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Imaginäre Soundscapes – Klangreisen mit Jon Hassell

11.10.2022Round MidnightNDR KulturBert Noglik —   –  Details

Jon Hassell

Er war ein Soundmagier und ein Visionär, der 2021 im Alter von 84 Jahren verstorbene Jon Hassell. Seine Collagen aus Electronica, Trompeten- und Ethnoklängen glichen wundersamen Strömen des Un- und Unterbewussten und reflektierten zugleich ein globales Erwachen. Seine Musik, scheinbar ohne Anfang und ohne Ende, schien einer anderen als der uns gewohnten Zeitwahrnehmung zu entspringen, synthetisierte Einflüsse unterschiedlicher Weltregionen und wurde von ihm selbst als «Forth World Music» oder «Magic Realism» charakterisiert.

 

Der Amerikaner Jon Hassell, der bei Karlheinz Stockhausen in Köln studiert hatte und mit Terry Riley, La Monte Young wie auch mit Brian Eno zusammenarbeitete, inspirierte mit seinen vokalisierten Sounds auf der Trompete Jüngere wie Nils Petter Molvaer, Arve Henriksen, Paolo Fresu und Erik Truffaz. Sein Spätwerk, dokumentiert auf den Alben «Listening To Pictures» und «Seeing Through Soud», gleicht einer ruhelosen Sinnsuche im Medium des Klingenden. —

 
 

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Gare du Nord, Basel — Morton Feldman ‹For Samuel Beckett› für 23 Spieler (1987)

11.10.2022Neue MusikDeutschlandfunk KulturCarolin Naujocks —   –  Details

Morton Feldman

Ensemble Phoenix Basel — Leitung: Jürg Henneberger

— Seit 20 Jahren ist das kompositorische Werk des Amerikaners Morton Feldman eine Herzensangelegenheit des Ensembles Phoenix. Seine Werke zeichnet eine außergewöhnliche stilistische Vielfalt aus, die von grafischen Partituren bis zu äußerst komplexen, polyrhythmischen Kompositionen reicht. Samuel Beckett schrieb für Morton Feldman das Libretto für dessen einzige Oper «Neither». Die Neuvertonung des Beckett-Hörspiels «Words and Music» sowie die kompositorische Hommage «For Samuel Beckett» sind beide in Feldmans Todesjahr 1987 entstanden.

 
 

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Wir annektieren Kaliningrad! – eine tschechische Satire macht Schlagzeilen

11.10.2022Fazit: ClipDeutschlandfunk KulturMarianne Allweiss

Kaliningrad Satire

In Tschechien hat eine Internet-Satire die sozialen Netzwerke erobert. Unter dem Motto «Kaliningrad gehört zu Tschechien» fordert sie die Angliederung der russische Exklave. Kralovec soll sie heißen. Absurd? Genau. Und Parallelen sind rein zufällig.

 

Der Platz vor der russischen Botschaft in Prag hat seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine schon viele Demonstrationen gesehen. Allerdings gab es noch keine, die sich hier für eine Annexion eingesetzt. Tomas Kotrous, einer der Organisatoren der Aktion erklärt: «Wir halten hier gerade ein satirisches Referendum ab, und direkt im Anschluss werden wir das Ergebnis bekanntgeben. Wir kennen es natürlich schon. Und dann werden wir unsere Forderung an die russische Botschaft übergeben.» — Auf dem Boris-Nemcov-Platz haben sich rund 200 Menschen versammelt, vor allem jüngere, mit Kindern auf den Schulten oder Plakaten in den Händen. Sie fordern, dass Kaliningrad als 15. Gebiet an Tschechien angeschlossen wird. Die russische Exklave zwischen Polen und Litauen, das frühere Königsberg, wollen die Aktivisten rund um den Studenten Kotrous umbenennen. Kralovec soll es heißen.

 
 

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Aus dem Archiv – Aufnahmen mit der Pianistin Marilyn Crispell

11.10.2022Jazz SessionSWR2Julia Neupert – Joachim-Ernst Berendt —   –  Details

Marilyn Crispell

Als Joachim-Ernst Berendt die US-Amerikanische Pianistin Marilyn Crispell 1982 bei der Jazz Session der Donaueschinger Musiktage auf der Bühne begrüßt, tut er dies dem Publikum gegenüber als großer Frauenunterstützer – obwohl er mit ihr hier überhaupt erst zum zweiten Mal eine Bandleaderin engagiert hat. Der damals 35-Jährigen wird es egal gewesen sein – ein paar Jahre zuvor hatte sie ihr Leben als Hausfrau aufgegeben, um eine der international erfolgreichsten Jazzpianistinnen ihrer Generation zu werden. Zu hören heute in Konzertmitschnitten aus Donaueschingen, Karlsruhe und Weikersheim.

 

— Aus dem Archiv – Aufnahmen mit der Pianistin Marilyn Crispell — Donaueschinger Musiktage am 16. Oktober 1982

 
 

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Vokales IGNM-Geburtstagskonzert in Graz – Cantando Admont

11.10.2022Zeit-TonÖ1Philipp Weismann —   –  Details

Cantando Admont

musikprotokoll 2022. Cantando Admont singt Festkonzert für die IGNM

Das in Graz beheimatete Vokalensemble Cantando Admont hat sich zu einem wichtigen Advokaten zeitgenössischen Musikschaffens entwickelt. Am 8. Oktober 2022 gab es sein musikprotokoll-Debüt. Anlass war ein bedeutendes Jubiläum: Die in Salzburg gegründete Internationale Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) feiert heuer ihr 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass präsentierte die IGNM gemeinsam mit dem ORF-Festival ein Festkonzert, das das Schaffen von Komponistinnen ins Zentrum stellte. Das international renommierte, 2016 von Cordula Bürgi gegründete und geleitete Ensemble interpretierte unter anderem eine Uraufführung der steirischen Komponistin Elisabeth Harnik, die ein Gedicht der ukrainischen Autorin Iryna Shuvalova vertont hat.

 
 

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Jodeln, Fado, Folk & Tschechien — Große Stimmen aus aller Welt

11.10.2022SpielräumeÖ1Albert Hosp —   –  Details

Chris Thile

Manchmal dürfen wir über die musikalische Vielfalt in Österreichs Konzert-Leben einfach staunen. Diese Sendung bringt vier Beispiele – allesamt im Oktober in Österreich live zu erleben. — In Person von Camané gibt einer der bedeutendsten Fado-Sänger zwei Konzerte, nämlich in Wien und Sankt Pölten, um seine Stimme mit komplettem (Tonkünstler-)Orchester umschmeicheln zu lassen. — So richtig solo ist Chris Thile unterwegs und macht in seinem schon geliebten Mozartsaal des Wiener Konzerthauses Station. Der Mandolinenmeister besitzt neben schnellen Fingern auch geschmeidige Stimmbänder. — Geschmeidig wäre untertrieben, wollten wir die Stimme von Erika Stucky beschreiben. Die Living Legend der Yodel-And-Beyond-Avantgarde gastiert zweimal in Österreich und beehrt mit dem Treibhaus Innsbruck und dem Schlachthof Wels zwei mehr als verdiente «Independent»-Häuser. — Stuckys unvergleichliche Mischung aus Jazz, Pop, Improvisation und Schweizer Volksmusik entstand ursprünglich aus der Tatsache, dass die Sängerin in San Francisco geboren wurde und dann ins Oberwallis übersiedelte. — Eine starke Verbindung zu den USA, wenngleich zur lateinamerikanischen Community im Big Apple, hat auch die in Tschechien geborene Marta Topferova. Aus diesen Erfahrungen fabriziert Topferova eine einzigartige Stil-Melange, die sie in der Sargfabrik in Wien zum Besten gibt.

 

 
 

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Der Mega-Bass – Der Bassist Kurt Rydl – zum 75. Geburtstag des Sängers

11.10.2022AnklangÖ1Christoph Wagner-Trenkwitz —   –  Details

Kurt Rydl

Der Bassist Kurt Rydl – zum 75. Geburtstag des Sängers.

 

Ausschnitte aus Opern von Ludwig van Beethoven, Richard Wagner, Richard Strauss, Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, u.a. — Ein sonor voluminöses Bass-Organ nennt er sein Eigen: der in Wien vor 75 Jahren, am 8. Oktober 1947 geborene Kurt Rydl. Nicht nur mit seinen raumgreifenden Stimmmitteln hat der Sänger das Publikum zu begeistern gewusst, sondern auch mit Bühnenpräsenz – und mit einem immens großen Repertoire von Mozart bis Britten, deutsche, italienische, französische, englische und russische Partien inklusive. Nach Anfängen in Linz und ersten internationalen Gastspielen ist Kurt Rydl 1976 an die Wiener Staatsoper gekommen; weit über 60 Partien hat er auf dieser Bühne gestaltet, darunter mit 57 Auftritten seine besondere Paraderolle, der Ochs auf Lerchenau im «Rosenkavalier». Nicht nur in Wien hat er jedoch über Jahrzehnte zu den Unentbehrlichen im tiefen Stimm-Fach gezählt, auch an den wichtigsten Opernhäusern in Europa und Amerika sowie bei bedeutenden Festivals hat er immer wieder gastiert – und hat so nicht selten bis zu 100 Opernauftritte pro Jahr absolviert.

 
 

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Was rettet den Qualitätsjournalismus?

11.10.2022KlangkunstÖ1Johann Kneihs —   –  Details

Alexandra Föderl-Schmid

Einsparungen und Veränderungen, Medienförderung und Medienpolitik.

 

Gäste: Dr. Alexandra Föderl-Schmid, stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung & ao. Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell, Institut für Publizistik der Universität Wien.

 

Die älteste Tageszeitung der Welt, die Wiener Zeitung, wird es bald in der gewohnten Form nicht mehr geben, hat ihr Eigentümer, die Republik Österreich, entschieden. Das als «Blaue Seite» bekannte Internetportal orf.at soll die Zahl der Artikel halbieren – dafür aber mehr audiovisuelle Inhalte anbieten. Zeitgleich gibt es Diskussionen über eine neue Ausrichtung des Radiosenders FM4 und über mögliche Einsparungen beim Radiosender Ö1, sowie Proteste unter anderem von Kunst- und Kulturschaffenden. — Letzte Woche hat sich die Bundesregierung auf ein neues «Medienpaket» geeinigt. Es sieht neue Kriterien für die Medienförderung und mehr Transparenz bei der Vergabe von Inseraten öffentlicher Stellen vor und soll so «die Medienvielfalt absichern, den Medienstandort Österreich stärken und in die Zukunft führen» erklärt Medienministerin Susanne Raab (ÖVP). Die Klubobfrau der Grünen, Sigrid Maurer, ergänzt: «Wir brauchen als Bürgerinnen und Bürger qualitätsvollen Journalismus, der die Unordnung ordnet.»

Wie kann «qualitätsvoller Journalismus» aber konkurrenz- und überlebensfähig bleiben? Welche demokratie- und medienpolitische Bedeutung haben insbesondere kostenfreie qualitätsvolle Angebote – und falls bestehende Finanzierungsmodelle nicht ausreichen, um sie abzusichern, welche alternativen Modelle sind denkbar?

Alexandra Föderl-Schmid ist stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung, von 2007 bis 2017 war sie Chefredakteurin und später Mitherausgeberin der Tageszeitung «Der Standard» und hat über privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunk dissertiert. Der Medienwissenschaftler Fritz Hausjell forscht und lehrt an der Universität Wien unter anderem zum Themenbereich Demokratie und Medien und ist Präsident von Reporter ohne Grenzen Österreich. — Johann Kneihs spricht mit seinen Gästen und mit Ihnen: Welchen Stellenwert haben Qualitätsmedien und ihre Angebote für Sie? (Wieviel) Sind Sie bereit, dafür zu zahlen – oder kann und soll Journalismus eine öffentliche Dienstleistung sein? Welche Rolle spielen dabei neue digitale Angebote und geänderte Gewohnheiten im Medienkonsum?

 
 

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Wem gehört Ivo Andric – Ivo Andric zum 130. Geburtstag

11.10.2022TonspurenÖ1Thomas Miessgang, Walter Gröbchen —   –  Details

Ivo Andric

Ein seltsamer Streit um einen außergewöhnlichen Schriftsteller — Feature von Radovan Grahovac und Bernhard Herrmann

Nach dem Tod von Ivo Andric ist ein seltsamer Streit entbrannt: Wem gehört dieser Dichter? Das erinnert an den Streit, ob Franz Kafka ein österreichischer oder tschechischer Dichter ist. Im Fall des vor genau 130 Jahren geborenen Autors Ivo Andric ist die Problematik noch komplizierter. Andric hat sowohl in der kroatischen als auch in der serbischen Variante des Serbokroatischen, der Standardsprache des früheren Jugoslawien, geschrieben. — Daher erheben die jetzt in getrennten Staaten lebenden Kroaten und Serben ihren Anspruch auf den Dichter. Dieser Konflikt wird um eine weitere Facette bereichert: Die Bosniaken behaupten, Andric sei ein bosnischer Literat, weil er in seinen meisten Werken über Bosnien geschrieben hat. Dieser absurde Streit zeigt auch, wie ein bedeutendes literarisches Werk, das die Probleme des Zusammenlebens präzise beschrieben hat, die Trennungen noch verstärken kann.

 

Internationale Berühmtheit erlangte Ivo Andric mit seinen Romanen «Wesire und Konsuln» und «Die Brücke über die Drina». 1961 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. —

 
 

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William Shatner über Reise in den Weltraum »Es fühlte sich an wie eine Beerdigung«

11.10.2022NewsSpiegel Online —   –  Details

William Shatner

»Diese Erfahrung hat mich so bewegt. Ich bin so voller Emotionen. Ich bin überwältigt, ich hatte ja keine Ahnung.« — «Der Kontrast zwischen der bösen Kälte des Weltraums und der warmen, nährenden Erde unter uns erfüllte mich mit überwältigender Traurigkeit« — Als Captain Kirk in der Serie «Raumschiff Enterprise« begeisterte er Millionen für die unendlichen Weiten. In der Realität sorgte eine Reise in den Weltraum bei William Shatner für eine «überwältigende Traurigkeit«.

 

»Der Weltraum – unendliche Weiten«: Mit diesen Worten beginnt die Fernsehserie «Raumschiff Enterprise« (im Original «Star Trek«), die in Kombination mit diversen Nachfolgeserien weltweit Generation für fremde Galaxien begeisterte (und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nährte). — Mehr als 50 Jahre nach der Erstausstrahlung von «Star Trek« ist William Shatner, der in der Serie Captain Kirk spielt, im Alter von 90 Jahren tatsächlich ins All geflogen. Die unendlichen Weiten, die er 2021 bereiste, waren Shatner in der Realität allerdings etwas zu weit, wie der kanadische Schauspieler nun in seinem Buch «Boldly Go: Reflections on a Life of Awe and Wonder« beschreibt. Zunächst hatte das Magazin «Variety« berichtet.

 

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