Collage aus Beiträgen von RIAS Berlin, Deutschlandfunk und DDR-Rundfunk — Eva Peron lächelt als sie eine Blume in der Hand hält, die ihr zugeworfen wurde in der berühmten La Scala in Mailand 1947. — Eva Perón alias Evita wurde zu Lebzeiten als argentinische Göttin und nach ihrem frühen Tod als Heilige der Armen gefeiert. Ihr Leben wurde zum Mythos, ihr einbalsamierter Körper zur Reliquie. Am 26. Juli vor 70 Jahren starb sie als First Lady Argentiniens mit 33 Jahren. Eine Collage, angelegt als Spurensuche aus ihren Ansprachen und kurzen Beiträgen, aus RIAS Berlin, Deutschlandfunk und DDR-Rundfunk. So sagte sie zum Beispiel anlässlich ihrer Ernennung zur Kandidatin für das Amt der argentinischen Vizepräsidentin: «Ich bin nicht mehr als eine Frau des argentinischen Volkes, nicht mehr als eine Descamisada! Ich werde immer das machen, was das Volk befiehlt!» – aufgezeichnet und archiviert im DDR-Hörfunk. Und dort sagte sie auch: «Es ist das Volk, das sich hier versammelt hat, weil es weiß, dass Gerechtigkeit und Freiheit nur möglich sein wird, wenn General Perón die Nation führt.» Und RIAS Berlin berichtet 1958, dass die Anziehungskraft Evitas auf die Massen daher kommt, dass sie ein modernes argentinisches Aschenbrödel war. Ihr Tod hat Juan Perón politisch geschwächt und 1955 vorerst zu seinem Sturz geführt.
Skinny Jeans und Indie-Gitarren: Mitte der Nullerjahre feierte die britische Band The Kooks ihren Durchbruch. Jetzt erscheint das neue Album «10 Tracks That Echo In The Dark». Sänger Luke Pritchard möchte damit Euphorie verbreiten, trotz der schlechten Lage der Welt. Inspiriert ist das Album in weiten Teilen von Berlin. Die Stadt stehe dafür, hässliche Dinge in etwas Schönes zu verwandeln, sagt Pritchard. «Im Moment leiden wir doch alle unter einer kollektiven Depression. Ich habe mich auf die Suche nach etwas Hoffnung begeben.»
Die öffentliche Meinung in der Ukraine zu beeinflussen, ist ein Ziel russischer Aktionen. — Kein Vertrauen in die ukrainische Regierung oder Streit zwischen den Nato-Mitgliedern: Russland versucht mit ausgeklügelten Aktionen, Zweifel und Zwietracht zu säen. Wie das geht, beschreibt Jamie Collier von der IT-Sicherheits-Firma Mandiant.
Die Erben des vor sieben Jahren gestorbenen Volksbühnen-Chefdesigners Bert Neumann bereiten die erste postume Ausstellung auf Burg Klempenow vor. — Wenn man weiß, dass man sich auf den Weg zu Bert Neumann macht, legt sich ein Filter über den Blick. Man schaut aus dem Zugfenster in Gedanken an den Bühnen- und Kostümbildner, der 2015 mit nur 54 Jahren starb. Zu seinem siebenten Todestag am 30. Juli wird auf der Burg Klempenow in Vorpommern . Die Landschaft, die sonst nur absichts- und bedeutungslos im Sommer herumliegt und vor sich hin trocknet, nimmt durch diesen Neumann-Blick eine besondere Ästhetik an.
«Wie viel Gender verträgt die Katholische Kirche?», «Erotik in der Oper», «Mode und Fetischismus». Das sind nur drei der unzähligen Vortragstitel von Barbara Vinken. 1960 in Hannover geboren, studierte sie Literaturwissenschaft in Aix-en-Provence, Freiburg, Paris, Konstanz und Yale. Seit 2004 lehrt sie als Professorin für Allgemeine und Französische Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Sie zählt zu den originellsten Denkerinnen Deutschlands, veröffentlicht Bücher über Mode, Feminismus sowie Pornografie und liebt vor allem die französische Kultur. Ihr Buch «Angezogen. Das Geheimnis der Mode» war 2014 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Aktuell forscht Barbara Vinken am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien zum Thema Oper und Opfer.
Die deutschen Fußballerinnen stehen im EM-Halbfinale. Lina Magull traf zur Führung, die DFB-Auswahl überstand drei österreichische Alu-Treffer – und nutzte dann einen Torwartfehler. — Die deutschen Fußballerinnen haben bei der Europameisterschaft in England das Halbfinale erreicht. Im Viertelfinale gegen Österreich gelang mit einem 2:0 (1:0) der vierte Zu-Null-Sieg im vierten Spiel – auch dank mehrerer Aluminiumtreffer des Gegners. Bayern-Profi Lina Magull erzielte in Brentford mit ihrem zweiten Turniertor den Führungstreffer für die DFB-Auswahl (25. Minute), Alexandra Popp nutzt einen Torwartfehler von Manuela Zinsberger zur Entscheidung (90.).
Alexandra Popp machte im vierten Spiel das vierte Tor, Giulia Gwinn ging weite Wege und Lena Oberdorf offenbarte besondere Kräfte: So präsentierten sich die DFB-Spielerinnen beim Viertelfinalsieg gegen Österreich.
Uncodiert kommt die Band aus West Yorkshire schnell zur Sache. Es geht um die Themen unserer Tage: Angst und unsichere Zeiten. Die musikalischen Ränder der 80er treffen sich in der Musik von Working Men›s Club. Britischer Postpunk und Detroit Techno gehen eine haarsträubend schöne Mischung ein. Das unschuldige Spiel damit auf ihrem ersten Album ist nun bitterem Ernst gewichen. Eiskalt peitschende Beats und trockene Stakkato-Bässe künden Unheil an. Brettern, Donnern, Strampeln. The fear is on. Ausgang ungewiss. — Oliver Schwesig, Deutschlandfunk Kultur —
Das ist Denis Kustov, der Mann, dem ich geholfen habe, aus Izolyatsia zu fliehen. Denis kam aus Russland in den Donbass, “um die Russen zu beschützen”, wie er selbst damals glaubte. Ich traf ihn im Mai 2017 im Keller, in einer Zelle neben meiner, wo er etwa 200 Tage inhaftiert war. 1/5
Russische Milliardäre versuchten, westliche Eliten für den Kreml einzuspannen. Jetzt feilen sie an einer neuen Taktik. — Oleg Deripaska ist ein Meister der Verschleierung. Dem Westen diente der Milliardär lange als Geschäftspartner, dem russischen Präsidenten als durchtriebener Strippenzieher. Und heute? — Wo Oleg Deripaska gerade steckt? Im Kreml könnte er sein, in der Nähe seines Freundes Wladimir Putin, wie so oft. Auch auf seinem privaten Anwesen in Moskau könnte er sich aufhalten – oder in der Republik Montenegro, wo er eine stattliche Villa besitzt. Seit die Europäische Union seinen Namen auf die Liste der geächteten Oligarchen gesetzt hat, ist es ihm verboten, nach Österreich zu reisen, wo er viele Freunde und ein vornehmes Hotel hat. Manche Immobilie gehört ihm selbst, an anderen Objekten ist er indirekt beteiligt. Auch seine Villa in London, sein Haus an der südfranzösischen Küste und seine Anwesen auf Sardinien liegen im Moment auf feindlichem Gelände. Dennoch muss sich Oleg Deripaska keine Sorgen machen. Er hat gelernt, seine Spuren zu verwischen und sich unter widrigen Umständen durchzuschlagen. Er gilt als Putins Mann für alle Fälle.
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