Am 5. Juli wird der brasilianische Superstar Gilberto Gil im Haus der Kulturen der Welt auftreten. Ein guter Anlass, die Helden der Tropicalia Bewegung zu ehren. Als Studiogast hat Johannes Paetzold den Brazil-Afficionado und Redakteur Berliner Zeitung Christian Seidl eingeladen.
OneCoin-Betrug — Mit der Kryptowährung OneCoin soll Ruja Ignatova Milliarden gestohlen haben. Dann tauchte sie unter – und steht nun auf der FBI-Liste der meistgesuchten Verbrecher.
René Polleschs neues Stück heißt «Liebe einfach außerirdisch». Eigentlich ist Pollesch Intendant der Berliner Volksbühne, doch nun führt er Regie am Deutschen Theater. Besetzt hat er seine Inszenierung mit Trystan Pütter, Sophie Rois und Kotbong Yang. Barbara Behrendt berichtet von der Uraufführung.
Morgen startet auf rbbKultur eine 21-teilige Reihe zum Leben und Wirken des US-amerikanischen Dirigenten Leonard Bernstein. «Bernstein – das ungenierte Genie» ist eine Reihe von Kai Luehrs-Kaiser, im Gespräch mit Peter Claus stellt er die Reihe vor.
RIAS Berlin 1983 — Sie erlebte das Wien des Kaisers Franz Josef, das Berlin Wilhelm des Zweiten, die Weimarer Republik, die ersten Jahre der Hitler-Diktatur und 30 Jahre Hollywood. Dazwischen lagen zwei Weltkriege. Zwar begann ihre Karriere in Wien, aber erst in Berlin wurde sie zur Legende. Fritzi Massary, 1882 in Wien geboren, stieg in den 20er-Jahren in Berlin zur gefeierten Revue- und Operettensängerin auf, die mit Liedern wie «Ich bin eine anständige Frau» oder «Ich bin eine Frau, die macht, was sie will» bis in die USA bekannt war. Musikeinspielungen aus der Zeit und ein seltenes Interview aus dem Jahr 1965, das sie vier Jahre vor ihrem Tod gab, ermöglichen einen Einblick in die Leichtigkeit und in die Schwere ihres Lebens.
Gäste: Andrea Moses, Rüdiger Safranski, Sergio Morabito, Jascha Nemtsov — Kein Komponist des 19. Jahrhunderts vermag es, die Gemüter so zu erhitzen wie Richard Wagner. Nach wie vor wird er verfemt, verlacht und still bewundert – Wagner ist und bleibt eine Herausforderung für das deutsche Bewusstsein. Als Revolutionär und Exilant, als Bankrotteur und als Protegé wohlhabender Mäzene tritt er uns als schillernde Figur und unberechenbarer Lebemann entgegen. Der Diskussionsabend nimmt Richard Wagner aus verschiedenen Perspektiven in den Blick: Andrea Moses hat als Regisseurin verschiedene Opern von Wagner inszeniert, zuletzt ‹die Meistersinger von Nürnberg‹ an der Deutschen Staatsoper Berlin. Aus «Lohengrin», einer ihrer früheren Inszenierungen, hat sie eine «packende Studie über die Manipulierbarkeit der Massen und die Undurchschaubarkeit von allgegenwärtigen Strukturen gemacht». Der Literaturwissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller Rüdiger Safranski beschreibt Wagner als einen dionysischen Künstler und Meister des musikalischen Rausches.
Als der internationale Strafgerichtshof ICC (International Criminal Court) am 1. Juli 2002 in Den Haag seine Arbeit aufnahm, schien ein Menschheitstraum Wirklichkeit zu werden: Fortan sollte es weltweit vorbei sein mit der Straffreiheit von politischen und militärischen Machthabern. 20 Jahre später sind sowohl Ernüchterung als auch Kritik am ICC groß. Zu wenig sei erreicht, heißt es, die Prozesse dauerten zu lange, zu wenige Angeklagte befänden sich in Den Haag und zu viele Verbrechen blieben ungesühnt. Ist die Kritik berechtigt? Was kann der ICC leisten, was nicht? Waren die Erwartungen zu hoch? Welche Bilanz ziehen Strafrechtsexperten? Und was meinen die Menschen, die sich für diesen Gerichtshof einsetzen – Richter, Ankläger, Verteidiger? Eine Bestandsaufnahme und ein Blick hinter die Kulissen dieser «Baustelle für Gerechtigkeit».
Eine russische Lehrerin sagt in der Schule die Wahrheit über den Krieg gegen die Ukraine. Sie wird dafür von Schülern, Eltern und Kollegen angefeindet, vom Geheimdienst verhört. Dann flieht sie nach Berlin. — Seit etwa drei Wochen ist Maria Kalinitschewa in Berlin. Es ist das erste Mal, dass die 33 Jahre alte, zierliche Russin im Ausland ist. Ein Zurück in ihre Heimat wird es wohl nicht geben. Der Ausgangspunkt ihrer Reise liegt mehr als 8000 Kilometer entfernt. Es ist Cholbon, ein kleiner Ort mit rund zweieinhalbtausend Einwohnern in der Region Transbaikalien im Fernen Osten Russlands. Kalinitschewa ist dort aufgewachsen, bis sie 17 war, erst vor zwei Jahren ist sie dorthin zurückgekehrt. Seitdem hat sie als Englischlehrerin in der örtlichen Schule gearbeitet. Die wird von 290 Schülerinnen und Schülern besucht, rund 150 lernten Englisch bei Kalinitschewa. Ihre Mutter arbeitet schon lange an der Schule, sie unterrichtet russische Sprache und Literatur.
Jazz ist Kriegstanz, aber auch Sex für die Musikerin und Dichterin Moor Mother. Mit ihrem neuen Album führt sie das Genre zurück zu seinen subversiven Absichten. —Die Jazz-, Rap- und Noisemusikerin Camae Ayewa alias Moor Mother
Mit dem Namen Jelena Ana Milcetic in Amerika Gesangs-Karriere machen? Nahezu unmöglich. Helen Merrill? Schon viel besser! Mit dem Künstlernamen war eine junge Sängerin, deren Eltern aus Kroatien in die USA gekommen waren, in der New Yorker Jazzszene der 1950er Jahre unterwegs. — Helen Merrill – als junge Sängerin unter den Stars des Bebop — Ihre Stimme wie ein Flüstern, ein Hauchen, scheinbar ganz nah dran am Ohr. Songs, von ihr gern im Balladentempo gesungen. Das wusste nicht nur Miles Davis zu schätzen, als er sie nachts in den Clubs hörte. «The Sigh Of New York», das Seufzen von New York – so einen Spitznamen muss man sich auch erst einmal verdienen.
Musik aus allen Richtungen mit Wolfgang Schlag. Es ist (wieder einmal) Zeit — Karl Marx war eines seiner großen Vorbilder, als Hannes Wader in den ›60er-Jahren mit seiner Gitarre auf den Bühnen des deutschsprachigen Raums auftauchte. Oftmals waren es Auftritte vor rebellischen Jugendlichen oder streikenden Bergarbeitern. Da kamen die in die Texte geschickt verwobenen Zitate von Marx gradr recht. Das ironische Lied «Kokain» wurde 1972 zur Hymne der Jugend, trotzdem und weil es im Radio verboten wurde. — «Es ist an der Zeit» sang Wader 1980 warnend. «Um eine bess›re Welt zu schaffen» singt Hannes Wader jetzt auf seinem soeben erschienenen Album und ist damit vor dem Hintergrund von Krieg und nötiger neuer Klimakultur wieder einmal höchst aktuell.
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