03.08.2021 – Wissen – SWR Kultur – Christoph Drösser — – Details
The Beatles
«Schatz, sie spielen unser Lied!» – Wohl jeder hat es schon einmal erlebt, dass eine Melodie mit einem Schlag Erinnerungen weckt. Nicht nur an die Musik selbst, sondern an die Gefühle, die wir mit ihr verbinden. «Wir alle speichern Tausende von Melodien im Gehirn. Diese Erinnerungen sind erstaunlich präzise und binnen Millisekunden abrufbar, und sie gehören zu den letzten, die Alzheimer-Patienten noch haben. Wie funktioniert dieses musikalische Gedächtnis? «Verschiedene Hirnregionen für die Verarbeitung von Rhythmus und Melodie «Der Rhythmus wird von einer anderen Hirnregion verarbeitet als die Melodie oder die Klangfarbe. Und ähnlich wie das Internet aufgrund seiner verteilten Struktur gegen den Ausfall einzelner Netzknoten immun ist, ist auch unser Musikgedächtnis sehr robust, selbst wenn die Hirnleistung nachlässt. «Aber vieles ist noch unerforscht. Es ist auch nicht bekannt, wie viele Musikstücke wir im Lauf des Lebens auf unserer inneren Festplatte abspeichern. «Gefühlszentrum wird beim Musikhören immer mit angesprochen «In der Verknüpfung von Höreindruck und Gefühl liegt das Geheimnis der Musik. Kaum eine musikalische Erinnerung ist emotional neutral, das Gefühlszentrum im Gehirn wird immer mit angesprochen. Und das natürlich umso mehr, je intensiver die Gefühle waren, die wir beim ersten Hören empfunden haben. Es gibt eine Lebensphase, da ist diese Verbindung am intensivsten. Sie reicht von der Pubertät bis ins junge Erwachsenenalter.
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