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Alles schief gelaufen / Moskauer Abgeordnete fordern Putins Rücktritt

11.09.2022NewsFocusSergio Aiolfi —   –  Details

forderungen an putin

Parlamentsabgeordnete aus Moskau fordern den russischen Präsidenten Wladimir Putin öffentlich zum Rücktritt auf. Dem Sender «Radio Free Europe» zufolge haben russische Abgeordnete nach einer Sitzung auf der Website des Verwaltungsbezirks Lomonosowsky eine Erklärung veröffentlicht.

 

— In Putins zweite Amtszeit sei «alles schief gelaufen», heißt es darin. Putin müsse zum Wohle des Landes zurücktreten, so die Abgeordneten nach der Sitzung. Ein 30-minütiges Video dokumentiert das Treffen der Politiker. Sie betonen, dass die aggressive Rhetorik Putins Russland in die Zeit des Kalten Krieges zurückgeworfen habe.

 

— Besonders kritische Worte finden die Abgeordneten für die wirtschaftliche Lage des Landes: Der Mindestlohn sei nicht auf das versprochene Niveau angehoben worden, Tausende würden Russland für besser aufgestellte Länder verlassen, und Putins Ansichten seien «hoffnungslos veraltet und behindern die russische Entwicklung».

 

— Zuvor hatten bereits Abgeordnete eines St. Petersburger Bezirks dafür plädiert, dass Putin wegen Hochverrats verurteilt werden sollten. Der Ukraine-Krieg habe zu einem massiven Wirtschaftseinbruch geführt, so der Vorwurf.

 

 
 

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In nur fünf Tagen macht Ukraine monatelangen russischen Vormarsch wett

11.09.2022NewsFocusDetails

fünf tage

«Seit Anfang September sind über 3000 Quadratkilometer wieder unter ukrainischer Kontrolle» — Die ukrainische Armee hatte zu Beginn der Woche eine Gegenoffensive im Gebiet Charkiw begonnen und seitdem ein Gebiet von 3000 Quadratkilometern zurückerobert. Das teilte der ukrainische Oberbefehlshaber Valery Zaluzhnyi am Sonntag mit. «Seit Anfang September sind über 3.000 Quadratkilometer wieder unter ukrainischer Kontrolle», so Zaluzhnyi. — Russisches Verteidigungsministerium gibt Räumung von Charkiw zu — Nach ukrainischen Gegenschlägen haben die russischen Truppen den Großteil des Gebiets Charkiw im Nordosten der Ukraine geräumt. Den am Sonntag vom Verteidigungsministerium in Moskau gezeigten Karten zufolge räumten die russischen Einheiten den Norden des Gebiets an der Grenze zu Russland komplett und zogen sich auf eine Linie hinter die Flüsse Oskil und Siwerskyj Donez zurück.

 
 

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Das Blatt wendet sich / Initiative bei Ukraine

11.09.2022NewsFocusDetails

initiative bei ukraine

Nach massiven Vorstößen der Ukrainer in den letzten Tagen hat Russland seine Truppen aus dem Gebiet um Charkiw größtenteils zurückgezogen. Militärexperten und Kriegsbeobachter erkennen eine deutliche Verschiebung im Momentum des Krieges. — Was man in Moskau als Strategie darstellt, wird in Kiew euphorisch aufgenommen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner Videoansprache in der Nacht zum Sonntag: «Besatzer haben in der Ukraine keinen Platz und werden keinen haben». — Militärexperte: Nach Rückzug Putins aus Charkiw liegt Initiative bei Ukraine — — Militärexperten gehen davon aus, dass sich die Russen angesichts des unvorhergesehenen ukrainischen Vorstoßes im Charkiwer Gebiet dort zur Flucht entschieden haben. Mick Ryan vom Center for Strategic and International Studies schreibt auf Twitter: «In den letzten 48 Stunden gab es überwältigende Entwicklungen auf dem Schlachtfeld in der Ukraine. Im Nordosten nutzt die Ukraine weiter ihr Eindringen in die russische Verteidigung aus.» — Und: Das Tempo der Ukrainer bei ihren Vorstößen werde wohl für zahlreiche Materialgewinne und Kriegsgefangene sorgen. Flüchtende russische Soldaten hätten viele Waffen an der Front zurücklassen müssen. Ukrainische Medien hatten bereits am Freitag berichtet, dass es gelungen sei, einen hochrangigen Kommandeur der russischen Armee in Gewahrsam zu nehmen. Bei dem Mann soll es sich demnach um Generalleutnant Andrei Sychevoi handeln. Ryan weiter: «Diese Soldaten werden schwer zu ersetzen sein.» — — Der Krieg sei noch nicht vorüber, schließt Ryan seine Analyse. Aber: «Vielleicht wendet sich nun endlich das Blatt».

 
 

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Sie haben die Leute nicht vorbereitet / Putins ‹Bluthund› Kadyrow kritisiert russische Armee

11.09.2022NewsTagesspiegelNathalie Trappe —   –  Details

Ramsan Kadyrow

In einer Sprachnachricht im sozialen Netzwerk Telegram hat sich Ramsan Kadyrow, Präsident der russischen Republik Tschetschenien und Putin-Vetrauter, kritisch zum Verhalten der russischen Armee im Ukraine-Krieg geäußert. Wie die «New York Times» berichtet, soll Kadyrow angemerkt haben, dass diese im Nordosten der Ukraine «Fehler gemacht» habe. — «Wenn heute oder morgen keine Änderungen an der militärischen Strategie vorgenommen werden, muss ich mit der Führung im Verteidigungsministerium und der Regierung sprechen, um ihnen die tatsächliche Situation vor Ort zu verdeutlichen», erklärte Kadyrow deshalb auf seinem Telegram-Channel . Er sei sich der Realität an der Front «vollständig bewusst».

 
 

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Die Großoffensive ist da / Militärexperte über Erfolge der Ukraine

11.09.2022NewsRNDSven Christian Schulz —   –  Details

mehrfach raketenwerfer

Russische Front bricht zusammen — Der Zusammenbruch der russischen Front hat begonnen. Die ukrainischen Streitkräfte haben mit einem Täuschungsmanöver Russland vorgeführt und im Osten innerhalb von wenigen Tagen etwa 2000 Quadratkilometer Gelände zurückerobert. Ist das die angekündigte Großoffensive? — Mit einem Blitzangriff in der Region Charkiw hat die Ukraine Russland kalt erwischt. Am Wochenende haben ukrainische Soldatinnen und Soldaten zahlreiche Städte zurückerobert, darunter Kupjansk, Isjum und Lyman. Sogar den internationalen Flughafen in Donezk sollen sie unter ihre Kontrolle gebracht haben und bis ins Zentrum von Lyssytschansk vorgedrungen sein. Waffen und Munition haben die russischen Streitkräfte auf ihrer überhasteten Flucht vielerorts zurückgelassen, wie Videos zeigen sollen. Unabhängig bestätigen lässt sich dies nicht.

 

— Doch nicht einmal die russische Propaganda versucht die Niederlagen wegzureden. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, kündigte eine Teilabzug seiner Truppen an. Russland werde seine Soldaten aus dem Gebiet Charkiw und der Stadt Isjum abziehen. Wie Karten des Ministeriums zeigen sollen, zogen sich die Truppen hinter die Flüsse Oskil und Siwerskyj Donez zurück. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU veröffentlichte zudem ein Foto, das ukrainische Soldaten in Kupjansk zeigt.

 
 

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Russischer Außenminister Lawrow: Russland lehnt Verhandlungen mit der Ukraine nicht ab

11.09.2022NewsRNDDetails

lawrow

Warnung vor schwerer Einigung — Kurz nach der schweren Niederlage des russischen Militärs hat der Kreml der Ukraine neue Verhandlungen in Aussicht gestellt. Man lehne Verhandlungen mit dem Land nicht ab, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow. «Doch je länger der Prozess hinausgezögert wird, desto schwerer wird es, sich zu einigen», sagte er weiter.

 
 

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Auf der Flucht

11.09.2022NewsSüddeutsche ZeitungLilith Volkert —   –  Details

Balaklija Straße

In der Region Charkiw überrumpeln ukrainische Truppen die russischen Besatzer in strategisch wichtigen Städten. Rekonstruktion eines Tages, der den Kriegsverlauf grundlegend verändert hat. — Für Russland ist es der schwerste militärische Rückschlag der vergangenen Monate: Am Samstag erobern ukrainische Soldaten im Nordosten des Landes an einem Tag Gebiete zurück, die russische Truppen zuvor nur über Monate erobern konnten. Russland muss mit der Stadt Isjum seinen wichtigsten Stützpunkt an dieser Front aufgeben. Wie ist es so weit gekommen?

 
 

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Es brodelt in Russland: Lokalpolitiker in Großstädten stellen sich vor Wahlen offen gegen Putin

11.09.2022NewsRNDSven Christian Schulz und Simon Cleven —   –  Details

Dmitri Paljuga

Gefahr für Russland, marode Wirtschaft und Militarisierung der Ukraine: Laut russischen Regionalpolitikern schadet Putins Krieg in der Ukraine Russland mehr als es dem Land nützt. Einige fordern den Rücktritt Putins, andere rufen die Staatsduma dazu auf, den Kremlchef wegen Hochverrats anzuklagen.

 

«Alles ist schief gelaufen», kritisieren Vertreter des Moskauer Stadtbezirks Lomonosovsky Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Das BIP habe sich nicht wie versprochen verdoppelt, der Mindestlohn sei nicht wie erwartet gestiegen und viele intelligente und fleißige Menschen würden Russland in Scharen verlassen. Sie fordern den russischen Präsidenten daher zum Rücktritt auf. Das geht aus dem Protokoll und dem 30-minütigen Video hervor, das sie auf der Webseite des Bezirks veröffentlicht haben. «Russland wird wieder gefürchtet und gehasst, und wir bedrohen die Welt erneut mit Atomwaffen», kritisieren die Lokalpolitiker. Sie weisen darauf hin, dass laut Studien Menschen in Ländern mit einem regelmäßigen Machtwechsel besser und länger leben als in Ländern, in denen das Staatsoberhaupt «nur auf dem Kopf stehend das Amt verlässt».

 

— Ein Einzelfall sind die Bezirksvertreter aus Lomonosovsky nicht. Nur wenige Tage vorher hatte bereits eine Gruppe russischer Regionalpolitiker gefordert, Putin wegen Hochverrats anklagen zu lassen. Mit einem entsprechenden Vorschlag wollen sich Politiker des St. Petersburger Regionalbezirks Smolninskoje an die Abgeordneten der russischen Staatsduma wenden. Ein entsprechendes Dokument, das von den sieben Stadtabgeordneten gebilligt worden sei, veröffentlichte der Abgeordneten Dmitri Paljuga auf Twitter.

 
 

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Kiews Armee überrumpelt Putins Truppen / Ukrainische Blitzoffensive im Osten – steht der Krieg nun vor dem Wendepunkt?

11.09.2022NewsTagesspiegelBenjamin Reuter —   –  Details

blitz offensive

Russland erlebt empfindliche Verluste in der Ukraine. Die Rückeroberungen überraschen sogar westliche Experten. Die wichtigsten Fragen und Antworten. — Die ukrainischen Truppen haben in der vergangenen Woche mehr Territorium zurückerobert als die russischen Invasoren zuvor innerhalb von vier Monaten besetzen konnten. Ende August hatte die Ukraine, von vielen Beobachtern kaum bemerkt, eine Offensive in der Region Charkiw gestartet. Mehr als 3000 Quadratkilometer Land haben die Truppen seitdem befreit, was ungefähr der Fläche des Saarlands entspricht.

 

— In den ersten Tagen der Offensive kamen die Ukrainer nur langsam voran, dann aber immer schneller. Am Samstag dann eroberten sie die strategisch wichtigen Städte Kupjasnk und Isjum. Am Samstagabend dann wurden schon Kämpfe im Norden der Region Charkiw nur wenige Kilometer von der russischen Grenze gemeldet und nahe der Stadt Lyssytschansk in der Region Luhansk. Die Russen hatten Lyssytschansk erst Anfang Juli nach wochenlangen erbitterten Kämpfen eroberten. Beobachter sprechen von einem atemberaubenden Tempo der ukrainischen Offensive.

 
 

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Diktator unter Druck / Putin und die Niederlagen seiner Armee

11.09.2022NewsZeit OnlineDetails

putin

Ramsan Kadyrow gilt normalerweise als enger Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin und als Mann fürs Grobe. Aber nun hat sich der Präsident der Republik Tschetschenien ungewohnt kritisch zu Putins Armee geäußert. Die Truppe habe im Nordosten der Ukraine Fehler gemacht, so Kadyrow in einer Sprachnachricht. Also in jener Region, in der sich die russischen Streitkräfte teils in großer Hektik vor den vorrückenden Ukrainern zurückziehen mussten und fast 3000 Quadratkilometer Gebiet verloren . — Ein Verband von rund 10.000 russischen Soldaten musste sich beispielsweise hinter den Fluss Oskil zurückziehen. Nach der Einschätzung der US-amerikanischen Militärexperten vom Institute for Study of War übersteigen die ukrainischen Geländegewinne binnen weniger als einer Woche diejenigen der Russen seit April.

 
 

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Russische Truppen fliehen vor drohender Einkesselung

11.09.2022NewsSpiegel OnlineJakob Bauer u.a. —   –  Details

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Die Ukraine erobert weitere Gebiete im Nordosten zurück. Russlands Truppen sind auf der Flucht – würden die Verteidiger sie umzingeln, wären die Folgen verheerend. — Das ukrainische Militär hat erneut Gebiete von enormer Größe im Nordosten des Landes zurückerobert. In den vergangenen fünf Tagen haben die Truppen mehr als 3.000 Quadratkilometer Land eingenommen, die zuvor von den russischen Angreifern besetzt waren, wie das Institute for the Study of War (ISW) in seiner aktuellen Analyse mitteilt. An einigen Orten seien die Verteidiger bis zu 70 Kilometer weit durch die vorigen russischen Fronten gedrungen.

 

— Das britische Verteidigungsministerium bestätigt, dass die Ukraine in der umkämpften Region Charkiw deutliche Gewinne verzeichnet hat. Russland gab den Abzug aus den strategisch wichtigen Städten Isjum und Balaklija bekannt, auch Kupjansk wurde von den Ukrainern zurückerobert. Dem Ministerium zufolge gibt es noch Kämpfe im Umland der Städte.

 

— Laut ISW werden die ukrainischen Truppen Isjum innerhalb der nächsten 48 Stunden unter ihrer Kontrolle haben – wenn dies nicht bereits geschehen sei. Dabei würde es sich um «den wichtigsten militärischen Erfolg» der Ukraine handeln, seit die Verteidiger im März den Kampf um die Hauptstadt Kiew gewonnen haben.

 
 

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