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Japan-Special – Paul Thomas Anderson: Licorice Pizza, Sofia Coppola: Lost in Translation

11.11.2022Nachtmix: Lost and FoundBayern 2Michael Bartle —   –  Details

Jonny Greenwood

Lost and Found heißt diese Reihe im Nachtmix auch deshalb, weil die Musik, die Michael Bartle ausgewählt habe, ihm in Büchern, Filmen, Serien oder auf Reisen untergekommen ist. Heute mit einem kleinen Japan-Special und Musik aus dem Paul Thomas Anderson Film «Licorice Pizza», für die Radiohead Gitarrist Jonny Greenwood den Soundtrack ausgewählt. Und mit Songs aus dem Sofia Coppola-Film «Lost in Translation», der in Japan spielt und Bill Murray und Scarlett Johansson in den Hauptrollen hat. —

 
 

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Der Verlust der Stadt Cherson zerstört Putins Kriegsziele in der Ukraine

11.11.2022NewsThe Washington PostTatiana Stanovaya, Andrei Kolesnikov, Sergei Markov – Robyn Dixon und Katharina Belton —   –  Details

Schaufensterpuppe in Militärkleidung

Ukrainische Streitkräfte, die am Freitag im Zentrum von Cherson ihre Flagge hissten, zementierten die folgenreichste politische und militärische Niederlage des russischen Präsidenten Wladimir Putin in seinem unglückseligen, 8 Monate alten Krieg.

 

Moskaus kompromisslose Pro-Kriegs-Fraktion, darunter nationalistische Militärblogger, nannte die Kapitulation der Stadt einen «Verrat» und einen «schwarzen Tag». Cherson wurde zusammen mit den anderen illegal annektierten Regionen als Teil Russlands in die russische Verfassung aufgenommen, nachdem das Parlament Putins Annexionspläne bestätigt hatte.

 

Der frühere Kreml-Berater Sergei Markov beschrieb in einem Interview die Kapitulation Chersons als «die größte geopolitische Niederlage Russlands seit dem Zusammenbruch der UdSSR» und verwies auf Putins persönliche Garantie, dass das Territorium immer Teil Russlands bleiben würde.

 

— «Das ist natürlich ein schwerer Schlag für die Stimmung der Bevölkerung», sagte Markov. «Es ist ein schwerer Schlag für die Armee – für ihren Kampfgeist. Es ist ein Schlag für den Respekt gegenüber Präsident Putin und ein Schlag für den Optimismus.» — Die Befreiung der Stadt Cherson hat Spekulationen darüber angeheizt, wie weit das Militär der Ukraine vor dem Winter vordringen könnte. Kiews Streitkräfte haben auch im Osten einige Gewinne erzielt.

 

— Markov, der ehemalige Kreml-Berater, sagte, Putin werde versuchen, die verbleibenden annektierten Gebiete zu behalten, sobald die russische Armee in den kommenden Monaten mit ausgebildeten Streitkräften verstärkt werde. Aber es sei nicht klar, dass Russland sie mit den notwendigen Waffen bewaffnen könne, sagte er.

 

— «Wenn er feststellt, dass die russische Wirtschaft diesen Truppen keine militärische Technologie zur Verfügung stellen kann, wird er gezwungen sein, Friedensverhandlungen aufzunehmen», sagte Markov und fügte hinzu, dass Putin möglicherweise sogar gezwungen sein könnte, den Rückzug auf Positionen zu akzeptieren, die Russland vor dem 24. Februar innehatte 24. Invasion. Dazu gehören die Regionalhauptstädte Luhansk und Donezk, die seit 2014 von von Russland unterstützten Separatisten kontrolliert werden.

 

— «Der Rückzug auf die Linie am 24. Februar würde als schwerer Verlust, aber nicht als Kapitulation angesehen», sagte er. «Das wäre ein sehr harter Zustand. Aber es ist möglich.»

 
 

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Meinung / Russland sollte für mutwillige Angriffe auf Zivilisten leiden

10.11.2022NewsThe Washington PostStephen Eccles —   –  Details

Nadia Melmuchuk

BRIEFE AN DIE REDAKTION — — Ich stelle mit Genugtuung fest, wie sich die Vereinigten Staaten und der Großteil des Westens in ihrer Ablehnung der russischen Invasion in der Ukraine und in ihrer Lieferung von Verteidigungswaffen zusammengeschlossen haben. Aber ich bin nicht damit einverstanden, wie wir es den Russen erlauben, Zivilisten und grundlegende Infrastrukturen außerhalb des Kampfgebiets anzugreifen, ohne eine angemessene Reaktion außer einer bedeutungslosen «Verurteilung».

 

— Ich nehme an, dass viele dieser Angriffe von russischem Territorium aus gestartet werden, so dass ihre Quellen derzeit aus Angst vor einer russischen Eskalation vor direkten Vergeltungsmaßnahmen immun sind. Wie absurd! Ich schlage daher vor, dass der Westen Russland ein Ultimatum stellt: Weitere mutwillige Angriffe auf zivile und Infrastrukturziele außerhalb der unmittelbaren Kampfzone werden zu ukrainischen Vergeltungsmaßnahmen gegen die Infrastruktur in Russland selbst führen. Ein solches Ultimatum sollte natürlich nicht gestellt werden, es sei denn, wir meinen es so. Beschränkungen für den Einsatz westlich gelieferter Waffen sollten aufgehoben und einige Offensivwaffen geliefert werden. Wir befinden uns schließlich im Krieg mit Russland, wenn auch nicht erklärt und ohne Invasionsabsicht. Aber ansonsten sollten wir besser der Situation angemessen handeln.

 
 

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Erste ukrainische Truppen rücken in Cherson ein

11.11.2022NewsZeit OnlineAP, dp —   –  Details

Soldat und Bewohner

In Chersons Regionalhauptstadt kommen nach und nach die ersten ukrainischen Soldaten an. Verbliebene russische Soldaten werden zur Kapitulation aufgefordert. — Nur zwei Tage nach der russischen Ankündigung zum Abzug im Gebiet Cherson sind ukrainische Truppen in der gleichnamigen Hauptstadt des Gebiets eingerückt. Damit hat sich die bisherige Frontlinie in der Region Dutzende Kilometer im Osten und im Süden verschoben. — In sozialen Netzwerken verbreiteten sich Videos, wie die Einwohner der Stadt das ukrainische Militär im Zentrum der Stadt in Empfang nahmen und Landesflaggen hochhielten. Ob die Ukraine bereits die komplette Stadt kontrolliert, teilten Regierung und Militär nicht mit. Aufnahmen aus offenbar bereits befreiten Stadtteilen in unmittelbarer Nähe des Dnipro lassen aber darauf schließen, dass es sich zumindest um große Teile Chersons handelt. — Der ukrainische Militärgeheimdienst bestätigte ebenfalls, dass Einheiten der Armee die Stadt betreten – und setzte auf Russisch eine Warnung an dort verbliebene Soldaten ab, sich zu ergeben, um ihr Leben zu retten.

 
 

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Ukrainer feiern ‹historischen Tag›

11.11.2022NewsZeit OnlineDenis Trubetskoy —   –  Details

Frau aus Dorf Blahodatne

Die Rückeroberung Chersons stellt einen der bisher größten Erfolge dar, den das ukrainische Militär bislang feiern konnte. Nach Wochen des Dauerbeschusses der kritischen Infrastruktur ist dieser Erfolg auch für die Moral der Menschen in der Ukraine sehr wichtig. Die Befreiung einer der wichtigsten Städte macht den Menschen noch einmal deutlich: Der Kampf ist alles andere als sinnlos und an dessen Rande sind aktuelle Alltagsprobleme zweitrangig.

 

— Zunächst war die Zurückhaltung auf die russische Ankündigung auf den Abzug groß. Nun ist die Stimmung aber ausnahmsweise sehr positiv. Soziale Netzwerke sind voll mit Postings darüber, dass 11.11.2022 ein ausgesprochen schön aussehendes Datum ist, um in die Geschichte einzugehen. Ukrainische Unternehmen kündigen kreativ ihre baldige Rückkehr nach Cherson an und die ukrainische Post präsentierte eine neue Briefmarke mit einer Wassermelone – dem Symbol der Region.

 

Auch im Alltag ist die Freude spürbar. Die Menschen gratulieren sich gegenseitig und ein Großteil ist damit beschäftigt, auf Handys Videos aus Cherson anzuschauen.

 

— Den Ukrainern ist jedoch klar, dass der Krieg noch lange dauern wird und dass der Winter sehr hart werden könnte. Die Menschen in Kiew sind darauf eingestellt, dass die Stromausfälle bei kalten Temperaturen zwischen zehn und zwölf Stunden pro Tag dauern könnten. Danylo, ein junger Jura-Student, fasst die Grundeinstellung der meisten Ukrainer zusammen:

 
 

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Alaa Abdel Fattah im Kampf gegen al-Sisi

11.11.2022NewsTagesspiegelBü ra Delikaya —   –  Details

Alaa Abdel Fattah

Wer ist der Mann, der zur Symbolfigur des ägyptischen Widerstands geworden ist? — — Sein Name schwebt über der UN-Klimakonferenz: Alaa Abdel Fattah. Der Ägypter befindet sich im Hungerstreik. Er ist nicht der Einzige aus seiner Familie, der es mit dem Regime aufnimmt.

 

Ihr leerer Blick und die tiefen Augenringe lassen erahnen, wie die junge Frau die vergangenen Tage erlebt haben muss. Sie spricht mit dünner Stimme und muss immer wieder schlucken, bevor sie ihre Forderungen auf der Pressekonferenz im Rahmen des UN-Klimatreffens am Dienstagabend ausspricht.

 

— «Dies war die schwierigste Zeit, die meine Familie je erlebt hat», sagt Sanaa Seif, die Schwester des ägyptischen Aktivisten und Bloggers Alaa Abdel Fattah, der derzeit in Haft sitzt und einen Hungerstreik vollzieht. Diesen weitete er am Sonntag mit Beginn der UN-Klimakonferenz aus: Nun verzichtet er auch auf Wasser.

 
 

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Kiews strategische Glanzleistung in Cherson / Ukraine-Offensive Tag 261

11.11.2022NewsTagesspiegelBenjamin Reuter —   –  Details

Cherson Menschen

Ukrainer erobern die Stadt Cherson unzerstört zurück, Russland vollständig aus der Region abgezogen, Biden erwartet kein schnelles Ende des Krieges. Der Überblick am Abend.

 

— Laut dem russischen Verteidigungsministerium haben alle russischen Truppen das Westufer des Djnepr in Cherson geräumt. Noch in der Nacht sollen zahlreiche Soldaten mit Motorbooten über den Fluss geflohen sein. Videos zeigen, wie Schlangen von russischen Soldaten über eine Pontonbrücke die Stadt Cherson in Richtung des Ostufers verlassen. Auf einer Karte, die das russische Verteidigungsministerium am Freitag veröffentlichte ist Cherson westlich des Ufers weiß, also ukrainisch, gefärbt.

 

Sicher ist jetzt schon und für diese Leistung gebührt den ukrainischen Strategen höchster Respekt: Sie haben die Stadt Cherson ohne größere Zerstörungen, ohne größere Opfer unter Zivilisten zurückerobert. Viele Beobachter hatten mit langwierigen, verlustreichen Straßenkämpfen gerechnet. Immer wieder wurde Mariupol als warnendes Beispiel angeführt.

 

Kiew hat bei seiner Cherson-Offensive Geduld, strategische Umsicht und psychologisches Geschick bewiesen. Die angewandte Strategie wird sich in anderen Landesteilen in den nächsten Monaten kaum wiederholen lassen; zu unterschiedlich ist die Geographie, zu unterschiedlich sind auch militärischen Gegebenheiten. Es wäre aber überraschend, wenn die Ukrainer nicht auch darauf eine Antwort finden.

 
 

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«Adjektive richten Schaden an!» Zum Tod des deutschen Sprachkritikers und Publizisten Wolf Schneider

11.11.2022NewsNZZSusanne Gaschke —   –  Details

Wolf Schneider

Er war einer der bekanntesten deutschen Journalisten und wurde 97 Jahre alt. In der Nacht auf Freitag ist Schneider gestorben. Seine Bücher haben mehrere Journalistengenerationen geprägt, seine Texte waren auch in der NZZ zu lesen.

 
 

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Abrissparty mit Elon Musk – Warum Sie genau jetzt Twitter beitreten sollten

11.11.2022NewsSpiegel OnlinePatrick Beuth —   –  Details

Twitter NYC

Säurebad, Kernschmelze, Negativspirale: Wie auch immer Sie nennen wollen, was gerade mit Twitter passiert, es ist historisch, und Sie können live dabei sein.

 

— — Heute ist der beste aller Tage, um sich bei Twitter anzumelden. Wann sonst hat man die Gelegenheit, eine derart epische Abrissparty mitzufeiern? — — Das mag zynisch klingen. Doch sachlich ist das, was im Unternehmen und im sozialen Netzwerk gerade passiert, kaum noch abzubilden. Ausnahmslos alles, was der neue Eigentümer und CEO Elon Musk von sich gibt, hat die Wirkung eines Brandbeschleunigers. Überhaupt verstärkt sich alles, was derzeit auf Twitter passiert, gegenseitig, seien es schlechte Nachrichten aus dem Hauptquartier oder gelungene Fakes auf Kosten von Unternehmen oder Prominenten .

 

— Es gibt praktisch keine positiven Signale mehr, die noch irgendwie durchdringen. Nicht für Unternehmen, die Twitter durch Werbung am Leben halten könnten, nicht für Twitters verbliebene Angestellte, nicht für Menschen und Minderheiten, die Twitter für ihre politischen und gesellschaftlichen Anliegen brauchen. Das ist keine Negativspirale mehr, das ist ein Säurebad. Eine Kernschmelze.

 

— Musk selbst behauptet , die Nutzung von Twitter nehme weiter zu, und eines sei sicher: «Es ist nicht langweilig«. Klar, er bietet ja auch einen spektakulären Zirkus. Es ist ein historischer Moment, der viel über die Social-Media-Welt und ihre Mechanismen offenbart. Wer sich einloggt und zuschaut, kann eine Menge über das Internet lernen. Aber die Manege brennt.

 
 

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