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Das Russland der Gefängnisse und Friedhöfe – Irina Rastorgueva rechnet fulminant, aber zu hastig mit Putins Regime ab

29.10.2022NewsNZZIrina Rastorgueva – Ulrich M. Schmid —   –  Details

Irina Rastorgueva

Der Kreml hat jüngst die Aufmerksamkeit von der Front weggelenkt: mit Angriffen auf die Infrastruktur und wilden Gerüchten. Während die Welt über die «schmutzige Bombe» rätselt, zeichnet sich eine nächste, gefährliche Phase auf dem Gefechtsfeld ab.

 

 
 

SK-

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Meine Teenagerjahre bei den Black Panthers

29.10.2022NewsThe New York TimesHuey Newton — Jeffrey Henson Scales —   –  Details

Bobby Seale

2017 starb meine Mutter in Berkeley, Kalifornien. Als unsere Familie den Verkauf des Hauses vorbereitete, wurde eine längst vergessene Sammlung von Negativstreifen gefunden, die Fotos enthüllten, die ich als Teenager in den turbulenten 1960er Jahren in der San Francisco Bay Area gemacht hatte . Mit diesen alten Filmstreifen, die meine Mutter ein halbes Jahrhundert lang versteckt hatte, wurden mir fragmentarische Teile meiner Erinnerung zurückgegeben wie zerbrochene Artefakte, die jetzt für einen erneuten Besuch wieder zusammengefügt werden können.

 

Die Fotografien dieser Sammlung beginnen wie so vieles: mit einem Geschenk.

 

— Als ich gerade 12 Jahre alt war, im Juni 1967, als sich San Franciscos «Summer of Love» im Stadtteil Haight-Ashbury entfaltete, wurde ich eines Nachts dabei erwischt, wie ich aus einem Fenster unseres Hauses in Berkeley kletterte, um einem Konzert von Jimi Hendrix beizuwohnen. Ich wurde geschickt, um den Sommer bei Verwandten im Mittleren Westen zu verbringen. Dort gab mir meine Großmutter väterlicherseits, Lillian, eine Kodak Instamatic-Kamera und etwas Film; es sollte mich beschäftigen und Ärger vermeiden, wenn wir von Stadt zu Stadt reisten, um Cousins zu besuchen, die ich nie getroffen hatte.

 

— Nicht lange nach meiner Ankunft in St. Paul, Minnesota, brachen schwarze Gemeinden im gesamten Mittleren Westen in Rebellion aus. Was als der lange heiße Sommer 1967 bekannt wurde, hatte begonnen. Kurz darauf, in Chicago, richtete ich meine Linse zum ersten Mal auf eine mir unbekannte Welt um mich herum, eine Welt, in der schwarze Amerikaner mit Ungerechtigkeit und intensiver polizeilicher Unterdrückung konfrontiert waren. Als ich im Herbst nach Berkeley zurückkehrte, hatte sich mein Weltbild völlig verändert.

 

— Schon bald fühlte ich mich zur Black Panther Party in Oakland hingezogen.

 
 

SK-

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In Russland ist die Gruppe der Nobelpreisträger gezwungen, ihren Tribut zu verkleinern

29.10.2022NewsThe New York TimesLuke Harding und Isobel Koshiw —   –  Details

Olga und Freunde von Memorial

Memorial führt normalerweise eine Marathonlesung der Namen, des Alters, der Berufe und der Todesdaten der unter Stalin Getöteten durch, aber es musste andere Wege finden, um die Opfer zu ehren, nachdem die Behörden es verboten hatten.

 

An einem ruhigen Herbstnachmittag auf dem Donskoje-Friedhof in Moskau kamen langsam und zielstrebig mehrere Dutzend Russen nach vorne, um die Namen der Menschen zu verlesen, die während des Großen Terrors von Joseph Stalin ermordet wurden. Es wird angenommen, dass ihre Überreste in drei Massengräbern verstreut sind, obwohl die meisten Opfer verbrannt wurden und niemand mit Sicherheit sagen kann, in welchen sie liegen.

 

— «Sergej Michailowitsch Tretjakow ist ein Dichter, Schriftsteller und Dramatiker», las eine rothaarige Frau namens Olga, 72, mit sanfter Stimme, während Krähen in den kahlen Bäumen über ihnen raschelten. «Sonderkorrespondent der Zeitung «Prawda». Er lebte in Moskau. Am 10. September 1937 erschossen. Er wurde 1956 rehabilitiert», fuhr sie fort und benutzte einen Begriff, der bedeutete, dass sein Name reingewaschen wurde. «Begraben auf dem Donskoje-Friedhof.» — — Drei Wochen nach dem Gewinn des Friedensnobelpreises und fast ein Jahr, nachdem der Kreml versucht hatte, ihn zu liquidieren , setzte die russische Menschenrechtsorganisation Memorial ihre jährliche Ehrung für Stalins Opfer fort – eine Zeremonie, die als «Rückgabe der Namen» bekannt ist.

 

 
 

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Von allem etwas, aber politisch – Lambchop, My Baby

29.10.2022MusikbonusWDR 5 Elise Schirrmacher —   –  Details

Kurt Wagner (Lambchop)

Zwei Alben aus den USA und den Niederlanden mischen überraschend viele Einflüsse zusammen und haben eins gemeinsam: Sie kümmern sich inhaltlich um den Zustand unserer Welt.

 

Da ist zunächst das neue Lambchop-Album mit dem pompösen Namen «The Bible», erstmals nicht in Nashville von Kurt Wagner selbst produziert, sondern in Minneapolis von seinen einfallsreichen Freunden Andrew Broder und Ryan Olson. «Die beiden sind wie zwei Seiten meiner Persönlichkeit» erzählt er im Musikbonus. Dass Kurt Wagner, 64 Jahre alt und seit dreißig Jahren dabei, die Produktion komplett in andere Hände gelegt hat, ist eine kleine Sensation und tut der Lambchop-Sache gut. «The Bible» ist ein immer wieder überraschendes und facettenreiches Album geworden. An die dreißig Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt haben mitgetrommelt, mitgeblasen, mitgezupft und mitgestrichen, alleine fünf verschiedene Bassisten waren am Start. Jazzig, funky, balladesk und indiepoppig sind die Musikbetten, auf denen uns die ungeheuer tiefe, samtene Stimme von Kurt Wagner begegnet – Worte murmelnd, Sinn kreierend, hier und da durch Autotune liebevoll verunstaltet (seit dem Album «Flotus» von 2016 hantiert er damit herum). — Inhaltlich geht es um Pandemie-bedingte Isolation («Whatever Mortal»), um die eigene Sterblichkeit angesichts des kranken Vaters, den er im Lockdown gepflegt hat («His Song Is Sung»), aber auch um die angespannte, fast apokalyptische Stimmung in Minneapolis im Sommer 2021, als das Album entstand: ein Jahr nach der Ermordung von George Floyd («Police Dog Blues»).

 

Ähnlich verzweifelt über gespaltene Gesellschaften, aber auch das ungebremste Zusteuern auf eine unbewohnbare Erde legten «My Baby» aus Amsterdam im Frühjahr mit «Sake Sake Sake» ihr bisher politischstes Album vor. Die Geschwister Cato und Joost van Dijck sowie ihr langjähriger neuseeländischer Freund und Begleiter Daniel Johnston hatten den Mut, auch mal düster und zynisch zu sein («Stupid», «Fuck´s Sake»). Hilfreich war dabei der englische Produzent Steve Dub (Chemical Brothers, The Prodigy), der den sowieso schon hypnotischen, aber immer handgemachten Dance-Sound der Band noch mehr ins punkig Elektronische gesteuert hat. Auf dem Imagefilmchen auf der My Baby-Webseite findet das Trio kreative Wort-Kombinationen für seine Musik: «Indie Postpunk Funk», «Psychedelic Gospel Techno», «Louisianna Dub», «Delta Trance» oder «Trip-Hop Trap-House». Besser hätten wir es nicht sagen können. Auch die drei erzählen im Musikbonus, warum sie sich für diesen Weg entschieden haben und was sie so bewegt.

 
 

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Offenheit und Wunder – Die Pianistin und Sängerin Johanna Borchert

29.10.2022Late Night Jazzrbb kulturNabil Atassi —   –  Details

Johanna Borchert

Zu Gast in Late Night Jazz: Johanna Borchert. Nach ihrem gefeierten Album «FM Biography» war es zuletzt etwas stiller geworden um die gebürtige Bremerin, die lange in Berlin lebte und inzwischen Kopenhagen ihr Zuhause nennt. Jetzt meldet sie sich zurück und ist sich treu geblieben: Sie steht für musikalische Innovation, Offenheit und genreübergreifende Kunst. Ihr neues Album «Amniotic» entstand anlässlich ihrer zweiten Schwangerschaft, die sie sehr offen thematisiert und sich mit dem Wunder der Reproduktion auseinandersetzt. In dieser Ausgabe Late Night Jazz kommt sie zum Gespräch und bringt von ihr komponierte und ausgesuchte Musik mit. —

 
 

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Das war die Folklore Imaginaire – Frankreichs Szene um 1990

29.10.2022JazztimeSWR2Hans-Jürgen Schaal —   –  Details

Louis Sclavis

Der Begriff “Folklore Imaginaire” entstand schon in den 1970er-Jahren in der freien Musikszene von Lyon. Weil der Holzbläser Louis Sclavis aus dieser Szene kam, übertrug sich die Bezeichnung “Folklore Imaginaire” um 1990 auf die damals aktuelle Musik von Sclavis und Gleichgesinnten wie Valentin Clastrier, Michel Godard, Jean-Louis Matinier oder Dominique Pifarély. Mit “Folklore Imaginaire” meinte man eine Jazzpraxis, die sich – abseits der amerikanischen Jazz-Geschichte – ihre eigenen “Traditionen” sucht, etwa in französischer Folklore und europäischer Avantgarde.

 
 

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Filed under: Allgemein
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Das Leben ist doch ganz lustig – Theaterabend erinnert an Benno Besson

Benno Besson

Der Schauspieler und Regisseur Benno Besson prägte in den 1960er- und 1970er-Jahren die Theaterlandschaft der DDR. Zu seinem 100. Geburtstag wird an der Berliner Volksbühne an den verstorbenen Theatermacher erinnert, der dort einst Intendant war.

 

 
 

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