25. August 1849: Todestag Adele Schopenhauer

25.08.2024ZeitZeichenWDR 3N.N. —   –  Details

Adele Schopenhauer

Adele Schopenhauer hat Glück. Ihre Mutter Johanna führt einen Salon, in dem sich die geistige Elite der Weimarer Klassik trifft. So lernt die junge Adele unter anderem Bettina von Arnim, Wilhelm Grimm, die Schlegels, Carl Maria von Weber, Felix Mendelssohn-Bartholdy und viele mehr kennen. — Dazu gehört auch Johann Wolfgang von Goethe. Der Dichter und Adele verstehen sich bestens. Er bildet sie als Vorleserin und Schauspielerin mit aus und führt sie in die Literatur ein. Das Mädchen wächst heran zwischen klassizistischen und romantischen Idealen, lernt Italienisch, Französisch, Englisch, musiziert, malt, stickt und entdeckt ihr Talent für den Scherenschnitt. — Später schreibt Adele Märchen, Novellen, Gedichte und Romane – doch alles mit mäßigem Erfolg. Erst als Reisende in Rom und Florenz erobert sie sich einen Platz in der patriarchalischen Welt. Sie diskutiert auf Augenhöhe mit Männern über Literatur, Kunst und Naturwissenschaften.

 
 

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Die Wiege der Moderne liegt in Hagen – Karl Ernst Osthaus und die Lücke

25.08.2024KulturfeatureWDR 3Berit Hempel —   –  Details

Karl Ernst Osthaus

Karl Ernst Osthaus und sein Erbe — Karl Ernst Osthaus (1874-1921) gehörte zu den wichtigsten Kunstsammlern und Mäzenen des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Willen sollte seine südwestfälische Heimatstadt Hagen zu einem großartigen kulturellen Zentrum werden. Der Plan scheiterte an Osthaus‹ frühem Tod. — Noch vor dem Bauhaus, aber ungefähr gleichzeitig mit den intellektuellen Visionären auf dem Monte Verità, die in der Nähe von Ascona eine «vegetabile Cooperative» gründeten, entwickelt Karl Ernst Osthaus, der 1874 in eine wohlhabende Bankiers- und Industriellenfamilie hineingeboren wurde, seinen Folkwang-Gedanken. In dieser Idee betrachtet er Kunst und Leben als versöhnbare Elemente. Osthaus legt eine umfangreiche moderne Kunstsammlung an und lässt dafür in Hagen ein besonderes Museumsgebäude errichten.

 

Leider stirbt Karl Ernst Osthaus sehr früh an den Folgen eines Leidens, das er sich im Ersten Weltkrieg zugezogen hatte. Nach seinem Tod wird seine Kunstsammlung aus Hagen nach Essen gegeben, wo sie den Grundstock für das renommierte Folkwang-Museum bildet.

 

Die Stadt Hagen muss bis heute diese Lücke verschmerzen, aber sie behält eindrucksvolle Gebäude wie den Hohenhof, den Henry van de Velde innerhalb der Gartenstadt Hohenhagen für Osthaus erbaut hatte. Der spiegelt einmal mehr die widerspruchsvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts wider, schließlich diente er als Gauführerschule, als Lazarett, als Frauenklinik oder Hochschule und jetzt – schlussendlich – als kulturelles Denkmal.

 
 

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Pop-Kultur Festival 2024 – Christian Morin / Kid Simius, The Smile, Housemeister, Moby u.a.

25.08.2024Elektro BeatsradioeinsOlaf Zimmermann —   –  Details

Christian Morin

Vom 28. bis 30.08. findet wieder auf dem Gelände der Kulturbrauerei das «Pop-Kultur Festival» statt. In diesem Jahr feiert es 10jähriges Jubiläum. Olaf Zimmermann begrüßt in der ersten «elektro beats»- Stunde den Kurator Christian Morin und stimmt mit ihm gemeinsam auf das Festival ein. Dabei fokussieren sie sich eher auf die elektronischen Konzerte. Mit dabei sind The KVB, Hope, Evija Vebere, Stereotype, Rosa Anschütz und Tarwater. — «— – Stunde 2 präsentiert dann neue Musik von Kid Simius, The Smile, Housemeister, Dr. Walker, Monolake und Lieblingselektronikalben von Moby.

 

— – Außerdem kann man Tickets für das seit langem ausverkaufte Paul Kalkbrenner- Konzert auf der Waldbühne gewinnen.

 

 
 

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In Kategorie: Allgemein

Gegen den Strom. Paul Ivic & Hanna Maylou

25.08.2024Menschenbilder mittendrinÖ1Mari Lang —   –  Details

Paul Ivic & Hanna Maylou

Paul Ivic, vegetarischer Spitzenkoch und Hanna Maylou, Sinnfluencerin

»Das schmeckt mir nicht». Diesen Satz hört Österreichs erster vegetarischer Sterne- und Haubenkoch Paul Ivic immer wieder. Nicht, weil die Gemüse-Küche im Land des Schnitzels bis dato ein Stiefkind ist, sondern, weil seine zwei Kinder geradeheraus sagen, was sie denken. Eine Eigenschaft, die sie offenbar von ihrem Vater geerbt haben. Denn auch Paul Ivic ist sehr direkt und nennt die Dinge beim Namen. So setzt er sich seit Jahren für eine biodynamische Landwirtschaft, gegen genmanipulierte Lebensmittel und ganz generell für eine gesündere und nachhaltige Ernährung ein. Diesen Weg musste sich der gebürtige Tiroler jedoch erst hart erarbeiten. Eine persönliche Krise, die mit wenig Schlaf, viel Junk-Food und einem Burnout garniert war, änderte Ivics Einstellung zum Essen und Kochen von Grund auf. — Mari Lang hat den 46-Jährigen in seinem vegetarischen und veganen Gourmet-Restaurant «Tian» in Wien getroffen und mit ihm über seine größten Herausforderungen, seien Visionen und persönlichen Ziele gesprochen. Außerdem hat sie erfahren, warum es sich bei lauter Musik am besten kocht und wie das Vaterwerden Ivics Leben völlig verändert hat. — Hannah Maylou – Von der Influencerin zur Sinnfluencerin — Mit Fotos und Videos aus dem eigenen Wohnzimmer in den Sozialen Netzwerken Geld verdienen. Aus dem Hobby einen Beruf machen. Genau das ist das täglich Brot der 26-jährigen Hannah Maylou aus St. Pölten. Schon als Jugendliche hat sich die junge Frau gerne mit Grafik und Bildbearbeitung beschäftigt und Fotos von Frisuren auf Instagram gestellt. Rasch folgten ihr an die 30.000 Menschen, bewerteten und kommentierten ihre Arbeit. Doch dann kam die Sinnkrise und Hannah Maylou begann sich mit ihrem Frausein und den gängigen Schönheitsidealen in unserer Gesellschaft auseinander zu setzen. Mittlerweile bezeichnet sie sich als Sinnfluencerin, hat ein Buch über Frauendiskriminierung geschrieben, macht Aufklärungsvideos zu Themen wie Menstruation und Sexualität und zeigt sich ungeschönt und ohne Filter auf ihren Kanälen. — Mari Lang hat die Niederösterreicherin in ihrem Arbeitszimmer besucht und mit ihr über die Herausforderungen des Influencerinnentums gesprochen und erfahren, warum die 26-jährige gerade eine Ausbildung zur Diplomierten Lebens- und Sozialberaterin macht.

 
 

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Handverlesene Musik aus aller Welt

25.08.2024Hörbar | Musik grenzenlosARD Radiofestival 2024 Bianca Schwarz, Martin Kersten —   –  Details

Mísia

Musik ohne Grenzen serviert die Hörbar sonntags zu später Stunde. Ob Globale Musik, Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich, was gefällt und sich gut kombinieren lässt. — Ein Menü mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, das Genregrenzen überwindet, Klänge ganz unterschiedlicher Herkunft zu einem gemeinsamen Flow verbindet und zum entspannten Zuhören einlädt. — Am Hörbar-Tresen: Bianca Schwarz (Moderation) Barkeeper: Martin Kersten (Musikauswahl)

 
 

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Konzerte und Produktionen u.a. mit: Abschiedskonzert von Jim McNeely: Inner Visions

25.08.2024hr-Bigbandhr2 kulturN.N. —   –  Details

Jim McNeely

Konzerte und Produktionen u.a. mit: Abschiedskonzert von Jim McNeely: Inner Visions «Konzerte und Produktionen u.a. mit: Inner Visions – Abschiedskonzert von Jim McNeely | hr-Bigband cond. by Jim McNeely, Hessischer Rundfunk, hr-Sendesaal, Frankfurt, Juni 2024, Teil 1

 
 

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‹Ich bin die Brücke zwischen Publikum und Orchester – die Menschen mitnehmen, das ist mein Ziel!›

25.08.2024Menschen und ihre Musikhr2 kulturN.N. —   –  Details

Lorenzo Viotti

‹Ich bin die Brücke zwischen Publikum und Orchester – die Menschen mitnehmen, das ist mein Ziel!› «Als Chefdirigent steht Lorenzo Viotti am Pult in Lissabon und Amsterdam, in seiner Freizeit springt er aus Flugzeugen, liebt Techno-Festivals genauso wie Wiener Walzer und Momente mit Freunden und Familie.

 
 

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Werthers Lied und Woyzecks Klage – Hessens klingende Literatur

25.08.2024Kaisers Klängehr2 kulturN.N. —   –  Details

Leiden des jungen Werthers

Mit Goethe, Büchner oder den Brüdern Grimm stammen nicht nur große Literaten aus Hessen, ihre Werke stecken auch voller Musik! — Der hessischen Literatur und den Spuren, die sie in Lied, Oper und Musical hinterlassen hat, lauschen «Kaisers Klänge» heute nach. Vom Werther bis zum Dornröschen, vom Woyzeck bis zu Texten von Matthias Beltz. — Illustration zu Goethes «Die Leiden des jungen Werthers»

 
 

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In Kategorie: Allgemein

Happy Birthday, Elvis Costello!

25.08.2024SpielräumeÖ1Klaus Wienerroither —   –  Details

Elvis Costello

33 Studioalben und sechs Live-Tonträger hat Elvis Costello bisher veröffentlicht. In diversen musikalischen Genres zwischen Pop, Punk, Rhythm & Blues, Country, Jazz und sogar klassischer Ballettmusik.

Aufgewachsen in London und Liverpool, gilt Costello als Intellektueller des Showgeschäfts, nicht zuletzt aufgrund der Hornbrille, welche er seit Anfang seiner Karriere trägt. Andere Ehrentitel sind etwa — Pop-Chamäleon» oder — Meister des 3-Minuten-Songs». Declan Patrick MacManus alias Elvis Costello feiert heute, am 25. August 2024, seinen 70. Geburtstag. Spielräume Spezial würdigt keinen Pop-Superstar, aber definitiv einen — Musician›s musician».

 
 

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Die Wucht der Stille – Der Komponist Antoine Beuger

24.08.2024Atelier neuer MusikDeutschlandfunk KulturHanno Ehrler —   –  Details

Antoine Beuger

Antoine Beuger, 1955 in den Niederlanden geboren, lebt in der Nähe von Düsseldorf. Er nennt seine Arbeit nicht Komponieren, sondern ein «Entwickeln von Ereignissen“. Musik sei folglich ein Ausschnitt aus dem allgegenwärtigen Rauschen der Welt. Diese Ausschnitte sucht und erforscht der 69-jährige Komponist mit jeder seiner mittlerweile knapp zweihundert Arbeiten. Besonders interessiert ihn die Stille: In manchen Stücken gibt es teilweise sehr lange Passagen, in denen kein einziger Ton gespielt wird. Antoine Beugers ruhige, leise und ereignisarme Musik scheint in der heutigen Neue-Musik-Szene wenig attraktiv zu sein. Seine Werke werden dort kaum aufgeführt. Gleichwohl sind sie eine wichtige und aktuelle Position zeitgenössischen Komponierens.

 
 

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Tom Brown Jr., weltbekannter Survivalist, ist im Alter von 74 Jahren gestorben

24.08.2024News: NachrufeThe New York TimesClay Risen —   –  Details

Tom Brown

Jahrzehntelang leitete er in der Wildnis von New Jersey eine Schule, in der Tausende von Schülern lernten, wie sie in der freien Natur überleben und sogar erfolgreich sein können. — Tom Brown Jr. im Jahr 2003 mit einem speziell entworfenen Messer in der Hand. Er verschwand wochenlang im Wald, oft mit nichts als den Kleidern, die er am Leib trug. — Tom Brown Jr., der als größte Autorität des Landes in Sachen Überleben in der Wildnis galt und Tausenden von Menschen das Aufspüren von Rehen, das Befiedern von Pfeilen, die Nahrungssuche und allgemein das Überleben in der freien Natur beibrachte, starb am 16. August in Neptune, New Jersey. Er wurde 74 Jahre alt. — Sein Sohn Coty bestätigte den Tod im Krankenhaus. Er sagte, der Gesundheitszustand seines Vaters habe sich in letzter Zeit verschlechtert. — Obwohl Mr. Browns schlanke, kräftige Figur und sein ordentlich frisierter Schnurrbart eher an den Medienmagnaten Ted Turner als an John Rambo erinnerten, war er in jeder Hinsicht der Inbegriff eines Naturburschen. — Seine bevorzugte Wildnis waren die Pine Barrens, ein riesiges, unbewohntes Gebiet aus Sandwald, das sich über die Mitte von New Jersey erstreckt. Er verschwand wochenlang im Wald, oft mit nichts als den Kleidern, die er am Leib trug, und kam kerngesund und sogar ein paar Pfund schwerer wieder heraus. — «Wenn Sie Kleidung oder ein Messer haben, können Sie nicht wirklich überleben», sagte er 1998 der Maine Times. — Um sein Einkommen zu verdienen, leitete Herr Brown die Tracker School, eine Reihe einwöchiger Kurse über die Feinheiten des einfachen Lebens in der Wildnis und das, was er als «die Weisheit der Spur» bezeichnete. — Gemütlich ist die Tracker School nicht. Die Schüler schlafen in Zelten auf dem Boden, essen am Lagerfeuer und benutzen Feldlatrinen zwischen dem Unterricht und den Stunden, die Mr. Brown «Dreckszeit» nennt: Sie verbringen sie gebeugt auf der Erde und suchen nach Spuren von Waldbewohnern. — Die Tracker School erfreute sich außerordentlicher Beliebtheit: Mr. Brown und seine Lehrer begrüßten jedes Jahr Hunderte von Menschen, darunter Mittelschüler, gelangweilte Computerprogrammierer und erfahrene Outdoor-Profis aus der ganzen Welt. — Obwohl er distanziert und angespannt wirken konnte, hatte Mr. Brown eine große Anhängerschaft; ehemalige Schüler kehrten nach Hause zurück, um Fährtenleserclubs zu gründen oder sogar eigene Schulen zu eröffnen. — «Er hat mein Leben ziemlich verändert», sagte Jim Lowery, ein weiterer Absolvent der Tracker School, in einem Interview. Herr Lowery gab seinen Job als gemeinnütziger Spendensammler auf, um mit seiner Frau Mary Brooks Earth Skills zu gründen, eine Wildnisschule in Frazier Park, Kalifornien. — Zu Mr. Browns Fans zählte der Regisseur William Friedkin, der ihn als technischen Berater für seinen Film «The Hunted» (2003) engagierte. Der Film handelt von einem Brown-ähnlichen Überlebenstrainer, gespielt von Tommy Lee Jones, der aus dem Ruhestand zurückkehrt, um einen mörderischen ehemaligen Schüler, gespielt von Benicio Del Toro, aufzuspüren. — Mr. Brown legte seine Entstehungsgeschichte in seinem ersten Buch «The Tracker» (1978) dar. Als er 7 Jahre alt war, so schrieb er, freundete er sich mit einem Jungen namens Ricky an, dessen Großvater Stalking Wolf ein Lipan Apache aus New Mexico war, der nach New Jersey gezogen war, um in der Nähe seines Sohnes zu sein. Im Laufe des nächsten Jahrzehnts brachte Stalking Wolf den Jungen die Lebensweise des Waldes bei. — «Er hat mir beigebracht, wie ich mir selbst etwas beibringen kann», schrieb Brown. «Seitdem benutze ich die Werkzeuge, die er mir gegeben hat.» — Der Einfluss von Stalking Wolf führte außerdem dazu, dass Brown seiner Lehrtätigkeit und seinen Schriften einen dringenden Umweltschutz beimaß und darauf beharrte, dass die Menschen den Sinn der amerikanischen Ureinwohner für die Balance mit dem Land wieder erlernen müssten – sonst würde etwas passieren.

 
 

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Hettie Jones, Dichterin und Autorin, die den Beat förderte, stirbt im Alter von 90 Jahren

24.08.2024News: NachrufeThe New York TimesPenelope Green —   –  Details

Hettie Jones

Sie und ihr Ehemann LeRoi Jones veröffentlichten Werke ihrer literarischen Freunde. Nachdem er sie verließ und zu Amiri Baraka wurde, fand sie ihre eigene Stimme. — Die Dichterin und Autorin Hettie Jones im Jahr 2006. Sie scherzte einmal, dass die gesamte Beat-Generation – einschließlich Allen Ginsberg, Jack Kerouac und Gregory Corso – in ihr Wohnzimmer passen würde. — Hettie Jones, eine Dichterin und Autorin, die zusammen mit ihrem Ehemann LeRoi Jones (der später zum aufrührerischen Dichter und Dramatiker Amiri Baraka wurde) ihren Haushalt zu einem Treffpunkt für Beat-Autoren und andere Künstler machte – die jedoch oft als Fußnote im Aufstieg ihres berühmten Ehemanns beschrieben wurde, als «die weiße Ehefrau», die er ablehnte – starb am 13. August in Philadelphia. Sie wurde 90 Jahre alt. — Ihre Tochter Kellie Jones bestätigte den Tod. — Frau Jones wuchs in einem konventionellen jüdischen Mittelklassehaushalt in Queens auf. Sie war musikalisch, rebellisch und ehrgeizig und hatte kein Interesse an akademischer Tweed-Welt oder vorstädtischem häuslichem Leben. Sie brach ihr Studium an der Columbia University ab, wo sie Drama studierte, um für einen Dollar die Stunde bei The Record Changer, einem Jazz-Magazin, zu arbeiten. Dort lernte sie einen charismatischen jungen Dichter namens LeRoi Jones kennen, und die beiden verliebten sich ineinander. — Sie hingen im Five Spot am Cooper Square herum und hörten Jazzmusikern wie Thelonious Monk zu. Obwohl sie Ende der 1950er Jahre das seltene gemischtrassige Paar im Greenwich Village waren, war ihre Welt weitgehend farbenblind, dachte Frau Jones – bis das nicht mehr der Fall war. — Sie erinnerte sich an den Tag, als sie zusammen gingen und von hinten Buhrufe und rassistische Beleidigungen hörten. Sie drehte sich um, um zu protestieren, aber Mr. Jones hielt sie zurück.

Sie erkannte, dass die Situation für ihn gefährlicher war, und war von ihrer eigenen Naivität und Unwissenheit erschüttert. (Damals gab es in mehr als der Hälfte des Landes Gesetze, die Mischehen unter Strafe stellten.) Ihr wurde auch klar, wie sie später schrieb: «Um so leben zu können, musste ich mich seinem Urteil beugen.» — Unterdessen wurde am Küchentisch in ihrer Wohnung eine andere Art von Geschichte geschrieben. 1958 gründete das Paar eine Literaturzeitschrift namens Y gen – ein japanisches Wort, das sich, wie das Inhaltsverzeichnis vermerkt, mit «Eleganz, Schönheit, Anmut, Erhabenheit dieser Dinge und auch gar nichts» übersetzen lässt. Beat-Helden wie Allen Ginsberg, Gregory Corso, Diane di Prima und Jack Kerouac waren neben Frank O›Hara und Robert Creeley unter den Mitwirkenden.

Später gründeten sie und Mr. Jones Totem Press, um Gedichtbände neuer Autoren zu veröffentlichen. Sie waren damals beide 23 Jahre alt und, wie Ms. Jones in «How I Became Hettie Jones», ihren Memoiren von 1990, schrieb: «Ich dachte, uns gäbe es nichts mehr zu stoppen.» — Editors› Picks — What Makes Good Chemistry? For Chat Podcasts, It›s Fundamental — Is It Better to Be Over- or Underdressed? — What School Nurses Want Parents to Know Ihre Wohnung war ein Zentrum und Zufluchtsort für ihre Künstlerfreunde, die oft monatelang bei ihnen wohnten oder sich trafen, um bei der Zusammenstellung der Zeitschriftenausgaben zu helfen. Ihre Partys waren episch, wie die, bei der Herr Ginsberg und sein Partner Peter Orlovsky nackt mit dem Sofa der Familie Jones auf dem Kopf tanzten. Frau Jones scherzte einmal, dass die gesamte Beat-Generation in ihr Wohnzimmer passen würde. — Obwohl ihre Mutter und ihr Vater sie verstoßen hatten, weil sie mit Mr. Jones ausging (seine Eltern hatten sie von Anfang an willkommen geheißen), «war ich die glücklichste und beliebteste Frau in New York», schrieb sie über ihren Hochzeitstag im Jahr 1958, «als ich Hettie Cohen gegen Hettie Jones eintauschte.» — Doch als Jones Anfang der 1960er Jahre immer berühmter wurde und seine Affären zunahmen, darunter eine mit Frau di Prima, litt seine Ehe. Er durchlief auch einen ideologischen Wandel und wurde von der schwarzen nationalistischen Bewegung und ihrer oft harten Identitätspolitik erfasst. Wenige Monate nach der Ermordung von Malcolm X im Jahr 1965 verließ er Frau Jones und ihre beiden kleinen Töchter und ging nach Harlem. Später zog er nach Newark, wo er Amiri Baraka wurde, die schwarze Dichterin Sylvia Robinson heiratete und seinem früheren Leben abschwor. — «Hettie und LeRoi schienen so perfekt aufeinander abgestimmt zu sein», sagte die Autorin Joyce Johnson, deren Memoiren «Minor Characters» aus dem Jahr 1983 die Szene beschreiben, in der sie und Frau Jones erwachsen wurden, in einem Interview. «Eine andere Frau wäre verbittert gewesen, aber sie verstand, warum er ging. Sie war bemerkenswert. Als wir das letzte Mal darüber sprachen, sagte Hettie: ‹Nun, es war eine notwendige Festigung der Identität.‹ Sie bezog sich nicht nur darauf, dass LeRoi sie im Stich gelassen hatte, sondern auch auf die integrierte Kunstszene, der sie angehörten und die eine Zeit lang so hoffnungsvoll ausgesehen hatte.» — In ihren Memoiren schrieb Frau Jones, sie sei eines Abends im Five Spot, nachdem Herr Jones das Lokal verlassen hatte, auf einige weiße Malerfreunde gestoßen. Sie waren verbittert, dass auch sie angeprangert worden waren: «‚Wie konnte er nur?‹, sagten sie. ‹Er hatte das Gefühl, er müsse es tun‹, sagte ich. Das klang richtig, dachte ich, und von der Frage, ob er es gewollt hatte, war gar nicht die Rede.» — Hilton Als beschrieb «Wie ich zu Hettie Jones wurde» 2014 im New Yorker als «eine Liebesgeschichte ohne Groll». — Hettie Roberta Cohen wurde am 16. Juli 1934 in Brooklyn geboren und wuchs im Stadtteil Laurelton in Queens auf. Ihr Vater, Oscar Cohen, arbeitete im Familienbetrieb, der Werbedisplays herstellte. Ihre Mutter, Lottie (Lewis) Cohen, war die Vorsitzende ihrer örtlichen Hadassah. Hettie war musikalisch; sie konnte Noten lesen, bevor sie Wörter lesen konnte, und sie lernte Hebräisch, damit sie es singen konnte. (…) Frau Jones in den 1960er Jahren. Sie war musikalisch, rebellisch und ehrgeizig und hatte trotz ihrer konventionellen Erziehung kein Interesse an akademischen Tweed-Outfits oder häuslichem Vorstadtleben. // Frau Jones 1963 mit Herrn Jones (links) und seinen Eltern, Anna Lois Russ Jones und Coyt L. Jones, auf einer Party für sein Buch „Blues People“. Sie heiratete Herrn Jones 1958 gegen den Willen ihrer Eltern; er verließ sie 1965.

 
 

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