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Töne aus dem Flammenwerfer – Zum 90. Geburtstag von Gato Barbieri

28.11.2022Round MidnightÖ1Henry Altmann —   –  Details

Gato Barbieri

Sein größter Erfolg ist, dass ihn auch kennt, wer ihn nicht kennt: Nach Gato Barbieris Vorbild gestaltet wurde «Zoot», der ausgebrannte Saxofonist der Muppet Show. Allerdings nur optisch, denn musikalisch war der am 28. November 1932 geborene Argentinier ein «Burner» – die Töne fauchten mit der Wucht eines Flammenwerfers aus seinem Horn.

 

Seinen Spitznamen «Gato», Kater, erhielt Leandro J. Barbieri für seinen enervierenden Ton. Der brachte ihn in Argentinien zu Lalo Schifrin, in Rom zu Don Cherry, vor allem aber in New York zu den Avantgardlern der 1970er-Jahre, dem «Jazz Composer›s Orchestra», Carla Bley und Charlie Haden›s «Liberation Music Orchestra». —Nachdem Barbieri die Musik Südamerikas für sich neu entdeckt hatte, spielte er auch diese mit glühender Intensität. Und selbst in Zusammenarbeiten wie mit Carlos Santana oder in seiner Filmmusik zum Skandalerfolg «Last Tango in Paris» loderte die Flamme lyrischer Intensität. Er starb am 2. April 2016.

 
 

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Ein Bläser-Duo von orchestraler Farbpracht – Céline Bonacina & Laurent Dehors beim Jazzfestival Leibnitz 2022

28.11.2022On StageÖ1Marlene Schnedl —   –  Details

Céline Bonacina & Laurent Dehors

Ein Bläser-Duo, das für eine fast orchestrale Fülle an Sounds steht: Céline Bonacina (Tenor- und Baritonsaxofon, Perkussion) und Laurent Dehors (Klarinetten, Tenorsaxofon, Dudelsack) bezirzten am 29. September 2022 im Rahmen der Eröffnung des Jazzfestivals Leibnitz im Weinkeller von Schloss Seggau das Publikum. Bonacina, die aus Belfort stammende Saxofonistin mit viel Gefühl für relaxte Bariton-Grooves, die auch Einflüsse der Musik der Insel La Réunion in ihr Spiel integriert, sowie Dehors, der 58-jährige Routinier aus Nordfrankreich, der auch schon eine eigene Bigband geleitet hat – sie brachten in diesem gewitzten Zweier alle ihre musikalischen Erfahrungen kurzweilig und sinnlich auf den Punkt. Ein wunderbarer Konzertabend in der Südsteiermark!

 
 

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USA – Vom prekären Leben der Sioux, Apachen und Cherokee

28.11.2022KlangkunstÖ1Sebastian Hesse —   –  Details

Eine Siouxfrau?

Native Americans zwischen Armut und Zuversicht — Fast ein Drittel der indigenen Bevölkerung der USA lebt unterhalb der Armutsgrenze – das sind mehr Menschen als bei jeder anderen Bevölkerungsgruppe. Sowohl die Corona-Pandemie als auch die Opioid-Krise haben die «American Indians» besonders hart getroffen. Viele leben in prekären Verhältnissen, in schlechter gesundheitlicher Verfassung und hoffnungslos. Auch kollektive Traumata der Vergangenheit lasten den «Native Americans» auf der Seele: Die seinerzeitige Verfolgung, das Aussterben ihrer Sprachen, der Diebstahl ihrer Kunstwerke. —

 
 

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Bob Dylan und die Frage: Was ist ein guter Song? (I)

28.11.2022SpielräumeÖ1Astrid Schwarz —   –  Details

Bob Dylan

Mr. Dylan: Wo sind die guten Interpretinnen und Songwriterinnen?

Lediglich vier Interpretinnen haben in es in Bob Dylans jüngst erschienenes Buch eine Abhandlung über 66 seiner Lieblingssongs, geschafft. Ein beschämender Fakt in einem Kompendium, das sich auf die Zeit der 1950er bis 1970er Jahre konzentriert und sich «Die Philosophie des modernen Songs» auf die Fahnen heftet. — Cher, Judy Garland, Nina Simone und Rosemary Clooney sind die vier Auserwählten, die allerdings nicht stellvertretend für die vielen anderen allein an vorderster Front stehen können. Stimmen und Inspiration von Musikerinnen wie beispielsweise Joni Mitchell, Aretha Franklin oder Patti Smith fehlen in dem Buch – allerdings nicht in dieser Sendung. — «Die Philosophie des modernen Songs» repräsentiert natürlich nur eine ganz persönliche Auswahl des Musikers und Literaturnobelpreisträgers, gibt aber nichtsdestotrotz einen – in kleinen Happen gut genießbaren – Einblick in dessen Verständnis von Songs. —

 
 

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Die Songpoetin Anna Mabo – pointiert und unprätentiös – Lexikon der österreichischen Popmusik (1)

28.11.2022RadiokollegÖ1Astrid Schwarz —   –  Details

Anna Mabo

In dieser 4-teiligen Staffel werden Leben und Werk von Anna Mabo, Blümchen Blau, Peter Schleicher, Camo & Krooked dokumentiert.

 

Das Lexikon der österreichischen Popmusik mit mehr als 100 Audio-Porträts steht unter oe1.orf.at/lexika bereit. — Anna Mabo, Songwriterin, Dichterin und studierte Theater-Regisseurin – mit Aufträgen vom Wiener Volkstheater oder dem Landestheater Niederösterreich – trifft mit ihren Liedern zielsicher ins Schwarze und lässt das Poetische nie außer Acht. In Wien aufgewachsen entdeckte sie nach dem Theater auch das Musikmachen für sich. 2019 brachte die damals 23-jährige ihr Debüt «Die Oma hat die Susi so geliebt» heraus. Darauf beschäftigte sie sich mit alten Hunden, kaputten Autos, Vätern und Müttern, Alltagsballast und Alltagspalästen in wortbeladenen Erzählungen mit wenigen Akkorden. 2021 veröffentlichte sie ihren Zweitling «Notre Dame» pointiert in Text und Musik wie etwa ihre Suche nach einem neuen Code für das Fahrradschloss. Auf diesem Album musiziert sie mit Band, der Clemens Sainitzer am Cello, Ernst Molden an der Gitarre, Thomas Pronai am Schlagzeug und Karl Molden am Bass, angehören. Der Einfachheithalber tingelt sie aber meistens entweder Solo oder mit Clemens Sainitzer durch die Lande.

 

Gestaltung: Astrid Schwarz

 
 

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Where is home? – Der südafrikanische Cellist, Sänger und Komponist Abel Selaocoe

28.11.2022KlangkunstDeutschlandfunk KulturBabette Michel

Abel Selaocoe

„Where is home, wo ist Heimat, wo ist Zuhause”, … fragt ein junger Musiker auf seinem Debütalbum. Geboren und aufgewachsen ist Abel Selaocoe in Südafrika. Er lebt in Manchester in Großbritannien, wo er am Royal Northern College of Music studiert hat. Aber Heimat ist für ihn so viel mehr als ein geografischer Ort. Heimat findet er auch in der Musik. In den Gesängen der Menschen in den südafrikanischen Townships. In den Klängen afrikanischer Saiteninstrumente. In der westlichen Klassik, vor allem bei Haydn und Bach. All diese Welten und noch viel mehr verbindet er in seiner Musik, in der sich Genres auflösen. Babette Michel hat Abel Selaocoe in der Elbphilharmonie in Hamburg getroffen und ihn über sein Leben und seine Musik erzählen lassen.

 
 

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Goran Bregovi & the Wedding and Funeral Band

28.11.2022In ConcertDeutschlandfunk KulturCarsten Beyer

Goran Bregovi

Leidenschaftliche Romagesänge und schmetternde Blechbläser, herzzerreißende Balladen und melancholische Klapas: Goran Bregovi ist seit Jahrzehnten der Großmeister des Balkansounds. Begonnen hat seine Karriere in den 70er-Jahren in der Rockband Bjelo Dugme. Später war Bregovi mit seiner eigenen Band erfolgreich und schrieb Filmmusiken für Leinwand-Klassiker wie „Time of the Gypsies“, „Arizona Dream” und „Underground”. Beim Abschlusskonzert des Rudolstadt-Festival 2022 war der Bosnier mit einem 19-köpfigen Ensemble zu erleben – der Wedding and Funeral Band.

 
 

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Aufbegehren gegen die Generalpause der Kunst / Olga Neuwirth – Wien Modern 2022

28.11.2022Zeit-TonÖ1Nina Polaschegg —   –  Details

Olga Neuwirth

Wien Modern. Uraufführung des Zyklus «coronAtion» von Olga Neuwirth

Olga Neuwirths sechsteiliger Zyklus «coronAtion» ist in Zeiten der Corona-Pandemie entstanden, in den vielen Wochen und Monaten der Lockdowns. Auftragswerke sind es, angeregt durch ganz unterschiedliche Musiker:innen bzw. Ensembles. Ein Aufbegehren gegen die in Summe 249 Tage dauernde Generalpause der Kunst. Fünf Stücke und eine Rauminstallation in 19 Loops von je 31 Minuten waren am 13. November 2022 in der Schalterhalle der ehemaligen Postsparkasse und der Säulenhalle der MAK zu erleben gewesen, interpretiert von den All-Star-Percussionist:innen Robyn Schulkowsky, Joey Baron, Lucas Niggli und Björn Wilker und dem Webern Ensemble Wien, einstudiert von Jean-Bernard Matter. Lillevan (Live-Video) sowie Oliver Brunbauer und Olga Neuwirth (Klangregie) vervollständigen das Team, das unter der Abendspielleiterin und Tonmeisterin Christina Bauer nicht nur einen langen Kunstnachmittag und Abend gestalteten, sondern zugleich auch ein Fest feierten. — Neuwirth wurde 2021 als Kompositionsprofessorin an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien berufen wurde und hat 2022 den renommierten Ernst von Siemens Preis erhalten. Im Wien Modern-Programmbuch schreibt sie zur Uraufführung dieses Zyklus›: «Während des Lockdowns 2020, im Haus meines Großvaters, am Land, im südlichen Österreich, an der Grenze zu Slowenien, widmete ich mich den Protokollen und dem Überdenken des eigenen Schreibens/Komponierens. In einer pandemischen Zeit, in der Menschen hinter (Fall-)Zahlen verschwanden und es auch in der Musik immer stiller wurde und wird, ›therapierte› ich mich durch diese Zeit hindurch quasi selbst, um nicht zu verzweifeln, indem ich mich dem ›Labyrinthischen› verpflichtete, wie das Schreiben von Robert Walser während seines monotonen Alltags. Abgeschieden von jeglichem Kontakt, war der Alltag geprägt von Spaziergängen mit meinem Hund durch Wald und Wiesen, dem Pflegen des Gartens, dem Skizzieren von Ideen und dem Lauschen und Aufnehmen von Naturgeräuschen um das Haus herum. Dies war eine mir selbst auferlegte Beschäftigungstherapie und bildete das formale Prinzip des coronAtion-Zyklus, in welchem das installative Stück whoever brought me here mit seiner langsam pulsierenden Klangdramaturgie der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Zyklus ist.»

 
 

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Wintereinbruch in der Ukraine – ein Fotoessay

27.11.2022NewsThe GuardianLorenzo Tondo und Julian Borger —   –  Details

Bordianka Winter

Nach russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur wird dies voraussichtlich der härteste Winter in der Ukraine seit dem Zweiten Weltkrieg — Das prägende Bild für die aktuelle Kriegslage in der Ukraine – und zugleich Metapher für das ganze Land – sind die schneebedeckten Trümmer eines durch eine russische Bombe entzweigerissenen Wohnhauses in der Stadt Borodianka.

 

— Einige Menschen, die in diesem Gebäude lebten, sind infolge des Konflikts gestorben. Anderen ist die Flucht gelungen und sie haben sich dem großen Flüchtlingsstrom nach Europa angeschlossen . Einige leben jetzt in einem Wohnheim am Rande der Stadt und kämpfen wie Millionen andere Ukrainer mit dem Albtraum des voraussichtlich härtesten Winters in der Geschichte des Landes seit dem Zweiten Weltkrieg.

 
 

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Ukraine: 3700 km, um ihre Söhne in Russland zu bergen, die Odyssee einer Mutter im Krieg

27.11.2022NewsLe MondeChristel Brigaudeau —   –  Details

Liudmila + Ihre Söhne

Liudmila dachte, sie würde ihren Söhnen helfen: Im September schickte sie sie aus Izioum weg in ein von den Besatzern angebotenes Lager. Um ihre gestrandeten Kinder zurückzubekommen, begab sie sich auf ein gefährliches Treiben.

 
 

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