Der aus Louisiana stammende Jean Baptiste «Illinois» Jacquet wird gerne als musikalischer Antipode seines Tenorsaxofonkollegen Lester Young beschrieben. Sein lautstarkes, «hupendes» Spiel gilt als ein großer Einfluss für die Saxofonisten des frühen Rock ›n› Roll, während Youngs lyrischer und weicher Sound das Klangideal des Cool Jazz vorweggenommen hat. — Illinois Jacquet war aber wesentlich mehr als ein ekstatischer «Zirkussaxofonist», als den ihn missgünstige Kritiker manches Mal bezeichnet haben. Sein Solo über «Flying Home» als Mitglied des Lionel Hampton Orchestra macht ihn bereits als 19-Jährigen bekannt, und er war sehr wohl auch ein Meister der subtileren Töne. Unbestritten ist Jacquets Einfluss auf nachfolgende Tenoristen wie Eddie «Lockjaw» Davis oder Sonny Rollins. Am 30. Oktober jährt sich der Geburtstag des 2004 verstorbenen Musikers zum 100. Mal.
»Moving back / forward» – das ist das Motto des Jazzfests Berlin 2022. Ab 3. November werden mehr als 150 Musiker aus aller Welt das frisch renovierte Haus der Berliner Festspiele, den Pierre Boulez Saal, die Clubs A-Trane und Quasimodo sowie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche beschallen. Wir schauen voraus auf das kommende Wochenende, das 59. Jazzfest Berlin – mit Einblicken und Gästen.
Mit Dagmar Leupold, Jan Bürger und Daniela Strigl — Moderation: Barbara Wahlster — Aufzeichnung vom 02.10.2022 in der Stiftung Lyrik Kabinett in München
Enthusiastisch und erregt, auch kopfschüttelnd und schwelgend wird im «Lyrischen Quartett» über neue Gedichtbände gestritten, einmal im Jahr in Marbach, zweimal in München. Denn das «Lyrische Quartett» ist eine Kooperation von Deutschlandfunk Kultur mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, der Stiftung Lyrik Kabinett München sowie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der Lyrik eine Bühne!
Bearbeitung und Regie: Stefanie Hoster — Mit: Andrea Schieffer, Jördis Trauer, Lily Kottkamp und Clarisse Cossais — Komposition: Philippe Gordiani — Ton und Technik: Jean Szymczak — Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021 — Länge: 81›48 — Ernaux seziert das bedrückende Gefühl der Scham an sich selbst. Sie erinnert sich an eine verstörende Episode ihrer Kindheit und an eine Vergangenheit, die nicht vergehen will. Ein soziologisch eindringliches Hörspiel nach Annie Ernaux. —
Lloyd-Kahn-Ausstellung — Die utopische Kraft der Do-it-yourself-Architektur — Eigentlich ist Lloyd Kahn kein Architekt. Trotzdem baut er selber Häuser und schreibt darüber, wie der Mensch im Einklang mit der Natur wohnen kann. Eine neue Ausstellung im Deutschen Architekturzentrum Berlin zeigt seine utopische Kraft.
Zum 250. Geburtstag — Zu seiner Zeit war er ein Star: Prinz Louis Ferdinand von Preußen. Umschwärmt und skandalumwittert, eine schillernde Gestalt inmitten einer großen Umbruchszeit. Als Neffe Friedrichs II. war er zerrissen zwischen preußischem Drill und Freiheitsdrang, zwischen Klassik und Romantik, zwischen Militär und Musik. Denn Louis Ferdinand beeindruckte als virtuoser Klavierspieler und faszinierender Komponist: Beethoven widmete ihm sein 3. Klavierkonzert, Dussek gehörte zu seinen engsten Vertrauten, Liszt schrieb Elegien auf ihn, Schumann beschwärmte ihn als «romantischsten aller Fürstensöhne». Wer war dieser sagenumwobene Prinz? Und wie klingt seine Musik?
«O Jogo Bonito» heißt auf Deutsch: das schöne Spiel. In Brasilien ist es Sehnsucht und Verpflichtung zugleich. Gewinnen muss sein, aber Schönheit ist fundamental. Eine Fußballgeschichte, die auch viel über die Entwicklung des Landes erzählt.
Brasilien ist das Land des Fußballs: Fünfmal Weltmeister! Mit einem Stil, dem Jogo Bonito, der in den besten Momenten wunderschön ist. Geprägt wurde der Begriff von einem englischen Fernsehreporter für das Fußballspiel an sich. «O Jogo Bonito» steht aber auch für den besonderen Stil der brasilianischen Fußballnationalmannschaft, die sich 1958 in Schweden zum ersten WM-Titel kickte. Brasilien hat seit 1950 zahlreiche gesellschaftliche Transformationsprozesse durchgemacht und politisch eine Achterbahnfahrt erlebt: in den 50er-Jahren den Aufbruch in die Moderne, die Militärdiktatur von 1964 bis 1985, die Wirtschaftskrise in den 90er-Jahren, der erneute liberale Aufbruch Anfang des Jahrtausends. Fußball hat all das gespiegelt und spiegelt es bis heute: mal direkt, mal verzerrt, manchmal aber auch seitenverkehrt.
Die Sängerin und Gitarristin Susan Tedeschi und der Slide-Gitarrist Derek Trucks waren bislang mit ihren eigenen Bands auf Tour, seit 2009 sind beide Formationen um das Ehepaar als etwa 12-köpfige Tedeschi Trucks Band unterwegs: zwei Schlagzeuger, Horn- Section, Background-Chor – und vorne am Bühnenrand singt Susan Tedeschi mit meist zartem Schmelz, aber auch country-artig zupackend, vor allem aber mit enormem Gefühl. Ihr Mann Derek leitet die Band und spielt mit von indischem Raga beeinflusste Tonfolgen Slide- Gitarre, mit ebenso enormem Spielgefühl. Diese große Band jammt gerne, sie lässt allen Beteiligten viel Platz zur Entfaltung. Die Grammy-Gewinner haben den Sommer über ihr vierteiliges Konzept-Album «I am the moon» veröffentlicht und sind Ende Oktober auf Europa-Tournee.
Tommy Krappweis ist höchst kreativ. Bekannt geworden durch „RTL Samstag Nacht“, arbeitet er längst auch als Autor, Fernseh- und Hörspielproduzent. Krappweis war außerdem Stuntman, schreibt Kinderbücher und hat die Figur „Bernd das Brot“ erfunden.
Von der Landschaft und dem Licht angezogen, bildete sich in Worpswede Anfang des 20. Jahrhunderts eine Künstlerkolonie, die den Ort berühmt machte. Rainer Maria Rilke und Paula Modersohn-Becker lebten hier, der Künstler Heinrich Vogeler kaufte als Mittelpunkt der Kolonie den Barkenhoff. — Spätere Generationen haben das Gelände für sich neu erobert. Bis 2009 war dort ein internationaler Treffpunkt von Kunstschaffenden, dann wurde der Barkenhoff zum Museum. — Heute leben 140 Künstler*innen in Worpswede, es gibt viele Galerien, Atelierhäuser werden zu Spekulationsobjekten. Vor Ort sucht man nach neuen Konzepten.
Mit der Single «Take it easy» machte die Eagles aus Los Angeles das Nebengenre Country Rock mainstreamfähig. Geffen Records investierte 125.000 Dollar in das Debut-Album, das Starproduzent Glyn Johns in London aufnahm. Anscheinend war die Zeit reif für romantischen Gitarrenrock mit melancholischen Anklängen. Das zweite Album «Desperado» war zwar kommerziell ein kleiner Rückschlag, aber danach wurde aus den Eagles die kommerziell erfolgreichste US-Rockband aller Zeiten. Roderich Fabian zeichnet die Anfänge nach und stellt beide Alben vor. Wiederholung vom 11.10.2022 — —
»Moving back / forward» – das ist das Motto des Jazzfests Berlin 2022 – — Ab 3. November werden mehr als 150 Musiker aus aller Welt das frisch renovierte Haus der Berliner Festspiele, den Pierre Boulez Saal, die Clubs A-Trane und Quasimodo sowie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche beschallen. Wir schauen voraus auf das kommende Wochenende, das 59. Jazzfest Berlin – mit Einblicken und Gästen.
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