31.10.2022 – Spielräume – Ö1 – Rainer Elstner — – Details
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Saedi
Die langen Phasen des Zurückgeworfen-Seins auf das eigene Ich in Pandemie-Zeiten scheinen sich nun nachhaltig im Werk von Popmusiker:innen zu spiegeln. Im Falle der Arctic Monkeys haben die letzten zwei Jahre als Katalysator der bereits eingeleiteten Transformation gewirkt. Zurück zum Indie-Rock-Habitus zu gehen, zum Sound des 2013er Albums «AM», das habe geklungen wie eine Parodie, offenbarte Arctic Monkeys-Mastermind Alex Turner im FM4-Interview mit Robert Rotifer.
— Von Sheffield aus begann die große Karriere mit mehreren Nr.1-Alben, dann verschlug es ihn nach Los Angeles, zuletzt hat Turner aber wieder in London gelebt. Auch das dürfte eine Rolle gespielt haben, denn für «The Car», das siebente Album, hat Songwriter Turner den Sound der Band weiter umgekrempelt. Man klingt nicht mehr nach Rockband mit extrovertiertem Sänger, sondern ganz nach melancholischem Crooner, der mit Orchesterbegleitung über sein Leben grübelt.
— Verspielt, zärtlich und introvertiert ist auch das neue Album des Wiener Keyboard-Virtuosen Oliver Johnson alias Dorian Concept geworden. «What We Do For Others» ist am Freitag erschienen. Alle Elemente und Schichten wurden ohne Unterbrechungen aufgenommen und nicht weiterbearbeitet, heißt es in der dazugehörigen Aussendung. «Ich glaube, deshalb hat diese Platte so etwas wie einen Bandsound», so Johnson. «Ich spiele alle Arten von Tasteninstrumenten, singe und benutze Effektgeräte, um diese freien Kompositionen zu schaffen.» — — In sich versunken über der Tastatur des Klaviers, so kennt man auch Singer-Songwriterin Tania Saedi. Elf Jahre nach ihrem Solo-Debüt ist nun das neue Album «Token» unter ihrem Projektnamen Saedi erschienen. Sie hat sich Zeit genommen für den kreativen Prozess. Das merkt man den innigen Songs auch an: «Manchmal habe ich meine Probleme mit der Fu?lle und Akustik der Welt. Sie ist mir zu laut, zu schnell.» Auf «Token» versammelte sie Songmaterial aus den letzten vier Jahren.
SK-hehi