Jazz ist abermals eine blühende Spielwiese für Avantgarden der populären Musik geworden, und mit einigen davon werden wir uns hier beschäftigen. Wir werden dabei in College Station, Texas, Halt machen, in Philadelphia, Berlin und Los Angeles und Kamasi Washington, Lucia Cadotsch, Angel Bat Dawid, Moor Mother, Jeff Morris mit Harald Kisiedu und mit Jayson Beaster-Jones sowie Ralph Heidel begegnen.
«Höre ich mit geschlossenen Augen Klänge, so imaginiere ich Räume. Sehe ich Räume, so entstehen Klänge.» RaumKlangZeit – für die 1963 im hessischen Schlüchtern geborene Komponistin Isabel Mundry ein essenzielles Wortgebilde mit starker ästhetischer Wirkungskraft.
Igor Strawinsky starb am 6. April 1971. Ein schillerndes Leben lag hinter ihm, voller Abenteuer, voller Freunde wie Feinde, voller Provokation. Unser Strawinsky-Guide erhellt seine Biografie in einigen Schlaglichtern. — Am bekanntsten wurden seine Ballette «Der Feuervogel» und sein Frühlingsopfer-Ballett «Le sacre du printemps». Diese Aufführung wurde zum Skandal, der um die Welt ging und Igor Strawinsky schlagartig berühmt machte. Sein Leben mutet zuweilen abenteuerlich an, und auch in der Liebe ging es im Leben des Komponisten aufregend zu. — Unser Strawinsky-Guide stellt weitere Schlaglichter seiner Biografie vor. Zum Beispiel war er ein Mann des Reisens, der seine Wohnorte häufig wechselte und gern im eigenen Auto unterwegs war. — Berühmte Zeitgenossen kreuzten seinen Weg: Debussy, Ravel und Picasso waren darunter, aber auch Schriftsteller und Dirigenten. — Bleistiftzeichnung von Pablo Picasso, der Igor mit markanter Nase und Brille zeigt. (www.imago-images.de)Pablo Piccasso stattete eines seiner Ballette aus und malte ihn auch. (www.imago-images.de)
Mit vielen freundete Strawinsky sich an, mit anderen verfeindete er sich, manche waren erst Freund, dann Feind oder umgekehrt. Sogar Morddrohungen erhielt er. — Igor Strawinsky tat viel dafür, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Das mag an seinem strengen Elternhaus gelegen haben, in dem er wenig Liebe erfahren hatte. — Nachcolorierte Fotografie des Komponisten mit Brille, der auf einem Flügel lehnt. (IMAGO / Leemage)Igor Strawinsky gab Unsummen für seine Kleidung aus – er war ein perfekter Dandy, auch in Paris 1927. (IMAGO / Leemage)
Dabei war er keinesfalls angepasst. Im Gegenteil, eines konnte er immer gut: provozieren und damit im Gespräch bleiben. — Und doch gibt es bei Igor Strawinsky auch eine ganz «normale» Seite. Er war Brillenträger, er liebte Katzen und Blumen, die er im eigenen Garten hegte und pflegte. Der Komponist von Weltruf stand in Hollywood, seinem letzten Wohnort, wie ein ganz normaler Nachbar hinterm Zaun und dirigierte seinen Gartenschlauch in die Beete. — Und auch wenn sein Leben oft unstet war, eine Konstante gab es doch: das Klavier. Mit neun erhielt er seinen ersten Unterricht an den 88 Tasten – eine schicksalhafte Zahl. — Igor Strawinsky wird einige Tage nach seinem Tod am 6.4.21 neun Tage später in Venedig unter großer Anteilnahme nach einer feierlichen Trauerzeremonie nach griechisch-orthodoxem Ritus in der Kirche Giorgio dei Greci auf einer Gondel zum Inselfriedhof San Michele gebracht. Es war sein letzter Wunsch. (picture-alliance / dpa | UPI)Ein überfülltes Venedig erlebte am 15. April 1971 die Beerdigung von Igor Strawinsky. (picture-alliance / dpa | UPI)
Denn nach 88 Jahren neigte sich auch seine Lebenstonleiter dem Ende entgegen:
Liverpool ist die Stadt der Beatles – und das wird auch vermarktet. Mehr als 80 Millionen Pfund werden jährlich dank der Fab Four eingenommen. Nun gibt es gar einen Beatles-Studiengang. Absolventen sollen anderen Städten helfen, ihr Musikkapital zu heben. — Ein heißer Sommertag 2018, ein Kellerklub in Liverpool, ein Ex-Beatle auf der Bühne. «Liverpool, Cavern: Passt!», ruft Paul McCartney beim Gig in seiner Geburtsstadt ins Publikum. Dann spielt er den Song, der gut 60 Jahre vorher seine Eintrittskarte zu den Beatles war. Twenty Flight Rock.
Beginnen wir mit der großen Überraschung dieser Veröffentlichungswoche: Sufjan Stevens hat eine fünf Alben umfassende Song-Kollektion angekündigt. Einen Vorgeschmack hören wir in der Neuheitenvorschau im Nachtmix. Außerdem mit dabei: Damon Locks und sein Black Monument Ensemble, die den Status Quo der Black-Lives-Matter-Bewegung besingen, Françoiz Breut wechselt vom Indie Chanson zum Chanson électronique, und Modeselektor nutzen den Lockdown sehr produktiv, in dem sie alte Songschnipsel zu ziemlichen Bangern aufpolieren.
Von allen Vintage-Music-Acts unterscheidet sich Nick Waterhouse u.a. durch seinen scharfen Humor. Auch sein neues Album „Promenade Blue“ hat schöne Spitzen zu bieten und jede Menge Bandfeeling.
Kurz, knallig, trashig? Alles was heute angesagt wäre in der schnellen Welt der sozialen Medien ist nicht ihr Ding. Maria Schneider steht für grosse Bögen, für Ruhe und Zeit, und für umwerfende Arrangements.
Redaktion: Jodok Hess
War zu Beginn der grosse Arrangeur Gil Evans ihr Mentor, so steht sie längst für eine eigene Sprache und geniesst in Musikerkreisen allergrössten Respekt. Wie sie sich diese Stellung erarbeitet hat, wie sie sich einsetzt für die Rechte der Musikerinnen und Musiker, was ihre Kunst mit Vögeln zu tun hat und was ein perfektes Arrangement ausmacht – das diskutiert die Komponistin, Arrangeurin und Saxophonistin Sarah Chaksad in der Jazz Collection mit Jodok Hess. — Erstausstrahlung: 01.12.20 —
Reiseziel: Mond – Felipe Perez Santiago wählt die Musik aus, die mit dem Mondlandegefährt Peregrine ins All geschossen werden soll. (imago / EFE / Sáshenka Gutiérrez)
Das «Earthling Project» schickt an Bord einer Raumfahrtmission musikalische Grüße von der Erde mit ins All. Der Komponist Felipe Perez Santiago kuratiert die Musik und bekommt derzeit Einsendungen aus aller Welt – vom Schlaflied bis zum Partykracher. — Die kalifornische Organisation SETI – eine wissenschaftliche Non-Profit-Organisation, die nach außerirdischer Intelligenz sucht – hat gerade ein Programm gestartet, mit dem man seine eigene Musik oder seinen Gesang aufnehmen und ins Weltall schicken kann.
Musik auf den Mond schießen
Mit dem Mondlandegefährt Peregrin – einer privat finanzierten Mondmission, die noch in diesem Sommer ins All geschossen werden soll – soll eine speziell entwickelte Scheibe ins All reisen, auf der unter anderem Lexika, Bücher und auch Musik gespeichert sein sollen. — Abonnieren Sie unseren Kulturnewsletter
«Earthling» heißt dieses Projekt, bei dem man per App eigene Musik aufnehmen kann, die dann von einem Komponisten, dem Mexikaner Felipe Perez Santiago, kuratiert und bearbeitet wird – und dann auf der Peregrine zum Mond gehen soll. — Auf der Scheibe ist zum Beispiel ein Schlaflied. Das war eine von hunderten Einsendungen aus über 50 Ländern, die Santiago für das Earthling-Projekt bisher schon bekommen hat. Täglich landet neue Musik in seinem Postfach.
«Feiern» ist das Topthema
Wer mitmachen will, kann zu Themen wie Liebe, Geburt oder Tod selbst erdachte, komponierte oder improvisierte Lieder aufnehmen. Von Rap über Death Metal bis zum acapella Gesang – alles ist erlaubt. Die meisten Beiträge gab es interessanterweise zum Thema Feiern.
Redaktionell empfohlener externer Inhalt — Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt. Deutschlandradio hat darauf keinen Einfluss. Näheres dazu lesen Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können die Anzeige jederzeit wieder deaktivieren. — Santiago ist gerade Artist-in-Residence am SETI und spricht von universellen menschlichen Erfahrungen, wenn er über das Projekt und die eingesandte Musik nachdenkt:
«Ich glaube, es gibt kein Kind auf der Welt, das nicht irgendwann davon geträumt hat, mal ein Astronaut zu sein, oder in einem ‹Star Wars‹-Film zu sein, oder ein Raumschiff zu fliegen. Und ich glaube, allein die Vorstellung, dass man mit diesem Projekt etwas von sich da hoch schickt, erfüllt schon ein wenig diesen Traum. Und man kann nach dieser Mission zum Mond hinaufschauen und sagen: ‹Hey, da oben ist jetzt meine Stimme.‹ – Das ist doch faszinierend!»
Das «Earthling Project» schickt an Bord einer Raumfahrtmission musikalische Grüße von der Erde mit ins All. Der Komponist Felipe Perez Santiago kuratiert die Musik und bekommt derzeit Einsendungen aus aller Welt – vom Schlaflied bis zum Partykracher. — Die kalifornische Organisation SETI – eine wissenschaftliche Non-Profit-Organisation, die nach außerirdischer Intelligenz sucht – hat gerade ein Programm gestartet, mit dem man seine eigene Musik oder seinen Gesang aufnehmen und ins Weltall schicken kann.
Die Musikerin, Künstlerin und Aktivistin Steffi Müller lebt in München. Mit ihrer Band Beißpony hat sie mehrere CDs aufgenommen; ihre Livekonzerte sind legendär, weil Steffi Müller nicht nur die «üblichen Verdächtigen» unter den Bühneninstrumenten bedient, sondern auch eine Nähmaschine für ihre Performances nutzt. Im Nachtmix ist sie zu Gast und erzählt über Aktivismus, Musik, Bayern, ihre Filmprojekte – und sie bringt jede Menge Lieblingslieder mit.
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