morgen hören und besprechen wir vorab die neuen Alben-Veröffentlichungen, die es ab Freitag zu kaufen gibt: Sieben Jahre nach ihrem Album “Close To The Glass” melden sich The Notwist aus Weilheim zurück. Die weltberühmte bayerische Indie-Band liefert mit “Vertigo Days” ein großes Comeback. Sie erfinden sich wieder mal neu und haben im neuen Sound auch politische Botschaften versteckt. Die britische Poetin und Sängerin Arlo Parks war schon vor ihrem Debüt in aller Munde. Jetzt erscheint “Collapsed In Sunbeams” und wird den Trubel um ihre Person wohl noch größer machen. Es ist voller intimer autobiografischer Texte, schlauer Popreferenzen und sanftem Sprechgesang. Die beiden Produzenten Madlib und Four Tet sind schon viele Jahre Freunde und seither machen sie auch gemeinsam Musik. Allerdings erscheint erst jetzt eine gemeinsame Kollaboration. Es läuft als Madlib-Soloplatte, aber Four Tet hatte als Produzent ebenso großen Einfluss. Die Tochter von Starregisseur Steven Spielberg veröffentlicht ein schönes Debüt als Buzzy Lee, produziert von Nicolas Jaar. Die Berliner-DIY-Punkbengel von Chuckamuck wollen internationaler werden und interpretieren einige ihrer alten Songs in neuen Sprachen. Der Schweizer Dagobert hängt immer noch im verminten Grenzgebiet zwischen kunstvoller Inszenierung und Fernsehgarten-Kitsch fest. Außerdem: Goat Girl, Anna B Savage und Richard von der Schulenburg.

 
 

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