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Paulita Pappel, Pornoproduzentin & Feministin

13.11.2022Hörbar RustradioeinsBettina Rust —   –  Details

Paulita Pappel

Böhmermann produzierte den gut ausgeleuchteten Vierer mit dem sperrigen Titel “FFMM straight / queer doggy BJ ORAL orgasm squirting ROYALE”. Dass es dafür einen Juryaward der Sex-Messe Venus gab, ist wohl aber in erster Linie unserem heutigen Gast zu verdanken, Paulita Pappel. Sie nämlich führte u.a. Regie. Und im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen, die sich täglich in Bars und Bibliotheken, Fernsehstudios oder an Fleischtheken herumtreiben, kennt Paulita das Sex-Geschäft aus dem ff. Die 34jährige Spanierin produziert Sex-Filme, schreibt Drehbücher und Blogs, arbeitete selbst als Pornodarstellerin und Sexarbeiterin und wirkt auf den ersten, zweiten, dritten und noch zwanzigsten Blick dabei so klar, unbekümmert und freudig, dass sich absolut alles, was je über Scham, Schuld, Schmutz und Sünde im Umlauf war, aufzulösen scheint.

 
 

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Film als Passion – Martin Scorsese zum 80. Geburtstag

13.11.2022Essay und DiskursDeutschlandfunkRainer Rother —   –  Details

Martin Scorsese

(Wh. v. 11.11.2012) — Diese Filme machten Martin Scorsese berühmt und zu einem Vorbild der jüngeren Generation von Filmemachern: «Taxi Driver», «Raging Bull», «Goodfellas» oder «Gangs of New York» und «The Wolf of Wall Street». Als Künstler ist Scorsese wie kaum ein anderer lebender Regisseur überzeugt, ja besessen, von den Möglichkeiten des Filmischen.

 

Martin Charles Scorsese, geboren am 17. November 1942 in Queens, New York City, ist ein US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Schauspieler. Er gehört zu den einflussreichsten und bedeutendsten Regisseuren des zeitgenössischen amerikanischen Kinos. Mit respektvoller Ironie nennt man ihn einen «hardcore Cineasten». Für Martin Scorsese ist die Filmgeschichte seine Passion. Er führt ein Leben für den und mit dem Film. Als eifriger Sammler von Filmkopien und -plakaten sucht er die geliebten Werke zu bewahren, als geschickter Lobbyist die Restaurierung gefährdeter Titel zu sichern. Als enthusiastischer Filmessayist stellt er den Zuschauern seine Perspektiven auf die Historie der amerikanischen und der italienischen Kinematographie vor, die ihn besonders geprägt haben. Diese Sendung würdigte Martin Scorsese aus Anlass seines 70. Geburtstags, die wir nun zum 80. Geburtstag noch einmal wiederholen. Rainer Rother, geboren 1956, war bis 1991 Chef der Kinemathek in Berlin, leitet seit April 2006 die Retrospektive der Berlinale und zeichnet für die Berlinale Classics sowie für die Filmreihe zur Hommage verantwortlich.

 
 

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Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim – Zum 80. Geburtstag

13.11.2022Zur PersonSWR2Maria Ossowski

Daniel Barenboim

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Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim – Zum 80. Geburtstag — STAND — 11.11.2022, 17:04 UHR — MARIA OSSOWSKI — Daniel Barenboim zählt zu den zentralen Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. Als Pianist, Dirigent und Initiator viel beachteter Projekte ist er seit Jahrzehnten in der Musikwelt aktiv. Die Ehrungen setzen sich bis heute fort, mit deutschem Verdienstkreuz, Ehrendoktorwürde in Oxford, dem Praemium Imperiale und vor allem der Auszeichnung zum UN-Friedensbotschafter, für sein Engagement. Am 15. November 2022 feiert Barenboim seinen 80. Geburtstag. — Daniel Barenboim – Musiker, Weltbürger, Philosoph, Friedensbotschafter — Daniel Barenboim – Musiker, Weltbürger, Philosoph, Friedensbotschafter — Daniel Barenboim – Musiker, Weltbürger, Philosoph, Friedensbotschafter — 55 Min — Audio herunterladen (102,8 MB | MP3)

Das Phänomen Barenboim — Daniel Barenboim ist Weltbürger und Pianist, Dirigent und Tangospieler, Vernetzer und Friedensstifter, Großvater, Lehrer, Philosoph, Genussmensch – kurz: ein Wunder. Geboren in Buenos Aires, zieht er mit 10 Jahren nach Israel und gilt da schon als Wunderkind am Klavier. — Er war das Glück für Chicago, London, Paris oder Bayreuth und er ist es seit über 30 Jahren für Berlin, seiner letzten Station wie er immer sagt. — Im Südwesten der Stadt wohnt er in einer eher unauffälligen Villa mit seiner Frau Elena Baschkirowa, einer Pianistin. Er hat zwei Söhne und Enkelkinder. In einen kleinen holzgetäfelten Raum mit Partituren an den Wänden zieht er sich zurück zum Studium, zum Zigarre-Rauchen und zum Nachdenken über Musik. — «Musik ist ja ganz abstrakt. Wenn wir über Musik sprechen, sprechen wir nicht über Musik, sondern über unsere Reaktion auf Musik. Ein Musiker, der kein inneres Leben hat, hat keine Assoziationen, bleibt auch da abstrakt. Man kann kein Künstler sein, ohne ein reiches inneres Leben.»

Daniel Barenboim, Pianist und Dirigent — Unermüdlicher Initiator — Daniel Barenboims Beethoveneinspielungen sind so legendär wie seine Bruckner- und Mahlerzyklen, wie die Schubertsinfonien oder Klavierwerke, wie Brahms- oder Boulez-Dirigate und Einspielungen und viele andere. — Aber alle sind sich einig: Musiker*innen, Kritiker*innen, Expert*innen oder Weggefährt*innen, sie alle landen irgendwann bei einem Werk: Richard Wagners Tristan. Wagner und Barenboim: Sein Ring in Bayreuth, eine Offenbarung – sein Parsifal in Berlin bleibt unerreicht. — «Die Leute denken immer man wird müde vom Spielen oder Dirigieren, aber das Gegenteil ist der Fall: ich bekomme Energie im Konzert, und bei den Proben. Oft bin ich vorher müde, und hinterher ganz frisch.»

Daniel Barenboim — Previous — Daniel Barenboim in Moskau, 2021 (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa/TASS | Vyacheslav Prokofyev) — Zu seinem 80. Geburtstag am 15. November 2022 wird es keine offizielle Feier geben. Daniel Barenboim musste das geplante Konzert absagen. Aufgrund einer neurologischen Erkrankung habe sich sein gesundheitlicher Zustand auf unbestimmte Zeit verschlechtert.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Daniel Barenboim dirigiert, 2008. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa | Klaus-Dietmar Gabbert) — Er gilt als musikalisches Genie: Der Pianist, Dirigent, Generalmusikdirektor und Weltbürger Daniel Barenboim. Gekonnt setzt er sich und seine Musik in der Öffentlichkeit in Szene.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Der israelische Dirigent und Pianist Daniel Barenboim an einem Flügel bei seinem ersten öffentlichen Auftritt am 19. August 1950 in Buenos Aires in Argentinien (Foto: picture-alliance / Reportdienste, epa afp TELDEC CLASSICS) — Bereits als Siebenjähriger hat er seinen ersten Auftritt in seiner Heimatstadt Buenos Aires. Der Junge hat das Klavierspielen ausschließlich von seinen Eltern gelernt, die selbst Pianisten und Pädagogen waren und die Kinder russisch-jüdischer Einwanderer in die USA. 1952 wanderte die Familie aus – zunächst nach Europa, später nach Israel.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — In Europa festigt Barenboim seinen Ruf als Teenage-Shootingstar am Klavier. Als 13-Jähriger spielt er umjubelte Debüts in London, Paris und New York. Er sei «ein Phänomen», sagt der berühmte Dirigent Wilhelm Furtwängler.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Barenboim macht als Solopianist, aber auch als Liedbegleiter und Kammermusiker Karriere, etwa mit den Geigern Itzhak Perlman und Pinchas Zukerman. 1967 heiratet er die begabte Cellistin Jacqueline du Pré. Die beiden gelten als Traumpaar der Klassik, bis Du Pré an Multipler Sklerose erkrankt. Ihr früher Tod mit nur 42 Jahren: ein Schicksalsschlag.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Am Klavier erarbeitet sich Barenboim in kurzer Zeit ein beeindruckendes Repertoire. Er macht wegweisende Plattenaufnahmen und bekommt zahlreiche Grammys. Seine Einspielung der 32 Beethoven-Sonaten von 1984, die er schon als 16-Jähriger beherrschte und insgesamt bereits dreimal einspielte, gilt als Referenzaufnahme.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Dann beginnt die zweite Karriere: Ab den 60er Jahren tritt Barenboim als Dirigent in Erscheinung – mit durchschlagendem Erfolg. 1967 gibt er sein Debüt mit dem New Philharmonia Orchestra in New York. Seine erste Oper dirigiert er 1973: «Don Giovanni» in Edinburgh. Zwei Jahre später ist er Chefdirigent des Orchestre de Paris.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Bald ist er ein Dirigent von Weltrang, spielt mit allen bedeutenden Orchestern: London Symphony Orchestra, London Philharmonic Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Berliner Philharmoniker, Wiener Philharmoniker, Orchester der Mailänder Scala.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Berlin ist Barenboims Wahlheimat. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden machte ihn 1992 auf Lebenszeit zu ihrem Künstlerischen Leiter und Generalmusikdirektor. Auch bei der Staatskapelle Berlin ist er Chefdirigent auf Lebenszeit.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Eine besondere Leidenschaft pflegt Barenboim zu Wagners Musik. Ab 1981 dirigierte er 18 Sommer in Folge die Bayreuther Festspiele. In Israel sorgte Barenboim 2001 für einen Eklat, als er mit der Staatskapelle Berlin einen Auszug aus «Tristan und Isolde» interpretierte. Die Musik des Antisemiten Richard Wagner ist in Israel ein Tabu.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Faszinierend an Barenboim ist seine stilistische Bandbreite. Er hat Bach, Beethoven, Wagner genauso perfektioniert wie zeitgenössische Musik. Häufig dirigiert er Werke von Komponisten wie Lutos awski, Berio, Boulez, Henze, Dutilleux und Takemitsu.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Eine tiefe Freundschaft verband Barenboim mit Edward Said. Barenboim teilte die Ansichten des palästinensisch-amerikanischen Intellektuellen über die Zukunft des Nahen Ostens. Gemeinsam suchten sie nach einer friedlichen Lösung des Konflikts. 2002 ehrt Kronprinz Felipe von Spanien ihr Engagement mit dem Prinz-Von-Asturien-Preis.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Das West Eastern Diwan Orchestra ist das Herzensprojekt von Barenboim, das er gemeinsam mit Edward Said 1999 ins Leben rief. Es ist ein Ensemble von jungen Musiker*innen aus dem Nahen Osten: unter anderem Israel, Palästina, Ägypten, Syrien, Jordanien.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Barenboim glaubt an die versöhnende Kraft der Musik. 2012 ernennt ihn der Generalsekretär Ban Ki Moon zum UN-Friedensbotschafter. 2012 gründet er in Berlin die Barenboim-Said-Akademie in Gedenken an den bereits verstorbenen Freund, um die Friedensarbeit durch Bildung und Musik fortzusetzen.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Unermüdlich engagiert sich Barenboim für die musikalische Förderung von Kindern und Jugendlichen. Im Bild unterhält er sich mit Grundschüler*innen in Berlin. Er gründete Musikkindergärten in Berlin und Palästina.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Frieden durch Musik: dazu gehört auch der Aufbau eines palästinensischen Jugendorchesters. 2008 erhält Barenboim die palästinensische Ehrenstaatsbürgerschaft – «für seinen Einsatz für das palästinensische Volk und einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern».

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Für seine künstlerischen Leistungen und sein gesellschaftspolitisches Engagement wurde Barenboim mit Auszeichnungen überhäuft: Ernst von Siemens Musikpreis, Herbert-von-Karajan-Musikpreis, Praemium Imperiale. 2011 die Erhebung in den britsichen Ritterstand.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — 2013 erhält er von Bundespräsident Joachim Gauck das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Es regnet nicht nur Ruhm. Für seinen Führungsstil wurde Barenboim zuletzt heftig kritisiert. Mitarbeitende beschuldigten ihn, im Orchester eine «Atmosphäre der Angst» zu verbreiten. Barenboim wies die Vorwürfe zurück.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Zu seinem 80. Geburtstag am 15. November 2022 wird es keine offizielle Feier geben. Daniel Barenboim musste das geplante Konzert absagen. Aufgrund einer neurologischen Erkrankung habe sich sein gesundheitlicher Zustand auf unbestimmte Zeit verschlechtert.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Daniel Barenboim dirigiert, 2008. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa | Klaus-Dietmar Gabbert) — Er gilt als musikalisches Genie: Der Pianist, Dirigent, Generalmusikdirektor und Weltbürger Daniel Barenboim. Gekonnt setzt er sich und seine Musik in der Öffentlichkeit in Szene.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Bereits als Siebenjähriger hat er seinen ersten Auftritt in seiner Heimatstadt Buenos Aires. Der Junge hat das Klavierspielen ausschließlich von seinen Eltern gelernt, die selbst Pianisten und Pädagogen waren und die Kinder russisch-jüdischer Einwanderer in die USA. 1952 wanderte die Familie aus – zunächst nach Europa, später nach Israel.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — In Europa festigt Barenboim seinen Ruf als Teenage-Shootingstar am Klavier. Als 13-Jähriger spielt er umjubelte Debüts in London, Paris und New York. Er sei «ein Phänomen», sagt der berühmte Dirigent Wilhelm Furtwängler.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Barenboim macht als Solopianist, aber auch als Liedbegleiter und Kammermusiker Karriere, etwa mit den Geigern Itzhak Perlman und Pinchas Zukerman. 1967 heiratet er die begabte Cellistin Jacqueline du Pré. Die beiden gelten als Traumpaar der Klassik, bis Du Pré an Multipler Sklerose erkrankt. Ihr früher Tod mit nur 42 Jahren: ein Schicksalsschlag.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Am Klavier erarbeitet sich Barenboim in kurzer Zeit ein beeindruckendes Repertoire. Er macht wegweisende Plattenaufnahmen und bekommt zahlreiche Grammys. Seine Einspielung der 32 Beethoven-Sonaten von 1984, die er schon als 16-Jähriger beherrschte und insgesamt bereits dreimal einspielte, gilt als Referenzaufnahme.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Dann beginnt die zweite Karriere: Ab den 60er Jahren tritt Barenboim als Dirigent in Erscheinung – mit durchschlagendem Erfolg. 1967 gibt er sein Debüt mit dem New Philharmonia Orchestra in New York. Seine erste Oper dirigiert er 1973: «Don Giovanni» in Edinburgh. Zwei Jahre später ist er Chefdirigent des Orchestre de Paris.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Bald ist er ein Dirigent von Weltrang, spielt mit allen bedeutenden Orchestern: London Symphony Orchestra, London Philharmonic Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Berliner Philharmoniker, Wiener Philharmoniker, Orchester der Mailänder Scala.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Berlin ist Barenboims Wahlheimat. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden machte ihn 1992 auf Lebenszeit zu ihrem Künstlerischen Leiter und Generalmusikdirektor. Auch bei der Staatskapelle Berlin ist er Chefdirigent auf Lebenszeit.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Eine besondere Leidenschaft pflegt Barenboim zu Wagners Musik. Ab 1981 dirigierte er 18 Sommer in Folge die Bayreuther Festspiele. In Israel sorgte Barenboim 2001 für einen Eklat, als er mit der Staatskapelle Berlin einen Auszug aus «Tristan und Isolde» interpretierte. Die Musik des Antisemiten Richard Wagner ist in Israel ein Tabu.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Faszinierend an Barenboim ist seine stilistische Bandbreite. Er hat Bach, Beethoven, Wagner genauso perfektioniert wie zeitgenössische Musik. Häufig dirigiert er Werke von Komponisten wie Lutos awski, Berio, Boulez, Henze, Dutilleux und Takemitsu.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Eine tiefe Freundschaft verband Barenboim mit Edward Said. Barenboim teilte die Ansichten des palästinensisch-amerikanischen Intellektuellen über die Zukunft des Nahen Ostens. Gemeinsam suchten sie nach einer friedlichen Lösung des Konflikts. 2002 ehrt Kronprinz Felipe von Spanien ihr Engagement mit dem Prinz-Von-Asturien-Preis.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Das West Eastern Diwan Orchestra ist das Herzensprojekt von Barenboim, das er gemeinsam mit Edward Said 1999 ins Leben rief. Es ist ein Ensemble von jungen Musiker*innen aus dem Nahen Osten: unter anderem Israel, Palästina, Ägypten, Syrien, Jordanien.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Barenboim glaubt an die versöhnende Kraft der Musik. 2012 ernennt ihn der Generalsekretär Ban Ki Moon zum UN-Friedensbotschafter. 2012 gründet er in Berlin die Barenboim-Said-Akademie in Gedenken an den bereits verstorbenen Freund, um die Friedensarbeit durch Bildung und Musik fortzusetzen.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Unermüdlich engagiert sich Barenboim für die musikalische Förderung von Kindern und Jugendlichen. Im Bild unterhält er sich mit Grundschüler*innen in Berlin. Er gründete Musikkindergärten in Berlin und Palästina.

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Frieden durch Musik: dazu gehört auch der Aufbau eines palästinensischen Jugendorchesters. 2008 erhält Barenboim die palästinensische Ehrenstaatsbürgerschaft – «für seinen Einsatz für das palästinensische Volk und einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern».

 

Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Für seine künstlerischen Leistungen und sein gesellschaftspolitisches Engagement wurde Barenboim mit Auszeichnungen überhäuft: Ernst von Siemens Musikpreis, Herbert-von-Karajan-Musikpreis, Praemium Imperiale. 2011 die Erhebung in den britsichen Ritterstand.

 

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Bild in Detailansicht öffnenBild in Detailansicht öffnen — Daniel Barenboim in Moskau, 2021 (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa/TASS | Vyacheslav Prokofyev) — Zu seinem 80. Geburtstag am 15. November 2022 wird es keine offizielle Feier geben. Daniel Barenboim musste das geplante Konzert absagen. Aufgrund einer neurologischen Erkrankung habe sich sein gesundheitlicher Zustand auf unbestimmte Zeit verschlechtert.

 

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Barenboim und das West Eastern Divan Orchestra — Daniel Barenboim hat einige Jahre in Israel gelebt, er ist dem Land verbunden, aber er kritisiert die politischen Umstände im Umgang mit den Palästinensern.

Barenboim ist ein politischer Mensch. Da sitzt er oft zwischen den Stühlen. Auch deshalb hat er das West Eastern Divan Orchestra gegründet, in dem Araber und Israelis gemeinsam spielen. Ein Friedensprojekt, das weltweit bewundert wird. — Regelmäßig reist Barenboim mit dem WEDO, so die Abkürzung, durch die Welt. In der Berliner Waldbühne wird das West Eastern Divan Orchestra jedes Jahr im Sommer von 20.000 Fans gefeiert. — Kein Geburtstags-Dirigat — Aus gesundheitlichen Gründen kann er an seinem Geburtstag nicht in der Staatsoper musizieren. Daniel Barenboim ist zu krank, um aufzutreten. Er gibt zwar hin und wieder Masterclasses in der Barenboim-Said-Akademie, besucht auch mal eine Probe, aber neurologische Probleme quälen ihn. Die Ärzte haben ihm verboten, zu dirigieren. Somit konnte er sein Geburtstagsgeschenk nicht einlösen, Richard Wagners Ring des Nibelungen zu leiten. — In den vergangenen Jahren haben sich Musiker*innen über Barenboim in den Medien beschwert, er sei unduldsam und in der Führung manchmal unerträglich. Ein Sturm der medialen Entrüstung brach über Barenboim herein. Das hat ihm zugesetzt – Geschont hat er sich nie. — Aber dennoch: Freude hatte und hat er sehr oft. Er wird mit Familie und Freunden am 15. November seinen 80. Geburtstag feiern. — Musikliste: — Sendung vom — So., 13.11.2022 15:05 Uhr, SWR2 Zur Person, SWR2 — Daniel Barenboim 2017 (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Vit Simanek/CTK/dpa | Vit Simanek) — KLASSIK — Dirigent, Friedensstifter und Weltstar der Klassik: Daniel Barenboim feiert seinen 80. Geburtstag — Daniel Barenboim in der Staatsoper Unter den Linden (Foto: Pressestelle, Christian Mang) — STARDIRIGENT — Barenboim dirigiert wegen schwerer Erkrankung vorerst nicht mehr — STAND — 11.11.2022, 17:04 Uhr — Daniel Barenboim — Maria Ossowski — Orchestermusik — Musik — WEITERE SENDUNGEN

Previous — Der luxemburgische Vibrafonist und Komponist Pascal Schumacher (Foto: Pressestelle, Fredrik Altinell) — ZUR PERSON — Der Vibrafonist und Komponist Pascal Schumacher – komponierender Improvisateur — Der Komponist Malte Giesen (Foto: Pressestelle, Rui Camilo) — ZUR PERSON — Der Komponist Malte Giesen — François Joubert-Caillet, Gambist (Foto: Pressestelle, Jean-Baptiste Millot) — MUSIKGESPRÄCH — François Joubert-Caillet, Gambist — So. 8.1.2023 15:05 Uhr SWR2 Zur Person SWR2

Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Roman Zach-Kiesling / First Look / picturedesk.com) — ZUR PERSON — Daniel Barenboim – Musiker, Weltbürger, Philosoph, Friedensbotschafter — Tenor Rolando Villazón zu Gast in der WDR Talkshow Kölner Treff am 13.12.2019 in Köln (Foto: IMAGO, IMAGO / Horst Galuschka) — ZUR PERSON — Der Tenor Rolando Villazón — Der Dirigent Kevin John Edusei (Foto: Pressestelle, Marco Borggreve) — ZUR PERSON — Der Dirigent Kevin John Edusei – kreativ und experimentierfreudig — Der luxemburgische Vibrafonist und Komponist Pascal Schumacher (Foto: Pressestelle, Fredrik Altinell) — ZUR PERSON — Der Vibrafonist und Komponist Pascal Schumacher – komponierender Improvisateur — Der Komponist Malte Giesen (Foto: Pressestelle, Rui Camilo) — ZUR PERSON — Der Komponist Malte Giesen — François Joubert-Caillet, Gambist (Foto: Pressestelle, Jean-Baptiste Millot) — MUSIKGESPRÄCH — François Joubert-Caillet, Gambist — So. 8.1.2023 15:05 Uhr SWR2 Zur Person SWR2

Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Roman Zach-Kiesling / First Look / picturedesk.com) — ZUR PERSON — Daniel Barenboim – Musiker, Weltbürger, Philosoph, Friedensbotschafter — Tenor Rolando Villazón zu Gast in der WDR Talkshow Kölner Treff am 13.12.2019 in Köln (Foto: IMAGO, IMAGO / Horst Galuschka) — ZUR PERSON — Der Tenor Rolando Villazón — Der Dirigent Kevin John Edusei (Foto: Pressestelle, Marco Borggreve) — ZUR PERSON — Der Dirigent Kevin John Edusei – kreativ und experimentierfreudig — Der luxemburgische Vibrafonist und Komponist Pascal Schumacher (Foto: Pressestelle, Fredrik Altinell) — ZUR PERSON — Der Vibrafonist und Komponist Pascal Schumacher – komponierender Improvisateur — Der Komponist Malte Giesen (Foto: Pressestelle, Rui Camilo) — ZUR PERSON — Der Komponist Malte Giesen

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Mann mit Mundharmonika (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / PantherMedia | mike mols) — MUSIKTHEMA — Mehr als Kinderinstrument: Die Mundharmonika — Behind the scenes – Wagners Tannhäuser auf TikTok (Foto: Pressestelle, Manfred Vogel) — MEDIEN-TIPP — Auf der Suche nach Lust und Romantik: Wagners Tannhäuser auf TikTok — Wimpern mit Tränen (Foto: IMAGO, IMAGO / Design Pics) — MUSIKSTUNDE — Macht und Ohnmacht trauriger Musik (4/5) — ein blauer Planet im Weltall bei Sonnenaufgang, Computergraphik, (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/M. Gann ) — LOST IN MUSIC — Zeit und Ewigkeit — Antonin Dvorak: Poetische Tonbilder op.85 (Foto: Pressestelle, Sony Music) — ALBUM-TIPP — Antonín Dvo ák: Poetische Stimmungsbilder op. 85 für Klavier — Der Dirigent Kevin John Edusei (Foto: Pressestelle, Marco Borggreve) — MUSIKTHEMA — Die Entstehungsgeschichte von Samuel Coleridge-Taylors Violinkonzert — Musikwissenschaftler und Komponist Timo Jouko Herrmann (Foto: Christoph Dressler) — MUSIKGESPRÄCH — Die einstige Berühmtheit Bernhard Sekles — Wimpern mit Tränen (Foto: IMAGO, IMAGO / Design Pics) — MUSIKSTUNDE — Macht und Ohnmacht trauriger Musik (3/5) — Studio (Foto: privat) — SWR2_JETZTMUSIK — Ich höre, also weiß ich – Das kreative Wissenschaftsformat «Audio Paper» (1/2) — Jelizaveta Vasiljeva & Dorothea Schupelius (Foto: Pressestelle, Oliver Mark) — MUSIKGESPRÄCH — Jelizaveta Vasiljeva & Dorothea Schupelius zu ihrem Konzept-Album #Wunderkammer — Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz (Foto: Pressestelle, Felix Broede) — MEDIEN-TIPP — Die Digitale Welt der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz — Wimpern mit Tränen (Foto: IMAGO, IMAGO / Design Pics) — MUSIKSTUNDE — Macht und Ohnmacht trauriger Musik (2/5) — Heikko Deutschmann (Rezitation), Ulf Schneider (Violine), Jan Philip Schulze (Klavier) (Foto: Deutschmann © Mathias Bothor / Schulze/Schneider © Fotostudio 54 Hannover) — BRUCHSALER SCHLOSSKONZERT — Ein Abend zu Ehren von Marcel Proust mit Heikko Deutschmann, Ulf Schneider und Jan Philip Schulze — Gesundes-Orchester. Wolfram Lauel, Franziska Dürr, Hanna Gieron, Pia Gertheiss zuständig für betriebliches Gesundheitsmanagement, Orchesterdirektorin Dorothea Becker (v.links) (Foto: Pressestelle, Staatstheater Karlsruhe/Arno Kohlem) — MUSIKGESPRÄCH — Die Badische Staatskapelle Karlsruhe ist zertifiziertes «Gesundes Orchester» — Wimpern mit Tränen (Foto: IMAGO, IMAGO / Design Pics) — MUSIKSTUNDE — Macht und Ohnmacht trauriger Musik (1/5) — Portrait Vokalensemble Cinquecento (Foto: Theresa Pewal) — SWR2 ALTE MUSIK — WIR gesucht! Was hält uns zusammen? — Eva Zaïcik (Mezzosopran) und Le Consort (Foto: Pressestelle, Victor Toussaint) — MUSIKSTÜCK DER WOCHE — Barbara Strozzis Kantate «Hor che Apollo» mit Eva Zaïcik und Le Consort — Partitur Das Rätsel (Foto: picture alliance / PYMCA/Photosh – Kristensen Lasse) — MUSIKSTUNDE — Das Rätsel — Die Musikpädagogin Barbara Metzger (Foto: SWR, ©Barbara Metzger) — MUSIKGESPRÄCH — Generationen verbinden durch Musik: Die Musikpädagogin Barbara Metzger — Heinrich Schütz, Komponist (Portraet nach 1657 von Christoph Spetner) (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture-alliance / akg-images | akg-images) — MUSIKSTUNDE — Heinrich Schütz zum 350. Todestag (5/5) — Ensemble Kwadrofonik (Foto: Foto: Ralf Brunner) — JETZTMUSIK — Donaueschinger Musiktage 2022 — Heinrich Schütz, Komponist (Portraet nach 1657 von Christoph Spetner) (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture-alliance / akg-images | akg-images) — MUSIKSTUNDE — Heinrich Schütz zum 350. Todestag (4/5) — Nadia Boulanger, Nadja Boulanger sitzt am Flügel, Schwarz-Weiß-Bild, Aufnahmedatum: 02.02.1962 (Foto: picture-alliance / Reportdienste, AP Images | Foto: Murray Becker) — THEMA MUSIK — Nadia Boulanger – Das Jahrhundert einer Komponistin, Pianistin, Dirigentin und Pädagogin — Die Schwarze Musikaktivistin und Mezzosopranistin Samantha Rose Williams (Foto: Pressestelle, Samantha Rose Williams) — MUSIKTHEMA — Schwarzen Komponierenden eine Bühne geben: Singing Justice Conference Stuttgart — Menschen singen im Chor (Foto: IMAGO, IMAGO / Shotshop / Monkey Business 2 ) — MUSIKGESPRÄCH — Wie kann Musik zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen? — Studenten sitzen im Hörsaal (Foto: IMAGO, IMAGO / YAY Images) — BRÜGGEMANNS KLASSIKKOMMENTAR — Musikhochschulen denken den Wandel — Heinrich Schütz, Komponist (Portraet nach 1657 von Christoph Spetner) (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture-alliance / akg-images | akg-images) — MUSIKSTUNDE — Heinrich Schütz zum 350. Todestag (3/5) — Arciorgano (Foto: J. Keller) — SWR2 JETZTMUSIK — Viel mehr Töne – Zeitgenössische Musik für die Renaissance-Orgel von Nicola Vicentino — Infos zum Autor Gordon Kampe (Foto: Juliane Klein) — GLOSSE — Das «Wir-Gefühl» zwischen den Komponierenden und der Musik — Rottweil (Foto: M. Seeber) — SWR2 JETZTMUSIK — Die Rottweiler — Do. 17.11.2022 21:05 Uhr SWR2 JetztMusik SWR2

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Ein Meilenstein der modernen Jazzgitarre – Pat Martino: Footprints (197

13.11.2022MilestonesÖ1Klaus Wienerroither —   –  Details

Pat Martino

Am 1. November des letzten Jahres ist der aus Philadelphia stammende US-amerikanische Gitarrist Patrick Carmen Azzara alias Pat Martino im 78. Lebensjahr verstorben. Vor 50 Jahren, im Frühjahr 1972, nahm er zusammen mit dem Gitarristen Bobby Rose, dem Bassisten Richard Davis und dem Schlagzeuger Billy Higgins das Album «The Visit» auf, welches später unter dem Namen «Footprints» vertrieben wurde. Dieser Tonträger genießt unter Jazzgitarristinnen und -gitarristen Kultstatus.

 

— Mit Ausnahme eines Bass-Solos von Richard Davis ist es ausschließlich Pat Martino, der in Stücken wie dem Jazzstandard «Alone Together» oder der Wes-Montgomery-Komposition «Road Song» als Solist in Erscheinung tritt. Das Album ist auch eine Art Tribut an den legendären, 1968 verstorbenen Gitarristenkollegen. Pat Martino verwendet mehrmals die von Montgomery popularisierte Oktavtechnik, die es ermöglicht, melodische Linien in Oktavintervallen zu spielen. Vor allem präsentiert er aber seine phänomenale Technik mit virtuosen, dabei immer melodischen und perfekt phrasierten Läufen. «Footprints» ist ein echter Meilenstein der modernen Jazzgitarre.

 
 

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Je älter ich werde, desto nervöser werde ich – Rudolf Buchbinder

13.11.2022IntermezzoÖ1Sebastian Fleischer —   –  Details

Rudolf Buchbinder

Ein Ort für die Lebenden – Friedhofsgeschichten aus Reykjavík

Recht zentral, in der Nähe des Stadtteichs und des Nationalmuseums, liegt auf einer Anhöhe der historische Friedhof von Reykjavík, Hólavallagardur. Sein ältestes Grab ist datiert mit dem Jahr 1838. Heute ist der Friedhof nicht nur ein Ort für die Toten, sondern, wie sein Chef-Gärtner Heimir Janusarson sagt, vor allem ein Ort für die Lebenden. Auf seinen ca. 3.000 Quadratmetern birgt er nicht nur kunstvolle Grabsteine aus Basalt mit dekorativen Bildern, sondern auch an die 200 Pflanzensorten und eine ungewöhnlich dichte Sammlung verschiedenartiger Bäume, importiert aus allen Erdteilen. So reichhaltig seine Fauna ist, so vielseitig sind die Geschichten, die der Gärtner Heimir Janusarson zu den einzelnen Gräbern und über die Aktivitäten, die der Friedhof für seine Stadtbewohner bereithält, erzählt.

 
 

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Unterwegs in Island – Ungewöhnliche Orte in Reykjavík und Umgebung

13.11.2022KlangkunstÖ1Ursula Scheidle

Island Landschaft

Ein Ort für die Lebenden – Friedhofsgeschichten aus Reykjavík

Recht zentral, in der Nähe des Stadtteichs und des Nationalmuseums, liegt auf einer Anhöhe der historische Friedhof von Reykjavík, Hólavallagardur. Sein ältestes Grab ist datiert mit dem Jahr 1838. Heute ist der Friedhof nicht nur ein Ort für die Toten, sondern, wie sein Chef-Gärtner Heimir Janusarson sagt, vor allem ein Ort für die Lebenden. Auf seinen ca. 3.000 Quadratmetern birgt er nicht nur kunstvolle Grabsteine aus Basalt mit dekorativen Bildern, sondern auch an die 200 Pflanzensorten und eine ungewöhnlich dichte Sammlung verschiedenartiger Bäume, importiert aus allen Erdteilen. So reichhaltig seine Fauna ist, so vielseitig sind die Geschichten, die der Gärtner Heimir Janusarson zu den einzelnen Gräbern und über die Aktivitäten, die der Friedhof für seine Stadtbewohner bereithält, erzählt.

 
 

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Der Jazz-Musiker Rolf Kühn – Klangzauber

13.11.2022MenschenbilderÖ1Helmut Jasbar —   –  Details

Rolf Kühn

»Klangzauber» – Eine Erinnerung an den Jazz-Musiker Rolf Kühn — In den USA wurde er früh als «Clarinet New Star» gefeiert, in Europa galt er bald als «bester Klarinettist des Jazz». Ob als Mitglied der Band von Benny Goodman oder als Komponist für Film und Fernsehen, ob bei Konzerten mit seinem Bruder, dem Pianisten Joachim Kühn, oder bei Auftritten mit jungen Musikerinnen und Musikern – Rolf Kühn wurde zu einer Legende des Jazz. Am 18. August dieses Jahres ist Rolf Kühn verstorben. — Schon mit acht Jahren bekam der gebürtige Kölner eine umfassende musikalische Ausbildung am Klavier, mit zwölf begann er sein Klarinettenstudium … Im Alter von 19 Jahren spielte er bereits bei der Big Band des Senders Leipzig mit, viele Engagements bei namhaften Orchestern und Bands sollten folgen. Rolf Kühn stand bei Jazz-Festivals neben John Coltrane, Chet Baker und anderen Stars auf der Bühne, von 1958 bis 1960 spielte er in der Benny-Goodman-Band. Rolf Kühn war bald auch als Komponist und als musikalischer Leiter für namhafte Bühnen gefragt. Seiner 2009 erschienenen Biografie gab er den Namen «Clarinet Bird.»

 
 

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Lothar Zagrosek und das RSO Wien – 80. Geburtstag L. Z.

13.11.2022KlangkunstÖ1Rainer Elstner —   –  Details

Lothar Zagrosek

Viele Jahre hat die steirische Autorin Natascha Gangl in Mexiko gelebt. Zurzeit geht sie den Verbindungslinien zwischen Österreich und Mexiko auf die Spur, erforscht die Rolle Österreichs an der Kolonialisierung Mexikos. — Im Frühjahr 2022 führte sie ein Auslandsstipendium nach Triest. Dort will sie verstehen, wie es dazu kam, dass sich ein Habsburger Prinz im Jahr 1864 im Schloss Miramare zum Kaiser von Mexiko hat krönen lassen, ohne jemals den Boden dieses Landes betreten zu haben. «Was ist ihm beim Bau dieses Schlosses missglückt, dass das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten übergroß wurden? Welche Fantasien reproduzieren Schloss und Park bis heute?», fragt Natascha Gangl und hat ihren Text aus Beobachtungen, Gesprächen, Zitaten und Träumen komponiert, der «die imperiale Geste, die sich wie ein Leitmotiv durch den Ort zieht», zu fassen versucht. — Natascha Gangl wurde in Bad Radkersburg geboren, lebt in Wien und immer wieder auch in Mexiko. Sie verfasst Theatertexte, Prosa, Essays und erforscht dabei die Sprache «in allen Aggregatszuständen»: geschrieben, gezeichnet, gesprochen, performt, auf Theaterbühnen oder im Radio. Zuletzt erschienen ist ihr Buch «Das Spiel von der Einverleibung. Frei nach Unica Zürn».

 
 

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Ein Meilenstein der modernen Jazzgitarre – Pat Martino: Footprints (197

13.11.2022MilestonesÖ1Klaus Wienerroither —   –  Details

Pat Martino

Am 1. November des letzten Jahres ist der aus Philadelphia stammende US-amerikanische Gitarrist Patrick Carmen Azzara alias Pat Martino im 78. Lebensjahr verstorben. Vor 50 Jahren, im Frühjahr 1972, nahm er zusammen mit dem Gitarristen Bobby Rose, dem Bassisten Richard Davis und dem Schlagzeuger Billy Higgins das Album «The Visit» auf, welches später unter dem Namen «Footprints» vertrieben wurde. Dieser Tonträger genießt unter Jazzgitarristinnen und -gitarristen Kultstatus. — Mit Ausnahme eines Bass-Solos von Richard Davis ist es ausschließlich Pat Martino, der in Stücken wie dem Jazzstandard «Alone Together» oder der Wes-Montgomery-Komposition «Road Song» als Solist in Erscheinung tritt. Das Album ist auch eine Art Tribut an den legendären, 1968 verstorbenen Gitarristenkollegen. Pat Martino verwendet mehrmals die von Montgomery popularisierte Oktavtechnik, die es ermöglicht, melodische Linien in Oktavintervallen zu spielen. Vor allem präsentiert er aber seine phänomenale Technik mit virtuosen, dabei immer melodischen und perfekt phrasierten Läufen. «Footprints» ist ein echter Meilenstein der modernen Jazzgitarre.

 
 

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Ich erhielt polizeilich Erlaubnis, Sirenen zu spielen – John Cage – Leben und Werk

13.11.2022TonspurenÖ1Stefan Weber —   –  Details

John Cage

»Herausragende Gestalt der Neuen Musik», «Poet des Unbestimmten», «revolutionärer Philosoph» oder «Vordenker der Moderne»: Der US-amerikanische Komponist John Cage wurde mit zahllosen Prädikaten bedacht. John Cage (1912-1992) war – so viel ist sicher – Handwerker und Meisterdrechsler im knappen Formulieren abstrakter Gedanken. Als Mitte der 1930er Jahre sein Lehrer Arnold Schönberg ihm zu verstehen gibt, er sei in Sachen Komposition talentfrei und werde «irgendwann an eine unüberwindbare Wand stoßen», beschließt John Cage, solange mit dem Kopf an eine Mauer zu schlagen, bis daraus Musik wird: «Bis ich sterbe, wird es Klänge geben. Rauschen, Summen, Zischen, Pfeifen, Brummen». — Stefan Weber nähert sich anekdotisch und mit Ohrenzwinkern dem Leben und Werk von John Cage an und verfolgt mit klanglichen Hintergedanken den schrägen Witz des leidenschaftlichen Hobby-Mykologen, der 1958 in einer italienischen Quizshow den Hauptpreis gewann, weil er vierundzwanzig verschiedene Arten von «Mandelpilz mit weißen Sporen» nennen konnte.

 
 

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Die Musik war seine Befreiung – Chansonnier Vladimir Korneev

13.11.2022Tonart: ClipDeutschlandfunk KulturLuise Makarov, Utz Dräger —   –  Details

Vladimir Korneev

Vladimirs Korneev wuchs in Georgien auf. Seine Kindheit ist durch Krieg, Flucht und Angst geprägt. Als Schüler stottert er, doch nach seiner Ankunft in Deutschland entdeckt ein Lehrer seine Talente. – Als Schauspieler übernimmt Vladimir Korneev Rollen in verschiedenen Fernsehproduktionen. Als Chansonnier tritt er in Deutschland, Europa und in Übersee auf, singt mal auf Englisch, Französisch oder Italienisch. Die Bühne wurde für ihn zu einem Ort der Geborgenheit.

 
 

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