LAST RADIO POETS

10.09.2022 – News – Spiegel Online – Jörg Schindler —   –  Details

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King Charles

Niemand hatte länger Zeit, sich auf die Thronbesteigung vorzubereiten als der 73-jährige Charles. Aber kann er sich zügeln, wenn es darauf ankommt? Daran hängen Gedeih und Verderb der Monarchie. — Da stand er nun, hinter sich den Thron mit den goldenen Initialen «ER« – Elizabeth Regina –, vor sich die amtierende Premierministerin Liz Truss , ihre sechs noch lebenden Vorgänger sowie gut 700 Amts- und Würdenträger aus dem gesamten Königreich, und sprach: Er werde in seiner verbleibenden Lebenszeit alles dafür tun, dem Beispiel seiner Mutter zu folgen und «die schwere Aufgabe, die mir übertragen wurde« zu erfüllen. — Um kurz vor halb elf an diesem Samstagmorgen war der Mann, den die Welt jahrzehntelang nur als Prince of Wales kannte, damit ganz offiziell: «Charles III., von Gottes Gnaden König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland und seiner anderen Königreiche und Territorien, Oberhaupt des Commonwealth, Verteidiger des Glaubens.«

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10.09.2022 – le week-end – Ö1 – Elke Tschaikner, Christian Scheib —   –  Details

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Tschaikner + Scheib

Ein schlichter weißer Arbeitsmantel und ein frisch gestärktes weißes Spitzenhemd: In diesem modischen Spannungsfeld bewegen wir uns heute. Fürs Spitzenhemd wird Francois Couperin zuständig sein, aber den weißen Arbeitsmantel des bewusst stolzen «white collar workers» auf die Bühne gebracht hat der Jazztrompeter Lester Bowie. Mode als politisch-künstlerisches Statement, der Jazzmusiker als Ingenieur. — Heute gönnen wir uns die Freude hedonistischer Oberflächlichkeit und gehen bestens gekleidet ins Wochenende. Den weißen Arbeitsmantel des Lester Bowie legen wir deswegen schnell wieder ab. Jetzt hilft uns ein wahrer Experte in Sachen Stil ins maßgeschneiderte Gewand. Fred Astaire, einer der bestangezogenen Männer der Filmgeschichte, assistiert, und zeigt auch gleich, wie man das elegante Darüber richtig trägt. Denn wenn sich einer so bewegen kann, ist die perfekte Kleidung nur noch das i-Tüpfelchen des Auftritts. Fred Astaire tanzt scheinbar schwebend durch den Äther, ausgestattet mit Zylinder, weißer Krawatte und Frack. Top Hat, White Tie and Tails.

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10.09.2022 – Apropos Klassik – Ö1 – Chris Tina Tengel —   –  Details

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Georg Solti

Die Eindrücke als Assistent von Arturo Toscanini bei den letzten «freien» Salzburger Festspielen der 1930er Jahre waren lebensprägend, der tatsächliche Wiedereinstieg ins Dirigieren nach wenig verheißungsvoller Emigrationsgeschichte wie von höheren Mächten gefügt. 15 Jahre später zählte Georg Solti – ab 1971 Sir Georg – neben Herbert von Karajan und Leonard Bernstein zu den drei medial präsentesten Maestri an der dirigentischen Weltspitze. Von seiner künstlerischen Herkunft fest in der Oper verankert, wirkte der gebürtige Ungar Solti dank Langzeitengagement als Chef des Chicago Symphony Orchestra (mit parallelen kürzeren Phasen in London und Paris und einer sich zum Lebensende hin intensivierenden Bindung an die Wiener Philharmoniker) in den 1970er, 80er Jahren auch als Konzertdirigent stilbildend. Sein Credo: Partiturtreue und Präzisionsfanatismus.

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10.09.2022 – Diagonal – Ö1 – Sheku Kanneh-Mason – Peter Kislinger —   –  Details

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Christian Muthspiel

Der Partykeller der Kunst – Diagonal zum 70. Geburtstag des ehemaligen Wiener Art Club / Strohkoffer — Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: Christian Muthspiel – Homecoming Live — Das Lokal mit dem seltsamen Namen befand sich im Keller der heutigen Loos-Bar in der Wiener Kärntnerstraße. Man war jung und hatte kein Geld, deshalb benutzte man Schilf vom Neusiedlersee, um die Wände zu tapezieren – und Voilá, ein Kultlokal war geboren, das nur von 1952 bis 53 existierte. Am Tag war der Strohkoffer die Galerie des Art Club Vienna, der die Nachkriegsavantgarde zwischen fantastischem Realismus und Abstraktion versammelte. Doch nach Sonnenuntergang kamen die Kreaturen der Nacht und machten den Ort zum heißesten Partykeller der gerade wieder zum Leben erwachenden Metropole.

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10.09.2022 – Konzert – Ö1 – Sheku Kanneh-Mason – Peter Kislinger —   –  Details

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Queen Elizabeth

Keine fünf Stunden nach der Nachricht vom Ableben von Queen Elizabeth II gab die BBC «als Zeichen des Respekts» die Absage des «Prom 71» am Freitag, 9. September und des Schlusskonzerts der BBC Proms 2022, The Last Night of the Proms, bekannt.

«The Last Night of the Proms» ist ja eher kein Konzert, sondern eine Party, zumindest eine nach der Pause, zudem eine, wenn auch gut organsierte, ausgelassene Party. Fanfaren, Tänze, Hymnen und Arien, als bekannt Geltendes und Brandneues und Werke, die einige der Themen der 127. Saison, die vor zwei Monaten begonnen hat, hatte man Revue passieren lassen. Das BBC Symphony Orchestra, die zwei BBC-Chöre und die Dirigentin, Dalia Stasevska hatten für dieses 72. Konzert der Saison 21 Werke einstudiert. Die norwegische Sopranistin Lise Davidsen (die «preisgekrönte Sopranistin», so die BBC) hätte beziehungsreich mit «Dich, teure Halle, grüß ich (wieder)» aus Richard Wagners «Tannhäuser» debütiert. Gemeinsam mit Sheku Kanneh-Mason (dem «Star-Cellisten», so die BBC) hätte sie auch die «Aria / Cantilena» aus den Bachianas Brasileiras von Villa-Lobos zelebriert. — «A Garland for the Queen» erinnert an die Krönung der am Donnerstag im Alter von 96 Jahren verstorbenen Monarchin. Diese eine Sammlung von Liedern für Chor a capella von zehn britischen Komponisten auf Texte britischer Dichter wurde anlässlich der Krönung von Elizabeth II. vom Arts Council of Great Britain in Auftrag gegeben und am 1. Juni 1953, am Vorabend ihrer Krönung, uraufgeführt. Beziehungsreiches Modell war «The Triumphs of Oriana», Madrigale, die 1601 zu Ehren der ersten Queen Elizabeth entstanden waren. Malcom Arnold, William Alwyn oder Elisabeth Maconchy wurden 1953 nicht mit Aufträgen bedacht. Benjamin Britten und William Walton wurden zwar gefragt, lehnten aber ab.

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