comment 0

Vitali Klitschko im Gespräch : Wir sind keine Sklaven

16.09.2022NewsFAZ onlineAnna Prizkau —   –  Details

Vitali Klitschko

Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew, spricht über seine russische Mutter, seine jüdischen Wurzeln, über die Kriegsverbrechen und über Deutschland, das er oft vermisst. Und das zu Russlands Geisel geworden ist. — Alles auf dem Khreschatyk ist zu groß geraten. Die Häuser drücken sich in den klaren blauen Himmel. Die Straße hat sechs Spuren. Die Gehwege sind Gehwege für irgendwelche Riesen. Und auch im Kiewer Stadtratshaus steht jemand, der unverhältnismäßig groß ist: der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko. Er trägt Jacke und Hose im militärischen Schlammgrün, zusammen so lässig wie ein Yamamoto-Anzug. Im Interview kaum Worte über Sport. Aber am Ende schon, zum Abschied sagt der Ex-Boxer: „Sport ist für mich wie Zähneputzen.“ Lacht. Zum ersten Mal und kurz. Wir sprechen einen Tag vor der großen Gegenoffensive der Ukrainer. Und vielleicht ist auch deshalb die Stimmung in seinem mitten am Tag abgedunkelten Büro geladen, doch gelassen: kämpferisch.

 
 

SK-try202*

comment 0

Trauer um Journalisten: Fritz Pleitgen gestorben

16.09.2022NewsTagesthemenN.N. —   –  Details

Fritz Pleitgen

Kürzlich war Fritz Pleitgen noch einmal auf dem Bildschirm. In Frank Plasbergs Talkshow wurde er mit einem Statement eingespielt, wie wir es in den vergangenen Monaten häufig hören. Er habe sich in Wladimir Putin getäuscht, sagte Pleitgen. — Der Rote Platz ist leer — Putin hat in diesem Land viele getäuscht. Manche täuschen sich immer noch. Aber wenn der frühere Osteuropa-Korrespondent der ARD das sagt, hat es etwas Besonderes: Ein historisches Kapitel wird geschlossen. Pleitgen war einer der prägenden Auslandskorrespondenten in der Zeit des Kalten Kriegs. Erst in Moskau, dann in Ost-Berlin, später in Washington, schien er omnipräsent, ein Welterklärer, wie es ihn auch mit dem vor zwei Jahren verstorbenen Gerd Ruge gab. Ohne Pleitgen, sagte der SZ-Journalist Hans Leyendecker einmal, wirke der Rote Platz in Moskau doch irgendwie leer. — Das wirkte er auch, doch mutet einem die Zeit des Kalten Kriegs heute als eine der Verlässlichkeiten an, auf die wir viel zu lange vertraut haben. Noch 2014, als Putin auf der Krim einmarschierte, zählte Pleitgen zu denen, die meinten, man müsse die Gekränktheit der russischen Seele irgendwie verstehen. Die Publizistin und Psychologin Marina Weisband war damals, wie inzwischen noch der Letzte kapiert hat, schlauer. Die Bestialität, die Putin zur Tugend erklärt, zeigt sich mit jedem Kriegsverbrechen, das die russische Armee in der Ukraine verübt.

 
 

SK-

Filed under: Allgemein
comment 0

Zum Tod von Fritz Pleitgen : Das Vermächtnis des Weltreporters

16.09.2022NewsTagesthemenDetails

Fritz Pleitgen

Kürzlich war Fritz Pleitgen noch einmal auf dem Bildschirm. In Frank Plasbergs Talkshow wurde er mit einem Statement eingespielt, wie wir es in den vergangenen Monaten häufig hören. Er habe sich in Wladimir Putin getäuscht, sagte Pleitgen. — Der Rote Platz ist leer — Putin hat in diesem Land viele getäuscht. Manche täuschen sich immer noch. Aber wenn der frühere Osteuropa-Korrespondent der ARD das sagt, hat es etwas Besonderes: Ein historisches Kapitel wird geschlossen. Pleitgen war einer der prägenden Auslandskorrespondenten in der Zeit des Kalten Kriegs. Erst in Moskau, dann in Ost-Berlin, später in Washington, schien er omnipräsent, ein Welterklärer, wie es ihn auch mit dem vor zwei Jahren verstorbenen Gerd Ruge gab. Ohne Pleitgen, sagte der SZ-Journalist Hans Leyendecker einmal, wirke der Rote Platz in Moskau doch irgendwie leer.

 

— Das wirkte er auch, doch mutet einem die Zeit des Kalten Kriegs heute als eine der Verlässlichkeiten an, auf die wir viel zu lange vertraut haben. Noch 2014, als Putin auf der Krim einmarschierte, zählte Pleitgen zu denen, die meinten, man müsse die Gekränktheit der russischen Seele irgendwie verstehen. Die Publizistin und Psychologin Marina Weisband war damals, wie inzwischen noch der Letzte kapiert hat, schlauer. Die Bestialität, die Putin zur Tugend erklärt, zeigt sich mit jedem Kriegsverbrechen, das die russische Armee in der Ukraine verübt.

 
 

SK-try202*

comment 0

Zum Tod von Fritz Pleitgen : Das Vermächtnis des Weltreporters

16.09.2022NewsFAZ onlineDetails

Fritz Pleitgen

Kürzlich war Fritz Pleitgen noch einmal auf dem Bildschirm. In Frank Plasbergs Talkshow wurde er mit einem Statement eingespielt, wie wir es in den vergangenen Monaten häufig hören. Er habe sich in Wladimir Putin getäuscht, sagte Pleitgen. — Der Rote Platz ist leer — Putin hat in diesem Land viele getäuscht. Manche täuschen sich immer noch. Aber wenn der frühere Osteuropa-Korrespondent der ARD das sagt, hat es etwas Besonderes: Ein historisches Kapitel wird geschlossen. Pleitgen war einer der prägenden Auslandskorrespondenten in der Zeit des Kalten Kriegs. Erst in Moskau, dann in Ost-Berlin, später in Washington, schien er omnipräsent, ein Welterklärer, wie es ihn auch mit dem vor zwei Jahren verstorbenen Gerd Ruge gab. Ohne Pleitgen, sagte der SZ-Journalist Hans Leyendecker einmal, wirke der Rote Platz in Moskau doch irgendwie leer.

 

— Das wirkte er auch, doch mutet einem die Zeit des Kalten Kriegs heute als eine der Verlässlichkeiten an, auf die wir viel zu lange vertraut haben. Noch 2014, als Putin auf der Krim einmarschierte, zählte Pleitgen zu denen, die meinten, man müsse die Gekränktheit der russischen Seele irgendwie verstehen. Die Publizistin und Psychologin Marina Weisband war damals, wie inzwischen noch der Letzte kapiert hat, schlauer. Die Bestialität, die Putin zur Tugend erklärt, zeigt sich mit jedem Kriegsverbrechen, das die russische Armee in der Ukraine verübt.

 
 

SK-try202*

comment 0

Der große Bluff / Wie die Ukrainer Putins Truppen überrannten

16.09.2022NewsSpiegel OnlineAlexander Sarovic, Igor Ishchuk u.a. — Phillips O’Brien, Ed Arnold, Justin Bronk, Michael Kofman — Jewgenij Sokolow, Gennadij Sjuganow, Ljubow Piskun —   –  Details

Der Bluff

Russlands Armee galt als übermächtig, doch nun ist den ukrainischen Generälen ein schier unglaublicher Triumph gelungen. Militärstrategen sprechen von einem «Kulminationspunkt« – kann die Ukraine den Krieg gewinnen? — — — Die Minenentschärfer am Ortseingang warnen die Besucher, ihre Suchgeräte in der Hand: Vorsicht vor den Wiesen. Die Sprengfallen, die russische Soldaten dort versteckt haben könnten, seien schwer zu sehen.

 

— Armeefahrzeuge rauschen vorbei und lassen das Eingangsschild von Balaklija hinter sich, einer kleinen Stadt von einst 27.000 Einwohnern im Nordosten der Ukraine. Auf dem ersten Grundstück hinter dem Ortseingang steht ein dunkelhaariger Mann, sein Kampfname: «Mechaniker«. Der ukrainische Soldat wirkt übermüdet. Die Russen hätten hier eine Militärbasis unterhalten, sagt er. Mit dem Finger deutet er auf die Überreste eines kleinen Hauses, vor dem sich olivgrüne Kisten stapeln: russische Munition.

 

 
 

SK-try202*

comment 0

Roger Federers Abschied : Der Herr der Leichtigkeit

16.09.2022NewsFAZ onlineHelmut Mayer —   –  Details

Roger Federer

Ihm gelang es, Tennis zur Kunst eines gelingenden Lebens zu machen: Zum Abschied Roger Federers von seinem Sport. — Man hatte diesen Abschied insgeheim erwartet. Auch als man die Spiele der unlängst in New York ausgetragenen US Open verfolgte, des letzten Grand Slams des Jahres. Man sah die Alcaraz, Sinner oder Ruud und dachte: Wie soll denn einer von 41 Jahren mit solcher Schnelligkeit mithalten können, wenn er nach mehr als einem Jahr Verletzungspause auf den Platz zurückkehrt. Sogar einer wie er, Roger Federer, dem man fast alles zutraute, muss doch da an eine Grenze gekommen sein. Und man wollte diese Grenze doch lieber nicht auf dem Platz demonstriert sehen.

 
 

SK-try202*

comment 0

Flucht-Briefe von Soldaten zeichnen verheerendes Bild der Russen-Moral

16.09.2022NewsFocusDetails

Demoralisierung unter russischen Soldaten

Isjum von Ukrainern zurückerobert — Offenbar fluchtartig haben zahlreiche russische Soldaten Isjum im Oblast Cherson verlassen. Davon zeugt zurückgelassenes Kriegsgewehr, Stiefel und Uniformen. Und noch etwas haben die ukrainischen Soldaten bei ihrer Rückeroberung entdeckt: zehn handgeschriebene Briefe von russischen Soldaten.

 

— Sie zeichnen ein Bild von demoralisierten, erschöpften und niedergeschlagenen Kämpfern, die nach Hause möchten. Zunächst berichtete die «Washington Post», auch auf Social Media wurden einige Briefe geteilt.

 

— «Moralisch erschöpft»: Soldaten bitten in Briefen um Entlassung — — Die zehn handgeschriebenen Briefe sind auf den 10. August datiert. «Ich weigere mich, meinen Dienst in der Spezialoperation auf ukrainischem Territorium zu erfüllen, weil mir die Urlaubstage fehlen und ich moralisch erschöpft bin», übersetzte die «Post» den Brief eines Mannes, der sich als Kommandeur eines Flugabwehrraketenzuges aus der Region Moskau zu erkennen gab.

 

— Ein anderer Soldat bat um seine Entlassung mit der Begründung, «dass sich mein Gesundheitszustand verschlechtert hat und ich nicht die notwendige medizinische Hilfe erhalten habe». Ein anderer erklärte, er leide unter «körperlicher und moralischer Erschöpfung».

 

— Andere beklagten sich darüber, dass ihnen Familienurlaub verweigert wurde, etwa um zu heiraten oder die Geburt eines Kindes mitzuerleben. Der Schreibstil der zehn Briefe ist ähnlich. Er lässt vermuten, so die «Post», dass die Soldaten gemeinsam um ihre Entlassung bitten wollten.

 

 
 

SK-try202*

comment 0

Vater hört Schreckensbericht/ Können nirgendwo hin, jammert der russische Soldat am Telefon

16.09.2022NewsFocusDetails

Soldat Flucht

Der ukrainische Geheimdienst hat am Montag ein Telefonat zwischen einem russischen Soldaten und seinem Vater veröffentlicht. Es wurde demnach in der ostukrainischen Region Charkiw abgefangen, wo die ukrainischen Streitkräfte gerade in einer erfolgreichen Gegenoffensive weite Teile zurückerobern konnten.

 

— «Na, wie läuft‹s bei euch?», will der Vater wissen. «Alles schlecht, Papa…», antwortet der Sohn und erklärt: «Wir verlieren. Definitiv.» — — Russischer Soldat zu seinem Vater: «Wir können nirgendwohin» — — «Ich sage dir im Ernst. Weißt du, wie viele Verletzte wir haben?», fährt der Soldat fort. «Sie sind hinter uns, wir können also auch nirgendwo hinlaufen. Sie rücken immer weiter vor, immer weiter, immer weiter…» — — Und: «Sie kesseln uns gerade ein. Wir sind seit drei Tagen in voller Ausrüstung, ziehen sie überhaupt nicht mehr aus.» — — Er beschreibt auch, dass sie weg wollten. Aber: «Wenn wir mit der Kolonne von hier wegfahren, Papa, können sie uns von dort aus… oder einfach den Weg verminen… deshalb sind wir bisher immer noch hier.» —

 
 

SK-try202*

comment 0

ARD-Legende entsetzt über Lambrecht – Ulrich Wickert: Wir werden für blöd verkauft

16.09.2022NewsFocusDetails

Ulrich Wickert

Der frühere Moderator der «Tagesthemen», Ulrich Wickert, bezeichnet die Kommunikation der Bundesregierung als «Kuddelmuddel». Vor allem an Christine Lambrecht übt er scharfe Kritik.

 

— In der Talksendung bei «Maischberger» haben die Gäste am Mittwochabend unter anderem über deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine diskutiert. Mit dabei war auch der ehemalige Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert. Wie auch die anderen Journalisten in der Runde, plädierte auch er dafür, moderne Kampfpanzer zu liefern. Aber vor allem das Bild, das SPD-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht abgibt, regt Wickert auf: — Ulrich Wickert bei Maischberger: «Dann soll sie doch mal führen» — — «Ich finde es ziemlich schrecklich, wie die Verteidigungsministerin argumentiert. Sie sagt, ‹wir können nicht genug liefern, sonst haben wir nichts‹: Es stehen Hundert Marder-Panzer auf einem Hof eines Industrieunternehmens, was man sofort verkaufen kann. Das Zweite, sagt sie, ‹wir müssen jetzt Führungsmacht werden‹. Ja bitte schön, dann soll sie doch mal führen. Jetzt sagt man immer, die Amerikaner, aber die amerikanische Botschafterin hat jetzt gerade gesagt, ‹vielleicht könnten die Deutschen doch ein bisschen mehr vorankommen‹. Das heißt, wir werden für Blöde verkauft.»

 
 

SK-try202*

Kitty, Daisy & Lewis live in der Waldbühne

16.09.2022KonzertradioeinsAnnika Line Trost

Kitty Durham

Am 27. August 1997, vor 25 Jahren also, war der Sendestart von radioeins. Dem berühmt berüchtigten Radioprogramm des rbb, die echte Alternative im Radio! Das musste gefeiert werden und das taten wir mit einem großen eintägigen Konzertfestival in der Berliner Waldbühne. Wie im letzten Jahr – nur größer! Und es war ein Fest! 2008 erschien das Debüt von Kitty, Daisy & Lewis. Die Geschwister Durham waren damals noch echte Teenager und überraschten mit ihren stilechten Interpretationen alter Swing, Blues Country und Rock›n›Roll-Klassiker. Den internationalen Erfolg ihres Debüts setzte das Trio mit den Werken «Smoking In Heaven» (2011), «The Third» (2015) und dem zuletzt erschienenen «Superscope» (2017) fort. Kitty, Daisy & Lewis stehen heute für ihren einzigartigen und unverkennbaren Retro-Stil.

 
 

Audioplayer

SK-xxtry202*hehi