ARD Jazz. Spotlight — Jazzfest Berlin *60

21.10.2024JazztimeBR-KlassikWolf Kampmann —   –  Details

Joe McPhee

Das Jazz-Festival feiert 60. Geburtstag, da schwingt viel Geschichte mit. Geschichte und Geschichten erzählt auch die 2024er Ausgabe des JazzFests Berlin. Party- Gäste sind etwa das legendäre Sun Ra Arkestra oder die Chicagoer Free Jazz-Institution Joe McPhee. Pianistinnen wie Sylvie Courvoisier, Marilyn Crispell und Kris Davis werden das Festival prägen – oder Saxofonistinnen wie Lakecia Benjamin und Anna Webber. Und mit Joachim Kühn gibt sich ein Titan die Ehre auf dem JazzFest. Wolf Kampmann spricht mit Festivalleiterin Nadin Deventer über Geschichte, Gegenwart und Ausblicke des JazzFests Berlin. —

 
 

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Ich kämpfe gegen Russland, um den Tyrannen von Belarus zu stürzen / der Lukaschenko-Wächter, der an die Front in der Ukraine überlief

20.10.2024NewsThe GuardianTatsiana Ashurkevich —   –  Details

Viachaslau Hranouski

Viachaslau Hranouski, ein ehemaliger Polizist, der für den Schutz des belarussischen Präsidenten verantwortlich war, verrät, warum er geflohen ist, um sich der ukrainischen Armee anzuschließen — Vor 40 Jahren beobachtete Viachaslau Hranouski, wie Alexander Lukaschenko, der seit drei Jahrzehnten Diktator von Weißrussland war, aus einem Hubschrauber stieg und sich den Sicherheitskräften näherte, die ihn vor einer riesigen Menge wütender Demonstranten im Zentrum von Minsk schützten. — «Leute, ihr seid großartig», rief Lukaschenko Hranouski und dem Rest der Polizeikette zu. — Viachaslau Hranouski, Codename Myroslav, ist ein ehemaliger Polizist aus Weißrussland, der jetzt auf Seiten der ukrainischen Streitkräfte kämpft.

(…)

 
 

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20. Oktober 1969: Erste Bravo-Ausgabe mit ‹Dr. Sommer›

20.10.2024ZeitZeichenWDR 3Christiane Kopka —   –  Details

Martin Goldstein

Ob schwanger vom Küssen oder zu viele Schamhaare: Sexualtherapeut Martin Goldstein nimmt ernst, was Jugendliche umtreibt – und bringt der Bravo eine Millionenauflage. — Ein aufgeschlagenes Exemplar des Jugendmagazins «Bravo» mit Dr. SommerDr. Sommer beantwortet den ersten Bravo-Brief (am 20.10.1969) — «Sprechstunde bei Dr. Jochen Sommer: Was dich bewegt. Ein Mann von heute spricht mit den›Bravo›-Lesern über ihre Probleme und Sorgen.» — Der «Mann von heute» heißt eigentlich Martin Goldstein – und er ist nicht allein. Mit einem dreiköpfigen Team beantwortet der Psychotherapeut aus Düsseldorf so dringliche Fragen wie «Kann man vom Küssen schwanger werden» oder «Ist Onanie schädlich?». Die «Bravo» hat zwar schon vorher eine Aufklärungsrubrik, doch die kommt bei den Jugendlichen nicht an. Sie erhält kaum noch Leserpost. — Goldstein dagegen weiß, wie sein Publikum tickt: Der studierte Mediziner arbeitet in einer Beratungsstelle für Jugendliche, spricht immer wieder mit Schulklassen über Liebe und Sex und schreibt Aufklärungsbücher. — Als die «Bravo» ihn einlädt die Rubrik zu schreiben, ist Martin Goldstein bereit. Die Antworten von ihm kommen an. Von dem Tag an kommen pro Monat 3.000 bis 5.000 Briefe. In den nächsten 15 Jahren avanciert Goldstein unter dem Pseudonym «Dr. Sommer» zum «Aufklärer der Nation». — Obwohl er durch seine «Sprechstunde» für eine rasante Auflagensteigerung sorgt, mag der seriöse Dr. Goldstein die «Bravo» nicht besonders: Das Umfeld aus Kommerz und Starkult bereitet ihm von Anfang an Unbehagen. Er schreibt unter Pseudonym, weil er sich um seinen Ruf sorgt. Doch Goldstein weiß eben auch, dass er auf diesem Weg sehr viele Jugendliche erreichen kann und denen möchte er helfen.

 
 

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Charles Ives zum 200. Geburtstag

20.10.2024Persönlich mit Daniel HopeWDR 3Daniel Hope —   –  Details

Charles Ives

Vielen gilt er als «Vater der amerikanischen Musik». Pierre Boulez indes hielt ihn für einen «genialen Amateur»: Charles Ives. Daniel Hope gratuliert Ives zum 150. Geburtstag. — Genial und finanziell unabhängig ging Charles Ives seinen ganz eigenen Weg, auch wenn er sich immer wieder bei den Großen der Musikgeschichte bediente. Und dennoch klingt Ives› Musik – so Bernstein – immer nach Ives. Daniel Hope führt durch das Leben und Werk dieses so interessanten Komponisten.

 
 

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Shape Shifting – Das Duo Cansu Tanrıkulu und Nick Dunston

20.10.2024NOWJazzSWR KulturJulia Neupert —   –  Details

Cansu Tanrıkulu und Nick Dunston

Zum 44. wird in diesem Jahr der SWR Jazzpreis vergeben, in diesem Jahr an das Berliner Duo Cansu Tanrıkulu und Nick Dunston – zwei Freigeister, deren kreative Energien sich ergänzen und potenzieren. Die in Ankara geborene Vokalistin und der in New York aufgewachsene Kontrabassist arbeiten in verschiedenen Projekten zwischen Improvisation und Komposition, Noise und Folk, erzählenden Songs und abstrakten Klangtexturen. Jazz begreifen beide als eine soziale und kollaborative Kunstform – und als eine «shape shifting music», die sich durch das Prinzip der Veränderung und Transformation definiert.

 
 

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Die Cellistin und Komponistin Séverine Ballon

20.10.2024Das MusikporträtSWR KulturMartina Seeber —   –  Details

Séverine Ballon

Es heißt, sie sei eine «furchtlose Forscherin». Als Cellistin hat sich die Französin schon früh einem Repertoire verschrieben, das es erst zu entdecken und hörbar zu machen gilt. Die zeitgenössische Musik ist ihr Terrain. Neben ihrer Zusammenarbeit mit KomponistInnen wie Rebecca Saunders, Chaya Czernowin, Liza Lim, Mauro Lanza oder Francesca Verunelli hat sich Séverine Ballon nicht nur als Interpretin weiterentwickelt, sondern über das tägliche Improvisieren auch zur Komposition gefunden. Bei den Donaueschinger Musiktagen entwickelt sie mit Geflüchteten eine Performance.

 
 

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Die Sprache geht verloren, die Seele bleibt. – Der Sound von Dersim

20.10.2024FeatureSWR KulturFritz Schütte —   –  Details

Dersim Türkei

100 Jahre Staatsgründung Türkei — Dersim ist auf keiner Landkarte mehr zu finden. Schon 1937 hat man die Region umbenannt. — Diese türkische Provinz zählt mit 90.000 Einwohnern zu den bevölkerungsärmsten des Landes. Viele Einwohner sind ins Exil gegangen, alleine in Deutschland sollen 300.000 Dersimer leben. — Was aber von Dersim geblieben ist, ist Musik. Uralte Melodien und Instrumente und ihre neuzeitliche Adaption. — Vor allem in Deutschland konnten Dersimer ihre Musik pflegen, aufnehmen und verbreiten. – Fritz Schütte hat sich auf die Suche nach dem «Dersim-Sound» gemacht und seine Protagonisten getroffen.

 
 

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David Garrett, 44, Musiker

20.10.2024Hörbar RustradioeinsBettina Rust —   –  Details

David Garrett

Ein Beistelltisch reicht nicht, nicht mal mehr zwei, denn es sind wirklich zahlreiche Preise, die unser heutiger Gast schon überreicht bekam. Von Bambi über Goldene Kamera und Europäischem Kulturpreis bis hin zum Opus Klassik, dabei rechnen wir einige Echos noch gar nicht dazu, sei es drum. — David Garrett, 1980 in Aachen zur Welt gekommen, ist ja noch mittendrin im Musikgeschäft, auch wenn sich diese Branche nicht zuletzt durch die Digitalisierung extrem veränderte, so auch im Bereich der klassischen Musik. Wie genau, kann er uns ja gleich mal aus seiner Perspektive erklären. Hier noch ein paar biografische Daten: Mit vier Jahren beginnt die bis heute andauernde Liebesbeziehung zwischen ihm und der Geige. Mit fünf Jahren gewinnt er bei «Jugend musiziert» einen Preis. Seine Karriere nimmt irre Fahrt auf. 13jährig steht David Garrett bereits exklusiv bei der Deutschen Grammophon unter Vertrag. An jedem Tag seiner Jugend übt er acht Stunden Geige, ein Wunderkind, das bald in London, dann in New York lebt. Und den das Leben natürlich auch mal aus der Bahn schleudert, niemand kann über vier Jahrzehnte nur erfolgreich sein. Was das für vier Jahrzehnte waren und welche Musik er dabei hörte, erfahren wir jetzt von ihm selbst.

 
 

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Klangspuren 2024. Ein Abend für und mit Gunter Schneider / zum 70. Geburtstag

20.10.2024SupernovaÖ1N.N. —   –  Details

Gunter Schneider

Dieses Jahr feierte eine Größe der Tiroler Musiklandschaft den 70 Geburtstag: Gunter Schneider. Der Musiker, Komponist, Improvisator und Hochschullehrer wurde am 22. April 70 Jahre alt. Geboren 1954 in Bludenz, studierte Gunter Schneider Gitarre und Musikwissenschaft in Innsbruck. Von 1986 bis 2019 unterrichtete er an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Gitarre, Improvisation und Musik der Gegenwart. Scheider lebt mit seiner Frau Barbara Romen-Schneider, die auch seine langjährige musikalische Weggefährtin ist, bei Innsbruck. Die Klangspuren widmeten ihrem langjährigen Wegbegleiter, der es wie kaum ein anderer auch versteht, Musik zu vermitteln, einen Abend im Museum der Völker in Schwaz.

 
 

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A Night at the Opera / Marx Brothers u.a.

20.10.2024HinterzimmerÖ1Julia Reuter und Matthias Däuble – Michael Blees —   –  Details

Marx Brothers

Ein Hinterzimmer steht üblicherweise für einen Ort abseits der Öffentlichkeit, im Ö1 Hinterzimmer werden jedoch keine unzulässigen Absprachen hinter verschlossenen Türen getroffen. Hier treffen sich wöchentlich Macherinnen und Macher aus Programm und Technik zum entspannten, thematischen Austausch. — In Folge 23 treffen sich Julia Reuter und Matthias Däuble mit Michael Blees, Leiter der Ö1 Opernredaktion, und Robert Pavlecka, langjähriger Ö1 Tonmeister u.a. für zahlreiche Opernübertragungen. Eben jene, seien es von klassischen oder zeitgenössischen Werken, sind ein wesentlicher Bestandteil des Ö1 Programms. Im Gespräch geben die beiden Kollegen einen Einblick, was hinter den Kulissen von Opernübertragungen geschieht, welche Herausforderungen es in Sachen Akustik und Mikrofonierung gibt, oder auch zu welchen unvorhergesehen Situation es live kommen kann.

 
 

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Esperanza Spalding + Thundercat

20.10.2024Spielräume SpezialÖ1Klaus Wienerroither —   –  Details

Esperanza Spalding

Am 18. Oktober 2024 hat die US-amerikanische Bassistin und Sängerin Esperanza Spalding ihren 40. Geburtstag gefeiert, am darauffolgenden Tag ihr Saitenkollege und Landsmann Stephen Lee Bruner alias Thundercat. Die beiden Jubilare haben in unterschiedlichen musikalischen Genres reüssiert, aber jedenfalls starke Wurzeln in afroamerikanischen Musikstilen. Bei Spalding ist das (eher) der akustische Jazz, was sich in ihrer Zusammenarbeit mit Musikern wie dem Schlagzeuger Jack DeJohnette oder dem Saxofonisten Wayne Shorter manifestiert. Thundercat erreichte eine größere Bekanntheit durch die Kollaborationen mit Rappern wie Kendrick Lamar oder MacMiller. Was die beiden Grammy Gewinner eint: Das Fehlen von stilistischen Scheuklappen.

 
 

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Museen als Zeugen der Vergangenheit / Quai de la Fosse in Nantes u.a.

20.10.2024Ambiente – von der Kunst des ReisensÖ1N.N. —   –  Details

Quai de la Fosse in Nantes

Kupfer und andere Bergschätze in Leogang. Ein Besuch im Leoganger Bergbau- und Gotikmuseum und im Schaubergwerk – – Bereits vor über 3.200 Jahren bauten die Kelten im landschaftlich reizvollen Schwarzleotal rund um Leogang Erze ab. 1425 wurde die Bergbautätigkeit im Revier Schwarzleo erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1970 wurden in den insgesamt vier Revieren Silber, Kupfer, Quecksilber, Nickel, Kobalt, Blei und zuletzt Magnesit abgebaut. Seit 1989 kann das Schaubergwerk in Leogang besichtigt werden. Es dokumentiert unter anderem die harte Arbeit der Knappen, die teilweise nur für Kost und Logis unter Tage schufteten – darunter zahlreiche Kinder. 1989 gründeten ehemalige Bergarbeiter den Leoganger Knappenverein, der heute noch besteht. Margit Atzler besuchte (mit ihren Kindern) und einem Mitglied des Knappenvereins das Schaubergwerk in Leogang. Im Anschluss machte sie sich im Bergbau- und Gotikmuseum im historischen Thurnhaus – einst mittelalterlicher Wehr- und Wohnturm später Getreidespeicher der Bergknappen – ein Bild von den Kunstgegenständen, die aus den wertvollen und unter mühseliger Arbeit abgebauten Edelmetallen gefertigt wurden.

– – Seit Mai zeigt das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang die Sonderausstellung «Rotes Gold – das Wunder von Herrengrund». Die Sonderausstellung ist eine Kooperation von der Slowakischen Nationalgalerie Bratislava und vom Grünen Gewölbe Dresden. Sie ist noch bis 20. Dezember im Bergbau- und Gotikmuseum in Leogang zu sehen und zieht dann nach Dresden weiter. – – – Der Kommunismus im Museum – Unterwegs in Albaniens Bunkern

– – Fast 174.000 Bunker ließ Albaniens stalinistischer Diktator Enver Hoxha bis in die 1980er-Jahre bauen. Je nach Quelle hätten es zwischen 221.000 und 750.000 werden sollen, um allen Albanerinnen und Albaner im Fall eines Atomschlags gegen das kleine Land am Südbalkan Platz zu bieten. Die Anlagen kamen bekanntlich nie zum Einsatz, zeugen aber bis heute von der alarmistischen Isolationspolitik der Hoxha-Diktatur, die sich im Osten wie Westen von Feinden umstellt fühlte. Zwei der Bunker wurden 2016 als Museen geöffnet. Der eine liegt im Zentrum der Hauptstadt Tirana, der andere am Fuße des Tiraner Hausbergs Dajti. In bis zu 100 Metern Tiefe kann man dort das Gefühl für die Tageszeit verlieren, in Ausstellungen in Albaniens komplexe politische Geschichte eintauchen, von Verbrechen und Alltag in der Diktatur lernen und durch die spartanischen Räume streifen, in die sich die Elite im Worst Case zurückziehen wollte. Antonia Löffler hat sich für Ambiente in Albaniens Bunkern umgesehen. – – – Reich durch das Leiden anderer – das «Mahnmal für die Abschaffung der Sklaverei» am Quai de la Fosse in Nantes.

– – An der Mündung der beiden Flüsse Sèvre und

Erdre in die Loire, 55 km vom Atlantik entfernt liegt die westfranzösische Stadt Nantes. Diese Lage begünstigte seit dem 17. Jahrhundert den Aufstieg von Nantes zu einem Industriestandort. Ein unrühmliches Kapitel in der Stadt-Geschichte ist der Sklavenhandel, der zwischen Afrika, Nantes und Amerika florierte. Im frühen 18. Jahrhundert starteten die Sklavenschiffe vom Quai de la Fosse an der Loire in Richtung Afrika, um an die 450.000 Sklaven – vornehmlich Familien – nach Europa zu verschleppen. Dieser Menschenhandel trug auch dazu bei, dass sich Nantes zu einer florierenden Stadt mit prächtiger Architektur entwickelte. Lange wurde dieses dunkle Kapitel der Geschichte verdrängt, bis 2012 das «Mémorial de l›abolition de l›esclavage» am Quai de la Fosse vis à vis vom Justizpalast eröffnet wurde. Ursula Burkert hat das Mahnmal für Ambiente besucht.

 
 

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